Sascha Eickel: "Wir wollen agieren, nicht reagieren"

Er ist mit einem Aufsteiger außergewöhnlich gut in die Saison gestartet. Trainer Sascha Eickel gewann mit der U 19 von Eintracht Braunschweig gleich die ersten drei Spiele in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Ohne Punktverlust rangiert die Eintracht hinter dem Staffelmeister VfL Wolfsburg auf Rang zwei. Am Samstag (ab 15 Uhr) haben die Löwen gegen Dynamo Dresden die Möglichkeit, die nächsten drei Punkte für den Verbleib in der Liga einzufahren.

Seine Trainerkarriere hatte der gebürtige Sauerländer beim SC Neheim gestartet, bei dem Eickel sowohl zahlreiche Jugendmannschaften als auch die Erste trainierte. Anschließend landete er 2013 über die Stationen SC Paderborn U 19 sowie Borussia Dortmund U 17 und U 19 in Braunschweig.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht der Fußballlehrer über die Gründe für den hervorragenden Saisonstart, die Zusammenarbeit mit Eintracht-Cheftrainer Torsten Lieberknecht und die Spielphilosophie.

DFB.de: Wie groß ist die Freude, wenn Sie derzeit auf die Tabelle schauen, Herr Eickel?

Sascha Eickel: Es ist nur eine Momentaufnahme. Wir wissen die ersten Ergebnisse einzuordnen, freuen uns aber selbstverständlich über den guten Start.

DFB.de: Was sind die Gründe dafür?

Eickel: Wir haben bei der Zusammenstellung des Kaders ein glückliches Händchen bewiesen. Es sind viele Spieler aus der letztjährigen Aufstiegsmannschaft geblieben. Dazu rückten einige Spieler aus der U 17-Bundesliga-Mannschaft auf. Außerdem haben wir noch sechs externe Zugänge verpflichtet, die uns allesamt qualitativ weiterbringen. Durch ein mehrtägiges Trainingslager wurden diese drei Gruppen schnell zu einer Einheit. Charakterlich passt es hervorragend.

DFB.de: War damit in dieser Form zu rechnen?

Eickel: Wir sind selbst ein wenig über den guten Start überrascht, lassen uns davon aber auch nicht blenden. Unser Ziel bleibt weiterhin der Klassenverbleib. Wenn dieser schon früh gelingen sollte, wäre das umso besser. Doch wir werden nicht plötzlich all unsere Ziele über den Haufen werfen, nur weil wir neun Punkte aus drei Spielen geholt haben. Es ist aber wichtig, dass die Jungs wissen, dass sie sich für harte Arbeit belohnen können.

DFB.de: Was haben Sie Ihrer Mannschaft nach dem dritten Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt gesagt und wie halten Sie die Spieler auf dem Boden?

Eickel: Sollte doch einmal der Punkt kommen, an dem ich merke, dass der eine oder andere etwas Überwasser bekommt, ist es meine Aufgabe, sofort einzuschreiten. Ich habe nichts dagegen, wenn die Jungs selbstbewusst auftreten, doch wir dürfen nie zufrieden mit dem Erreichten sein.

DFB.de: In den kommenden Wochen müssen Sie gegen Dynamo Dresden und den FC St. Pauli sowie beim FC Carl Zeiss Jena ran. Was nehmen Sie sich für diese Partien vor?

Eickel: St. Pauli gehört für mich zu den Top-Mannschaften der Liga. Die Mannschaft vom Millerntor hat zuletzt nicht umsonst den Hamburger SV im Derby 4:1 besiegt. Dresden und Jena sehe ich als direkte Konkurrenten um den Klassenverbleib. Daher sind Punkte in diesen Partien besonders wichtig.

DFB.de: Welche Bedeutung hatte der Bundesliga-Aufstieg der U 19 für den gesamten Verein?

Eickel: Sowohl unser Aufstieg als auch der Klassenverbleib der U 17 in der Bundesliga haben für den Verein einen großen Wert. So können sich unsere Talente im Leistungsbereich mit den besten Mannschaften Deutschlands messen. Für die Ausbildung ist das ein wichtiger Faktor.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Spielphilosophie beschreiben?

