Rutemöller als Ausbilder in Namibia: "Investition in Steine und Beine"

Im Juli reiste Erich Rutemöller aus Frankfurt in den Norden Namibias. Nicht um Wüstenelefanten aus dem Safariwagen zu beobachten oder das "Kreuz des Südens" im Sternenhimmel zu entdecken, sondern um zu arbeiten. Arbeiten an der Weiterentwicklung des Sports, arbeiten für die Fußballförderung eines ganzen Landes.

Im Zuge eines ersten praktischen Schritts des Projekts "Schulsport in Ohangwena" war der ehemalige Trainer (unter anderem 1. FC Köln, U 20-Nationalmannschaft), DFB-Chefausbilder und aktuelle Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf als Ausbilder von Trainerausbildern im Einsatz. Im DFB.de-Interview spricht der inzwischen 71 Jahre alte Erich Rutemöller mit Mitarbeiterin Anna Zimmermann über seine Beweggründe, die Ziele der Ausbildung vor Ort - und welche Herausforderungen er meistern musste.

DFB.de: Herr Rutemöller, was hat Sie dazu bewegt, sich für ein solches Projekt zu begeistern und als Ausbilder in die Region Ohangwena zu reisen?

Erich Rutemöller: Es handelt sich um ein Projekt zwischen der FIFA, dem DFB, dem Namibischen Fußball-Verband und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - aus meiner Sicht etwas Einmaliges und Reizvolles. Es geht insgesamt um eine Verbesserung der Infrastruktur, sprich: Instandsetzung von Sportplätzen und Ausbildung von Trainerausbildern. Also eine Investition in Steine und Beine. Meine Aufgabe lag dabei im Zweitgenannten. Ich bin seitens der FIFA und des DFB angesprochen worden mitzumachen. Da habe ich sehr gern zugesagt.

DFB.de: Wie kann man sich die Ausbildung der Instruktoren vorstellen?

Rutemöller: Es war ein einwöchiger Kurs mit Theorie- und Praxiseinheiten für ausgewählte Trainer. Wichtig war uns, dass wir nicht nur im Hörsaal hocken und uns ausschließlich auf die Fußballtheorie fokussieren. Wir sind also auch viel auf den Platz gegangen und haben das Gelernte in die Praxis umgesetzt. So blieb es stets ein angenehmer Wechsel.



Im Juli reiste Erich Rutemöller aus Frankfurt in den Norden Namibias. Nicht um Wüstenelefanten aus dem Safariwagen zu beobachten oder das "Kreuz des Südens" im Sternenhimmel zu entdecken, sondern um zu arbeiten. Arbeiten an der Weiterentwicklung des Sports, arbeiten für die Fußballförderung eines ganzen Landes.

Im Zuge eines ersten praktischen Schritts des Projekts "Schulsport in Ohangwena" war der ehemalige Trainer (unter anderem 1. FC Köln, U 20-Nationalmannschaft), DFB-Chefausbilder und aktuelle Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf als Ausbilder von Trainerausbildern im Einsatz. Im DFB.de-Interview spricht der inzwischen 71 Jahre alte Erich Rutemöller mit Mitarbeiterin Anna Zimmermann über seine Beweggründe, die Ziele der Ausbildung vor Ort - und welche Herausforderungen er meistern musste.

DFB.de: Herr Rutemöller, was hat Sie dazu bewegt, sich für ein solches Projekt zu begeistern und als Ausbilder in die Region Ohangwena zu reisen?

Erich Rutemöller: Es handelt sich um ein Projekt zwischen der FIFA, dem DFB, dem Namibischen Fußball-Verband und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - aus meiner Sicht etwas Einmaliges und Reizvolles. Es geht insgesamt um eine Verbesserung der Infrastruktur, sprich: Instandsetzung von Sportplätzen und Ausbildung von Trainerausbildern. Also eine Investition in Steine und Beine. Meine Aufgabe lag dabei im Zweitgenannten. Ich bin seitens der FIFA und des DFB angesprochen worden mitzumachen. Da habe ich sehr gern zugesagt.

DFB.de: Wie kann man sich die Ausbildung der Instruktoren vorstellen?

Rutemöller: Es war ein einwöchiger Kurs mit Theorie- und Praxiseinheiten für ausgewählte Trainer. Wichtig war uns, dass wir nicht nur im Hörsaal hocken und uns ausschließlich auf die Fußballtheorie fokussieren. Wir sind also auch viel auf den Platz gegangen und haben das Gelernte in die Praxis umgesetzt. So blieb es stets ein angenehmer Wechsel.

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DFB.de: Welche Unterschiede müssen beachtet werden, wenn man einen Workshop in Deutschland als Vergleich nimmt? Welche Herausforderungen entstehen?

Rutemöller: Man darf nicht mit den Vorstellungen eines Lehrgangs in Deutschland an die Arbeit gehen. Allein die gegebenen Platzverhältnisse sind natürlich mit den deutschen Standards nicht zu vergleichen. In Ohangwena wurde auf Sand und Steinen trainiert. Pässe, Torschüsse und Dribblings verlaufen da ganz anders. Es war eine Herausforderung, mit der man aber umgehen kann. Und wir haben uns bewusst dafür entschieden, auch während des Projekts die Realität abzubilden.

DFB.de: Ansonsten verlief alles reibungslos?

Rutemöller: Bei sonstigen Problemen stand stets ein ausgebildeter Trainer aus Namibia zur Seite, der die Verhältnisse bestens kennt und plötzlich auftauchende Hindernisse kurzfristig zu beseitigen half.

DFB.de: Wie lief die Zusammenarbeit mit der NFA und der FIFA ab?

Rutemöller: Für mich war die Zusammenarbeit mit den Verbänden in der Kombination Neuland. Die FIFA hat sich sehr dafür eingesetzt, dass das Projekt stattfindet, und auch währenddessen dafür gesorgt, dass wir gut versorgt sind. Sie wird auch im Nachgang weiter als Unterstützer zur Verfügung stehen, wenn die ausgebildeten Multiplikatoren Hilfe bei der Schulung von Lehrern benötigen. Vor allem ist aber nun die NFA um Präsidenten Frans Mbidi gefordert. Während meiner Zeit in Namibia standen wir in ständigem Kontakt mit dem Verband, und der Präsident hat mit seinem Besuch beim Lehrgang auch symbolisch deutlich gemacht, wie wichtig und ernst ihm die Umsetzung des Projekts in seinem Verband ist.

DFB.de: Auf welchem Weg sehen Sie die Fußballentwicklung in Namibia?

Rutemöller: Ich sehe das Projekt als große Chance für das Land. Ich war nicht das erste Mal in Namibia und kenne die Umstände vor Ort daher gut. Es ist der beste Weg, die schulische Ausbildung durch Projekte wie diese auf Dauer aufzuwerten. Dabei ist es ganz wichtig, dass es Hand in Hand geht und weiterhin alle Verbände bereit sind, sich einzubringen. Mein Teil des Projekts ist erst einmal beendet. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, weiter als Unterstützer dabei zu sein.

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