Schalke nutzt Dortmunds Ausrutscher

Die Meisterschaft in der Staffel West der A-Junioren-Bundesliga ist wieder spannend. Am 23. Spieltag musste sich Spitzenreiter Borussia Dortmund beim VfL Bochum 1:4 (0:2) geschlagen geben. Verfolger und Titelverteidiger FC Schalke 04 gewann dagegen 3:1 (2:1) gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Mönchengladbach, liegt jetzt nur noch drei Zähler hinter Dortmund. Das 1:4 beim VfL Bochum war für Borussia Dortmund die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen. Einziger Torschütze für die Schwarz-Gelben war Dzenis Burnic (68., Foulelfmeter). Für Bochum waren Roman Zengin (6.), Görkem Saglam (38., Foulelfmeter), Evangelos Pavlidis (30.) und Cagatay Kader (78.) erfolgreich. Dortmunds Lars Dietz (62.) kassierte wegen einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte. In der Hinrunde hatten sich beide Mannschaften 4:4 getrennt.

Schalke blieb beim 3:1 gegen den 1. FC Mönchengladbach zum dritten Mal am Stück ungeschlagen. Zugang Haji Wright (15./80.), für den die Spielberechtigung erst kurz vor der Partie eingetroffen war, und Jacob Rasmussen (21.) trafen für die Mannschaft von S04-Trainer Norbert Elgert. Das Tor für die seit vier Partien punktlosen Gäste ging auf das Konto von Lars Drauschke (38.).

Den vierten Sieg aus den vergangenen vier Partien machte Borussia Mönchengladbach beim 2:0 (0:0) gegen Schlusslicht und Aufsteiger TSG Sprockhövel perfekt. Gino van den Berg (63.) mit einem Foulelfmeter sowie der eingewechselte Mirza Mustafic (90.+2) erzielten die Tore. Sprockhövel kann die Nichtabstiegsplätze nach der zwölften Niederlage hintereinander nicht mehr erreichen.

Aufsteiger Rot-Weiss Essen spielt auch in der nächsten Saison in der A-Junioren-Bundesliga. Vom Wuppertaler SV trennte sich RWE 2:2 (1:0) und holte damit den verbliebenen Zähler aus eigener Kraft. Said Harouz (26.) und Arman Corovic (67.) hatten die Gastgeber zweimal in Führung gebracht, Dominik Heinen (65.) und Tarik Dogan (86.) glichen aus. Der WSV, der zuvor dreimal verloren hatte, liegt nur knapp vor der Abstiegszone.

Neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfte Neuling SC Fortuna Köln mit dem 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen den SC Preußen Münster. Die Domstädter, die ihr jüngstes Heimspiel gegen den FC Schalke 04 noch 1:10 verloren hatten, verkürzten mit ihrem fünften Dreier in dieser Saison den Rückstand zum rettenden Ufer auf einen Punkt. Bayram-Burak Koc (2.) stellte schon frühzeitig die Weichen, der eingewechselte Samir Belasfar (77./81.) machte in der Schlussphase mit einem Doppelpack alles klar.

Münster ging erstmals nach drei Remis wieder leer aus, blieb zum fünften Mal in Folge sieglos. Bei fünf Zählern Abstand zur Gefahrenzone ist die Mannschaft von Trainer Cihan Tasdelen drei Runden vor dem Saisonende noch nicht auf der sicheren Seite.

Nord/Nordost: Wolfsburg macht Boden gut

In der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga hat der VfL Wolfsburg am 23. Spieltag Boden auf Spitzenreiter SV Werder Bremen gut gemacht. Die „Wölfe“ entschieden das Duell mit Rot-Weiß Erfurt 2:0 (1:0) für sich. Bremen verlor 2:3 (1:1) gegen den FC Energie Cottbus. Der Rückstand des VfL auf die Bremer beträgt jetzt fünf Zähler. Wolfsburg hat allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Am letzten Spieltag (7. Mai) kommt es zum Vergleich zwischen Bremen und Wolfsburg.

Entscheidenden Anteil am Wolfsburger Erfolg über die abstiegsbedrohten Erfurter hatten Anton Donkor (40.) und Orhan Vojic (77.) mit ihren Treffern. Sie bescherten den Gastgebern den dritten Sieg in Folge. Rot-Weiß wartet seit fünf Auswärtspartien auf einen Dreier.

Tabellenführer Bremen reichten gegen Cottbus zwei Treffer von Niklas Schmidt (12., Foulelfmeter/90.+3) nicht zu einem Punktgewinn, weil Michael Czyborra (15./78./88.) gleich dreimal für die Gäste zur Stelle war. Daheim wartet Werder nun seit vier Auftritten auf einen Sieg. Aufsteiger FC Energie landete den zweiten Dreier am Stück und kann für eine weitere Saison in der A-Junioren-Bundesliga planen.

