Schlüsselspiele für Hamburg, Bremen und Stuttgart

Drei Bundesliga-Institutionen wackeln bedenklich: Jahrelang tanzten der Hamburger SV, Werder Bremen und der VfB Stuttgart als Stammgäste auf europäischem Parkett, nun gerät nach mehr als enttäuschenden Auftritten im Jahr 2014 allmählich der Verbleib auf der großen deutschen Fußballbühne in Gefahr. Am 21. Bundesliga-Spieltag will das insgesamt 15 Meistertitel schwere, angeschlagene Traditionstrio heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) ihre gefährliche Abwärtsspirale der vergangenen Wochen stoppen.

Die auf dem Papier leichteste Aufgabe hat der HSV, der bei Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig antritt. Bremen bekommt es zum zweiten Mal binnen einer Woche zuhause mit einer Borussia zu tun, diesmal mit der aus Mönchengladbach, während sich Stuttgart auf die kurze Reise nach Sinsheim zum baden-württembergischen Derby gegen 1899 Hoffenheim begibt. Vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe im Abstiegskampf steht zudem der SC Freiburg, der beim souveränen Tabellenführer und Klubweltmeister Bayern München antreten muss. Die schnelle Chance zur Revanche nach der 0:1-Heimniederlage im DFB-Pokal erhält Eintracht Frankfurt im Gastspiel bei Borussia Dortmund. Am Abend (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) messen sich im Topspiel des Spieltages die Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen und Schalke 04, in der Rückserie noch makellos.

"Dino" im freien Fall

0:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC: Beim Hamburger SV liegen nach dem unrühmlichen Vereinsrekord von sechs Niederlagen in Folge und dem sicherlich verschmerzbaren Pokalaus gegen Bayern München die Nerven mehr und mehr blank, als Vorletzter ist der letzte Bundesliga-"Dinosaurier" zunehmend vom Aussterben bedroht. "Ich habe schon Abstiegskämpfe mitgemacht, aber noch nie so eine bedrückende Situation erlebt", gestand ein ratloser Nationalspieler Marcell Jansen nach dem dritten 0:3 hintereinander. "Es kommt bestimmt kein Zauberer angeritten, der uns rettet", sagte Nationaltorhüter René Adler, der nach einer Verletzungspause zwischen die Hamburger Pfosten zurückkehrte: "Wir müssen uns selbst helfen." Mit einem gehaltenen Elfmeter beim Stande von 0:0 tat dies Adler, um einen Eckstoß später mit seinem HSV doch in Rückstand zu geraten.

Wo soll den hinten löchrigen "Rothosen" die Wende nun gelingen, wenn nicht bei Eintracht Braunschweig, das mit einem Dutzend Punkte am Tabellenende liegt? Für die "Löwenstädter" steht aus neun Spielen nur ein Sieg zu Buche, beim 0:3 in Frankfurt stemmte sich der Bundesliga-Rückkehrer von Trainer Torsten Lieberknecht nur bedingt gegen den direkten Abstieg. Die Eintracht erzielte zu Hause nur beim 2:3 gegen Schalke am 19. Oktober mehr als ein Tor und traf in den letzten neun Spielen nur dreimal (insgesamt elfmal) ins Netz. Das Hinspiel entschied der sechsmalige Deutsche Meister deutlich mit 4:0 für sich, beim letzten Aufeinandertreffen in Braunschweig am 6. Oktober 1984 mit Felix Magath und Uli Stein auf Hamburger Seite jubelte aber der Gastgeber (3:1).

Bremer Krisenbekämpfung gegen Lieblingsgast

1:5 gegen Borussia Dortmund. Ein magerer Punkt in der Rückrunde, die zweitschwächste Abwehr der Liga. Ein paar Kilometer weiter südlich von Hamburg weht der Wind nur bedingt gedämpfter. Mitte des vergangenen Jahrzehnts noch als Stammgast in der "Königsklasse" von Offensivspektakel verwöhnt sind im Bremer Weserstadion nun zunehmend die Kontrahenten für dieses zuständig. "Bei einem 1:5 hast zu wenig Argumente", meint Werder-Leistungsträger Aaron Hunt im kicker. Trainer Robin Dutt habe indes "gute Ansätze" erkannt.

