Rüdiger Rehm: "Dürfen nie zufrieden sein"

Die SG Sonnenhof Großaspach gehört zu den großen Überraschungen in der 3. Liga. In der vergangenen Saison musste die Mannschaft von SGS-Trainer Rüdiger Rehm (37) lange um den Klassenverbleib zittern, jetzt mischen die Süddeutschen auf Rang zwei im Aufstiegsrennen mit. Der Vorsprung auf den vierten Platz beträgt allerdings lediglich drei Zähler. Die Zielsetzung bleibt in der 8.000 Einwohner-Gemeinde Aspach erst einmal bescheiden. Der Klassenverbleib steht nach wie vor ganz oben auf der Agenda.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rüdiger Rehm mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Entwicklung des Vereins, die Gründe für das gute Abschneiden und die Musik von Schlagerstar Andrea Berg.

DFB.de: Die Pause war kurz. Konnten Sie über die Feiertage trotzdem abschalten, Herr Rehm?

Rüdiger Rehm: Fußball bleibt immer irgendwie im Kopf. Der Abstand tat aber ohne Frage ganz gut. Ich denke, das ging den Spielern ähnlich. Nun ist die Freude bei allen groß, dass es wieder los geht.

DFB.de: Die SGS überwintert völlig überraschend auf Rang zwei. Verändert das einige Abläufe?

Rehm: Wir machen jetzt plötzlich sicher nichts anders. Man merkt aber, dass das Medieninteresse gewachsen ist. Dies ist für den Verein natürlich positiv.

DFB.de: Bei der Zielsetzung waren Sie bisher stets defensiv. Ist das Wort "Aufstieg" in der Kabine verboten?

Rehm: Verboten ist das selbstverständlich nicht. Wir tun aber gut daran, unseren Weg nicht zu verlassen. Unser erster Antrieb ist stets, uns gegenüber der Vorsaison zu verbessern. Die Aufstiegsspielzeit hatten wir auf Rang 15 mit 46 Punkten abgeschlossen. Daher wollen wir nun so schnell wie möglich die Marke von 46 Zählern hinter uns lassen und damit gleichzeitig den Klassenverbleib sichern. Bevor wir das nicht erreicht haben, bringt es nichts, sich andere Gedanken zu machen.

DFB.de: Warum spielt die Mannschaft bisher eine so erfolgreiche Saison?

Rehm: Zusammen mit der erfolgreichen Rückrunde der Vorsaison und dem erreichten Klassenverbleib war das gesamte Jahr 2015 sehr positiv. Auch in schwierigen Phasen haben alle Verantwortlichen Entscheidungen ruhig und gemeinsam getroffen. Man merkt, dass bei der SG Sonnenhof Großaspach über die Jahre etwas entstanden ist. Die Mannschaft hat einen guten Charakter, keiner steht über dem Team. Das macht viel aus.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie das größte Steigerungspotenzial?

Rehm: Es gibt einige Bereiche, in denen wir Luft nach oben haben. Wir haben sehr viele Spieler in den Reihen, die noch eine Entwicklung vor sich haben und in denen großes Potenzial schlummert. Es gilt, die Spieler individuell zu fördern, um sie noch besser zu machen. Defensiv haben wir sicher einige Treffer zu viel gefangen, dafür waren wir in der Offensive sehr effizient.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Situation im oberen Tabellendrittel ein?

Rehm: Beim souveränen Spitzenreiter Dynamo Dresden deutet alles auf den Aufstieg hin. Dahinter dürfte es bis zum Ende spannend bleiben. Langweilig wird es in der unberechenbaren 3. Liga sicher nicht. Wir wollen die Konstanz aus der Hinrunde auch im neuen Jahr zeigen. Dabei dürfen wir nie zufrieden sein. Ich will den unbändigen Willen sehen, es im nächsten Spiel noch einen Tick besser machen zu wollen.



Die SG Sonnenhof Großaspach gehört zu den großen Überraschungen in der 3. Liga. In der vergangenen Saison musste die Mannschaft von SGS-Trainer Rüdiger Rehm (37) lange um den Klassenverbleib zittern, jetzt mischen die Süddeutschen auf Rang zwei im Aufstiegsrennen mit. Der Vorsprung auf den vierten Platz beträgt allerdings lediglich drei Zähler. Die Zielsetzung bleibt in der 8.000 Einwohner-Gemeinde Aspach erst einmal bescheiden. Der Klassenverbleib steht nach wie vor ganz oben auf der Agenda.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rüdiger Rehm mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Entwicklung des Vereins, die Gründe für das gute Abschneiden und die Musik von Schlagerstar Andrea Berg.

DFB.de: Die Pause war kurz. Konnten Sie über die Feiertage trotzdem abschalten, Herr Rehm?

Rüdiger Rehm: Fußball bleibt immer irgendwie im Kopf. Der Abstand tat aber ohne Frage ganz gut. Ich denke, das ging den Spielern ähnlich. Nun ist die Freude bei allen groß, dass es wieder los geht.

DFB.de: Die SGS überwintert völlig überraschend auf Rang zwei. Verändert das einige Abläufe?

Rehm: Wir machen jetzt plötzlich sicher nichts anders. Man merkt aber, dass das Medieninteresse gewachsen ist. Dies ist für den Verein natürlich positiv.

DFB.de: Bei der Zielsetzung waren Sie bisher stets defensiv. Ist das Wort "Aufstieg" in der Kabine verboten?

