Rückrundencheck, Teil 1: Meister und Rekordmeister in guter Frühform

Die meisten Pausen sind zu kurz. Die kleine Pause in der Schule zum Beispiel, selbst die große. Die Winterpause in der Bundesliga hingegen ist viel zu lang. Zum Glück ist sie überstanden.Kurz vor Beginn des Fußballjahres 2012 hat sich team.dfb.de umgeschaut. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Welcher Nationalspieler ist wie in Form? Wer hat in den Testspielen am häufigsten getroffen? Der Bundesliga-Check - heute in Teil eins: Meister und Rekordmeister.

BAYERN MÜNCHEN:

Für den FC Bayern hieß es im Winter 2012 wie für die meisten Bundesligisten: ab in den Süden, der Sonne hinterher. Aus dem Trainingslager in Katar haben die Münchner vor allem eine Erkenntnis mit in die Heimat genommen: Basti is back. Wegen seines Schlüsselbeinbruchs war Bastian Schweinsteiger neun Wochen lang ausgefallen, seine Rückkehr war sehnsüchtig erwartet worden. Und sie war beeindruckend.

Neu an ihm ist eine zehn Zentimeter lange Narbe auf der rechten Schulter, alt sind seine sportlichen Fähigkeiten und sein Siegeswille. Mit jeder Trainingseinheit kam die Sicherheit zurück, ganz selbstverständlich nahm der Vizekapitän der Nationalmannschaft nach und nach wieder seine Führungsrolle bei den Bayern ein. "Ich habe Verantwortung, das ist mir bewusst", sagte er.

Eine andere Erkenntnis aus dem Trainingslager ist, dass Bayern unschlagbar ist. In den Testspielen jedenfalls. Viermal ist der Rekordmeister angetreten, viermal ist er als Sieger vom Platz gegangen. Zum Auftakt der Vorbereitung ging es gegen einen alten Bekannten. Der katarische Zweitligist SC Al-Sailiya wird von Uli Stielike trainiert, gegen die Münchner hatte das Team dennoch keine Chance.

Arjen Robben, Mario Gomez und Thomas Müller trafen vor der Pause, in Halbzeit gab es gleich zehn Tore. Fünf davon gingen auf das Konto von Ivica Olic, Nils Petersen und Frank Ribery trafen doppelt, Diego Contento erzielte einen Treffer. 13:0 hieß es nach 90 Minuten, und Stielike war beeindruckt. "Der FC Bayern steht auf einer Stufe mit Real Madrid", sagte der deutsche Trainer beeindruckt.

In Spiel zwei trafen die Bayern auf den ägyptischen Spitzenklub Al-Ahly Kairo, am Ende standen zwei Treffer von Ivica Olic, ein 2:1 und die Erleichterung, dass die Verletzung von Mario Gomez weniger schlimm war, als befürchtet. Der Stürmer musste nach elf Minuten mit Schmerzen im rechten Fuß vom Feld. Bereits während des Spiels gab es Entwarnung, seine Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Testspiel drei führte die Mannschaft von Jupp Heynckes über zweimal 30 Minuten gegen die U 19 der ASPIRE Academy for Sports Excellence. Das Spiel hatte zwei Gewinner: die Spieler der Academy, für die das Aufeinandertreffen mit den Stars aus Deutschland ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird - und Takashi Usami. Beim 5:0 schnürte der Japaner binnen 19 Minuten einen Fünferpack und betrieb nachhaltig Werbung in eigener Sache. "Ich fühle mich rundum wohl in München, würde allerdings gerne etwas mehr Spielpraxis bekommen", sagte er.

In Spiel vier erzielten die Bayern vier Tore. Gegen die Nationalmannschaft Indiens genügte dies zum 4:0. Mario Gomez meldete sich mit dem 1:0 erfolgreich zurück, Thomas Müller sorgte mit einem Doppelpack für die Tore zwei und drei.

Und dann kam ein Auftritt von Schweinsteiger, der seine fulminante Rückkehr unterstrich. Aus 20 Metern traf der Nationalspieler in den Winkel - ein Traumtor, das zugleich Schlusspunkt einer gelungenen Woche war. "Ein hervorragendes Trainingslager" sei es gewesen, bilanzierte Heynckes.

