Sané-Entdecker Elgert: "JuniorCup wieder top besetzt"

Viermal hintereinander holten Schalkes A-Junioren den Titel in der knallharten West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga, doch im Frühjahr 2016 wird es eng für Norbert Elgerts U 19. Vor fast 20 Jahren lockte Rudi Assauer Elgert zurück nach Gelsenkirchen, und vertraute ihm die A-Junioren des Klubs an. Dreimal wurde man seitdem Deutscher Meister, Elgert selbst 2013 als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet. Und immer wieder hat er Spieler "nach oben gebracht", wie Mesut Özil, Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Max Meyer, Manuel Neuer und zuletzt Leroy Sané.

Heute also starten Elgert und Schalkes U 19-Junioren mit der Teilnahme am Mercedes-Benz JuniorCup 2016 ins neue Jahr. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach mit Schalkes Meistercoach Norbert Elgert über das topbesetzte Turnier in Sindelfingen und die EM in Frankreich.

DFB.de: Herr Elgert, dürfen wir annehmen, dass Sie den Mercedes-Benz JuniorCup durchaus schätzen? Irgendetwas muss ja dran sein, immerhin sind Sie mit den U 19-Junioren des FC Schalke zum zehnten Mal dabei.

Norbert Elgert: Es ist fraglos eines der bestbesetzten, am besten organisierten und attraktivsten Hallenturniere. Alleine die Halle – fünf- bis sechstausend Zuschauer kommen pro Tag zum Mercedes-Benz JuniorCup. Das Turnier ist auch dieses Jahr wieder national wie international stark besetzt. Als Deutscher A-Jugend-Meister wurden wir eingeladen. Dabei liegt der Termin etwas zu früh, eine Woche später würde besser in unsere Saisonvorbereitung passen.

DFB.de: Worauf kommt es aus Trainersicht an am Dienstag und Mittwoch: den Titel oder einfach wieder ins Laufen zu kommen?

Elgert: Wir sind nur mit der halben Mannschaft in Stuttgart, wir spielen schließlich nicht elf gegen elf, sondern eben ein Hallenturnier. Der JuniorCup dient also nur bedingt unserer Vorbereitung auf die A-Junioren-Bundesliga, die ohnehin erst Anfang Februar wieder startet. Nein, in Sindelfingen geht es uns um Anderes. Die Jungs sollen Spaß haben. Sie sollen ihr Aller-, Allerbestes geben. Es ist ein Kleinfeldturnier, dennoch wollen wir uns auch in Sindelfingen technisch und taktisch verbessern.

DFB.de: Wie hat sich der Mercedes-Benz JuniorCup über die Jahre entwickelt?

Elgert: Hier war schon immer viel los. Durch die Live-Übertragung von Sport1 ist das mediale Interesse jetzt noch einmal gestiegen. Für unsere Spieler ist es eine gute Erfahrung, sich an ein verstärktes Medieninteresse zu gewöhnen.

DFB.de: Die U 19 des FC Schalke 04 ist amtierender Deutscher A-Junioren Meister und hat viermal in Folge die Staffel West gewonnen. Wie stehen die Chancen, auch 2016 im Westen ganz vorne zu stehen und sich damit für die Endrunde Ende Mai zu qualifizieren?

Elgert: Damit habe ich mich in den vergangenen Jahren nicht beschäftigt und werde es jetzt auch nicht tun. Ich verrate da nichts Neues – die Konkurrenz im Westen ist gewaltig. Wir haben mit zehn Siegen und vier Unentschieden eine herausragende Hinrunde gespielt. Aber klar ist auch: falls Borussia Dortmund und der VfL Bochum ihre Nachholspiele gewinnen, stehen Sie vor uns. Das ist dann so. Wir wollen uns ständig verbessern. Und wir konzentrieren uns immer mehr auf den Prozess als auf das Ergebnis.

DFB.de: Und der Prozess läuft positiv. Drei der vier Unentschieden kamen früh in der Saison.

Elgert: Die Entwicklung der Mannschaft ist gut. Gleichzeitig ergibt sich daraus kein Freibrief für die Rückrunde. Wir haben viele gute Spieler nach oben gebracht. Diese Aufgabe hat unsere Jugendabteilung, meine ich, in den vergangenen Jahren gut gelöst. Wir wollen optimal abschneiden, aber es gibt eben auch andere Ziele. Unser Seelenheil hängt nicht vom 1. Platz im Westen ab.

DFB.de: Leroy Sané hatte Anteil am letzten Titelgewinn. War der Umbruch dieses Jahr besonders schwer?

Elgert: Die Mannschaft bestand auch im vergangenen Jahr nicht nur aus Leroy. Wir hatten viele gute Spieler in unserer Meistermannschaft. Und Leroy konnte auch deshalb glänzen, weil ihn seine Mitspieler in Szene gesetzt haben. Um ein Tor zu machen, brauchst du 22 Füße. Nichtsdestotrotz war es ein großer Umbruch. Wenn Du im Vorjahr eine Meistermannschaft mit vielen älteren Jahrgängen hattest, ist dieser Umbruch nur logisch. Umso erfreulicher war die Leistung der Mannschaft in der Hinrunde.



