SC Freiburg: Ein Team aus Stützpunktspielern

Die Aufstellung des SC Freiburg beim gestrigen 2:1-Sieg in Ingolstadt war gespickt mit deutschen Talenten: Alexander Schwolow im Tor, Manuel Gulde und Christian Günter in der Abwehr, Nicolas Höfler und Kapitän Mike Frantz auf der Doppelsechs, Janik Haberer und Doppeltorschütze Florian Niederlechner im Sturm. Von der Bank kamen Nils Petersen und Onur Bulut. Zählt man den verletzten Marc-Oliver Kempf und den dieses Mal nicht berücksichtigten Lukas Kübler dazu, spielt im Breisgau eine ganze Mannschaft aus Spielern, die in ihrer Jugend an einem DFB-Stützpunkt gefördert wurden.

Anstatt früh an ein Leistungszentrum eines Spitzenklubs zu wechseln, spielten die Talente länger in ihrem Heimatverein und wurden zusätzlich dazu einmal wöchentlich individuell am Stützpunkt gefördert - oft über mehrere Jahre. Janik Haberer beispielweise trainierte von 2004 bis 2011 in Wangen/Memmingen. 366 dieser DFB-Stützpunkte gibt es deutschlandweit. Von Lübeck bis Poing, von St. Ingbert bis Katzenelnbogen.

Einer, der zehn Jahre als Stützpunktkoordinator in Südbaden gearbeitet hat, ist André Malinowski. 2012 ging er als U 15-Trainer zum SC Freiburg, seit diesem Sommer ist er Sportlicher Leiter und Verbandssportlehrer beim Südbadischen Fußball-Verband. In kaum einer Region funktioniert die Zusammenarbeit bei Talentförderung zwischen DFB, DFL, Landesverbänden, Vereinen und der Basis besser als in Südbaden. Bei keinem Bundesligisten spielen mehr in Deutschland geförderte Spieler als beim SC Freiburg. Wir haben den Experten Malinowski nach dem Erfolgsrezept gefragt.

Herzblut für den regionalen Fußball

Man könnte diesen Artikel über André Malinowksi auch so beginnen: Ein Leben für den regionalen Fußballsport. Aber das möchten wir nicht. Denn André ist erst 42 Jahre alt. Entschuldigung, jung. Auf einen Preis für das "fußballerische Lebenswerk" – wenn so etwas einmal verliehen werden sollte – müsste er also noch eine Zeit lang warten. Auch wenn sein bisheriger Lebenslauf durchaus beeindruckend klingt.

Bereits in Kleinkind-Jahren betritt er die Fußballbühne, indem er, wie viele andere Kicker als Bolz- und Hartplatzheld gegen das runde Leder tritt. Im Alter von sechs Jahren erhält er seinen ersten Spielerpass. Er ist von nun an Mitglied bei der DJK Welschensteinach, einem Ortsteil von Steinach im Kinzigtal zwischen Offenburg und Freiburg. Im zarten Alter von 16 Jahren übernimmt er sein erstes Jugendtrainer-Amt. Heute, 26 Jahre später verantwortet er in seiner Tätigkeit eine Kombination aus praktischer Arbeit in der Trainer-Aus- und Fortbildung auf C- und B-Lizenzebene, im Bereich der Auswahlmannschaften sowie konzeptioneller Arbeit. Es ist ein Fulltime-Job, den er lebt. Und liebt.

Stützpunktkoordinator von 2002 bis 2012

Angefangen hat die berufliche Laufbahn natürlich auch bei ihm mit vielen, mehr oder weniger glücklichen Jahren als aktiver Spieler. Über den Heimatverein hinaus führte André sein Weg als Spieler in die Bezirksauswahl und in den Kader der Verbandsauswahl des Südbadischen Fußball-Verbandes unter dem damaligen Verbandstrainer Klaus Niemuth. Der Traum, als aktiver Fußballer richtig was erreichen zu können, blieb letztendlich ein Traum und wurde nach dem Auslassen der Chance zu einem Wechsel in höherklassige Juniorenmannschaften begraben. Als 17-jähriger Kicker spielte Malinowski mit seinem Heimatverein in der Landesliga und hielt dieses Niveau immerhin 15 Jahre. Nach einem einjährigen Gastspiel in der Verbandsliga beim SV Linx entschied er sich das Spielerdasein zu vernachlässigen und die Laufbahn des Trainers weiter und intensiver zu verfolgen. Ein Weg, der Gutes und jede Menge tolle Erfahrungen versprach.