Diese gilt es genau eine Woche nach der deutlichen Niederlage gegen den Champions-League-Finalisten auf eigenem Grund gegen Dortmunds Namenscousine aus Mönchengladbach auszubauen. Diese Chance ist da: Die "Fohlen" haben in der Rückrunde noch einen Punkt weniger geholt als Bremen - nämlich gar keinen. Allerdings waren die Heimgegner Leverkusen und Bayern sowie Hannover auswärts alles andere als Laufkundschaft. Beim viermaligen Deutschen Meister hat die "Elf vom Niederrhein" seit dem 7:1 am 21. März 1987 nicht mehr gewonnen und nur in sechs der 23 sieglosen Spiele seither ins Netz getroffen.

Insgesamt haben die zuletzt fünfmal sieglosen Gladbacher als Fünfter aber satte 13 Punkte mehr auf der Habenseite. "Es wird eine ganz schwierige Aufgabe", sagt Dutt: "Gladbach ist nicht in der Krise." Dabei muss Werder weiter auf Santiago Garcia (gesperrt) verzichten.

Stuttgarter hoffen auf Bilanz

1:4 gegen den FC Augsburg. Fünf Niederlagen in Folge, bei nur zwei Siegen aus zehn Spielen von einem Heimkomplex befallen. Das Nervenflattern macht auch vor Traditionsvereinen im Süden nicht halt. Der VfB verlor nicht nur das Schwabenderby, sondern auch Topstürmer Vedad Ibisevic, der nach seiner Tätlichkeit gegen FCA-Akteur Jan-Ingwer Callsen-Bracker vom DFB-Sportgericht für fünf Spiele aus dem Verkehr gezogen wurde. Trainer Thomas Schneider lässt nach dem Absturz auf Platz 14 trotzdem Zuversicht walten: "Ich weiß, dass es eng ist. Wir werden aber so gut arbeiten wie wir können."



Drei Bundesliga-Institutionen wackeln bedenklich: Jahrelang tanzten der Hamburger SV, Werder Bremen und der VfB Stuttgart als Stammgäste auf europäischem Parkett, nun gerät nach mehr als enttäuschenden Auftritten im Jahr 2014 allmählich der Verbleib auf der großen deutschen Fußballbühne in Gefahr. Am 21. Bundesliga-Spieltag will das insgesamt 15 Meistertitel schwere, angeschlagene Traditionstrio heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) ihre gefährliche Abwärtsspirale der vergangenen Wochen stoppen.

Die auf dem Papier leichteste Aufgabe hat der HSV, der bei Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig antritt. Bremen bekommt es zum zweiten Mal binnen einer Woche zuhause mit einer Borussia zu tun, diesmal mit der aus Mönchengladbach, während sich Stuttgart auf die kurze Reise nach Sinsheim zum baden-württembergischen Derby gegen 1899 Hoffenheim begibt. Vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe im Abstiegskampf steht zudem der SC Freiburg, der beim souveränen Tabellenführer und Klubweltmeister Bayern München antreten muss. Die schnelle Chance zur Revanche nach der 0:1-Heimniederlage im DFB-Pokal erhält Eintracht Frankfurt im Gastspiel bei Borussia Dortmund. Am Abend (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) messen sich im Topspiel des Spieltages die Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen und Schalke 04, in der Rückserie noch makellos.

"Dino" im freien Fall

0:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC: Beim Hamburger SV liegen nach dem unrühmlichen Vereinsrekord von sechs Niederlagen in Folge und dem sicherlich verschmerzbaren Pokalaus gegen Bayern München die Nerven mehr und mehr blank, als Vorletzter ist der letzte Bundesliga-"Dinosaurier" zunehmend vom Aussterben bedroht. "Ich habe schon Abstiegskämpfe mitgemacht, aber noch nie so eine bedrückende Situation erlebt", gestand ein ratloser Nationalspieler Marcell Jansen nach dem dritten 0:3 hintereinander. "Es kommt bestimmt kein Zauberer angeritten, der uns rettet", sagte Nationaltorhüter René Adler, der nach einer Verletzungspause zwischen die Hamburger Pfosten zurückkehrte: "Wir müssen uns selbst helfen." Mit einem gehaltenen Elfmeter beim Stande von 0:0 tat dies Adler, um einen Eckstoß später mit seinem HSV doch in Rückstand zu geraten.