Viermal hintereinander holten Schalkes A-Junioren den Titel in der knallharten West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga, doch im Frühjahr 2016 wird es eng für Norbert Elgerts U 19. Vor fast 20 Jahren lockte Rudi Assauer Elgert zurück nach Gelsenkirchen, und vertraute ihm die A-Junioren des Klubs an. Dreimal wurde man seitdem Deutscher Meister, Elgert selbst 2013 als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet. Und immer wieder hat er Spieler "nach oben gebracht", wie Mesut Özil, Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Max Meyer, Manuel Neuer und zuletzt Leroy Sané.

Heute also starten Elgert und Schalkes U 19-Junioren mit der Teilnahme am Mercedes-Benz JuniorCup 2016 ins neue Jahr. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach mit Schalkes Meistercoach Norbert Elgert über das topbesetzte Turnier in Sindelfingen und die EM in Frankreich.

DFB.de: Herr Elgert, dürfen wir annehmen, dass Sie den Mercedes-Benz JuniorCup durchaus schätzen? Irgendetwas muss ja dran sein, immerhin sind Sie mit den U 19-Junioren des FC Schalke zum zehnten Mal dabei.

Norbert Elgert: Es ist fraglos eines der bestbesetzten, am besten organisierten und attraktivsten Hallenturniere. Alleine die Halle – fünf- bis sechstausend Zuschauer kommen pro Tag zum Mercedes-Benz JuniorCup. Das Turnier ist auch dieses Jahr wieder national wie international stark besetzt. Als Deutscher A-Jugend-Meister wurden wir eingeladen. Dabei liegt der Termin etwas zu früh, eine Woche später würde besser in unsere Saisonvorbereitung passen.

DFB.de: Worauf kommt es aus Trainersicht an am Dienstag und Mittwoch: den Titel oder einfach wieder ins Laufen zu kommen?

Elgert: Wir sind nur mit der halben Mannschaft in Stuttgart, wir spielen schließlich nicht elf gegen elf, sondern eben ein Hallenturnier. Der JuniorCup dient also nur bedingt unserer Vorbereitung auf die A-Junioren-Bundesliga, die ohnehin erst Anfang Februar wieder startet. Nein, in Sindelfingen geht es uns um Anderes. Die Jungs sollen Spaß haben. Sie sollen ihr Aller-, Allerbestes geben. Es ist ein Kleinfeldturnier, dennoch wollen wir uns auch in Sindelfingen technisch und taktisch verbessern.

DFB.de: Wie hat sich der Mercedes-Benz JuniorCup über die Jahre entwickelt?

Elgert: Hier war schon immer viel los. Durch die Live-Übertragung von Sport1 ist das mediale Interesse jetzt noch einmal gestiegen. Für unsere Spieler ist es eine gute Erfahrung, sich an ein verstärktes Medieninteresse zu gewöhnen.

DFB.de: Die U 19 des FC Schalke 04 ist amtierender Deutscher A-Junioren Meister und hat viermal in Folge die Staffel West gewonnen. Wie stehen die Chancen, auch 2016 im Westen ganz vorne zu stehen und sich damit für die Endrunde Ende Mai zu qualifizieren?

Elgert: Damit habe ich mich in den vergangenen Jahren nicht beschäftigt und werde es jetzt auch nicht tun. Ich verrate da nichts Neues – die Konkurrenz im Westen ist gewaltig. Wir haben mit zehn Siegen und vier Unentschieden eine herausragende Hinrunde gespielt. Aber klar ist auch: falls Borussia Dortmund und der VfL Bochum ihre Nachholspiele gewinnen, stehen Sie vor uns. Das ist dann so. Wir wollen uns ständig verbessern. Und wir konzentrieren uns immer mehr auf den Prozess als auf das Ergebnis.

DFB.de: Und der Prozess läuft positiv. Drei der vier Unentschieden kamen früh in der Saison.

Elgert: Die Entwicklung der Mannschaft ist gut. Gleichzeitig ergibt sich daraus kein Freibrief für die Rückrunde. Wir haben viele gute Spieler nach oben gebracht. Diese Aufgabe hat unsere Jugendabteilung, meine ich, in den vergangenen Jahren gut gelöst. Wir wollen optimal abschneiden, aber es gibt eben auch andere Ziele. Unser Seelenheil hängt nicht vom 1. Platz im Westen ab.

DFB.de: Leroy Sané hatte Anteil am letzten Titelgewinn. War der Umbruch dieses Jahr besonders schwer?

Elgert: Die Mannschaft bestand auch im vergangenen Jahr nicht nur aus Leroy. Wir hatten viele gute Spieler in unserer Meistermannschaft. Und Leroy konnte auch deshalb glänzen, weil ihn seine Mitspieler in Szene gesetzt haben. Um ein Tor zu machen, brauchst du 22 Füße. Nichtsdestotrotz war es ein großer Umbruch. Wenn Du im Vorjahr eine Meistermannschaft mit vielen älteren Jahrgängen hattest, ist dieser Umbruch nur logisch. Umso erfreulicher war die Leistung der Mannschaft in der Hinrunde.

