Ruhnert: "Kräfteverhältnis dürfte dem BVB nicht gefallen"

Ein sehr gutes Zeitmanagement ist bei Oliver Ruhnert gefragt. Der Nachwuchsdirektor des Bundesligisten FC Schalke 04 ist nicht nur der Chef der erfolgreichen Schalker Knappenschmiede, sondern nebenbei auch noch als Hobby-Schiedsrichter tätig und engagiert sich seit vielen Jahren als Kommunalpolitiker in seiner Heimatstadt Iserlohn.

"Manchmal bleiben Hobbys und Privates aber auf der Strecke, weil sich sehr viel um Schalke dreht", sagt der 42-Jährige. Aktuell rückt bei Nachwuchschef Ruhnert und den Königsblauen das U 19-Derby gegen Borussia Dortmund am Sonntag (ab 11 Uhr) in den Fokus. Der unbesiegte Spitzenreiter Schalke liegt drei Punkte vor dem zweitplatzierten BVB.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der ausgebildete Lehrer (Sport, Geschichte und Deutsch) und ehemalige Regionalliga-Trainer Oliver Ruhnert in seinem Büro in der Schalker Geschäftsstelle mit dem Journalisten Dominik Sander über die Kräfteverhältnisse der beiden Revierrivalen, die Chancen der Schalker U 19 in der Bundesliga und den Pokalwettwerben sowie das Geheimnis der Knappenschmiede.

DFB.de: In der A-Junioren-Bundesliga wirft das Derby und Spitzenspiel zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund seine Schatten voraus. Welche Bedeutung besitzt dieses Duell der beiden Erzrivalen im Nachwuchsbereich, Herr Ruhnert?

Oliver Ruhnert: Der Stellenwert ist hoch. Derbys bedeuten Prestigespiele. Im U 19-Bereich steht Dortmund seit einigen Jahren hinter uns. Das Kräfteverhältnis dürfte den Verantwortlichen beim BVB nicht gefallen. Sportlich sind es in der Saison zwar nur zwei von 26 Spielen, aber es sind zwei wichtige Partien.

DFB.de: Ist der BVB in dieser Saison der größte Konkurrent im Rennen um den erneuten Gewinn der Staffelmeisterschaft?

Ruhnert: Dortmund war im In- und Ausland sehr aktiv, um im A-Juniorenbereich aufzuholen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass unsere Mannschaft auch in dieser Saison gegen solche starken Konkurrenten gewinnen kann. Wir nehmen diese Herausforderung voller Vorfreude an.

DFB.de: Die Schwarz-Gelben treten am Sonntag mit dem vor Saisonbeginn aus Schalke verpflichteten Junioren-Nationalspieler Oguzhan Aydogan an. Liegt Ihnen dieser Abgang noch schwer im Magen?



Ein sehr gutes Zeitmanagement ist bei Oliver Ruhnert gefragt. Der Nachwuchsdirektor des Bundesligisten FC Schalke 04 ist nicht nur der Chef der erfolgreichen Schalker Knappenschmiede, sondern nebenbei auch noch als Hobby-Schiedsrichter tätig und engagiert sich seit vielen Jahren als Kommunalpolitiker in seiner Heimatstadt Iserlohn.

"Manchmal bleiben Hobbys und Privates aber auf der Strecke, weil sich sehr viel um Schalke dreht", sagt der 42-Jährige. Aktuell rückt bei Nachwuchschef Ruhnert und den Königsblauen das U 19-Derby gegen Borussia Dortmund am Sonntag (ab 11 Uhr) in den Fokus. Der unbesiegte Spitzenreiter Schalke liegt drei Punkte vor dem zweitplatzierten BVB.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der ausgebildete Lehrer (Sport, Geschichte und Deutsch) und ehemalige Regionalliga-Trainer Oliver Ruhnert in seinem Büro in der Schalker Geschäftsstelle mit dem Journalisten Dominik Sander über die Kräfteverhältnisse der beiden Revierrivalen, die Chancen der Schalker U 19 in der Bundesliga und den Pokalwettwerben sowie das Geheimnis der Knappenschmiede.

DFB.de: In der A-Junioren-Bundesliga wirft das Derby und Spitzenspiel zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund seine Schatten voraus. Welche Bedeutung besitzt dieses Duell der beiden Erzrivalen im Nachwuchsbereich, Herr Ruhnert?

Oliver Ruhnert: Der Stellenwert ist hoch. Derbys bedeuten Prestigespiele. Im U 19-Bereich steht Dortmund seit einigen Jahren hinter uns. Das Kräfteverhältnis dürfte den Verantwortlichen beim BVB nicht gefallen. Sportlich sind es in der Saison zwar nur zwei von 26 Spielen, aber es sind zwei wichtige Partien.

