RWE-Trainer Demandt: "Die Unterschiede sind nicht mehr so extrem groß"

Sven Demandt steht als Trainer vor seinem ersten Auftritt im DFB-Pokal. Der 51-jährige Ex-Profi trifft mit dem West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) auf den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Seit April steht der ehemalige Stürmer und Zweitliga-Torschützenkönig beim Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet an der Seitenlinie. Beim DFB-Pokalsieger von 1953 und Deutschen Meister 1955 absolviert Demandt nun seine erste komplette Saison. Die Ziele sind ambitioniert. Innerhalb der nächsten drei Jahre will der ehemalige Bundesligist den Sprung in die 3. Liga schaffen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Sven Demandt mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über das anstehende DFB-Pokalspiel, die Chancen aufs Weiterkommen und die verpatzte Generalprobe.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf den vorläufigen Saisonhöhepunkt, Herr Demandt?

Sven Demandt: Zu Wochenbeginn hing unser 0:4 in der Meisterschaft gegen Viktoria Köln noch ein wenig nach. Es war speziell in der ersten Halbzeit unsere beste Saisonleistung, dennoch haben wir deutlich verloren. Wir haben das aufgearbeitet, konzentrieren uns jetzt nur noch auf Arminia Bielefeld. Man merkt, dass jeder unbedingt dabei sein will.

DFB.de: Die Generalprobe ging trotz starker Leistung daneben. Warum?

Demandt: Das Ergebnis spiegelte nicht den Spielverlauf wider. Solche Partien gibt es. In der ersten Halbzeit funktionierte bei uns vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Nur vor dem gegnerischen Tor passte es nicht. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Dann bekamen wir Gegentreffer, die so nicht passieren dürfen. Dennoch bleibe ich dabei: Über weite Strecken war das die beste Leistung in der Saison. Wenn wir das auf Dauer auf den Platz bekommen, dann stimmen auch die Ergebnisse wieder.

DFB.de: Welche Konsequenzen müssen Sie aus dem 0:4 ziehen?

Demandt: Das ist einfach: besser verteidigen und das Tor treffen. (lacht) Wir hatten genügend Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Das ist positiv. Nun geht es darum, effektiver zu werden. In der Rückwärtsbewegung waren wir nicht geschickt, müssen uns cleverer anstellen.

DFB.de: Was für eine Partie erwarten Sie gegen Arminia Bielefeld?

Demandt: Im Vergleich zum Viktoria-Spiel wird es eine ganz andere Begegnung. Bielefeld ist in der 2. Bundesliga mit einem Unentschieden und einer Niederlage nicht optimal aus den Startlöchern gekommen, will nun das erste Erfolgserlebnis einfahren. Wir müssen mit der teilweise recht großen Erwartungshaltung umgehen. Obwohl Bielefeld zwei Klassen über uns spielt, erwarten viele Zuschauer mehr von uns als vom Gegner. Ich sehe das aber nicht so.

DFB.de: Haben Sie Bielefeld beobachtet?

Demandt: Beim 0:0 am 1. Spieltag gegen den Karlsruher SC war ich live im Stadion, das 0:1 beim TSV 1860 München habe ich mir im Fernsehen angeschaut. Bisher ist der Arminia noch kein Tor gelungen. Mit Fabian Klos verfügt mein Kollege Rüdiger Rehm jedoch über einen herausragenden Stürmer, der jederzeit in der Lage ist, Tore zu erzielen. Auf ihn müssen wir besonders achten.



Sven Demandt steht als Trainer vor seinem ersten Auftritt im DFB-Pokal. Der 51-jährige Ex-Profi trifft mit dem West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) auf den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Seit April steht der ehemalige Stürmer und Zweitliga-Torschützenkönig beim Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet an der Seitenlinie. Beim DFB-Pokalsieger von 1953 und Deutschen Meister 1955 absolviert Demandt nun seine erste komplette Saison. Die Ziele sind ambitioniert. Innerhalb der nächsten drei Jahre will der ehemalige Bundesligist den Sprung in die 3. Liga schaffen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Sven Demandt mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über das anstehende DFB-Pokalspiel, die Chancen aufs Weiterkommen und die verpatzte Generalprobe.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf den vorläufigen Saisonhöhepunkt, Herr Demandt?

Sven Demandt: Zu Wochenbeginn hing unser 0:4 in der Meisterschaft gegen Viktoria Köln noch ein wenig nach. Es war speziell in der ersten Halbzeit unsere beste Saisonleistung, dennoch haben wir deutlich verloren. Wir haben das aufgearbeitet, konzentrieren uns jetzt nur noch auf Arminia Bielefeld. Man merkt, dass jeder unbedingt dabei sein will.

DFB.de: Die Generalprobe ging trotz starker Leistung daneben. Warum?

