Sam: "Eine schöne Bestätigung für meine Entwicklung"

Viel Talent, viele Enttäuschungen, viele Verletzungen, viel Arbeit und jetzt: viele Tore, viele Vorlagen. Sidney Sam (25) erntet. Der Leverkusener ist in Form, aktuell, aber auch schon in der vergangenen Saison. Dafür wurde er von Bundestrainer Joachim Löw mit der Einladung für die USA-Reise belohnt. Jetzt ist er wieder im Kreis der Nationalmannschaft dabei. "Das ist eine schöne Belohnung", sagt er. Vor dem Spiel gegen Österreich hat er sich mit Redakteur Steffen Lüdeke über seine Karriere und seine Ziele unterhalten.

DFB.de: Herr Sam, wie überraschend war es für Sie, dass Sie erneut vom Bundestrainer für die Spiele gegen Österreich und die Färöer Inseln nominiert worden sind?

Sidney Sam: Richtig überraschend war es nicht, ich habe mir durchaus Hoffnungen gemacht. Ich glaube, dass ich bei der USA-Reise nicht enttäuscht habe. Der Bundestrainer hat danach mit mir gesprochen und mir zu verstehen gegeben, dass er zufrieden war und dass ich ganz nah dran bin. Er hat mir gesagt, dass ich gut in die Saison starten soll, und das ist mir zum Glück gelungen. Dass ich jetzt wieder dabei bin, ist phantastisch. Das Stammpersonal ist nun zurück und ich gehöre immer noch zum Kader, das ist eine schöne Bestätigung für meine Entwicklung.

DFB.de: Für Bayer Leverkusen haben Sie in vier Spielen drei Tore erzielt und zwei Torvorlagen gegeben. Haben Sie eine Erklärung, warum es derzeit so hervorragend läuft?

Sam: Ganz viel hängt damit zusammen, dass ich seit längerer Zeit frei von Verletzungen bin. Zwei Mal pro Woche mache ich zusätzlich zum normalen Training Kräftigungsübungen für meinen Rücken. Das ist enorm wichtig für mich, und es zahlt sich aus. Langsam werde ich dafür belohnt, dass ich hart gearbeitet habe. Zurzeit passt vieles zusammen, es läuft.

DFB.de: Das ist alles? Harte Arbeit und keine Verletzung – und schon treffen Sie, wie Sie wollen?

Sam: Nein, natürlich nicht. (lacht) Irgendwie fühle ich mich einen Tick befreiter, ich gehe mit großem Selbstbewusstsein auf den Platz. Außerdem habe ich unser System bei Bayer mittlerweile komplett verinnerlicht. Es gibt verschiedene Ansätze dafür, warum es momentan so gut läuft für mich. Beispielsweise darf ich mittlerweile die Standards schießen, und auch das funktioniert recht gut.

DFB.de: Im Pokalspiel gegen Lippstadt haben Sie zwei Tore erzielt, dabei ein Freistoß aus 25 Metern. Wie schafft man es als so leichter Mensch wie Sie, den Ball derart zu beschleunigen?



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Viel Talent, viele Enttäuschungen, viele Verletzungen, viel Arbeit und jetzt: viele Tore, viele Vorlagen. Sidney Sam (25) erntet. Der Leverkusener ist in Form, aktuell, aber auch schon in der vergangenen Saison. Dafür wurde er von Bundestrainer Joachim Löw mit der Einladung für die USA-Reise belohnt. Jetzt ist er wieder im Kreis der Nationalmannschaft dabei. "Das ist eine schöne Belohnung", sagt er. Vor dem Spiel gegen Österreich hat er sich mit Redakteur Steffen Lüdeke über seine Karriere und seine Ziele unterhalten.

DFB.de: Herr Sam, wie überraschend war es für Sie, dass Sie erneut vom Bundestrainer für die Spiele gegen Österreich und die Färöer Inseln nominiert worden sind?

Sidney Sam: Richtig überraschend war es nicht, ich habe mir durchaus Hoffnungen gemacht. Ich glaube, dass ich bei der USA-Reise nicht enttäuscht habe. Der Bundestrainer hat danach mit mir gesprochen und mir zu verstehen gegeben, dass er zufrieden war und dass ich ganz nah dran bin. Er hat mir gesagt, dass ich gut in die Saison starten soll, und das ist mir zum Glück gelungen. Dass ich jetzt wieder dabei bin, ist phantastisch. Das Stammpersonal ist nun zurück und ich gehöre immer noch zum Kader, das ist eine schöne Bestätigung für meine Entwicklung.

DFB.de: Für Bayer Leverkusen haben Sie in vier Spielen drei Tore erzielt und zwei Torvorlagen gegeben. Haben Sie eine Erklärung, warum es derzeit so hervorragend läuft?

