Sand fordert Titelverteidiger Wolfsburg: "Großartiges Ereignis"

Am Samstag (ab 16.15 Uhr, live in der ARD) trifft der SC Sand im DFB-Pokalfinale der Frauen auf den Deutschen Meister VfL Wolfsburg. Trainer Richard Dura hat den SC Sand erst in der Rückrunde übernommen. Für Coach Ralf Kellermann ist es das letzte Spiel als Trainer der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Er wird die Mannschaft an Stephan Lerch übergeben und sich verstärkt auf seine Funktion als Sportlicher Leiter konzentrieren. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden Trainer über das anstehende Duell in Köln.

DFB.de: Herr Dura, Herr Kellermann, wie schon im vergangenen Jahr treffen der SC Sand und der VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinale der Frauen aufeinander. Wie schätzen Sie das ein?

Richard Dura: Ich war im vergangenen Jahr noch nicht hier. Aber ich habe zuletzt schon bemerken können, welch großartiges Ereignis und welche Spuren dieses Erlebnis beim SC Sand hinterlassen hat. Seit Wochen wirft dieses Spiel seine Schatten voraus. Das bedeutet nicht, dass wir die Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga haben schleifen lassen. Aber es war sicher ein Vorteil, dass wir frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hatten. Von Tag zu Tag ist die Vorfreude auf dieses Event größer geworden. Jetzt kann es endlich losgehen

Ralf Kellermann: Ich bin seit 2008 Trainer der VfL-Frauen. Und wir sind jetzt zum vierten Mal ein Teil dieses Endspiels. Dreimal konnten wir den Titel holen. Und es tritt dennoch niemals Gewohnheit ein. Dieses Spiel ist immer Abschluss und Höhepunkt einer langen und intensiven Saison. Die Vorfreude bei uns ist riesig – genauso wie beim ersten Mal. Ich habe höchsten Respekt davor, dass der SC Sand jetzt schon zum zweiten Mal unser Gegner ist. Das ist für diesen Verein eine außergewöhnliche Leistung. Sie haben uns im vergangenen Jahr ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Und ich gehe davon aus, dass das auch jetzt wieder der Fall sein wird. Aber wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, sollten wir uns durchsetzen.

DFB.de: Herr Kellermann, für Sie wird es das letzte Spiel als Cheftrainer der VfL-Frauen sein. Spüren Sie bereits Wehmut?

Kellermann: Ich hatte in den vergangenen Wochen nicht viel Zeit, mich damit auseinanderzusetzen. Wir sind endlich mal wieder Deutscher Meister geworden. Das hat meine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Aber zuletzt habe ich schon gespürt, dass nun eine Ära zu Ende geht. Ich denke, das wird in Köln ein ganz spezieller Moment für mich. Was genau passiert, kann ich noch gar nicht sagen. Meine Person spielt bei diesem Finale allerdings nur eine Nebenrolle. Diese große Bühne sollte den Spielerinnen gehören. Sie haben sich das verdient und erarbeitet. Und für mich ist es ja auch kein kompletter Abschied. Ich übergebe das Traineramt an Stephan Lerch, der bisher sowohl als Assistenztrainer der ersten Mannschaft als auch in seiner Funktion als Sportlicher Leiter Nachwuchs bei uns hervorragende Arbeit geleistet hat. Bei ihm ist die Mannschaft in guten Händen. Meine Funktion als Sportlicher Leiter werde ich natürlich weiter ausüben.



Am Samstag (ab 16.15 Uhr, live in der ARD) trifft der SC Sand im DFB-Pokalfinale der Frauen auf den Deutschen Meister VfL Wolfsburg. Trainer Richard Dura hat den SC Sand erst in der Rückrunde übernommen. Für Coach Ralf Kellermann ist es das letzte Spiel als Trainer der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Er wird die Mannschaft an Stephan Lerch übergeben und sich verstärkt auf seine Funktion als Sportlicher Leiter konzentrieren. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden Trainer über das anstehende Duell in Köln.

