SC Sand: Das Gallische Dorf

Der SC Sand steht am Samstag (ab 16.15 Uhr, live in der ARD) gegen VfL Wolfsburg zum zweiten Mal hintereinander im DFB-Pokalfinale der Frauen. Der Klub ist in der Großgemeinde Willstätt beheimatet. Gerade einmal 2000 Menschen leben in Sand.

Die Frauen spielen ganz oben, in der Allianz Frauen-Bundesliga. Die Herren spielen ganz unten, in der Kreisliga. Es sind auch diese Gegensätze, die den SC Sand zu einem besonderen Klub machen. Viele weitere Aspekte machen diesen Verein aus dem 2000-Einwohner-Dorf in Baden-Württemberg spannend: 16 Mannschaften sind derzeit im Spielbetrieb. Acht davon sind weibliche Teams. Der Frauenfußball ist das Fundament des Klubs mit über 600 Mitgliedern. Durchschnittlich jeder dritte Einwohner Sands ist dementsprechend auch Vereinsmitglied – eine beachtliche Quote.

Ein Dorf steht Kopf

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das Dorf am Samstag ziemlich ausgestorben sein wird. Alle sind in Köln, alle wollen dabei sein, wenn dem SC Sand möglicherweise der ganz große Coup gelingt. Viele Sonderbusse haben die Anhänger an den Rhein gebracht, viele weitere sind im privaten Pkw angereist. Ein Dorf macht Urlaub in Köln, ein Dorf steht Kopf.

"Viele verbringen durch den Feiertag ein langes Wochenende in Köln. Überall trifft man hier bekannte Gesichter. Wir hatten im vergangenen Jahr schon zahlreiche Fans im Stadion", sagt Gerald Jungmann, geschäftsführender Manager des SC Sand. "Aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese Zahl steigern können. Wir wollen dieses Event nutzen, um wieder Eigenwerbung zu betreiben."

Das war schon im vergangenen Jahr vorbildlich gelungen – sportlich sowieso. Der VfL Wolfsburg hatte das Finale zwar 2:1 gewonnen. Eigentlich gab es später jedoch zwei Sieger. Natürlich den Titelträger, aber auch der Verlierer konnte stolz auf seine Leistung und seinen Auftritt sein. "Wir haben hinterher eine große Party im Business-Bereich des RheinEnergieSTADIONS gefeiert", sagt Jungmann. "Wir haben die Kosten dafür gerne in Kauf genommen, weil wir uns bewusst für diesen Ort entschieden, der für uns Symbolcharakter hat. Es ist auch für unsere Sponsoren ein tolles Erlebnis, beim Blick auf den Rasen feiern zu können."

"Vielleicht gelingt uns tatsächlich die Überraschung"

Und genauso soll es auch in diesem Jahr wieder sein. Die Sanderinnen sind ein sympathischer und damit gern gesehener Gast. Die Planung ist nahezu identisch. In den vergangenen Tagen stand die sportliche Vorbereitung in Köln auf dem Programm. Nun steht das Endspiel bevor. Danach steigt erneut eine Party. Aber gegen einen kleinen, aber feinen Unterschied hätten Verantwortliche, Spielerinnen und Fans nichts einzuwenden: Sie möchten nicht wieder nur ein großartiges Erlebnis und den zweiten Platz feiern. Sie wollen den Titel holen.

Und wenn das nicht gelingt? Wenn die Überraschung ausbleibt? Dann lassen sich die Sander ihre Laune trotzdem nicht verderben. "Es wäre das Normalste der Welt, wenn Wolfsburg gewinnen sollte. Es kann alles passieren", sagt Jungmann. "Vielleicht gelingt uns tatsächlich die Überraschung, vielleicht kassieren wir aber auch eine richtige Klatsche. Ich habe jedoch großes Vertrauen in unsere Spielerinnen."

Seit Wochen laufen die Planungen bereits auf Hochtouren. Alles andere musste zurückstehen. Und nach dem Schlusspfiff ist noch lange nicht alles vorbei. Am Sonntag steht der große Empfang auf dem Marktplatz auf dem Programm. Und irgendwann danach wird auch von Gerald Jungmann und seinen ehrenamtlichen Kollegen der Druck der vergangenen Wochen abfallen. Aber nicht lange. Denn dann beginnt schon bald alles wieder von vorne. Neue Saison, neue Ziele – und vielleicht wieder der Einzug ins DFB-Pokalfinale. Ausgeschlossen ist bei dieser Mannschaft aus dem gallischen Dorf der Allianz Frauen-Bundesliga sicher nichts.

