Schiedsrichterin Moiken Wolk: Große Bühne für letzten großen Auftritt

Eine größere Bühne, einen besseren Abschluss, einen würdigeren Rahmen könnte es für Moiken Wolk gar nicht geben. Wenn die Schiedsrichterin am kommenden Freitag gegen 19 Uhr letztmals in ihre Pfeife pustet, wenn sie das Finale des DFB-Pokals zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Turbine Potsdam beendet, dann geht auch für sie selbst eine Ära zu Ende. Denn nach beinahe 25 Jahren wird sich Wolk aus der aktiven Schiedsrichterei zurückziehen: "Mehr als zwei Drittel meines Lebens hat mich dieses tolle Hobby begleitet. Es hat mir unheimlich viel gegeben und mich als Persönlichkeit geprägt. Ich war immer mit viel Herzblut bei der Sache. Jetzt allerdings habe ich für mich selbst entschieden, dass es Zeit für einen Schlusspunkt ist."

Ein neuer Lebensabschnitt wird beginnen. Die 34-Jährige wird mehr Zeit haben für die Familie, für die Freunde, für den Beruf – sie arbeitet in der Sparkasse Worms-Alzey-Ried. "Ich weiß noch gar nicht so richtig, wie es sein wird, wenn ich am Wochenende plötzlich nicht mehr den ganzen Tag unterwegs bin, um ein Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga zu leiten. Sicher wird mir etwas fehlen. Ich bin gespannt auf diese Erfahrung."

Obwohl, es ja noch gar nicht so lange her, da musste sie bereits eine anderthalbjährige Zwangspause wegen einer Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs einlegen. Es war ein Schock, alles andere spielte plötzlich keine Rolle mehr. Auch der Fußball war ganz weit weg. "Zum Glück kam damals mein Bruder Christofer als passender Spender für eine Stammzelltransplantation in Frage", sagt Wolk. "Das hat mir das Leben gerettet. Seitdem weiß ich, wie wichtig es ist, dass sich die Menschen als Spender registrieren lassen." Danach hat sie den Weg zurück ins Leben gefunden, auch auf den Platz, auch zur Schiedsrichterei.

Kein Platz im Team: Aus Not wird Tugend

Eigentlich wollte Moiken Wolk als kleines Kind selbst Fußball spielen, selbst Tore schießen. Es war gar nicht ihr Plan, über Ecken, Einwürfe, Foulspiele oder Elfmeter zu entscheiden. Aber sie war eben nicht das größte Talent. Und als bei ihrem damaligen Heimatverein SV Kirchheim zwei Mannschaften zu einer Spielgemeinschaft zusammengelegt wurden, war für sie plötzlich kein Platz mehr. "Damals war ich sehr enttäuscht, weil ich nicht mehr regelmäßig spielen durfte. Heute muss ich sagen, dass das mein großes Glück war."

Denn dann hat Markus Merk, ein Freund der Familie, Moiken Wolks Eltern empfohlen, ihr doch mal die Schiedsrichterei vorzuschlagen. "Und so kam es, dass ich mit elf Jahren die ersten Bambini-Begegnungen betreut habe." Danach ging es immer weiter. Die ersten Spiele im Jungenbereich, die ersten Partien im Männerfußball und 2002 schließlich der Aufstieg zur DFB-Schiedsrichterin, 2005 kam die Nominierung FIFA-Assistentin noch hinzu.



Eine größere Bühne, einen besseren Abschluss, einen würdigeren Rahmen könnte es für Moiken Wolk gar nicht geben. Wenn die Schiedsrichterin am kommenden Freitag gegen 19 Uhr letztmals in ihre Pfeife pustet, wenn sie das Finale des DFB-Pokals zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Turbine Potsdam beendet, dann geht auch für sie selbst eine Ära zu Ende. Denn nach beinahe 25 Jahren wird sich Wolk aus der aktiven Schiedsrichterei zurückziehen: "Mehr als zwei Drittel meines Lebens hat mich dieses tolle Hobby begleitet. Es hat mir unheimlich viel gegeben und mich als Persönlichkeit geprägt. Ich war immer mit viel Herzblut bei der Sache. Jetzt allerdings habe ich für mich selbst entschieden, dass es Zeit für einen Schlusspunkt ist."

Ein neuer Lebensabschnitt wird beginnen. Die 34-Jährige wird mehr Zeit haben für die Familie, für die Freunde, für den Beruf – sie arbeitet in der Sparkasse Worms-Alzey-Ried. "Ich weiß noch gar nicht so richtig, wie es sein wird, wenn ich am Wochenende plötzlich nicht mehr den ganzen Tag unterwegs bin, um ein Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga zu leiten. Sicher wird mir etwas fehlen. Ich bin gespannt auf diese Erfahrung."