Rehm: Verboten ist das selbstverständlich nicht. Wir tun aber gut daran, unseren Weg nicht zu verlassen. Unser erster Antrieb ist stets, uns gegenüber der Vorsaison zu verbessern. Die Aufstiegsspielzeit hatten wir auf Rang 15 mit 46 Punkten abgeschlossen. Daher wollen wir nun so schnell wie möglich die Marke von 46 Zählern hinter uns lassen und damit gleichzeitig den Klassenverbleib sichern. Bevor wir das nicht erreicht haben, bringt es nichts, sich andere Gedanken zu machen.

DFB.de: Warum spielt die Mannschaft bisher eine so erfolgreiche Saison?

Rehm: Zusammen mit der erfolgreichen Rückrunde der Vorsaison und dem erreichten Klassenverbleib war das gesamte Jahr 2015 sehr positiv. Auch in schwierigen Phasen haben alle Verantwortlichen Entscheidungen ruhig und gemeinsam getroffen. Man merkt, dass bei der SG Sonnenhof Großaspach über die Jahre etwas entstanden ist. Die Mannschaft hat einen guten Charakter, keiner steht über dem Team. Das macht viel aus.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie das größte Steigerungspotenzial?

Rehm: Es gibt einige Bereiche, in denen wir Luft nach oben haben. Wir haben sehr viele Spieler in den Reihen, die noch eine Entwicklung vor sich haben und in denen großes Potenzial schlummert. Es gilt, die Spieler individuell zu fördern, um sie noch besser zu machen. Defensiv haben wir sicher einige Treffer zu viel gefangen, dafür waren wir in der Offensive sehr effizient.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Situation im oberen Tabellendrittel ein?

Rehm: Beim souveränen Spitzenreiter Dynamo Dresden deutet alles auf den Aufstieg hin. Dahinter dürfte es bis zum Ende spannend bleiben. Langweilig wird es in der unberechenbaren 3. Liga sicher nicht. Wir wollen die Konstanz aus der Hinrunde auch im neuen Jahr zeigen. Dabei dürfen wir nie zufrieden sein. Ich will den unbändigen Willen sehen, es im nächsten Spiel noch einen Tick besser machen zu wollen.

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DFB.de: Gab es schon eine Partie, mit der Sie rundum zufrieden waren?

Rehm: Unser 4:0-Auswärtssieg bei den Stuttgarter Kickers bleibt in Erinnerung. Zum damaligen Zeitpunkt war das unser Maximum. Die Partie ist durchaus ein Maßstab, an dem wir uns orientieren können.

DFB.de: Über welches Spiel haben Sie sich am meisten geärgert?

Rehm: Beim 1:3 in Kiel hat nicht viel zusammengepasst. Nach einem recht guten Beginn war es uns nicht gelungen, unser Leistungsniveau zu erreichen. So etwas passiert allerdings während einer langen Saison.

DFB.de: Die Restrunde beginnt mit dem Gastspiel beim VfB Stuttgart II am 24. Januar. Ihre Einschätzung?

Rehm: Ich denke, dass der gesamte Verein durch die Beförderung von U 23-Trainer Jürgen Kramny zum Cheftrainer und das Aufrücken von Co Walter Thomae zum Trainer der zweiten Mannschaft noch enger zusammengerückt ist. Die Leistungen der U 23 haben sich stabilisiert. Wir haben mit dem VfB durchaus eine Rechnung offen. Bisher konnten wir noch kein Duell im Ligabetrieb gewinnen, haben nur einen Punkt aus drei Vergleichen geholt.

DFB.de: Das Winter-Trainingslager findet nicht im sonnigen Süden, sondern in Berchtesgaden statt. Warum diese Wahl?

Rehm: Bei nur drei Wochen Vorbereitungszeit wollten wir nicht zwei Tage durch An- und Abreise per Flugzeug verlieren. Die Strecke nach Berchtesgaden ist dagegen relativ schnell überbrückt. Uns steht ein beheizbarer Rasenplatz zur Verfügung. Sollte das nicht reichen, können wir in eine Halle mit einem Großfeld von 90 mal 60 Metern ausweichen. Auch klimatisch müssen wir uns nicht umstellen.

DFB.de: Die SGS ging 1994 noch in der Landesliga an den Start. 20 Jahre später stand der Aufstieg in die 3. Liga zu Buche. Unter welchen Voraussetzungen kann es noch weiter nach oben gehen?

Rehm: Es ist sehr wichtig, den eingeschlagenen Weg und die einzigartige Philosophie des Vereins weiter konsequent zu verfolgen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, nie zufrieden zu sein, sondern sich weiter verbessern zu wollen. Beim Kader geht es darum, Bausteine dazu- oder auch mal wegzunehmen. Dabei wird es auch Rückschläge geben und dann gilt es, aus Fehlern zu lernen. Ich bin jetzt knapp acht Jahre im Vereine, fühle mich extrem wohl. Ich bin überzeugt, dass der Weg noch nicht zu Ende ist. Deshalb hatte ich meinen Vertrag auch bis 2018 verlängert.

DFB.de: Mögen Sie eigentlich die Musik von Andrea Berg, der Ehefrau von SGS-Mitbegründer Ulrich Ferber?

Rehm: Sehr sogar. Andrea ist umgekehrt auch Fan von uns. So unterstützen wir uns gegenseitig. Bei unserer Weihnachtsfeier hat sie spontan mit uns Lieder auf der Bühne gesungen und somit für hervorragende Stimmung gesorgt. Das gibt es bestimmt auch nur bei uns (lacht).