Demandt: Das Ergebnis spiegelte nicht den Spielverlauf wider. Solche Partien gibt es. In der ersten Halbzeit funktionierte bei uns vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Nur vor dem gegnerischen Tor passte es nicht. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Dann bekamen wir Gegentreffer, die so nicht passieren dürfen. Dennoch bleibe ich dabei: Über weite Strecken war das die beste Leistung in der Saison. Wenn wir das auf Dauer auf den Platz bekommen, dann stimmen auch die Ergebnisse wieder.

DFB.de: Welche Konsequenzen müssen Sie aus dem 0:4 ziehen?

Demandt: Das ist einfach: besser verteidigen und das Tor treffen. (lacht) Wir hatten genügend Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Das ist positiv. Nun geht es darum, effektiver zu werden. In der Rückwärtsbewegung waren wir nicht geschickt, müssen uns cleverer anstellen.

DFB.de: Was für eine Partie erwarten Sie gegen Arminia Bielefeld?

Demandt: Im Vergleich zum Viktoria-Spiel wird es eine ganz andere Begegnung. Bielefeld ist in der 2. Bundesliga mit einem Unentschieden und einer Niederlage nicht optimal aus den Startlöchern gekommen, will nun das erste Erfolgserlebnis einfahren. Wir müssen mit der teilweise recht großen Erwartungshaltung umgehen. Obwohl Bielefeld zwei Klassen über uns spielt, erwarten viele Zuschauer mehr von uns als vom Gegner. Ich sehe das aber nicht so.

DFB.de: Haben Sie Bielefeld beobachtet?

Demandt: Beim 0:0 am 1. Spieltag gegen den Karlsruher SC war ich live im Stadion, das 0:1 beim TSV 1860 München habe ich mir im Fernsehen angeschaut. Bisher ist der Arminia noch kein Tor gelungen. Mit Fabian Klos verfügt mein Kollege Rüdiger Rehm jedoch über einen herausragenden Stürmer, der jederzeit in der Lage ist, Tore zu erzielen. Auf ihn müssen wir besonders achten.

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DFB.de: Wie schätzen Sie die Chancen auf das Weiterkommen ein?

Demandt: Normalerweise sagt man, dass eine Liga zwei Tore Unterschied ausmacht. Ginge es danach, würde das Spiel eine deutliche Angelegenheit zugunsten der Arminia. Doch gerade im Pokalwettbewerb zeigt sich regelmäßig, dass es so einfach eben nicht ist. Genau das macht den Wettbewerb aus. Voraussetzung, überhaupt an eine Sensation denken zu können, ist das Erreichen unserer bestmöglichen Leistung. Wir müssen einen guten Tag erwischen, Bielefeld einen nicht ganz so guten.

DFB.de: Welche Rolle kann die Kulisse an der Hafenstraße spielen?

Demandt: Die Zuschauer werden wie ein Mann hinter uns stehen. Das ist definitiv eine große Hilfe.

DFB.de: Warum ist für einen Viertligisten gegen einen Zweitligaklub in einem Spiel grundsätzlich alles möglich?

Demandt: Weil die Unterschiede zwischen den Mannschaften und auch den Spielern nicht mehr so extrem groß sind. Das zeigen Beispiele wie Darmstadt 98 oder Würzburger Kickers. Beide Vereine sind mit weitgehend unveränderten Kadern auf dem direkten Weg von der 3. in die Bundesliga oder von der Regionalliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen.

DFB.de: Wie ist die Situation bei Ihrem erfahrenen Sturmroutinier Frank Löning, der gegen die Viktoria wegen einer Wadenverletzung passen musste?

Demandt: Bei ihm müssen wir die kommenden Tage abwarten. Er fehlt uns zweifellos mit seiner Torgefahr. Wir hätten Frank gegen Bielefeld selbstverständlich gerne dabei. Auch er selbst tut alles dafür, damit er auflaufen kann.

DFB.de: Waren Sie in Ihrer Laufbahn schon einmal an einer Pokalsensation beteiligt?

Demandt: In der Saison 1986/1987 bin ich mit Fortuna Düsseldorf ins Halbfinale eingezogen. Zwei Runden zuvor hatten wir Bayern München 3:0 bezwungen. Damals war die Fortuna allerdings ebenfalls erstklassig. Im Halbfinale mussten wir uns dann dem damaligen Zweitligisten Stuttgarter Kickers 0:3 geschlagen geben. Ich weiß also, dass es im Pokal in beide Richtungen gehen kann.

DFB.de: Während Ihrer aktiven Karriere wurden Sie wegen Ihrer Abgeklärtheit vor dem Tor "Kühlschrank" genannt. Wieviel Coolness und wieviel Feuer muss Ihre Mannschaft gegen Bielefeld in die Waagschale werfen?

Demandt: Auf die richtige Mischung kommt es an. Das Feuer haben wir in jedem Fall, die Grundaggressivität ist da. Sie muss aber mit der nötigen Ruhe in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Vor dem Tor müssen wir abgeklärter sein als noch gegen Viktoria Köln. Wir werden schließlich gegen Arminia Bielefeld nicht viele Möglichkeiten bekommen.

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