Obwohl, es ja noch gar nicht so lange her, da musste sie bereits eine anderthalbjährige Zwangspause wegen einer Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs einlegen. Es war ein Schock, alles andere spielte plötzlich keine Rolle mehr. Auch der Fußball war ganz weit weg. "Zum Glück kam damals mein Bruder Christofer als passender Spender für eine Stammzelltransplantation in Frage", sagt Wolk. "Das hat mir das Leben gerettet. Seitdem weiß ich, wie wichtig es ist, dass sich die Menschen als Spender registrieren lassen." Danach hat sie den Weg zurück ins Leben gefunden, auch auf den Platz, auch zur Schiedsrichterei.

Kein Platz im Team: Aus Not wird Tugend

Eigentlich wollte Moiken Wolk als kleines Kind selbst Fußball spielen, selbst Tore schießen. Es war gar nicht ihr Plan, über Ecken, Einwürfe, Foulspiele oder Elfmeter zu entscheiden. Aber sie war eben nicht das größte Talent. Und als bei ihrem damaligen Heimatverein SV Kirchheim zwei Mannschaften zu einer Spielgemeinschaft zusammengelegt wurden, war für sie plötzlich kein Platz mehr. "Damals war ich sehr enttäuscht, weil ich nicht mehr regelmäßig spielen durfte. Heute muss ich sagen, dass das mein großes Glück war."

Denn dann hat Markus Merk, ein Freund der Familie, Moiken Wolks Eltern empfohlen, ihr doch mal die Schiedsrichterei vorzuschlagen. "Und so kam es, dass ich mit elf Jahren die ersten Bambini-Begegnungen betreut habe." Danach ging es immer weiter. Die ersten Spiele im Jungenbereich, die ersten Partien im Männerfußball und 2002 schließlich der Aufstieg zur DFB-Schiedsrichterin, 2005 kam die Nominierung FIFA-Assistentin noch hinzu.

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U 20-WM als Höhepunkt

"Ich bin als Schiedsrichter viel herumgekommen. Höhepunkte waren ganz sicher die U 20-Weltmeisterschaft 2008 in Chile. Im gleichen Jahr war ich beim Algarve Cup dabei", erzählt Wolk. Unvergessen bleiben für sie natürlich auch die beiden Einsätze als Assistentin beim DFB-Pokalfinale vor einigen Jahren noch in Berlin – und ihre Nominierung zur Leitung des Endspiels 2007.

"Es war eigentlich ein sonniger Tag damals in der Hauptstadt. Nur während der 90 Spielminuten gab es Wolkenbrüche über dem Olympiastadion", erinnert sie sich. Und sportlich? Der 1. FFC Frankfurt traf auf den FCR 2001 Duisburg. Frankfurt ist früh durch Renate Lingor in Führung gegangen, kurz vor der Pause hat Sonja Fuss für Duisburg ausgeglichen. Danach ist nicht mehr viel passiert – bis zum Elfmeterschießen, in dem sich der FFC schließlich den Titel sichern konnte. Später holte sich bei den Männern der 1. FC Nürnberg durch einen Sieg gegen den VfB Stuttgart den DFB-Pokal.

Erste Wiederholungstäterin

Wolk ist die erste Schiedsrichterin in Deutschland, die das Endspiel zum zweiten Mal leiten darf: "Deshalb war ich völlig überrascht, als ich davon erfahren habe. Ich hatte niemals damit gerechnet. Es hat mich wirklich aus den Socken gehauen." Sie freut sich riesig auf das Duell zwischen zwei der besten Mannschaften in Deutschland. Es ist noch gar nicht so lange her, es war im März, als sie bereits ein Aufeinandertreffen zwischen Wolfsburg und Potsdam geleitet hat. Damals in der Allianz Frauen-Bundesliga, damals gewann Turbine mit 2:0.

Eine besondere Vorbereitung ist also nicht nötig. Sie kennt die beiden Mannschaften bereits, die Spielerinnen ja sowieso: "Jedes Spiel ist anders. Man weiß vorher nie, was passieren wird." Und deshalb wird sie es so wie immer halten. Sie wird die Begegnung möglichst unauffällig leiten. Wenn möglich, wird sie den Spielfluss nicht unterbrechen. Am liebsten ist es ihr, wenn man hinterher gar nicht mehr über sie spricht: "Dann weiß man, dass man keinen Fehler gemacht hat." Aber wenn es nötig ist, kann sie auch durchgreifen. In dieser Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga hat sie bereits drei Spielerinnen des Feldes verwiesen. Viel mehr werden ganz sicher nicht dazu kommen. Denn nach den 90 Minuten am Samstag wird sich der Vorhang schließen.