Saskia Bartusiak: "Da geht es um alles"

In allen drei bisherigen Partien der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der WM stand Saskia Bartusiak in der Startformation. Dreimal wurde gewonnen, heute Abend kommt es in Wolfsburg zum Viertelfinalduell mit Japan (20.45, live im ZDF). Im DFB.de-Interview spricht die 28-jährige Innenverteidigerin über die bisherigen Spiele, über einen Schritt nach vorne und über ihre Erwartungen an die Partie gegen Japan.

DFB.de: Frau Bartusiak, das erste K.o.-Spiel steht bevor. Ist das Befinden das gleiche wie in der Vorrunde?

Bartusiak: Für mich fühlt es sich eigentlich gar nicht anders an. Auch die Gruppenspiele sind wir so angegangen, dass wir auf jeden Fall gewinnen wollten. Da haben wir überhaupt nicht taktiert, sondern immer auf Sieg gespielt. Das war auch gut so. Und, klar, es ist jetzt ein Viertelfinale, ein K.o-Spiel, aber wir gehen mit Selbstvertrauen in dieses Spiel, und es zählt nichts anderes, als zu gewinnen. Also so, wie vorher auch.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Leistungen im Turnier bisher bewerten?

Bartusiak: Mit sich selbst hadert man ja in der Regel am meisten, das geht vielen so. Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden. Natürlich wissen wir, dass wir uns in den ersten beiden Spielen nicht so präsentiert haben, wie wir es wollten und eigentlich auch können. Gegen Frankreich haben wir einen guten Schritt nach vorne gemacht und gezeigt, was wir drauf haben. An diese Leistung wollen wir heute Abend anknüpfen.

DFB.de: Gegen Frankreich fielen die beiden Gegentore nach Standardsituationen. Wurde das im Training oder der Spielanalyse angesprochen?

Bartusiak: Ja, klar. Die zwei Tore sind gefallen, das hat uns geärgert, das hätte nicht sein müssen. Natürlich haben wir uns die Szenen im Video angeschaut und analysiert, was da nicht so gut lief. Da standen wir zum Teil nicht gut oder sind nicht entschlossen genug zum Ball gegangen. Aber wir wissen natürlich, wie wir es besser machen können. Daher brauchten wir das im Training nicht besonders trainieren. Im Kopfballspiel sind wir eigentlich sehr gut.

DFB.de: Fünf Spielerinnen der deutschen Mannschaft sind mit Gelb vorbelastet. Sind Sie als Abwehrspielerin, die noch keine Gelbe Karten gesehen haben, dadurch besonders in der Pflicht?

Bartusiak: Nein, überhaupt nicht. Wir wissen um die Gelben Karten, aber in so einem wichtigen Spiel kann man darauf einfach keine Rücksicht mehr nehmen. Es geht nur ums Gewinnen. Da kann man nicht zurückziehen oder zaghaft in den Zweikampf gehen. Das wird auch sicher nicht passieren.

DFB.de: Haben Sie den Eindruck, dass sich der Fußball zwischen Ihrer ersten WM 2007 und der jetzigen verändert hat?

Bartusiak: Ja, das ist auf alle Fälle positiv. Gerade was die Athletik angeht, das Zweikampfverhalten. Im Spiel gegen Nigeria war es meiner Meinung nach etwas zu viel. Aber das lag ein Stück weit an der Schiedsrichterin, die das nicht unterbunden hat. Sonst wäre es wahrscheinlich auch ein anderes Spiel geworden. Aber ich habe nichts gegen eine gesunde Härte einzuwenden. Wir sind bei einer WM. Da schenkt man sich nichts, da geht’s um alles.

DFB.de: Bei diesem Turnier sind so wenige Tore gefallen wie noch nie bei einer Frauen-WM. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Bartusiak: Schwer zu sagen. Ich denke, dass die Nationen, die hier bei der WM spielen, näher zusammengerückt sind. Es ist nicht mehr so, dass man, wie wir vor vier Jahren, mit 11:0 gegen Argentinien gewinnt. So ist es einfach nicht mehr im Frauenfußball. Die Leistungsunterschiede sind nicht mehr so groß wie früher. Auch diese Entwicklung ist gut.

DFB.de: Gab es bislang Dinge bei dieser WM, die Sie überrascht haben?

Bartusiak: Diese ganze Euphorie, diese große Freude. Man muss nur das Fernsehen oder das Radio anmachen und bekommt etwas über die Frauen-WM mit. Das hatte ich mir einfach nicht so vorgestellt.

DFB.de: Aber mit der gestiegenen Aufmerksamkeit geht vermutlich auch eine vermehrte Kritik einher, oder?

Bartusiak: Das ist so. Aber bei den Spielen bis jetzt konnten wir ganz gut damit klarkommen, was berichtet wurde. Das sollte man ohnehin nicht so nah an sich herankommen lassen. Wichtig ist immer, was intern besprochen wird. Darauf wird der größte Wert gelegt.

DFB.de: Und was wurde intern über Japan gesprochen?

Bartusiak: Ich denke, es wird ein sehr spannendes und enges Spiel. Japan hat eine spielstarke Mannschaft, die sich bislang gut präsentiert hat. Sie beherrschen das Flachpass-Spiel, man darf ihnen keinen Raum lassen. Wir spielen zu Hause und haben zuletzt gezeigt, was wir leisten können. Das macht mich zuversichtlich.

