Sandrock: "Eine tolle Visitenkarte abgegeben"

Der Titeltraum bei der WM in Kanada ist zwar geplatzt, dennoch können die DFB-Frauen kurz vor dem Spiel um Platz drei auf ein erfolgreiches Turnier zurückblicken. Dies findet auch DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Im DFB.de-Interview erzählt er, warum er stolz auf die Mannschaft ist, warum er die aufkommende Kritik an Bundestrainerin Silvia Neid nicht nachvollziehen kann und was er vom Turnierabschluss erwartet.

DFB.de: Herr Sandrock, wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft?

Helmut Sandrock: Mein Eindruck war schon vor der WM sehr gut. Ich habe die Mannschaft nach der Vorbereitung und dem Länderspiel in der Schweiz verabschiedet. Da konnte man schon spüren, dass das Team bereit ist. Es ist schade, dass es nicht für das Finale gereicht hat, aber die Mannschaft hat hier in Kanada eine tolle Visitenkarte abgegeben.

DFB.de: Wie haben Sie das Halbfinale gegen die USA und die Tage danach erlebt?

Sandrock: Bereits im Viertelfinale gegen Frankreich war erkennbar, wie eng es an der Weltspitze zugeht. Dass das beim Spiel des Weltranglistenersten gegen den Zweiten nicht anders sein würde, war uns allen klar. Schlussendlich muss man trotz unseres verschossenen Elfmeters einerseits und eines fragwürdigen Elfmeters gegen uns andererseits konstatieren, dass die USA am Ende der verdiente Sieger waren. Natürlich war die Enttäuschung riesig und es sind auch Tränen geflossen. Inzwischen aber schauen alle mit Zuversicht dem Spiel um den dritten Platz entgegen.

DFB.de: Das Halbfinale wurde in Deutschland um 1 Uhr in der Nacht angestoßen, trotzdem haben das Spiel 2,63 Millionen TV-Zuschauer verfolgt. Wie ordnen Sie das ein?

Sandrock: Wir beobachten schon seit Jahren, dass die Frauen-Nationalmannschaft einen hohen Stellenwert hat. Und das hat sich nun wieder gezeigt. Die Einschaltquoten waren wirklich toll. Natürlich waren es im Halbfinale keine 7,6 Millionen wie im Viertelfinale, weil die Anstoßzeit für deutsche Zuschauer sehr spät war. 2,6 Millionen sind für diese Uhrzeit aber auch wirklich gut.



Der Titeltraum bei der WM in Kanada ist zwar geplatzt, dennoch können die DFB-Frauen kurz vor dem Spiel um Platz drei auf ein erfolgreiches Turnier zurückblicken. Dies findet auch DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Im DFB.de-Interview erzählt er, warum er stolz auf die Mannschaft ist, warum er die aufkommende Kritik an Bundestrainerin Silvia Neid nicht nachvollziehen kann und was er vom Turnierabschluss erwartet.

DFB.de: Herr Sandrock, wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft?

Helmut Sandrock: Mein Eindruck war schon vor der WM sehr gut. Ich habe die Mannschaft nach der Vorbereitung und dem Länderspiel in der Schweiz verabschiedet. Da konnte man schon spüren, dass das Team bereit ist. Es ist schade, dass es nicht für das Finale gereicht hat, aber die Mannschaft hat hier in Kanada eine tolle Visitenkarte abgegeben.

DFB.de: Wie haben Sie das Halbfinale gegen die USA und die Tage danach erlebt?

Sandrock: Bereits im Viertelfinale gegen Frankreich war erkennbar, wie eng es an der Weltspitze zugeht. Dass das beim Spiel des Weltranglistenersten gegen den Zweiten nicht anders sein würde, war uns allen klar. Schlussendlich muss man trotz unseres verschossenen Elfmeters einerseits und eines fragwürdigen Elfmeters gegen uns andererseits konstatieren, dass die USA am Ende der verdiente Sieger waren. Natürlich war die Enttäuschung riesig und es sind auch Tränen geflossen. Inzwischen aber schauen alle mit Zuversicht dem Spiel um den dritten Platz entgegen.

DFB.de: Das Halbfinale wurde in Deutschland um 1 Uhr in der Nacht angestoßen, trotzdem haben das Spiel 2,63 Millionen TV-Zuschauer verfolgt. Wie ordnen Sie das ein?

Sandrock: Wir beobachten schon seit Jahren, dass die Frauen-Nationalmannschaft einen hohen Stellenwert hat. Und das hat sich nun wieder gezeigt. Die Einschaltquoten waren wirklich toll. Natürlich waren es im Halbfinale keine 7,6 Millionen wie im Viertelfinale, weil die Anstoßzeit für deutsche Zuschauer sehr spät war. 2,6 Millionen sind für diese Uhrzeit aber auch wirklich gut.

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DFB.de: Nach dem Halbfinale gab es kritische Stimmen, wie bewerten Sie diese?

Sandrock: Wir sind unter den besten vier Teams bei dieser WM, wollen den dritten Platz und damit beste europäische Nation werden. Natürlich hätten wir gerne im Finale gestanden, aber wir haben gegen einen starken Gegner USA im Halbfinale verloren. Ich bin schon sehr verwundert darüber, wie sich jetzt der eine oder andere Trainer aus der Bundesliga in der Öffentlichkeit gegenüber der Bundestrainerin und der Mannschaft geäußert hat. Silvia Neid hat das Gesicht unserer Frauen-Nationalmannschaft entscheidend geprägt und großartige Erfolge gefeiert und daher genießt sie auch weiterhin unser totales Vertrauen.

DFB.de: Sie reisen am Freitag nach Vancouver, welche Aufgaben erwarten Sie dort?

Sandrock: Es gibt in Vancouver ein großes Symposium der FIFA zum Thema Frauen- und Mädchenfußball, das unsere DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg und ich besuchen werden. Dort möchten wir uns informieren, ob es Ansätze gibt, die für uns in Deutschland interessant sein könnten. Wir sind mit vielen Themen bereits sehr vertraut, weil wir viele Schritte schon gegangen sind, die beispielsweise die Strukturen und die Förderung der Vereine angehen. Es wird einen Vortrag zur Allianz Frauen-Bundesliga geben. Das zeigt, dass man auch nach Deutschland schaut und sich mit Partnern - wie der Allianz - austauscht. Alle 209 Nationalverbände sind vertreten. Und ich finde es sehr wichtig, dass wir auch dort sind.

DFB.de: Zum Spiel um Platz drei am Samstag sind Sie wieder beim Team. Was für eine Partie erwarten Sie?

Sandrock: Die Mannschaft und das Trainerteam wollen dieses letzte Spiel gewinnen, um mit einem positiven Gefühl nach Hause zu fahren. Wir haben auch bei der WM 2006 in Deutschland bei den Männern erlebt, wie stimmungsvoll so eine Begegnung sein kann. Ich bin mir sicher, dass das ein tolles Spiel für unsere Mannschaft wird und wir das gewinnen werden.