DFB.de: Herr Dura, Herr Kellermann, wie schon im vergangenen Jahr treffen der SC Sand und der VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinale der Frauen aufeinander. Wie schätzen Sie das ein?

Richard Dura: Ich war im vergangenen Jahr noch nicht hier. Aber ich habe zuletzt schon bemerken können, welch großartiges Ereignis und welche Spuren dieses Erlebnis beim SC Sand hinterlassen hat. Seit Wochen wirft dieses Spiel seine Schatten voraus. Das bedeutet nicht, dass wir die Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga haben schleifen lassen. Aber es war sicher ein Vorteil, dass wir frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hatten. Von Tag zu Tag ist die Vorfreude auf dieses Event größer geworden. Jetzt kann es endlich losgehen

Ralf Kellermann: Ich bin seit 2008 Trainer der VfL-Frauen. Und wir sind jetzt zum vierten Mal ein Teil dieses Endspiels. Dreimal konnten wir den Titel holen. Und es tritt dennoch niemals Gewohnheit ein. Dieses Spiel ist immer Abschluss und Höhepunkt einer langen und intensiven Saison. Die Vorfreude bei uns ist riesig – genauso wie beim ersten Mal. Ich habe höchsten Respekt davor, dass der SC Sand jetzt schon zum zweiten Mal unser Gegner ist. Das ist für diesen Verein eine außergewöhnliche Leistung. Sie haben uns im vergangenen Jahr ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Und ich gehe davon aus, dass das auch jetzt wieder der Fall sein wird. Aber wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, sollten wir uns durchsetzen.

DFB.de: Herr Kellermann, für Sie wird es das letzte Spiel als Cheftrainer der VfL-Frauen sein. Spüren Sie bereits Wehmut?

Kellermann: Ich hatte in den vergangenen Wochen nicht viel Zeit, mich damit auseinanderzusetzen. Wir sind endlich mal wieder Deutscher Meister geworden. Das hat meine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Aber zuletzt habe ich schon gespürt, dass nun eine Ära zu Ende geht. Ich denke, das wird in Köln ein ganz spezieller Moment für mich. Was genau passiert, kann ich noch gar nicht sagen. Meine Person spielt bei diesem Finale allerdings nur eine Nebenrolle. Diese große Bühne sollte den Spielerinnen gehören. Sie haben sich das verdient und erarbeitet. Und für mich ist es ja auch kein kompletter Abschied. Ich übergebe das Traineramt an Stephan Lerch, der bisher sowohl als Assistenztrainer der ersten Mannschaft als auch in seiner Funktion als Sportlicher Leiter Nachwuchs bei uns hervorragende Arbeit geleistet hat. Bei ihm ist die Mannschaft in guten Händen. Meine Funktion als Sportlicher Leiter werde ich natürlich weiter ausüben.

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DFB.de: Was sagt Ihnen ihr Gefühl vor der Partie, Herr Dura?

Dura: Wir wollen diesen Tag nicht nur genießen. Wir wollen auch zeigen, dass wir zu Recht dabei sind. Es gibt hier in Köln ja nicht nur eine große Party, es gibt auch einen wichtigen Titel zu gewinnen. Natürlich wissen wir, dass kaum jemand mit einem Sander Erfolg rechnet. Wir werden Wolfsburg aber ganz sicher nichts schenken und uns nicht verstecken.

DFB.de: Wie sieht das bei Ihnen aus, Herr Kellermann?

Kellermann: Begegnungen mit dem SC Sand sind niemals leichte Aufgaben. Ich kann mich nur wiederholen: Dort wird seit Jahren tolle Arbeit geleistet. Ich kann mich erinnern, dass wir dort am ersten Spieltag nicht über ein 0:0 hinausgekommen sind. Das war natürlich kein toller Start in die Saison der Allianz Frauen-Bundesliga. Wir hatten damals einige personelle Probleme und manche Spielerinnen waren gerade erst von den Olympischen Spielen zurückgekehrt. Immerhin konnten wir das Rückspiel mit 4:1 für uns entscheiden. Ich bin gespannt, wie sich das Aufeinandertreffen entwickelt. Ein frühes Tor würde uns sicher helfen.

