Schalke gegen Gladbach: Westduell mit Tradition

Zwei Teams, ein Ziel: der Europacup. Am Freitag (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) stehen sich der FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach im Rahmen des 27. Bundesliga-Spieltages gegenüber. DFB.de wirft einen Blick auf die Historie des Duells.

Erstes Pflichtspiel: 24. September 1950, Oberliga West: Schalke – Gladbach 8:0

Vor dem fünften Spiel ihrer ersten Oberliga-Saison war die Borussia punktloser Letzter, hinterher hoffnungsloser Letzter. Für Schalke waren die Gäste vom Niederrhein nur ein Spielball, der im Dauerregen an der Glückauf-Kampfbahn unentwegt nass gemacht wurde. Zur Pause hieß es noch 2:0, aber zwei Doppelschläge ernüchterten die Borussen völlig. Kleina (18., 51., 73., 74.) war für die Hälfte des Torrausches zuständig, Sandmann traf doppelt (83., 89.). Ebert (8.) eröffnete das Schützenfest, Hermann Eppenhoff traf zum 4:0 (52.). Das Sport Magazin machte jedoch einen Nicht-Torschützen als Mann des Tages aus: "Berni Klodt in Länderspiel-Form." Auch diese Information musste noch an den Leser gebracht werden: "Fritz Szepan, der Fußballweise vom Schalker Markt, lächelte, wenn auch der Landregen gewiss keine Medizin für das alte Rheumaleiden war."

Bundesliga-Premiere: 4. September 1965, Schalke – Gladbach 0:0

Der erste Bundesliga-Auftritt der Gladbacher Fohlen auf Schalke ist keiner für die Geschichtsbücher. Zwar war die Glückauf-Kampfbahn mit 33.500 Besuchern vollbesetzt, aber der noch ungeschlagene Aufsteiger wurde seinem Ruf als ungestüm anstürmende Mannschaft nicht gerecht. Das Sport Magazin stellte fest: "Von Mönchengladbachs Paradesturm sah man wenig." Die noch sieglosen Schalker waren dem Sieg näher, Siegfried Werner (24.) und Heinz Pliska (52.) trafen nur Holz (Latte und Pfosten). Günter Netzer hatte einen schwachen Tag, was Trainer Hennes Weisweiler so formulierte: "Leider fiel Netzer als Schaltstation aus."

Der höchste Heimsieg: 4. Februar 1985, Schalke – Gladbach 4:1

Mit einem Schalker Sieg war nicht unbedingt zu rechnen, mit dem höchsten in der Bundesliga schon gar nicht. Borussia war damals Schalkes Angstgegner, hatte nur fünf von 18 Spielen dort verloren. In der aktuellen Tabelle lag sie acht Plätze vor den Schalkern, die gerade in einem Testspiel dem drittklassigen 1. FC Bocholt 1:6 unterlegen gewesen waren. Die folgende Krisensitzung ergab, dass das Team auf gefrorenen Böden nicht zurechtkäme. Am folgenden Samstag war davon keine Rede mehr. 40.000 feierten den souverän aufspielenden Aufsteiger. Frank Hartmann (40., 81.), Norbert Eilenfeldt (54.) und Gerd Kleppinger (88.) schossen ein 4:0 heraus, ehe Uwe Rahn der Ehrentreffer (90.) gestattet wurde. Hartmann und Eilenfeldt waren vor der Saison gekommen und standen in der Kritik. Nun betonte Hartmann: "Ich hoffe, wir haben gezeigt, dass wir keine Fehleinkäufe sind." Einen Verlierer gab es bei Schalke aber doch: Verteidiger Michael Jakobs handelte sich eine ziemlich dumme Gelb-Sperre ein, als er Schiedsrichter Werner vorhielt: "Wenn Sie schon nicht richtig sehen, müssen Sie wenigstens auf Ballhöhe sein." Borussen-Coach Jupp Heynckes bilanzierte: "Wir haben zwar gefällig, aber völlig drucklos gespielt."

Der höchste Auswärtssieg: 31. Oktober 1987: Schalke – Gladbach 0:3

Der 13. empfing den Vierten, doch Gäste-Trainer Wolf Werner wäre schon mit einem Punkt zufrieden gewesen. Es wurden dann zwei und es wurde "ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg der Gladbacher" (kicker). Borussia zeigte das, was sie in früheren Jahren berühmt gemacht hatte: ein perfektes Konterspiel. Nur die Chancenverwertung war nicht perfekt und Schalkes Libero Winfried Hannes, ein Ex-Borusse, gab zu: "Wenn wir den Toni nicht gehabt hätten, wären auch sieben oder acht Tore für Gladbach möglich gewesen." Dass der einstige Flügelflitzer Rüdiger Abramczik den Aushilfs-Libero geben musste, konnte einiges, aber nicht alles erklären. Ex-Nationalkeeper Toni Schumacher, von Köln entlassen, war einer der wenigen Rückhalte in Schalkes Abstiegssaison 1987/1988. Das bittere Ende deutete sich in dieser Partie schon an. Die Borussen-Tor erzielten Hans-Georg Drehsen (25.), Christian Hochstätter (70.) und Joker Günter Thiele (73.) drei Minuten nach seiner Einwechslung. Schalke-Trainer Rolf Schafstall bemängelte besonders die Konzentration in der Abwehr: "Es ist ein Trauerspiel, dass wir wieder zwei Tore aus Standardsituationen bekommen haben. Zwei Ecken – zwei Tore!"



