Rummenigge: "Können hoffnungsfroh in die Zukunft schauen"

Karl-Heinz Rummenigge ist Vorstandsvorsitzender bei Bayern München, im WM-Finale 1986 war er Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) erinnert sich Rummenigge an das 2:3 gegen Argentinien mit Diego Maradona, er blickt aber auch auf das anstehende WM-Viertelfinale am Samstag voraus. Für die Zeit nach der WM in Südafrika hofft der Bayern-Boss, dass Bundestrainer Joachim Löw seinen Vertrag verlängert: "Es wäre ein großer Verlust für die Nationalmannschaft, wenn er aufhört."

Frage: "Karl-Heinz Rummenigge, Sie standen 1986 als Kapitän mit der deutschen Nationalmannschaft im WM-Finale gegen Argentinien. Welche Erinnerungen haben Sie an das 2:3?"

Karl-Heinz Rummenigge: "Grundsätzlich ist es natürlich nicht schön, wenn man ein Finale verliert. Aber ich habe trotzdem auch angenehme Erinnerungen an das Spiel. Die Atmosphäre im Stadion war wunderbar. 115.000 Fans haben gefeiert, es war ein tolles Fest. Allerdings war es sehr heiß. Wir haben um 12.00 Uhr in der prallen Mittagssonne gespielt. Da hat man seinen eigenen Schatten nicht gesehen."

Frage: "Die deutsche Mannschaft konnte trotz der extremen Bedingungen einen 0:2-Rückstand ausgleichen..."

Rummenigge: "Wir lagen klar hinten, das Spiel schien gelaufen. Aber Rudi Völler und vor allem Dieter Hoeneß, die eingewechselt wurden, haben für viel Unruhe gesorgt. Nach dem Ausgleich waren wir aber zu euphorisiert. Wir wollten noch in der regulären Spielzeit gewinnen und haben einen taktischen Fehler gemacht. Peter Briegel hat auf Abseits gespielt und schon war es passiert."

Frage: "Die WM stand damals eindeutig im Zeichen von Diego Maradona. Wie haben Sie ihn erlebt?"

Rummenigge: "Er war der absolute Superstar und hat eine fantastische WM gespielt, auch wenn er im Finale bis auf den Pass zum Siegtor gar nicht so gut war. Lothar (Matthäus, d.Red) hat Maradona in Manndeckung genommen und ihm nicht viel Raum gelassen."

Frage: "Haben Sie geglaubt, dass Maradona als Trainer der argentinischen Nationalmannschaft dieses Comeback schafft?"



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Karl-Heinz Rummenigge ist Vorstandsvorsitzender bei Bayern München, im WM-Finale 1986 war er Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) erinnert sich Rummenigge an das 2:3 gegen Argentinien mit Diego Maradona, er blickt aber auch auf das anstehende WM-Viertelfinale am Samstag voraus. Für die Zeit nach der WM in Südafrika hofft der Bayern-Boss, dass Bundestrainer Joachim Löw seinen Vertrag verlängert: "Es wäre ein großer Verlust für die Nationalmannschaft, wenn er aufhört."

Frage: "Karl-Heinz Rummenigge, Sie standen 1986 als Kapitän mit der deutschen Nationalmannschaft im WM-Finale gegen Argentinien. Welche Erinnerungen haben Sie an das 2:3?"

Karl-Heinz Rummenigge: "Grundsätzlich ist es natürlich nicht schön, wenn man ein Finale verliert. Aber ich habe trotzdem auch angenehme Erinnerungen an das Spiel. Die Atmosphäre im Stadion war wunderbar. 115.000 Fans haben gefeiert, es war ein tolles Fest. Allerdings war es sehr heiß. Wir haben um 12.00 Uhr in der prallen Mittagssonne gespielt. Da hat man seinen eigenen Schatten nicht gesehen."

Frage: "Die deutsche Mannschaft konnte trotz der extremen Bedingungen einen 0:2-Rückstand ausgleichen..."

Rummenigge: "Wir lagen klar hinten, das Spiel schien gelaufen. Aber Rudi Völler und vor allem Dieter Hoeneß, die eingewechselt wurden, haben für viel Unruhe gesorgt. Nach dem Ausgleich waren wir aber zu euphorisiert. Wir wollten noch in der regulären Spielzeit gewinnen und haben einen taktischen Fehler gemacht. Peter Briegel hat auf Abseits gespielt und schon war es passiert."

Frage: "Die WM stand damals eindeutig im Zeichen von Diego Maradona. Wie haben Sie ihn erlebt?"

Rummenigge: "Er war der absolute Superstar und hat eine fantastische WM gespielt, auch wenn er im Finale bis auf den Pass zum Siegtor gar nicht so gut war. Lothar (Matthäus, d.Red) hat Maradona in Manndeckung genommen und ihm nicht viel Raum gelassen."

Frage: "Haben Sie geglaubt, dass Maradona als Trainer der argentinischen Nationalmannschaft dieses Comeback schafft?"

Rummenigge: "Ich kenne Maradona als absolut Fußball-Verrückten im positiven Sinne. Ich freue mich sehr über sein Comeback, weil er ganz, ganz schwere Zeiten hatte. Ich habe ihn in Argentinien, wenn wir dort waren, um Spieler zu verpflichten, einige Male gesehen. Da hätte ich nicht gedacht, dass er das schafft."

Frage: "Was trauen Sie Maradona bei der WM mit seinen Argentiniern zu?"

Rummenigge: "Ich habe öfter mit Martin Demichelis gesprochen. Er erzählt, dass die Spieler Maradona lieben und viel Respekt vor ihm haben. Er hat eine kompakte Einheit geformt."

Frage: "Wie sehen Sie die Chancen der jungen deutschen Mannschaft am Samstag im Viertelfinale gegen diese Argentinier?"

Rummenigge: "Grundsätzlich sehe ich Argentinien von der individuellen Klasse besser besetzt. Die Offensive mit Messi, Higuain, Tevez oder di Maria ist das Beste, was diese WM zu bieten hat. In der Abwehr sind sie aber auch anfällig."

Frage: "Wie bewerten Sie die Auftritte der DFB-Elf, insbesondere Ihrer Bayern?"

Rummenigge: "Ich glaube, dass wir sehr zufrieden sein können. Miro (Klose, d.Red.) hat nach einer schweren Saison ein fulminantes Comeback hingelegt. Die Leistungsträger wie Lahm oder Schweinsteiger kommen vom FC Bayern. Und auch Thomas Müller sorgt für Furore. Wenn man noch Toni Kroos dazu zählt, der ab sofort wieder beim FC Bayern unter Vertrag steht, sind acht Bayern-Spieler dabei - soviele wie seit 1974 nicht mehr. Wir können hoffnungsfroh in die Zukunft schauen."

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Frage: "Wie lautet Ihr Tipp für das WM-Viertelfinale am Samstag?"

Rummenigge: "Ich würde es dieser jungen Mannschaft gönnen. Sie hat sich bisher toll präsentiert. Sie muss aber mindestens die Leistung vom England-Spiel bringen, um weiterzukommen. Das Halbfinale wäre dann in meinen Augen leichter."

Frage: "Muss Joachim Löw als Bundestrainer weitermachen?"

Rummenigge: "Ich habe schon immer gesagt, dass er einen tollen Job macht und die ideale Besetzung ist. Ich hoffe sehr, dass sich der DFB und Joachim Löw einigen können. Es wäre ein großer Verlust für die Nationalmannschaft, wenn er aufhört."