Dura: Und genau das wollen wir natürlich vermeiden. Wir können nur als Kollektiv gegen die individuelle Wolfsburger Übermacht bestehen.

DFB.de: Ist Wolfsburg wirklich so übermächtig?

Dura: Man muss ja nur mal schauen, wie die in der Rückrunde durch die Allianz Frauen-Bundesliga marschiert sind – auch wenn Potsdam und München lange starke Konkurrenten waren. Das war dennoch eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke der Wolfsburgerinnen. Sie haben verdient die Deutsche Meisterschaft gewonnen, weil sie die beste Mannschaft in Deutschland derzeit sind. In der Champions League sind sie leider unglücklich an Olympique Lyon gescheitert. Da waren sie nicht die schlechtere Mannschaft. Das war einfach nur Pech.

Kellermann: Dieses Ausscheiden hat uns tatsächlich wehgetan. Aber dass wir danach einfach weitergemacht haben, zeigt, wie stark der Charakter der Mannschaft ist. Wir hatten eine Serie, in der wir 13 Begegnungen hintereinander gewonnen haben. Diese Erfolgswelle hat uns zur Deutschen Meisterschaft geführt. Aber es war insgesamt sehr kräftezehrend, weil wir mit Potsdam und München zwei starke Konkurrenten hatten. Respekt vor den Leistungen dieser beiden Teams.

Dura: Wir haben in den vergangenen Wochen bei den Wolfsburger Spielen hingeschaut. Und ich denke schon, dass wir den einen oder anderen Aspekt gefunden haben, an dem wir ansetzen wollen. Von einer Schwäche möchte ich an dieser Stelle gar nicht reden. Wir müssen zusehen,
dass wir deren größte Stärken möglichst eliminieren. Sonst werden wir große Probleme bekommen.

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DFB.de: Was denken Sie über den SC Sand, Herr Kellermann?

Kellermann: Wie gesagt, Sand ist für jede Überraschung gut. Wir müssen zusehen, dass wir schnell zeigen, dass wir den Titel zum dritten Mal in Folge gewinnen wollen. Wir dürfen Sand gar nicht erst stark machen. Wenn die ins Rollen kommen und dann von der Euphorie und den Zuschauern noch nach vorne gepusht werden, könnten wir Probleme bekommen. So weit sollten wir es nicht kommen lassen.

Dura: Wir müssen jetzt einfach zusehen, dass wir wieder total konzentriert und fokussiert sind. In der Allianz Frauen-Bundesliga hat man zuletzt bei uns schon einen leichten Spannungsabfall sehen können. Ich denke, das kann man den Spielerinnen auch gar nicht übel nehmen. Das ist einfach völlig normal. Aber jetzt müssen wir noch einmal alles in die Waagschale werfen, was wir noch anzubieten haben. Diese ganz große Bühne wollen wir nutzen, um unseren Verein weiter im deutschen Frauenfußball zu platzieren.

DFB.de: Hoffen Sie auch auf den Bonus des Underdogs, Herr Dura?

Dura: Wir werden die neutralen Zuschauer nur auf unsere Seite ziehen können, wenn wir auch eine entsprechende Leistung anbieten. Ich habe schon die Hoffnung, dass die Mehrzahl der Fans im Stadion uns unterstützt. Das wollen wir zu unserem Vorteil machen.

Kellermann: Ich habe das neutrale Kölner Publikum bei unseren drei Auftritten dort bisher immer als extrem fair erlebt. Sicherlich wird Sand als Außenseiter zunächst einen kleinen Bonus haben. Aber die Atmosphäre dort ist immer toll. Wir wollen die Zuschauer mit einer guten Leistung auf unsere Seite ziehen. Bisher ist das eigentlich immer gelungen.

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