Wo soll den hinten löchrigen "Rothosen" die Wende nun gelingen, wenn nicht bei Eintracht Braunschweig, das mit einem Dutzend Punkte am Tabellenende liegt? Für die "Löwenstädter" steht aus neun Spielen nur ein Sieg zu Buche, beim 0:3 in Frankfurt stemmte sich der Bundesliga-Rückkehrer von Trainer Torsten Lieberknecht nur bedingt gegen den direkten Abstieg. Die Eintracht erzielte zu Hause nur beim 2:3 gegen Schalke am 19. Oktober mehr als ein Tor und traf in den letzten neun Spielen nur dreimal (insgesamt elfmal) ins Netz. Das Hinspiel entschied der sechsmalige Deutsche Meister deutlich mit 4:0 für sich, beim letzten Aufeinandertreffen in Braunschweig am 6. Oktober 1984 mit Felix Magath und Uli Stein auf Hamburger Seite jubelte aber der Gastgeber (3:1).

Bremer Krisenbekämpfung gegen Lieblingsgast

1:5 gegen Borussia Dortmund. Ein magerer Punkt in der Rückrunde, die zweitschwächste Abwehr der Liga. Ein paar Kilometer weiter südlich von Hamburg weht der Wind nur bedingt gedämpfter. Mitte des vergangenen Jahrzehnts noch als Stammgast in der "Königsklasse" von Offensivspektakel verwöhnt sind im Bremer Weserstadion nun zunehmend die Kontrahenten für dieses zuständig. "Bei einem 1:5 hast zu wenig Argumente", meint Werder-Leistungsträger Aaron Hunt im kicker. Trainer Robin Dutt habe indes "gute Ansätze" erkannt.

Diese gilt es genau eine Woche nach der deutlichen Niederlage gegen den Champions-League-Finalisten auf eigenem Grund gegen Dortmunds Namenscousine aus Mönchengladbach auszubauen. Diese Chance ist da: Die "Fohlen" haben in der Rückrunde noch einen Punkt weniger geholt als Bremen - nämlich gar keinen. Allerdings waren die Heimgegner Leverkusen und Bayern sowie Hannover auswärts alles andere als Laufkundschaft. Beim viermaligen Deutschen Meister hat die "Elf vom Niederrhein" seit dem 7:1 am 21. März 1987 nicht mehr gewonnen und nur in sechs der 23 sieglosen Spiele seither ins Netz getroffen.

Insgesamt haben die zuletzt fünfmal sieglosen Gladbacher als Fünfter aber satte 13 Punkte mehr auf der Habenseite. "Es wird eine ganz schwierige Aufgabe", sagt Dutt: "Gladbach ist nicht in der Krise." Dabei muss Werder weiter auf Santiago Garcia (gesperrt) verzichten.

Stuttgarter hoffen auf Bilanz

1:4 gegen den FC Augsburg. Fünf Niederlagen in Folge, bei nur zwei Siegen aus zehn Spielen von einem Heimkomplex befallen. Das Nervenflattern macht auch vor Traditionsvereinen im Süden nicht halt. Der VfB verlor nicht nur das Schwabenderby, sondern auch Topstürmer Vedad Ibisevic, der nach seiner Tätlichkeit gegen FCA-Akteur Jan-Ingwer Callsen-Bracker vom DFB-Sportgericht für fünf Spiele aus dem Verkehr gezogen wurde. Trainer Thomas Schneider lässt nach dem Absturz auf Platz 14 trotzdem Zuversicht walten: "Ich weiß, dass es eng ist. Wir werden aber so gut arbeiten wie wir können."

Vielleicht kennt Schneider die Stuttgarter Vorgeschichte zu Hoffenheim. In Sinsheim hat der VfB noch nie verloren, insgesamt zog der fünfmalige Deutsche Meister in zwölf Spielen gegen die Kraichgauer nur einmal den Kürzeren. Schon in der vergangenen Spielzeit traten die Stuttgarter nach fünf Niederlagen in Sinsheim an – und siegten 1:0. Bei den Gastgebern, die bei je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage ihrem Ruf als Wundertüte bislang auch in der Rückrunde gerecht wurden, fehlt der frühere Stuttgarter Sebastian Rudy gelbgesperrt.