Sam: Ganz viel hängt damit zusammen, dass ich seit längerer Zeit frei von Verletzungen bin. Zwei Mal pro Woche mache ich zusätzlich zum normalen Training Kräftigungsübungen für meinen Rücken. Das ist enorm wichtig für mich, und es zahlt sich aus. Langsam werde ich dafür belohnt, dass ich hart gearbeitet habe. Zurzeit passt vieles zusammen, es läuft.

DFB.de: Das ist alles? Harte Arbeit und keine Verletzung – und schon treffen Sie, wie Sie wollen?

Sam: Nein, natürlich nicht. (lacht) Irgendwie fühle ich mich einen Tick befreiter, ich gehe mit großem Selbstbewusstsein auf den Platz. Außerdem habe ich unser System bei Bayer mittlerweile komplett verinnerlicht. Es gibt verschiedene Ansätze dafür, warum es momentan so gut läuft für mich. Beispielsweise darf ich mittlerweile die Standards schießen, und auch das funktioniert recht gut.

DFB.de: Im Pokalspiel gegen Lippstadt haben Sie zwei Tore erzielt, dabei ein Freistoß aus 25 Metern. Wie schafft man es als so leichter Mensch wie Sie, den Ball derart zu beschleunigen?

Sam: Mit dem Körpergewicht hat das nicht viel zu tun, vielmehr mit Technik. Und mit Training. In der Vorbereitung habe ich ganz speziell Freistöße und Standards trainiert. Und es freut mich, dass sich dies offenkundig auszahlt.

DFB.de: Ihre Schlagtechnik gilt als vorbildlich. Kann man sich so etwas wirklich antrainieren?

Sam: Ganz ohne Talent geht es natürlich nicht. Zum meinen Talenten gehört neben der Schnelligkeit und der Technik eben auch mein Schuss. Aber auch daran muss man arbeiten und die Technik durch viele Wiederholungen perfektionieren.

DFB.de: Gab es für Sie in Sachen Schusstechnik früher Vorbilder?

Sam: Mittlerweile wollen viele so schießen wie Cristiano Ronaldo. Seine Technik ist wirklich perfekt, vor ihm müsste man noch Juninho nennen. Diese Spieler schaffen es, den Ball so zu treffen, dass er sich nicht dreht, dadurch flattert er und ist für die Torhüter unberechenbar. Das macht einen guten Schuss aus, natürlich im Zusammenspiel mit Härte und Präzision. Wenn man einen solchen Schuss beherrscht, dann verfügt man über eine exzellente Waffe, deswegen versuche ich ständig, meinen Schuss zu verbessern.

DFB.de: Ihre Schusstechnik ist außergewöhnlich, ungewöhnlich für einen Nationalspieler ist, dass Sie weder eine eigene Homepage noch eine Facebookseite oder einen Twitterkanal haben. Warum eigentlich nicht?

Sam: Das hat mehrere Hintergründe. Ich bin Familienvater und habe neben dem Training keine Zeit, um eigene Seiten intensiv zu pflegen. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich mit dem Thema Social Media noch nie intensiv beschäftigt. Für kurze Zeit hatte ich mal eine Facebookseite, ich habe diese aber dann nicht weiter betrieben, eben weil ich mich nicht so darum gekümmert habe, wie man es wohl müsste. Außerdem wollen die Fans natürlich, dass ich mich auf so einer Seite auch von meiner privaten Seite zeige. Das verstehe ich, aber ich bin sehr darauf bedacht, meine Familie zu schützen. Privat ist privat. Aber grundsätzlich halte ich Facebook für eine gute Sache, ich habe nur für mich noch nicht den richtigen Weg gefunden, damit umzugehen.

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DFB.de: Im Hinspiel gegen Österreich waren Sie noch kein deutscher Nationalspieler. Wo und wie haben Sie die Partie in Wien verfolgt?

Sam: Ganz normal, vor dem Fernseher. Das Spiel war sehr eng, Österreich verfügt über viele Spieler von hoher Qualität, viele Spieler spielen ja auch in der Bundesliga. Wir sind also gewarnt. Wir müssen über 90 Minuten konzentriert sein, Spieler wie Arnautovic und Harnik sind immer gefährlich. Aber klar ist auch, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen. Es liegt an uns: Wenn wir unsere Leistung bringen, dann mache ich mir keine Sorgen über den Ausgang des Spiels.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass Sie selbst zu einem positiven Ausgang des Spiels beitragen?

Sam: Ich habe ordentlich trainiert und versucht mich anzubieten. Aber ich werde nicht anfangen, irgendwelche Ansprüche zu erheben. Ich freue mich, dass ich hier dabei sein kann. Ich will den Trainer darin bestärken, dass er weiß, dass ich hundertprozentig bereit bin, wenn er mich bringen sollte.