Sand-Coach Fischinger: "Ich betrete kein völliges Neuland"

Überraschender Trainerwechsel beim SC Sand drei Wochen vor dem Saisonstart in der Allianz Frauen-Bundesliga. Sven Kahlert hat kurzfristig das Angebot angenommen, beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden Leiter des Nachwuchszentrums zu werden. Für ihn neu in der Verantwortung ist Alexander Fischinger. Im DFB.de-Interview spricht der 51-Jährige über die besondere Herausforderung in Sand. Außerdem verrät Fischinger, wie er den Weggang wichtiger Spielerinnen auffangen will - und wie er damals die Frauen des SC Freiburg gerettet hat, nachdem er die Mannschaft mit drei Punkten nach der Hinrunde nahezu aussichtslos auf dem letzten Platz übernommen hatte.

DFB.de: Herr Fischinger, wie überraschend kam das Engagement in Sand für Sie?

Alexander Fischinger: Schon ziemlich. Es konnte ja niemand damit rechnen, dass Sven Kahlert drei Wochen vor Saisonstart eine neue Herausforderung annehmen wird. Ich war im Urlaub und wollte eigentlich eine Pause als Trainer einlegen, um den Akku wieder richtig voll zu bekommen. Aber dann kam der Anruf aus Sand. Mir blieb überhaupt keine Möglichkeit, lange zu überlegen, dafür drängte die Zeit viel zu sehr. Aber ich musste auch gar nicht lange grübeln. Diese Aufgabe ist extrem reizvoll, ich freue mich unheimlich. Und damit hatte sich das Thema Auszeit bis zum Winter auch schon erledigt.

DFB.de: Im Winter wollten Sie wieder einsteigen?

Fischinger: Ja, irgendwo brennt es in der Winterpause doch immer. Und da wäre bestimmt auch irgendwo mein Name gefallen. Jetzt ist es eben früher passiert. Und ich habe schon in den ersten Tagen gemerkt, dass es genau der richtige Schritt war.

DFB.de: Sind Ihre Eindrücke ausschließlich positiv?

Fischinger: Überwiegend schon, ja. Natürlich kam es auch für einige Spielerinnen überraschend, dass Sven Kahlert jetzt nicht mehr da ist. Die eine oder andere ist vielleicht sogar nur wegen ihm nach Sand gekommen - und nun stehe ich plötzlich vor ihr. Diese Spielerinnen muss ich jetzt überzeugen. Viel Zeit bleibt nicht. Aber ich bin davon überzeugt, dass es klappen wird und alle entsprechend mitziehen, damit wir unsere Ziele erreichen können.

DFB.de: Mit welchen Zielen treten Sie an?

Fischinger: Nach dieser schon überraschenden Entwicklung kann es für uns nur darum gehen, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen und den Klassenverbleib zu schaffen. Ich habe hier ein sehr gutes Fundament vorgefunden, auf das ich nun alles weitere aufbauen kann. Meine Ideen kann ich erst nach und nach einbringen, denn das braucht Zeit. Ich denke, sechs Wochen sollte man dafür einplanen. So lange machen wir es so weiter, wie es Sven Kahlert vorbereitet hat.



Überraschender Trainerwechsel beim SC Sand drei Wochen vor dem Saisonstart in der Allianz Frauen-Bundesliga. Sven Kahlert hat kurzfristig das Angebot angenommen, beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden Leiter des Nachwuchszentrums zu werden. Für ihn neu in der Verantwortung ist Alexander Fischinger. Im DFB.de-Interview spricht der 51-Jährige über die besondere Herausforderung in Sand. Außerdem verrät Fischinger, wie er den Weggang wichtiger Spielerinnen auffangen will - und wie er damals die Frauen des SC Freiburg gerettet hat, nachdem er die Mannschaft mit drei Punkten nach der Hinrunde nahezu aussichtslos auf dem letzten Platz übernommen hatte.

DFB.de: Herr Fischinger, wie überraschend kam das Engagement in Sand für Sie?

Alexander Fischinger: Schon ziemlich. Es konnte ja niemand damit rechnen, dass Sven Kahlert drei Wochen vor Saisonstart eine neue Herausforderung annehmen wird. Ich war im Urlaub und wollte eigentlich eine Pause als Trainer einlegen, um den Akku wieder richtig voll zu bekommen. Aber dann kam der Anruf aus Sand. Mir blieb überhaupt keine Möglichkeit, lange zu überlegen, dafür drängte die Zeit viel zu sehr. Aber ich musste auch gar nicht lange grübeln. Diese Aufgabe ist extrem reizvoll, ich freue mich unheimlich. Und damit hatte sich das Thema Auszeit bis zum Winter auch schon erledigt.