Freiburg vor "Mission Impossible"

Mit 18 Zählern einen Punkt weniger als Stuttgart auf dem Konto hat der Tabellen-15. SC Freiburg. Dass sich der Kontostand nach dem Gastspiel beim Ligaprimus Bayern München ändert, erscheint nach der imposanten FCB-Rekordserie von 45 Ligaspielen ohne dreifachen Punktverlust als eher unwahrscheinlich, jedoch gelang den Breisgauern beim 1:1 im Hinspiel eine faustdicke Überrschaung.

In München holten die Freiburger den letzten von nur zwei Zählern am 10. Mai 1997. Als Tabellenletzter brachten sie damals vier Runden vor Schluss mit einem 0:0 die Titelambitionen des Spitzenreiters in Gefahr. Dies sollte knapp 17 Jahre später bei 13 Punkten Vorsprung nicht drohen. Der Rekordmeister gewann seine letzten 18 Liga-Heimspiele mit 60:10 Toren und insgesamt 25 der letzten 27 Pflichtspiele in der Allianz-Arena. Verzichten muss Bayern-Trainer "Pep" Guardiola auf seinen besten Torschützen Mario Mandzukic (5. Gelbe Karte), dafür könnte Nationalspieler Bastian Schweinsteiger zurückkehren.

Schnelles Wiedersehen in Dortmund

Zum zweiten Mal binnen fünf Tagen treffen sich Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt - diesmal im Signal Iduna Park. Im DFB-Pokal entschieden die Westfalen die Begegnung erst in der Schlussviertelstunde mit 1:0 für sich. In der Liga könnte es schon früher soweit sein, denn die Eintracht gehört zu den Dortmunder Lieblingsgegnern. Die 27 Siege gegen Frankfurt zu Hause und die 38 insgesamt sind BVB-Vereinsrekord. Für den einzigen Sieg der Eintracht in den letzten 16 Gastspielen in Dortmund sorgte Alexander Meier mit seinem Tor zum 3:2 am 7. Februar 2010.

Die Hessen haben in der Liga aber in die Spur gefunden und nur eines der vergangenen fünf Spiele verloren (0:5 gegen die Bayern). Doch auch die Dortmunder überwanden ihre Minikrise mit wettbewerbsübergreifend drei Erfolgen zuletzt.

Wiedererstarkte Schalker im Verfolgungsduell

Mit drei Siegen und nur einem einzigen Gegentreffer nach der Winterpause hat sich Schalke 04 eindrucksvoll im Rennen um die vorderen Plätze zurückgemeldet. Von den letzten zehn Aufgaben in der Liga verloren die Gelsenkirchener nur die in Gladbach (1:2 am 7. Dezember). Im Topspiel des Tages gastieren die "Königsblauen" (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) nun beim Tabellenzweiten Bayer Leverkusen, zu denen sie im Erfolgsfall bis auf drei Punkte aufschließen können.

"Wer hätte gedacht, dass wir nach drei Spielen so dastehen?", schien S04-Trainer Jens Keller im kicker nach dem 2:0-Heimsieg über Hannover selbst überrascht. Ein Wermutstropfen muss er mit den Ausfällen von Nationalspieler Benedikt Höwedes und Atsuto Uchida (beide Muskelfaserriss) und eventuell auch Roman Neustädter (Platzwunde am Knie) jedoch schlucken. Wenigstens steht Nationalspieler Julian Draxler nach zweimonatiger Verletzungspause (Sehnenabrisses im linken Oberschenkel) vor einem Comeback.

Sechs der letzten 13 Auftritte in Leverkusen gewannen die Schalker, verloren allerdings auch fünf der letzten sieben - eine ausgeglichene Bilanz. Ein weiterer Sieg wäre Schalkes Auswärtssieg Nummer 200 in der Bundesliga-Historie. Mit seinem zweiten Sieg hintereinander beim 1:0 in Mönchengladbach hat aber die "Werkself" ihren Abwärtstrend gestoppt.