DFB.de: Ist der BVB in dieser Saison der größte Konkurrent im Rennen um den erneuten Gewinn der Staffelmeisterschaft?

Ruhnert: Dortmund war im In- und Ausland sehr aktiv, um im A-Juniorenbereich aufzuholen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass unsere Mannschaft auch in dieser Saison gegen solche starken Konkurrenten gewinnen kann. Wir nehmen diese Herausforderung voller Vorfreude an.

DFB.de: Die Schwarz-Gelben treten am Sonntag mit dem vor Saisonbeginn aus Schalke verpflichteten Junioren-Nationalspieler Oguzhan Aydogan an. Liegt Ihnen dieser Abgang noch schwer im Magen?

Ruhnert: Für uns ist das Thema jetzt durch. Wir fokussieren uns auf unsere Spieler und sind auch glücklich mit einigen Talenten, die wir nach Schalke holen konnten.

DFB.de: Als starke Verpflichtung stellte sich unter anderem Felix Schröter (vom Deutschen A-Junioren-Meister 1899 Hoffenheim) heraus, der acht Tore bei sieben Einsätzen erzielt hat. Welchen Weg kann er in der Knappenschmiede einschlagen?

Ruhnert: Felix Schröter ist ein interessanter und lernwilliger Junge. Ihn sieht man manchmal im Spiel kaum, doch aus seinen Chancen schlägt er viel Kapital. Ich bin gespannt, wie er sich in den kommenden Wochen gegen die Top-Mannschaften schlägt. Wir sind zufrieden mit ihm, doch er muss noch in vielen Bereichen zulegen.

DFB.de: Wie schon in der Vorsaison mischt die Schalker U 19 aktuell auch noch in der UEFA Youth League, im DFB-Junioren-Vereinspokal und im Westfalenpokal mit. Wie beurteilen Sie die Chancen in den einzelnen Wettbewerben?

Ruhnert: In der A-Junioren-Bundesliga sind wir in der vierten Saison in Folge ganz oben dabei. Das ist schon aller Ehren wert. Auch diesmal spielen wir eine gute Rolle. Im Viertelfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals stehen wir beim 1. FC Köln vor einer schwierigen Aufgabe. Da bin ich ehrlich: Köln war das einzige Los, auf das ich nicht gehofft hatte. Nachdem wir in der vergangenen Saison in der Youth League so besondere Spiele in der K.o.-Runde erleben durften, muss es unser Ziel sein, diese erneut zu erreichen. Dazu besitzen wir mit Norbert Elgert auch einen sehr ehrgeizigen U 19-Trainer.

DFB.de: Elgert wurde in diesem Jahr mit dem DFB-Trainerpreis ausgezeichnet und gilt als einer der Besten seines Fachs. Was zeichnet ihn bei der Talentausbildung besonders aus?

Ruhnert: Norbert Elgert ist bei seinen Spielern stets hoch anerkannt. Er arbeitet in allen Bereichen sehr akribisch und schafft es, aus den vielen Top-Talenten auch wirklich die letzten Prozente herauszuholen.

DFB.de: Kann sich die hohe Belastung für die Talente in einer späteren Phase der Saison negativ auswirken?

Ruhnert: Das 7:8 nach Elfmeterschießen im Pokalfinale gegen den SC Freiburg und die Halbfinalspiele in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft gegen 1899 Hoffenheim in der Vorsaison haben gezeigt, dass die vielen Partien schon in den Knochen hängen bleiben. Wir waren zwar durchaus in der Lage, auch diese Spiele zu gewinnen, doch der Substanzverlust lässt sich nicht wegdiskutieren. Deshalb wurde der U 19-Kader bewusst vergrößert, so dass es daran diesmal nicht hapern soll.

DFB.de: Jüngste Beispiele für die herausragende Nachwuchsarbeit des Vereins sind Neu-Nationalspieler Max Meyer sowie die Weltmeister Benedikt Höwedes und Julian Draxler. Was ist das große Geheimnis der Knappenschmiede.

Ruhnert: Unser Claim lautet "FC Schalke 04. Wir leben dich." Genau das setzen unsere Mitarbeiter um. Darauf legen wir großen Wert. Unsere Scouts und Trainer sind positiv verrückt. Wenn es überhaupt ein Geheimnis gibt, dann ist es die Mischung aus Talenten mit dem Schalker Herzblut und den Top-Trainern. Uns geht es auch in Zukunft darum, nicht ausschließlich die so genannten Überflieger, die den Sprung nach oben ohnehin schaffen, zu finden, sondern - wie beispielsweise Manuel Neuer oder Benedikt Höwedes - Spieler auch so auszubilden, dass sie sich alles erarbeiten können.