Schalkes Höwedes: "Noch mal einen draufsetzen"

Mit einer länderspielreifen Leistung überzeugte Schalkes Innenverteidiger Benedikt Höwedes beim 2:1 im Revierderby. Der Kapitän der "Königsblauen" entschied gegen Borussia Dortmund 81 Prozent der Duelle für sich und war damit der zweikampfstärkste Spieler auf dem Platz. Mit viel Selbstvertrauen startet der Abwehrchef der mit acht Gegentreffern zweitbesten Defensive der Bundesliga daher zum Champions-League-Spiel am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) beim FC Arsenal.

In London freut sich Benedikt Höwedes auf das Kräftemessen mit seinen Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski und Per Mertesacker. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht der 24-Jährige über die Chancen gegen Arsenal, den guten Schalker Saisonstart, das torreiche Schweden-Länderspiel und seine Freundschaft zum DFB-Konkurrenten Mertesacker.

DFB.de: Herr Höwedes, wie haben Sie das 4:4 der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden verarbeitet?

Benedikt Höwedes: Es ist nicht einfach als Fußballer, wenn man so einen Rückschlag einstecken muss. Man leidet natürlich auch auf der Bank mit der Mannschaft mit. Es tat nach diesem Spiel gut, sich wieder komplett auf das nächste Spiel und dieses wichtige Derby fokussieren zu müssen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.

DFB.de: Hat das 2:1 beim BVB die Verhältnisse im Revier aus Schalker Sicht zurechtgerückt?

Höwedes: Fakt ist, dass wir in den vergangenen beiden Derbys in Dortmund sehr unterlegen waren und auch verdient verloren haben. Dieses Mal haben wir ein tolles Spiel absolviert, Dortmund von Anfang an unter Druck gesetzt und sie nicht großartig zur Entfaltung kommen lassen. Das war richtig gut.

DFB.de: Hat die Mannschaft aus den verspielten Führungen gegen Düsseldorf und Montpellier ihre Lehren gezogen?

Höwedes: Nach dem 2:1-Anschlusstreffer haben wir die Ruhe bewahrt. Es hat mich sehr beeindruckt, dass wir schon so weit sind. Das zeigt, dass wir aus den Spielen gegen Düsseldorf und Montpellier unsere Lehren gezogen haben. So kann's weitergehen.



[bild1]

Mit einer länderspielreifen Leistung überzeugte Schalkes Innenverteidiger Benedikt Höwedes beim 2:1 im Revierderby. Der Kapitän der "Königsblauen" entschied gegen Borussia Dortmund 81 Prozent der Duelle für sich und war damit der zweikampfstärkste Spieler auf dem Platz. Mit viel Selbstvertrauen startet der Abwehrchef der mit acht Gegentreffern zweitbesten Defensive der Bundesliga daher zum Champions-League-Spiel am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) beim FC Arsenal.

In London freut sich Benedikt Höwedes auf das Kräftemessen mit seinen Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski und Per Mertesacker. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht der 24-Jährige über die Chancen gegen Arsenal, den guten Schalker Saisonstart, das torreiche Schweden-Länderspiel und seine Freundschaft zum DFB-Konkurrenten Mertesacker.

DFB.de: Herr Höwedes, wie haben Sie das 4:4 der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden verarbeitet?

Benedikt Höwedes: Es ist nicht einfach als Fußballer, wenn man so einen Rückschlag einstecken muss. Man leidet natürlich auch auf der Bank mit der Mannschaft mit. Es tat nach diesem Spiel gut, sich wieder komplett auf das nächste Spiel und dieses wichtige Derby fokussieren zu müssen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.

DFB.de: Hat das 2:1 beim BVB die Verhältnisse im Revier aus Schalker Sicht zurechtgerückt?

Höwedes: Fakt ist, dass wir in den vergangenen beiden Derbys in Dortmund sehr unterlegen waren und auch verdient verloren haben. Dieses Mal haben wir ein tolles Spiel absolviert, Dortmund von Anfang an unter Druck gesetzt und sie nicht großartig zur Entfaltung kommen lassen. Das war richtig gut.

DFB.de: Hat die Mannschaft aus den verspielten Führungen gegen Düsseldorf und Montpellier ihre Lehren gezogen?

Höwedes: Nach dem 2:1-Anschlusstreffer haben wir die Ruhe bewahrt. Es hat mich sehr beeindruckt, dass wir schon so weit sind. Das zeigt, dass wir aus den Spielen gegen Düsseldorf und Montpellier unsere Lehren gezogen haben. So kann's weitergehen.