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DFB.de: Sané debütierte im November für die deutsche Nationalmannschaft, dieser Tage melden die Zeitungen, Manchester City biete 55 Millionen Euro. Haben Sie bei denn bei allen Ihren enorm erfolgreichen Ex-Spielern auch manchmal Bedenken, ob sie dieses Wahnsinnstempo verkraften?

Elgert: Je schneller du auch medial in die Umlaufbahn geschossen wirst, desto schneller bist du wieder draußen, wenn es mal nicht so läuft. Ich glaube aber schon, dass Leroy in der Entwicklung seiner Persönlichkeit gefestigt ist, und mit diesen Dingen umgehen wird. Wir helfen unseren Jungs nach oben zu kommen, und dazu gehört es, dass sie großartige Fußballer werden, genauso aber auch großartige Menschen. Man muss geerdet bleiben. Da habe ich bei Leroy keine große Sorge. Er wird unterstützt, familiär wie auch durch den Klub, und das ist wichtig, gerade wenn mal sportlich schwierige Phasen kommen.

DFB.de: Sollen wir mal spinnen?

Elgert: Na ja, machen Sie mal.

DFB.de: Deutschland wird im Sommer Europameister und den Pokal entgegen nehmen Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Leroy Sané, Mesut Özil und Max Meyer. Ein EM-Titel aus dem Hause Elgert. Das wär doch was, oder?

Elgert: Mir würde es gefallen, wenn die Jungs das schaffen, aber es wäre sicher kein EM-Titel aus dem Hause Elgert. Der Titel hätten dann der DFB-Trainerstab und die Spieler selber geholt. Freuen würde ich mich für die Jungs, unseren Klub Schalke 04 und für den DFB. Aber mein Ego würde der EM-Titel nicht füttern.

DFB.de: Alles ist wichtig, aber wo legen Sie als Jugendtrainer ihren Schwerpunkt: Taktik, Scouting oder die persönliche Ebene mit ihren jungen Spielern?

Elgert: Wir verfolgen hier beim FC Schalke 04 sicher einen ganzheitlichen Ansatz. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Coaches gerade in der heutigen Zeit mehr sein sollten als nur Vermittler von Technik, Taktik und Kondition. Wir sollten Wertevermittler sein. Wenn ich dann erkenne, wie sich auch meine ehemaligen Spieler verhalten, mit etwas Demut auch, auf dem Teppich bleiben, wie sie der Gesellschaft und ihrem Umfeld etwas zurück geben, dann erfüllt mich das mit Freude.

DFB.de: Wie sehr bedauern Sie, dass Horst Heldt den Verein verlassen wird?

Elgert: Wenn es tatsächlich dazu käme, würde ich das schon bedauern. Wir arbeiten hervorragend zusammen. Unter Horst hat die Knappenschmiede nochmal eine Aufwertung erfahren.

DFB.de: Die U23 des Klubs musste eine Weile auswärts spielen, weil die Umkleidebereiche für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wurden. Hat das auch die U 19-Junioren betroffen?

Elgert: Nein, das betraf wirklich nur unsere U 23. Aber das war auch für unsere U 23 zu verkraften. Im Angesicht der Flüchtlingsproblematik spielt der Fußball gar keine Rolle – außer er hilft, etwa bei Integration oder konkret beim Spracherwerb.

DFB.de: In acht Tagen feiern Sie Ihren 59. Geburtstag.

Elgert: Das gebe ich zu.

DFB.de: Was wünschen Sie sich selbst?

Elgert: Das mag allgemein klingen, aber es wird eben für jeden im Lauf der Jahre immer wichtiger: Gesundheit für meine Familie und mich. Und persönliches Wachstum, menschliche Weiterentwicklung, denn mit 59 Jahren ist man als Mensch noch lange nicht fertig. Da geht es erst richtig los.

Zwischen 1978 und 1982 bestritt Norbert Elgert (* 13. Januar 1957) 74 Punktspiele für den FC Schalke 04. In der Bundesliga brachte es der gebürtige Gelsenkirchener auf 58 Einsätze und 13 Tore. Nach seiner aktiven Laufbahn erwarb er die Trainerlizenz, damals in einem Kurs mit Klaus Augenthaler. Seit 1996 ist der gelernte Schornsteinfeger Trainer der Schalker A-Junioren, nur 2002 wurde er kurz untreu und Assistent des damaligen Bundesliga-Cheftrainers Frank Neubarth. Schon im Frühjahr 2003 aber kehrte er zu „seinen“ Junioren zurück. Dreimal wurden Schalkes A-Junioren unter seiner Leitung Deutscher Meister. 2013 zeichnete ihn der Deutsche Fußball Bund als „Trainer des Jahres“ aus. Zum zehnten Mal sind Elgert und Schalkes Junioren Teilnehmer beim Mercedes-Benz Junior Cup, den sie 2006, 2013 und 2014 gewinnen konnten.