Vorerst setzte er als Trainer im Erwachsenenbereich an. Parallel dazu arbeitete Malinowski in einer kommerziellen Fußballschule. Von 2002 bis 2012 war er als DFB-Stützpunktkoordinator für den Bereich des Südbadischen Fußball-Verbandes tätig und hatte in dieser Zeit auch die Möglichkeit, drei Jahrgänge der Juniorinnen-Auswahlen des SBFV zu trainieren.

"Beim Fußball-Lehrgang 2007 lernte ich Marco Pezzaiuoli kennen, der gleich danach Trainer einer DFB-Junioren-Nationalmannschaft wurde. Mit ihm erlebte ich drei hochspannende Jahre inklusive der U 17-Europameisterschaft in Deutschland und der U 17-Weltmeisterschaft in Nigeria – ein wahnsinnig spannendes Lernfeld." Diese Zeit und das Amt hielten für Malinowski den Höhepunkt des Gewinns der U 17-Europameisterschaft 2009 bereit. Im Anschluss arbeitet er zwischen 2012 und 2016 als hauptamtlicher U 15-Trainer in der Freiburger Fußballschule des Sportclub Freiburg.



Die Aufstellung des SC Freiburg beim gestrigen 2:1-Sieg in Ingolstadt war gespickt mit deutschen Talenten: Alexander Schwolow im Tor, Manuel Gulde und Christian Günter in der Abwehr, Nicolas Höfler und Kapitän Mike Frantz auf der Doppelsechs, Janik Haberer und Doppeltorschütze Florian Niederlechner im Sturm. Von der Bank kamen Nils Petersen und Onur Bulut. Zählt man den verletzten Marc-Oliver Kempf und den dieses Mal nicht berücksichtigten Lukas Kübler dazu, spielt im Breisgau eine ganze Mannschaft aus Spielern, die in ihrer Jugend an einem DFB-Stützpunkt gefördert wurden.

Anstatt früh an ein Leistungszentrum eines Spitzenklubs zu wechseln, spielten die Talente länger in ihrem Heimatverein und wurden zusätzlich dazu einmal wöchentlich individuell am Stützpunkt gefördert - oft über mehrere Jahre. Janik Haberer beispielweise trainierte von 2004 bis 2011 in Wangen/Memmingen. 366 dieser DFB-Stützpunkte gibt es deutschlandweit. Von Lübeck bis Poing, von St. Ingbert bis Katzenelnbogen.

Einer, der zehn Jahre als Stützpunktkoordinator in Südbaden gearbeitet hat, ist André Malinowski. 2012 ging er als U 15-Trainer zum SC Freiburg, seit diesem Sommer ist er Sportlicher Leiter und Verbandssportlehrer beim Südbadischen Fußball-Verband. In kaum einer Region funktioniert die Zusammenarbeit bei Talentförderung zwischen DFB, DFL, Landesverbänden, Vereinen und der Basis besser als in Südbaden. Bei keinem Bundesligisten spielen mehr in Deutschland geförderte Spieler als beim SC Freiburg. Wir haben den Experten Malinowski nach dem Erfolgsrezept gefragt.

Herzblut für den regionalen Fußball

Man könnte diesen Artikel über André Malinowksi auch so beginnen: Ein Leben für den regionalen Fußballsport. Aber das möchten wir nicht. Denn André ist erst 42 Jahre alt. Entschuldigung, jung. Auf einen Preis für das "fußballerische Lebenswerk" – wenn so etwas einmal verliehen werden sollte – müsste er also noch eine Zeit lang warten. Auch wenn sein bisheriger Lebenslauf durchaus beeindruckend klingt.

Bereits in Kleinkind-Jahren betritt er die Fußballbühne, indem er, wie viele andere Kicker als Bolz- und Hartplatzheld gegen das runde Leder tritt. Im Alter von sechs Jahren erhält er seinen ersten Spielerpass. Er ist von nun an Mitglied bei der DJK Welschensteinach, einem Ortsteil von Steinach im Kinzigtal zwischen Offenburg und Freiburg. Im zarten Alter von 16 Jahren übernimmt er sein erstes Jugendtrainer-Amt. Heute, 26 Jahre später verantwortet er in seiner Tätigkeit eine Kombination aus praktischer Arbeit in der Trainer-Aus- und Fortbildung auf C- und B-Lizenzebene, im Bereich der Auswahlmannschaften sowie konzeptioneller Arbeit. Es ist ein Fulltime-Job, den er lebt. Und liebt.