Der aktuelle Staffelmeister und Tabellendritte RB Leipzig unterlag dem Hamburger SV 2:3 (0:1). Bei sieben Punkten Rückstand auf Bremen dürfte Rang eins damit außer Reichweite sein. Florian Rogge (60.) und Felix Beiersdorf (65., Foulelfmeter) trafen für Leipzig, Kahled Mohssen (9./49.) und Bibie Njie (61.) für den HSV, der zum fünften Mal in Serie gewann. Beide Mannschaften kassierte je eine Gelb-Rote Karte. RB-Spieler Kamil Wojtkowski (73.) musste wegen wiederholten Foulspiels, Hamburgs Torschütze Njie (90.+3) wegen einer Unsportlichkeit vorzeitig vom Feld.

Der FC St. Pauli brachte sich durch einen 4:1 (2:0)-Heimsieg gegen den FC Carl Zeiss Jena, den ersten Dreier nach zuvor zwei Niederlagen, wohl endgültig in Sicherheit. Der Vorsprung vor der Gefahrenzone wuchs auf sieben Punkte an. Jena trennt dagegen nach der vierten Niederlage hintereinander nur die bessere Tordifferenz gegenüber dem thüringischen Rivalen Rot-Weiß Erfurt von einem Abstiegsplatz. Ramus Tobinski (32./67.), Brian Lukas Koglin (45., Foulelfmeter) und Irwin Pfeiffer (80.) ließen die Mannschaft von St. Paulis Trainer Joachim Philipkowski jubeln. Der einzige Treffer für den FCC ging auf das Konto von Maximilian Wolfram (70.).

Süd/Südwest: Kantersieg für 1860 München

Tabellenführer TSV 1860 München hat seine Position in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga mit einem Kantersieg gefestigt. Am 23. Spieltag siegten die „Löwen“ 5:0 (3:0) beim Schlusslicht SV Darmstadt 98. Beim vierten Sieg hintereinander trugen sich Kilian Jakob (9.), Ugur Türk (20.), Julian Justvan (34./63.) und Florian Neuhaus (71.) in die Torschützenliste ein. Aufsteiger Darmstadt hat seit drei Begegnungen nicht gepunktet, kann das rettende Ufer nicht mehr erreichen.

Drei Punkte für den Klassenverbleib holte der Karlsruher SC dank eines 2:1 (0:1)-Auswärtssieges beim FC Bayern München. Zwar war der FCB durch Marco Stefandl (31., Foulelfmeter) in Führung gegangen, doch Jannis Kübler (85.) und Alan Delic (90.+1) sorgten spät für die Wende. Bayerns Marco Friedl (90.+3) sah wegen einer Notbremse die Rote Karte.

Den zweiten Auswärtssieg hintereinander landete der abstiegsbedrohte SC Freiburg beim FSV Mainz 05. Zum 2:1 (2:0) markierten Till Hermandung (21.) und Nathaniel Amamoo (26.) die Tore. Justin Petermann (57.) brachte seinen Namen für den FSV auf die Anzeigetafel, der sich zum zweiten Mal am Stück geschlagen geben musste.

Der Tabellenzweite TSG 1899 Hoffenheim, der neben 1860 München die Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft sicher hat, gewann 4:3 (2:1) bei der SpVgg Greuther Fürth. Kurios: Bereits am vergangenen Wochenende hatten die Sinsheimer gegen den 1. FC Nürnberg 4:3 gewonnen. Torschützen in Fürth waren Meris Skenderovic (18.), Adrian Beck (24.), Nicolas Wähling (63.) und Patrick Kapp (80.). Für Fürth markierten David Raum (41.), Patrick Sontheimer (53.) und Peter Jost (85., Foulelfmeter) die Treffer.

Einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machte Eintracht Frankfurt durch den 3:0 (2:0)-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim 1846. Die von Ex-Profi Alexander Schur verließen die Abstiegsränge, der Neuling aus Heidenheim fiel auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt aber lediglich einen Punkt. Von der SpVgg Greuther Fürth, die auf Platz sieben rangiert, sind die Heidenheimer auch nur zwei Zähler entfernt. Ein dramatischer Abstiegskampf zeichnet sich für die verbleibenden drei Spieltage ab. Yves Vital Mfumu (4.) und Halil Ibrahim Yilmaz (13.) stellten schon in der Anfangsphase für die Eintracht die Weichen auf Sieg. Aymane Barkok (53.) setzte den Schlusspunkt.

Der 1. FC Saarbrücken erkämpfte beim Tabellenvierten VfB Stuttgart ein wertvolles 1:1 (0:0), verhinderte damit den Sturz auf einen Abstiegsplatz. Serkan Uygun (69.) hatte zunächst für die Schwaben getroffen. Johannes Roßfeld (90.+3) bescherte dem FCS noch das Remis. Saarbrücken blieb zum dritten Mal in Folge unbesiegt.