DFB.de: Für Schalke ist es der beste Saisonstart seit zwölf Jahren. Dürfen die Fans ein bisschen träumen?

Höwedes: Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir haben zwar den Deutschen Meister geschlagen und stehen gut da, aber wir müssen auch nicht über Sachen reden, die in unseren Köpfen keine große Rolle spielen. Wir wollen natürlich den maximalen Erfolg und so weit wie möglich nach oben klettern, aber wir brauchen nicht anzufangen, von der Meisterschaft zu reden. Das möchte ich überhaupt nicht hören. Mit Sicherheit wird Bayern das Rennen in diesem Jahr machen. Wir müssen versuchen, uns dahinter einzureihen.

DFB.de: Marco Höger war bereits Schalkes elfter Torschütze in dieser Saison. Zeichnet die Mannschaft diese Ausgeglichenheit besonders aus?

Höwedes: Mit Sicherheit kann jeder bei uns Tore schießen. Das entlastet Klaas-Jan Huntelaar ein bisschen und nimmt ihm den Druck, dass er zwingend Tore machen muss. Im Toreschießen sind wir variabel - das ist ein beruhigendes Gefühl.

DFB.de: Ist es auch beruhigend zu wissen, dass es doch noch gegen große Gegner klappt?

Höwedes: Es hieß ja immer, Schalke kann nicht mehr gegen die Spitzenteams gewinnen. Jetzt haben wir es endlich mal wieder getan und es unseren Kritikern ein bisschen gezeigt.

DFB.de: Kann man mit einer ähnlichen Leistung auch beim FC Arsenal bestehen?

Höwedes: Wir müssen da mit Sicherheit ähnlich mutig auftreten. Der Gegner wird spielerisch sehr stark sein. So wie Dortmund, gegen die wir das sehr gut verteidigt haben. Es wäre schön, wenn wir noch mal einen draufsetzen und eine tolle Woche mit einem Sieg in der Champions League abschließen könnten. Aber man darf nicht vergessen: Wir sprechen über den FC Arsenal. Das wird ein hartes Stück Arbeit.

DFB.de: Gab es neulich während der Zeit bei der Nationalmannschaft von Lukas Podolski und Per Mertesacker schon ein paar Sprüche?

Höwedes: Natürlich habe ich mit Poldi und Per darüber gequatscht. Wir verstehen uns alle drei sehr gut, da haben wir uns schon ausgetauscht und ein bisschen aufgezogen. Es war aber alles immer lustig gemeint. Die Wahrheit liegt dann am Mittwoch auf dem Platz.

DFB.de: Bei der Nationalmannschaft ist Per Mertesacker einer Ihrer direkten Konkurrenten in der Abwehr. Das tut dem guten Verhältnis aber keinen Abbruch, oder?

[bild2]

Höwedes: Überhaupt nicht. Wir können über die gleichen Sachen lachen und verstehen uns wirklich sehr gut. Mit ihm kann man sich gut die Zeit vertreiben. In Berlin waren wir auch vor dem Schweden-Spiel zusammen beim Basketball bei Alba Berlin. Zu seinem Geburtstag war ich zuletzt kurz in London und habe ihn besucht. Aber am Mittwoch auf dem Platz kann man nicht mehr von Freundschaft sprechen. Da sieht jeder zu, dass er für seine eigene Mannschaft kämpft.

DFB.de: Wie ist es um Ihre Stammplatzambitionen in der DFB-Auswahl unter Joachim Löw bestellt?

Höwedes: Ich wünsche mir immer Einsatzzeiten in der Nationalmannschaft. Aber ich kann nur versuchen, durch Leistung zu überzeugen und mich aufzudrängen. Ich riskiere da keine große Lippe oder formuliere irgendwelche Ansprüche. Letztlich entscheidet der Bundestrainer, was gut für die Mannschaft ist.

DFB.de: Ist Ihr Schalker Mannschaftskollege Roman Neustädter eigentlich auch ein Kandidat, den Sie dem Bundestrainer trotz der großen Konkurrenz mal empfehlen könnten?

Höwedes: Wir haben bei der Nationalmannschaft wirklich gute Sechser. Roman ist aber ein Garant dafür, dass wir sehr erfolgreich Fußball spielen und vor allem so kompakt in der Defensive stehen. Er spielt vielleicht unauffällig, aber ist sehr wichtig für die Mannschaft - auch als Typ.