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In allen drei bisherigen Partien der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der WM stand Saskia Bartusiak in der Startformation. Dreimal wurde gewonnen, heute Abend kommt es in Wolfsburg zum Viertelfinalduell mit Japan (20.45, live im ZDF). Im DFB.de-Interview spricht die 28-jährige Innenverteidigerin über die bisherigen Spiele, über einen Schritt nach vorne und über ihre Erwartungen an die Partie gegen Japan.

DFB.de: Frau Bartusiak, das erste K.o.-Spiel steht bevor. Ist das Befinden das gleiche wie in der Vorrunde?

Bartusiak: Für mich fühlt es sich eigentlich gar nicht anders an. Auch die Gruppenspiele sind wir so angegangen, dass wir auf jeden Fall gewinnen wollten. Da haben wir überhaupt nicht taktiert, sondern immer auf Sieg gespielt. Das war auch gut so. Und, klar, es ist jetzt ein Viertelfinale, ein K.o-Spiel, aber wir gehen mit Selbstvertrauen in dieses Spiel, und es zählt nichts anderes, als zu gewinnen. Also so, wie vorher auch.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Leistungen im Turnier bisher bewerten?

Bartusiak: Mit sich selbst hadert man ja in der Regel am meisten, das geht vielen so. Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden. Natürlich wissen wir, dass wir uns in den ersten beiden Spielen nicht so präsentiert haben, wie wir es wollten und eigentlich auch können. Gegen Frankreich haben wir einen guten Schritt nach vorne gemacht und gezeigt, was wir drauf haben. An diese Leistung wollen wir heute Abend anknüpfen.

DFB.de: Gegen Frankreich fielen die beiden Gegentore nach Standardsituationen. Wurde das im Training oder der Spielanalyse angesprochen?

Bartusiak: Ja, klar. Die zwei Tore sind gefallen, das hat uns geärgert, das hätte nicht sein müssen. Natürlich haben wir uns die Szenen im Video angeschaut und analysiert, was da nicht so gut lief. Da standen wir zum Teil nicht gut oder sind nicht entschlossen genug zum Ball gegangen. Aber wir wissen natürlich, wie wir es besser machen können. Daher brauchten wir das im Training nicht besonders trainieren. Im Kopfballspiel sind wir eigentlich sehr gut.

DFB.de: Fünf Spielerinnen der deutschen Mannschaft sind mit Gelb vorbelastet. Sind Sie als Abwehrspielerin, die noch keine Gelbe Karten gesehen haben, dadurch besonders in der Pflicht?

Bartusiak: Nein, überhaupt nicht. Wir wissen um die Gelben Karten, aber in so einem wichtigen Spiel kann man darauf einfach keine Rücksicht mehr nehmen. Es geht nur ums Gewinnen. Da kann man nicht zurückziehen oder zaghaft in den Zweikampf gehen. Das wird auch sicher nicht passieren.

DFB.de: Haben Sie den Eindruck, dass sich der Fußball zwischen Ihrer ersten WM 2007 und der jetzigen verändert hat?

Bartusiak: Ja, das ist auf alle Fälle positiv. Gerade was die Athletik angeht, das Zweikampfverhalten. Im Spiel gegen Nigeria war es meiner Meinung nach etwas zu viel. Aber das lag ein Stück weit an der Schiedsrichterin, die das nicht unterbunden hat. Sonst wäre es wahrscheinlich auch ein anderes Spiel geworden. Aber ich habe nichts gegen eine gesunde Härte einzuwenden. Wir sind bei einer WM. Da schenkt man sich nichts, da geht’s um alles.

DFB.de: Bei diesem Turnier sind so wenige Tore gefallen wie noch nie bei einer Frauen-WM. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Bartusiak: Schwer zu sagen. Ich denke, dass die Nationen, die hier bei der WM spielen, näher zusammengerückt sind. Es ist nicht mehr so, dass man, wie wir vor vier Jahren, mit 11:0 gegen Argentinien gewinnt. So ist es einfach nicht mehr im Frauenfußball. Die Leistungsunterschiede sind nicht mehr so groß wie früher. Auch diese Entwicklung ist gut.

DFB.de: Gab es bislang Dinge bei dieser WM, die Sie überrascht haben?

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Bartusiak: Diese ganze Euphorie, diese große Freude. Man muss nur das Fernsehen oder das Radio anmachen und bekommt etwas über die Frauen-WM mit. Das hatte ich mir einfach nicht so vorgestellt.

DFB.de: Aber mit der gestiegenen Aufmerksamkeit geht vermutlich auch eine vermehrte Kritik einher, oder?

Bartusiak: Das ist so. Aber bei den Spielen bis jetzt konnten wir ganz gut damit klarkommen, was berichtet wurde. Das sollte man ohnehin nicht so nah an sich herankommen lassen. Wichtig ist immer, was intern besprochen wird. Darauf wird der größte Wert gelegt.

DFB.de: Und was wurde intern über Japan gesprochen?

Bartusiak: Ich denke, es wird ein sehr spannendes und enges Spiel. Japan hat eine spielstarke Mannschaft, die sich bislang gut präsentiert hat. Sie beherrschen das Flachpass-Spiel, man darf ihnen keinen Raum lassen. Wir spielen zu Hause und haben zuletzt gezeigt, was wir leisten können. Das macht mich zuversichtlich.