Zwei Teams, ein Ziel: der Europacup. Am Freitag (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) stehen sich der FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach im Rahmen des 27. Bundesliga-Spieltages gegenüber. DFB.de wirft einen Blick auf die Historie des Duells.

Erstes Pflichtspiel: 24. September 1950, Oberliga West: Schalke – Gladbach 8:0

Vor dem fünften Spiel ihrer ersten Oberliga-Saison war die Borussia punktloser Letzter, hinterher hoffnungsloser Letzter. Für Schalke waren die Gäste vom Niederrhein nur ein Spielball, der im Dauerregen an der Glückauf-Kampfbahn unentwegt nass gemacht wurde. Zur Pause hieß es noch 2:0, aber zwei Doppelschläge ernüchterten die Borussen völlig. Kleina (18., 51., 73., 74.) war für die Hälfte des Torrausches zuständig, Sandmann traf doppelt (83., 89.). Ebert (8.) eröffnete das Schützenfest, Hermann Eppenhoff traf zum 4:0 (52.). Das Sport Magazin machte jedoch einen Nicht-Torschützen als Mann des Tages aus: "Berni Klodt in Länderspiel-Form." Auch diese Information musste noch an den Leser gebracht werden: "Fritz Szepan, der Fußballweise vom Schalker Markt, lächelte, wenn auch der Landregen gewiss keine Medizin für das alte Rheumaleiden war."

Bundesliga-Premiere: 4. September 1965, Schalke – Gladbach 0:0

Der erste Bundesliga-Auftritt der Gladbacher Fohlen auf Schalke ist keiner für die Geschichtsbücher. Zwar war die Glückauf-Kampfbahn mit 33.500 Besuchern vollbesetzt, aber der noch ungeschlagene Aufsteiger wurde seinem Ruf als ungestüm anstürmende Mannschaft nicht gerecht. Das Sport Magazin stellte fest: "Von Mönchengladbachs Paradesturm sah man wenig." Die noch sieglosen Schalker waren dem Sieg näher, Siegfried Werner (24.) und Heinz Pliska (52.) trafen nur Holz (Latte und Pfosten). Günter Netzer hatte einen schwachen Tag, was Trainer Hennes Weisweiler so formulierte: "Leider fiel Netzer als Schaltstation aus."

Der höchste Heimsieg: 4. Februar 1985, Schalke – Gladbach 4:1

Mit einem Schalker Sieg war nicht unbedingt zu rechnen, mit dem höchsten in der Bundesliga schon gar nicht. Borussia war damals Schalkes Angstgegner, hatte nur fünf von 18 Spielen dort verloren. In der aktuellen Tabelle lag sie acht Plätze vor den Schalkern, die gerade in einem Testspiel dem drittklassigen 1. FC Bocholt 1:6 unterlegen gewesen waren. Die folgende Krisensitzung ergab, dass das Team auf gefrorenen Böden nicht zurechtkäme. Am folgenden Samstag war davon keine Rede mehr. 40.000 feierten den souverän aufspielenden Aufsteiger. Frank Hartmann (40., 81.), Norbert Eilenfeldt (54.) und Gerd Kleppinger (88.) schossen ein 4:0 heraus, ehe Uwe Rahn der Ehrentreffer (90.) gestattet wurde. Hartmann und Eilenfeldt waren vor der Saison gekommen und standen in der Kritik. Nun betonte Hartmann: "Ich hoffe, wir haben gezeigt, dass wir keine Fehleinkäufe sind." Einen Verlierer gab es bei Schalke aber doch: Verteidiger Michael Jakobs handelte sich eine ziemlich dumme Gelb-Sperre ein, als er Schiedsrichter Werner vorhielt: "Wenn Sie schon nicht richtig sehen, müssen Sie wenigstens auf Ballhöhe sein." Borussen-Coach Jupp Heynckes bilanzierte: "Wir haben zwar gefällig, aber völlig drucklos gespielt."

Der höchste Auswärtssieg: 31. Oktober 1987: Schalke – Gladbach 0:3

Der 13. empfing den Vierten, doch Gäste-Trainer Wolf Werner wäre schon mit einem Punkt zufrieden gewesen. Es wurden dann zwei und es wurde "ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg der Gladbacher" (kicker). Borussia zeigte das, was sie in früheren Jahren berühmt gemacht hatte: ein perfektes Konterspiel. Nur die Chancenverwertung war nicht perfekt und Schalkes Libero Winfried Hannes, ein Ex-Borusse, gab zu: "Wenn wir den Toni nicht gehabt hätten, wären auch sieben oder acht Tore für Gladbach möglich gewesen." Dass der einstige Flügelflitzer Rüdiger Abramczik den Aushilfs-Libero geben musste, konnte einiges, aber nicht alles erklären. Ex-Nationalkeeper Toni Schumacher, von Köln entlassen, war einer der wenigen Rückhalte in Schalkes Abstiegssaison 1987/1988. Das bittere Ende deutete sich in dieser Partie schon an. Die Borussen-Tor erzielten Hans-Georg Drehsen (25.), Christian Hochstätter (70.) und Joker Günter Thiele (73.) drei Minuten nach seiner Einwechslung. Schalke-Trainer Rolf Schafstall bemängelte besonders die Konzentration in der Abwehr: "Es ist ein Trauerspiel, dass wir wieder zwei Tore aus Standardsituationen bekommen haben. Zwei Ecken – zwei Tore!"