Eickel: Die Mannschaften, die ich trainiere, agieren statt zu reagieren. Selbst wenn der Gegner den Ball hat, ist meine Mannschaft in der Lage, Entscheidungen selbst zu treffen. Wir wollen uns nicht vom Gegner abhängig machen. Wichtig ist außerdem eine gute Balance zwischen unseren Offensivqualitäten und einer geordneten Defensivstruktur. Wir wollen einen gepflegten Fußball spielen und lange Bälle nur einsetzen, wenn es nötig ist. Zwar passieren so auch mehr Fehler, doch das gehört zum Ausbildungsprozess dazu.

DFB.de: Ihre Trainerkarriere begann beim SC Neheim. Danach landeten Sie über die U 19-Mannschaften des SC Paderborn und von Borussia Dortmund in Braunschweig. Was ist das Besondere an der Eintracht?

Eickel: Jede Aufgabe hat ihre ganz verschiedenen Reize. In Braunschweig habe ich die Möglichkeit, als Jugend-Cheftrainer nicht nur auf meine eigene Mannschaft einzuwirken, sondern die Strukturen des gesamten Nachwuchsbereichs zu entwickeln.

DFB.de: Was reizt Sie besonders am Jugendfußball?

Eickel: Gerade die jungen Spieler sind hungrig und entwicklungsfähig. Auf dem Weg zum Profi kann ich ihnen helfen, ihre Stärken noch weiter zu verbessern und ihre Schwächen auszumerzen.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Eickel: Ich bin froh, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte und damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Da ich sehr breit aufgestellt bin, kann ich in unterschiedlichen Bereichen des Leistungsfußballs arbeiten, wie zum Beispiel in der Trainer Aus- und Fortbildung. Ich lasse das alles auf mich zukommen.

DFB.de: Wie läuft die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Torsten Lieberknecht?

Eickel: Torsten Lieberknecht schätzt die Nachwuchsarbeit sehr. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Wenn es machbar ist, schaut er sogar bei unseren Meisterschaftsspielen vorbei. Außerdem nimmt er in Trainingseinheiten eines Talentförderteams meine Spieler persönlich unter die Lupe. Es ist eine konstruktive Zusammenarbeit.

[mspw]

Er ist mit einem Aufsteiger außergewöhnlich gut in die Saison gestartet. Trainer Sascha Eickel gewann mit der U 19 von Eintracht Braunschweig gleich die ersten drei Spiele in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Ohne Punktverlust rangiert die Eintracht hinter dem Staffelmeister VfL Wolfsburg auf Rang zwei. Am Samstag (ab 15 Uhr) haben die Löwen gegen Dynamo Dresden die Möglichkeit, die nächsten drei Punkte für den Verbleib in der Liga einzufahren.

Seine Trainerkarriere hatte der gebürtige Sauerländer beim SC Neheim gestartet, bei dem Eickel sowohl zahlreiche Jugendmannschaften als auch die Erste trainierte. Anschließend landete er 2013 über die Stationen SC Paderborn U 19 sowie Borussia Dortmund U 17 und U 19 in Braunschweig.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht der Fußballlehrer über die Gründe für den hervorragenden Saisonstart, die Zusammenarbeit mit Eintracht-Cheftrainer Torsten Lieberknecht und die Spielphilosophie.

DFB.de: Wie groß ist die Freude, wenn Sie derzeit auf die Tabelle schauen, Herr Eickel?

Sascha Eickel: Es ist nur eine Momentaufnahme. Wir wissen die ersten Ergebnisse einzuordnen, freuen uns aber selbstverständlich über den guten Start.

DFB.de: Was sind die Gründe dafür?

Eickel: Wir haben bei der Zusammenstellung des Kaders ein glückliches Händchen bewiesen. Es sind viele Spieler aus der letztjährigen Aufstiegsmannschaft geblieben. Dazu rückten einige Spieler aus der U 17-Bundesliga-Mannschaft auf. Außerdem haben wir noch sechs externe Zugänge verpflichtet, die uns allesamt qualitativ weiterbringen. Durch ein mehrtägiges Trainingslager wurden diese drei Gruppen schnell zu einer Einheit. Charakterlich passt es hervorragend.

DFB.de: War damit in dieser Form zu rechnen?

