Sand-Spielmacherin Hanebeck: "Nichts zu verlieren"

David gegen Goliath, Gallier gegen Römer, SC Sand gegen den 1. FFC Frankfurt. Die Rollen im DFB-Pokal-Halbfinale am Sonntag (ab 13 Uhr, live im HR) sind klar vergeben. "Unser Ziel war es, mindestens bis zum Achtel- und Viertelfinale zu kommen. Jetzt haben wir es als krasser Außenseiter ins Halbfinale geschafft, damit hatten wir nicht gerechnet", sagt die Spielmacherin des SC Sand, Patricia Hanebeck.

Die 28-Jährige redet die Diskrepanz zwischen den beiden Teams nicht schön: "Frankfurt ist fast überall besser besetzt als wir. Das ist eine Mannschaft, die definitiv in die Champions League gehört. Fast die komplette Nationalmannschaft steht auf dem Platz, wir brauchen uns wirklich nicht zu vergleichen", sagt Hanebeck. Trotzdem geht sie zuversichtlich in die Partie: "Wir haben nichts zu verlieren, keinen Druck. Ich freue mich auf das Spiel."

Selbstvertrauen aus der Liga

Der SC Sand ist auf dem ersten Tabellenplatz der Staffel Süd der 2. Liga und somit auf dem besten Weg in die erste. "Dort holen wir uns das Selbstvertrauen und nehmen es mit in den Pokalwettbewerb", sagt Patricia Hanebeck. Die Nummer zehn des SC Sand spricht von einem guten Lauf. Obwohl es in den vergangenen beiden Pokalbegegnungen gegen favorisierte Bundesligisten ging, besiegten die Frauen von Trainer Dieter Wendling sowohl Duisburg als auch Jena. "Wir haben früh das Tor gemacht und dann über 80 Minuten verteidigt. Das war sicherlich keine fußballerische Glanzleistung und wir hatten auch etwas Glück", sagt sie.

Ein Ausgangspunkt sei für die Frauen des SC Sand vorteilhaft: Während die Bundesliga drei Wochen pausierte, gab es in der 2. Liga lediglich ein spielfreies Wochenende. "Darüber bin ich sehr froh. Wir sind im Spielrhythmus. Jedes Wochenende stehen wir unter Druck und wollen keinen Punkt liegen lassen, weil wir unbedingt aufsteigen wollen. Das Pokalspiel ist ein Bonbon für uns", sagt Hanebeck.

Klar ist, dass der Unterschied zwischen den beiden Ligen groß ist. "Es wird konditionell schwer sein, gegen Frankfurt mitzuhalten. Das ist ein ganz anderes Tempo in der Bundesliga. Das haben wir auch schon gegen Jena gemerkt", sagt Patricia Hanebeck. "Aber wir werden natürlich alles geben, um es dem Spitzenteam möglichst lange schwer zu machen", sagt sie und fügt noch hinzu: "Und wer weiß, mit ein bisschen Glück und in Topform an dem Tag, reicht es vielleicht am Ende."

Karnevalsverein und Finale in Köln

Für Patricia Hanebeck wäre es eine große Freude ins Finale zu kommen. Im vergangenen Jahr verlor sie das Endspiel gegen den Triplesieger VfL Wolfsburg, allerdings mit dem 1. FFC Turbine Potsdam. "Es wäre ein riesengroßes Erlebnis jetzt mit dem SC Sand dabei zu sein", sagt sie: "Aber jedes Finale ist sehr schön." Ihre Finalpremiere feierte sie mit Duisburg. "Das Finale ist und bleibt das Größte, das man als Spielerin, die keine Champions League spielt, erleben kann", schwärmt sie: "Das Augenmerk aller deutschen Frauenfußballfans liegt auf diesem Finale."

Doch nicht nur das reizt Patricia Hanebeck am Finale. Sie kommt aus Köln, ihre Familie lebt dort, von 2009 bis 2011 spielte sie beim 1. FC. "Für den FC schlägt mein Herz. Aber für die Männer natürlich", sagt Hanebeck, die sogar in einem Karnevalsverein war. "Das Finale ist im wunderbaren Köln, in einer Stadt, in der die Menschen fußballverrückt sind", sagt sie. Am Sonntag wird Patricia Hanebeck Gewissheit haben, ob sie mit dem SC Sand, am 17. Mai, in ihrer Heimat spielen darf.