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Das wichtigste Spiel: 31. Mai 1975: Schalke – Gladbach 1:3 – das Meister-Stück

Nach drei Jahren Bayern-Dominanz bot sich der Borussia am 32. Spieltag 1974/1975 die große Chance, wieder Meister zu werden. Vier Punkte (zwei Siege) hatte sie Vorsprung und ein weiterer Sieg würde zwar nicht alles perfekt, aber doch klar machen. Denn das Torverhältnis des Tabellenführers gegenüber Verfolger Hertha BSC war einfach zu gut (25 Tore besser). Schon vor dem Anpfiff gab es vom Schalker Vorstand Blumen für Gäste-Trainer Hennes Weisweiler, allerdings für den Gewinn des UEFA-Pokals. Schalke träumte als Sechster noch vom Einzug in den UEFA-Pokal, Trainer Ivica Horvath versprach einen Sieg ("Passen Sie auf, wir schaffen es!") und 70.000 im Park-Stadion wollten sehen, ob die Knappen Wort halten würden. Nach 15 Minuten hätte Schalke schon 3:0 führen können, aber der überragende Wolfgang Kleff machte alle Chancen zunichte. Ein umstrittener Elfmeter, den Allan Simonsen (35.) verwandelte, sorgte für die Wende in diesem Spiel. Weltmeister Rainer Bonhof erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (40.). Herbert Lütkebohmert belohnte Schalkes Anstrengungen und machte es mit dem 1:2 (53.) noch mal spannend, ehe das obligatorische Tor des kommenden Torschützenkönigs Jupp Heynckes (85.) Sieg und Titel sicherte. Nach Abpfiff hatte Borussia vier Punkte und 24 Tore Vorsprung und kein vernünftiger Mensch zweifelte mehr am dritten Titelgewinn, für den letztmals Hennes Weisweiler verantwortlich zeichnete. Der hatte am Mittwoch zuvor beim FC Barcelona unterschrieben, Nachfolger Udo Lattek saß schon auf der Tribüne und stellte fest, dass er den Meister übernehmen würde. Torwart Wolfgang Kleff kündigte eine erste Meisterfeier an: "Jetzt dürfen wir uns doch mal einen hinter die Binde kippen. An dieses 3:1 hätte ich nicht geglaubt."

Wichtigste Spiele außerhalb der Bundesliga: 5. April 1972, DFB-Pokal-Viertelfinale, Rückspiel: Schalke – Gladbach 1:0

Auf dem Weg zum Pokalsieg musste Schalke auch den amtierenden Meister ausschalten. Damals galt der Europacup-Modus mit Hin- und Rückspiel, nur die Auswärtstor-Regelung galt nicht. Am Bökelberg hatte man sich 2:2 getrennt, also brauchte es vier Tage später auf Schalke an diesem Mittwoch einen Sieger. Die Skandalermittlungen hatten die Schalker schon voll im Griff, aber noch durften alle Sünder spielen. 33.000 Zuschauer feuerten die Königsblauen an, sie sahen ein hochklassiges Pokalspiel, das "die Zuschauer von den Sitzen riss" (kicker). Nur Tore sahen sie nicht, nicht bis zur 88. Minute. Da wurde die ausnahmsweise von Günter Netzer organisierte Borussen-Abwehr doch noch überwunden. Nach herrlicher Libuda-Flanke köpfte Klaus Scheer den Ball ins Tor, kurz darauf folgte der Abpfiff.

Der besondere Moment: 6. Februar 2015, Schalke – Gladbach 1:0 - die Bombendrohung

Vor diesem Spiel ging in der Veltins Arena eine Bombendrohung ein, die zu verschärften Sicherheitskontrollen führte. Auch Koffer von Journalisten wurden kontrolliert. Der Fehlalarm führte zu einem um zehn Minuten verspäteten Anpfiff.

Serien und Fakten:

Heim-Bilanz: 18-16-8 (65:49 Tore)
Gesamt-Bilanz: 25-25-35 (75:95)
- Borussia gewann nur eins der letzten 19 Gastspiele in der Liga (0:1, am 27. April 2014)
- Seit drei Jahren kein Remis
- Borussia gewann diese Saison schon zweimal gegen Schalke (3:1 im Hinspiel, 2:0 auswärts im Pokal)
- Borussia gewann fünf der letzten sechs Pflichtspiele gegen Schalke
- Letztes 0:0 auf Schalke am 20. Februar 1996
- Bei keinem Duell gab es mehr 0:0-Ergebnisse (9x)

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