Eickel: Wir sind selbst ein wenig über den guten Start überrascht, lassen uns davon aber auch nicht blenden. Unser Ziel bleibt weiterhin der Klassenverbleib. Wenn dieser schon früh gelingen sollte, wäre das umso besser. Doch wir werden nicht plötzlich all unsere Ziele über den Haufen werfen, nur weil wir neun Punkte aus drei Spielen geholt haben. Es ist aber wichtig, dass die Jungs wissen, dass sie sich für harte Arbeit belohnen können.

DFB.de: Was haben Sie Ihrer Mannschaft nach dem dritten Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt gesagt und wie halten Sie die Spieler auf dem Boden?

Eickel: Sollte doch einmal der Punkt kommen, an dem ich merke, dass der eine oder andere etwas Überwasser bekommt, ist es meine Aufgabe, sofort einzuschreiten. Ich habe nichts dagegen, wenn die Jungs selbstbewusst auftreten, doch wir dürfen nie zufrieden mit dem Erreichten sein.

DFB.de: In den kommenden Wochen müssen Sie gegen Dynamo Dresden und den FC St. Pauli sowie beim FC Carl Zeiss Jena ran. Was nehmen Sie sich für diese Partien vor?

Eickel: St. Pauli gehört für mich zu den Top-Mannschaften der Liga. Die Mannschaft vom Millerntor hat zuletzt nicht umsonst den Hamburger SV im Derby 4:1 besiegt. Dresden und Jena sehe ich als direkte Konkurrenten um den Klassenverbleib. Daher sind Punkte in diesen Partien besonders wichtig.

DFB.de: Welche Bedeutung hatte der Bundesliga-Aufstieg der U 19 für den gesamten Verein?

Eickel: Sowohl unser Aufstieg als auch der Klassenverbleib der U 17 in der Bundesliga haben für den Verein einen großen Wert. So können sich unsere Talente im Leistungsbereich mit den besten Mannschaften Deutschlands messen. Für die Ausbildung ist das ein wichtiger Faktor.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Spielphilosophie beschreiben?

Eickel: Die Mannschaften, die ich trainiere, agieren statt zu reagieren. Selbst wenn der Gegner den Ball hat, ist meine Mannschaft in der Lage, Entscheidungen selbst zu treffen. Wir wollen uns nicht vom Gegner abhängig machen. Wichtig ist außerdem eine gute Balance zwischen unseren Offensivqualitäten und einer geordneten Defensivstruktur. Wir wollen einen gepflegten Fußball spielen und lange Bälle nur einsetzen, wenn es nötig ist. Zwar passieren so auch mehr Fehler, doch das gehört zum Ausbildungsprozess dazu.

DFB.de: Ihre Trainerkarriere begann beim SC Neheim. Danach landeten Sie über die U 19-Mannschaften des SC Paderborn und von Borussia Dortmund in Braunschweig. Was ist das Besondere an der Eintracht?

Eickel: Jede Aufgabe hat ihre ganz verschiedenen Reize. In Braunschweig habe ich die Möglichkeit, als Jugend-Cheftrainer nicht nur auf meine eigene Mannschaft einzuwirken, sondern die Strukturen des gesamten Nachwuchsbereichs zu entwickeln.

DFB.de: Was reizt Sie besonders am Jugendfußball?

Eickel: Gerade die jungen Spieler sind hungrig und entwicklungsfähig. Auf dem Weg zum Profi kann ich ihnen helfen, ihre Stärken noch weiter zu verbessern und ihre Schwächen auszumerzen.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Eickel: Ich bin froh, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte und damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Da ich sehr breit aufgestellt bin, kann ich in unterschiedlichen Bereichen des Leistungsfußballs arbeiten, wie zum Beispiel in der Trainer Aus- und Fortbildung. Ich lasse das alles auf mich zukommen.

DFB.de: Wie läuft die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Torsten Lieberknecht?

Eickel: Torsten Lieberknecht schätzt die Nachwuchsarbeit sehr. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Wenn es machbar ist, schaut er sogar bei unseren Meisterschaftsspielen vorbei. Außerdem nimmt er in Trainingseinheiten eines Talentförderteams meine Spieler persönlich unter die Lupe. Es ist eine konstruktive Zusammenarbeit.