[pw]

[bild1]

David gegen Goliath, Gallier gegen Römer, SC Sand gegen den 1. FFC Frankfurt. Die Rollen im DFB-Pokal-Halbfinale am Sonntag (ab 13 Uhr, live im HR) sind klar vergeben. "Unser Ziel war es, mindestens bis zum Achtel- und Viertelfinale zu kommen. Jetzt haben wir es als krasser Außenseiter ins Halbfinale geschafft, damit hatten wir nicht gerechnet", sagt die Spielmacherin des SC Sand, Patricia Hanebeck.

Die 28-Jährige redet die Diskrepanz zwischen den beiden Teams nicht schön: "Frankfurt ist fast überall besser besetzt als wir. Das ist eine Mannschaft, die definitiv in die Champions League gehört. Fast die komplette Nationalmannschaft steht auf dem Platz, wir brauchen uns wirklich nicht zu vergleichen", sagt Hanebeck. Trotzdem geht sie zuversichtlich in die Partie: "Wir haben nichts zu verlieren, keinen Druck. Ich freue mich auf das Spiel."

Selbstvertrauen aus der Liga

Der SC Sand ist auf dem ersten Tabellenplatz der Staffel Süd der 2. Liga und somit auf dem besten Weg in die erste. "Dort holen wir uns das Selbstvertrauen und nehmen es mit in den Pokalwettbewerb", sagt Patricia Hanebeck. Die Nummer zehn des SC Sand spricht von einem guten Lauf. Obwohl es in den vergangenen beiden Pokalbegegnungen gegen favorisierte Bundesligisten ging, besiegten die Frauen von Trainer Dieter Wendling sowohl Duisburg als auch Jena. "Wir haben früh das Tor gemacht und dann über 80 Minuten verteidigt. Das war sicherlich keine fußballerische Glanzleistung und wir hatten auch etwas Glück", sagt sie.

Ein Ausgangspunkt sei für die Frauen des SC Sand vorteilhaft: Während die Bundesliga drei Wochen pausierte, gab es in der 2. Liga lediglich ein spielfreies Wochenende. "Darüber bin ich sehr froh. Wir sind im Spielrhythmus. Jedes Wochenende stehen wir unter Druck und wollen keinen Punkt liegen lassen, weil wir unbedingt aufsteigen wollen. Das Pokalspiel ist ein Bonbon für uns", sagt Hanebeck.

Klar ist, dass der Unterschied zwischen den beiden Ligen groß ist. "Es wird konditionell schwer sein, gegen Frankfurt mitzuhalten. Das ist ein ganz anderes Tempo in der Bundesliga. Das haben wir auch schon gegen Jena gemerkt", sagt Patricia Hanebeck. "Aber wir werden natürlich alles geben, um es dem Spitzenteam möglichst lange schwer zu machen", sagt sie und fügt noch hinzu: "Und wer weiß, mit ein bisschen Glück und in Topform an dem Tag, reicht es vielleicht am Ende." [bild2]

Karnevalsverein und Finale in Köln

Für Patricia Hanebeck wäre es eine große Freude ins Finale zu kommen. Im vergangenen Jahr verlor sie das Endspiel gegen den Triplesieger VfL Wolfsburg, allerdings mit dem 1. FFC Turbine Potsdam. "Es wäre ein riesengroßes Erlebnis jetzt mit dem SC Sand dabei zu sein", sagt sie: "Aber jedes Finale ist sehr schön." Ihre Finalpremiere feierte sie mit Duisburg. "Das Finale ist und bleibt das Größte, das man als Spielerin, die keine Champions League spielt, erleben kann", schwärmt sie: "Das Augenmerk aller deutschen Frauenfußballfans liegt auf diesem Finale."

Doch nicht nur das reizt Patricia Hanebeck am Finale. Sie kommt aus Köln, ihre Familie lebt dort, von 2009 bis 2011 spielte sie beim 1. FC. "Für den FC schlägt mein Herz. Aber für die Männer natürlich", sagt Hanebeck, die sogar in einem Karnevalsverein war. "Das Finale ist im wunderbaren Köln, in einer Stadt, in der die Menschen fußballverrückt sind", sagt sie. Am Sonntag wird Patricia Hanebeck Gewissheit haben, ob sie mit dem SC Sand, am 17. Mai, in ihrer Heimat spielen darf.