DFB.de: Im Winter wollten Sie wieder einsteigen?

Fischinger: Ja, irgendwo brennt es in der Winterpause doch immer. Und da wäre bestimmt auch irgendwo mein Name gefallen. Jetzt ist es eben früher passiert. Und ich habe schon in den ersten Tagen gemerkt, dass es genau der richtige Schritt war.

DFB.de: Sind Ihre Eindrücke ausschließlich positiv?

Fischinger: Überwiegend schon, ja. Natürlich kam es auch für einige Spielerinnen überraschend, dass Sven Kahlert jetzt nicht mehr da ist. Die eine oder andere ist vielleicht sogar nur wegen ihm nach Sand gekommen - und nun stehe ich plötzlich vor ihr. Diese Spielerinnen muss ich jetzt überzeugen. Viel Zeit bleibt nicht. Aber ich bin davon überzeugt, dass es klappen wird und alle entsprechend mitziehen, damit wir unsere Ziele erreichen können.

DFB.de: Mit welchen Zielen treten Sie an?

Fischinger: Nach dieser schon überraschenden Entwicklung kann es für uns nur darum gehen, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen und den Klassenverbleib zu schaffen. Ich habe hier ein sehr gutes Fundament vorgefunden, auf das ich nun alles weitere aufbauen kann. Meine Ideen kann ich erst nach und nach einbringen, denn das braucht Zeit. Ich denke, sechs Wochen sollte man dafür einplanen. So lange machen wir es so weiter, wie es Sven Kahlert vorbereitet hat.

###more###

DFB.de: Wie gut kennen Sie die Mannschaft bereits?

Fischinger: Aus rein persönlichem Interesse habe ich in der vergangenen Saison drei oder vier Heimspiele des SC Sand gesehen. Ich betrete also kein völliges Neuland. Mein Eindruck bisher hat sich bestätigt, dass der Kader im Vergleich zur vergangenen Saison stärker geworden ist. Aber - und das ist das Problem - auch das Niveau der Allianz Frauen-Bundesliga wird sich noch einmal steigern. Alleine schon durch die beiden starken Aufsteiger 1. FC Köln und Werder Bremen. Besonders der Abstiegskampf in dieser Saison wird sehr hart werden.

DFB.de: Aber gute Spielerinnen haben Sand verlassen, zum Beispiel Patricia Hanebeck und Toptorjägerin Ilaria Mauro. Ist der Kader wirklich stärker?

Fischinger: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Ganz klar ist aber auch, dass wir nur im Kollektiv bestehen können. Wir müssen als Team auftreten. Dann wird es schwer, uns zu besiegen. Das hat man in der vergangenen Saison bereits gesehen.

DFB.de: Sand hat erst sehr spät den Klassenverbleib geschafft...

Fischinger: ... war aber in vielen Begegnungen auf Augenhöhe und hat dennoch letztlich zu oft mit einem Tor Unterschied verloren. Dieses Manko müssen wir abstellen. Am besten schon vom ersten Spieltag an.

DFB.de: Zum Start kommt Bayer 04 Leverkusen.

Fischinger: Wir haben eigentlich ein ganz gutes Auftaktprogramm. Das ist Chance und Risiko zugleich. Wie Sie schon sagen: Erst kommt Leverkusen, dann müssen wir nach Essen, danach erwarten wir Hoffenheim. Das sind alles Gegner auf Augenhöhe. Die starken Konkurrenten kommen später. Wenn wir vorher ordentlich punkten, können wir uns ein Polster verschaffen. Wenn das nicht gelingt, können wir Probleme bekommen. Wenn ich schnell das Vertrauen der Spielerinnen gewinnen kann, werden wir es schaffen.

DFB.de: Sie haben vor sechs Jahren die Frauen des SC Freiburg trainiert. Es war ebenfalls eine komplizierte Angelegenheit damals. Ist die Situation vergleichbar?

Fischinger: Der Start in Sand ist wegen der angesprochenen Entwicklung kompliziert, das stimmt. Aber Freiburg war noch einmal eine ganz andere Hausnummer.

DFB.de: Wieso?

Fischinger: Ich bin dort in der Winterpause hingekommen. Da hatte die Mannschaft nach der Hinrunde drei Punkte auf dem Konto, zwölf Zähler Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz - und wir hatten nur noch zehn Partien Zeit, um die Rettung zu schaffen. Das war eine außergewöhnliche Situation. Wir haben uns gesagt, dass wir eigentlich keine Chance mehr haben. Plötzlich ist jede Spielerin über sich hinausgewachsen, und am Ende ist es uns gelungen. Das waren unvergessliche zehn Monate für mich in Freiburg.