[sw]

Der SC Sand steht am Samstag (ab 16.15 Uhr, live in der ARD) gegen VfL Wolfsburg zum zweiten Mal hintereinander im DFB-Pokalfinale der Frauen. Der Klub ist in der Großgemeinde Willstätt beheimatet. Gerade einmal 2000 Menschen leben in Sand.

Die Frauen spielen ganz oben, in der Allianz Frauen-Bundesliga. Die Herren spielen ganz unten, in der Kreisliga. Es sind auch diese Gegensätze, die den SC Sand zu einem besonderen Klub machen. Viele weitere Aspekte machen diesen Verein aus dem 2000-Einwohner-Dorf in Baden-Württemberg spannend: 16 Mannschaften sind derzeit im Spielbetrieb. Acht davon sind weibliche Teams. Der Frauenfußball ist das Fundament des Klubs mit über 600 Mitgliedern. Durchschnittlich jeder dritte Einwohner Sands ist dementsprechend auch Vereinsmitglied – eine beachtliche Quote.

Ein Dorf steht Kopf

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das Dorf am Samstag ziemlich ausgestorben sein wird. Alle sind in Köln, alle wollen dabei sein, wenn dem SC Sand möglicherweise der ganz große Coup gelingt. Viele Sonderbusse haben die Anhänger an den Rhein gebracht, viele weitere sind im privaten Pkw angereist. Ein Dorf macht Urlaub in Köln, ein Dorf steht Kopf.

"Viele verbringen durch den Feiertag ein langes Wochenende in Köln. Überall trifft man hier bekannte Gesichter. Wir hatten im vergangenen Jahr schon zahlreiche Fans im Stadion", sagt Gerald Jungmann, geschäftsführender Manager des SC Sand. "Aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese Zahl steigern können. Wir wollen dieses Event nutzen, um wieder Eigenwerbung zu betreiben."

Das war schon im vergangenen Jahr vorbildlich gelungen – sportlich sowieso. Der VfL Wolfsburg hatte das Finale zwar 2:1 gewonnen. Eigentlich gab es später jedoch zwei Sieger. Natürlich den Titelträger, aber auch der Verlierer konnte stolz auf seine Leistung und seinen Auftritt sein. "Wir haben hinterher eine große Party im Business-Bereich des RheinEnergieSTADIONS gefeiert", sagt Jungmann. "Wir haben die Kosten dafür gerne in Kauf genommen, weil wir uns bewusst für diesen Ort entschieden, der für uns Symbolcharakter hat. Es ist auch für unsere Sponsoren ein tolles Erlebnis, beim Blick auf den Rasen feiern zu können."

"Vielleicht gelingt uns tatsächlich die Überraschung"

Und genauso soll es auch in diesem Jahr wieder sein. Die Sanderinnen sind ein sympathischer und damit gern gesehener Gast. Die Planung ist nahezu identisch. In den vergangenen Tagen stand die sportliche Vorbereitung in Köln auf dem Programm. Nun steht das Endspiel bevor. Danach steigt erneut eine Party. Aber gegen einen kleinen, aber feinen Unterschied hätten Verantwortliche, Spielerinnen und Fans nichts einzuwenden: Sie möchten nicht wieder nur ein großartiges Erlebnis und den zweiten Platz feiern. Sie wollen den Titel holen.

Und wenn das nicht gelingt? Wenn die Überraschung ausbleibt? Dann lassen sich die Sander ihre Laune trotzdem nicht verderben. "Es wäre das Normalste der Welt, wenn Wolfsburg gewinnen sollte. Es kann alles passieren", sagt Jungmann. "Vielleicht gelingt uns tatsächlich die Überraschung, vielleicht kassieren wir aber auch eine richtige Klatsche. Ich habe jedoch großes Vertrauen in unsere Spielerinnen."

Seit Wochen laufen die Planungen bereits auf Hochtouren. Alles andere musste zurückstehen. Und nach dem Schlusspfiff ist noch lange nicht alles vorbei. Am Sonntag steht der große Empfang auf dem Marktplatz auf dem Programm. Und irgendwann danach wird auch von Gerald Jungmann und seinen ehrenamtlichen Kollegen der Druck der vergangenen Wochen abfallen. Aber nicht lange. Denn dann beginnt schon bald alles wieder von vorne. Neue Saison, neue Ziele – und vielleicht wieder der Einzug ins DFB-Pokalfinale. Ausgeschlossen ist bei dieser Mannschaft aus dem gallischen Dorf der Allianz Frauen-Bundesliga sicher nichts.

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