Stützpunktkoordinator von 2002 bis 2012

Angefangen hat die berufliche Laufbahn natürlich auch bei ihm mit vielen, mehr oder weniger glücklichen Jahren als aktiver Spieler. Über den Heimatverein hinaus führte André sein Weg als Spieler in die Bezirksauswahl und in den Kader der Verbandsauswahl des Südbadischen Fußball-Verbandes unter dem damaligen Verbandstrainer Klaus Niemuth. Der Traum, als aktiver Fußballer richtig was erreichen zu können, blieb letztendlich ein Traum und wurde nach dem Auslassen der Chance zu einem Wechsel in höherklassige Juniorenmannschaften begraben. Als 17-jähriger Kicker spielte Malinowski mit seinem Heimatverein in der Landesliga und hielt dieses Niveau immerhin 15 Jahre. Nach einem einjährigen Gastspiel in der Verbandsliga beim SV Linx entschied er sich das Spielerdasein zu vernachlässigen und die Laufbahn des Trainers weiter und intensiver zu verfolgen. Ein Weg, der Gutes und jede Menge tolle Erfahrungen versprach.

Vorerst setzte er als Trainer im Erwachsenenbereich an. Parallel dazu arbeitete Malinowski in einer kommerziellen Fußballschule. Von 2002 bis 2012 war er als DFB-Stützpunktkoordinator für den Bereich des Südbadischen Fußball-Verbandes tätig und hatte in dieser Zeit auch die Möglichkeit, drei Jahrgänge der Juniorinnen-Auswahlen des SBFV zu trainieren.

"Beim Fußball-Lehrgang 2007 lernte ich Marco Pezzaiuoli kennen, der gleich danach Trainer einer DFB-Junioren-Nationalmannschaft wurde. Mit ihm erlebte ich drei hochspannende Jahre inklusive der U 17-Europameisterschaft in Deutschland und der U 17-Weltmeisterschaft in Nigeria – ein wahnsinnig spannendes Lernfeld." Diese Zeit und das Amt hielten für Malinowski den Höhepunkt des Gewinns der U 17-Europameisterschaft 2009 bereit. Im Anschluss arbeitet er zwischen 2012 und 2016 als hauptamtlicher U 15-Trainer in der Freiburger Fußballschule des Sportclub Freiburg.

###more###

"Möglichst viel Zeit in alle talentierten Spieler zu investieren"

In dieser Tätigkeit – und generell im Bereich Talentförderung – verfolgt Malinowski eine ganz klare Strategie, die gleichzeitig Auftrag und Bitte an die hiesige Nachwuchsförderung darstellt. "Um in Deutschland unser ganzes Talent-Potenzial zu nutzen, sollten wir gerade auch in die Spieler investieren, die in gewissen Altersstufen in ihrem Durchsetzungsvermögen noch nicht ausgereift sind, aber keineswegs weniger talentiert sind als die körperlich zu einem gewissen Zeitpunkt im direkten Vergleich Bevorteilten. Da wir so oder so schlecht vorhersagen können, welche Talente wirklich ganz oben landen werden, macht es für mich großen Sinn, möglichst viel Zeit in alle talentierten Spieler zu investieren", argumentiert Malinowski überzeugt.

Dasselbe gilt für ihn übrigens für den Bereich des Juniorinnen- bzw. Frauenfußballs. Die Erfolge der Frauen-Nationalmannschaft und die Entwicklung der Frauen-Bundesliga seien zwar für ihn "auf einem guten Weg", zurücklehnen dürfe man sich auf diesem Feld allerdings nicht.

"Ausbildung soll im Gesamten positiv in die Region zurückwirken"

Seine Ziele und Philosophien verdeutlicht er selbstverständlich auch in der Zusammenarbeit mit dem SC Freiburg. Der Verein hat für ihn "eine sehr gute Selbsteinschätzung" und man ist sich dort bewusst, auf welcher Basis man im Haifischbecken Bundesliga konkurrenzfähig sein kann. Dazu gehört die Stärke, dass man junge, lernfähige und -willige Spieler sehr gut weiterentwickeln und auf eine neue Leistungsstufe heben kann. Das betrifft sowohl den Profi- als auch den Nachwuchsbereich.

Auf Nachfrage beim Sportclub, bestätigt uns Andreas Steiert, Leiter des Leistungszentrums Freiburger Fussballschule, diese gute Zusammenarbeit zwischen Malinowski und ihm beziehungsweise dem SCF und dem SBFV. "Die Ausbildung in der Freiburger Fußballschule ist nicht nur als Einbahnstraße in Richtung Profifußball angelegt. Sie soll im Gesamten positiv in die Region zurückwirken. Dies stärkt den zum einen den regionalen Fußball nachhaltig – und wirkt gleichzeitig positiv auf die Spitzenförderung in der Fußballschule zurück. In der Verfolgung dieses Ziels und Anspruchs wird der SCF intensiv durch den SBFV unterstützt", so Steiert stolz und zuversichtlich zur zukünftigen Zusammenarbeit mit Malinowski.

###more###