Auch nach der Rückkehr nach Deutschland blieb die Bilanz der Bayern makellos. Zur Bundesliga-Generalprobe reisten die Münchner zum Freundschaftsspiel ins Steigerwaldstadion nach Erfurt. Kroos, Robben, Müller und Schweinsteiger trafen für den FCB, macht in Summe: 4:0, Gladbach kann kommen.

Auch wenn Jupp Heynckes durchaus noch Mängel im Spiel seiner Mannschaft erkannt hat. "In der ersten Halbzeit haben wir relativ guten Fußball geboten", sagte er. Positiv fand der Trainer auch, dass die Tore und zahlreiche Chancen "sehr gut herausgespielt" waren. Weniger positiv war für ihn aber, dass nicht mehr Tore erzielt worden sind: "Eine Mannschaft wie die unsrige muss in der Chancenverwertung besser dastehen." Vier Tage bleiben ihm noch, gemeinsam mit der Mannschaft daran zu arbeiten.

BORUSSIA DORTMUND:

Der Deutsche Meister war gut in Form - vor der Winterpause. Elf Spiele ohne Niederlage reihten sich aneinander, in der Bundesliga kletterte der Titelverteidiger auf Platz zwei, im DFB-Pokal gelang der Einzug ins Viertelfinale.

Der Deutsche Meister war gut in Form - im Trainingslager. Allen voran Sportdirektor Michael Zorc, der dafür gesorgt hat, dass in den ersten Tagen in La Manga ein Transfer die Schlagzeilen diktierte und den spanischen Regen überstrahlte: Marco Reus wechselt die Borussia, zur Spielzeit 2012/2013 kehrt der Dortmunder Junge in seine Heimat zurück. "Er passt in diese Mannschaft perfekt rein", sagte Trainer Jürgen Klopp über den Noch-Gladbacher.

Zukunftsmusik. In der Gegenwart hat der BVB gezeigt, dass er auch ohne Reus attraktiv und erfolgreich Fußball spielen kann. Zum Auftakt des Trainingslagers maß sich Dortmund mit Standard Lüttich, Tore von Mohamed Zidan, Neven Subotic und Robert Lewandowski sorgten für ein 3:0 und Zufriedenheit bei Jürgen Klopp: "Gegen einen Gegner, der immerhin noch in der Europa League spielt, sah das richtig gut aus."

Im zweiten Spiel fielen doppelt so viele Tore. Gegen den spanischen Zweitligisten Elche CF siegte die Borussia mit 5:1, dreimal Zidan sowie Ivan Perisic und Florian Kringe trafen für den Deutschen Meister. Trainer Klopp war überrascht, wie locker sein Team aufgetreten war: "Wir haben große Umfänge trainiert. Die Jungs spüren jetzt ganz bestimmt ihre Knochen. Wir hatten damit gerechnet, dass die Jungs beim Spiel in Elche in einen Loch fallen würden, aber das sah phasenweise recht rund aus." Elch(e)test bestanden.

Nach der Rückkehr aus Spanien traf Dortmund beim Wintercup in Düsseldorf auf die Zukunft. In Person von Reus. Als das erste Halbfinale beendet war und das zweite vor dem Anpfiff stand liefen sich die Spieler der beiden Borussenteams über den Weg. Hummels verließ den Platz, Reus ging auf den Platz, Hummels flüsterte Reus etwas ins Ohr, Reus lachte, Reus flüsterte zurück, Hummels ging weiter, Reus ging weiter. Dortmund hatte sein Halbfinale gerade verloren, gegen Düsseldorf mit 3:5 nach Elfmeterschießen.

"Die Belastung in den letzten Tagen mussten wir setzen - und dies führte dazu, dass es an bestimmten Tagen nicht leicht fällt", sagte Trainer Klopp. "Dieser Tag war heute. Im Laufe der Woche wird die Frische zurückkommen."

Immerhin gewann Dortmund das Spiel um Platz drei gegen Werder Bremen. Dank Nationalspieler Kevin Großkreutz. Der erkämpfte sich in der 36. Minute das Leder, lief mit dem Ball am Fuß über den halben Platz und bediente Zidan, der unbedrängt aufs Tor zusteuerte und den Siegtreffer erzielte. "Natürlich hätten wir lieber das Finale als das Spiel um Platz drei bestritten", sagte Hummels.

Das letzte Testspiel vor dem Rückrundenstart bestreitet Dortmund am Mittwoch bei Rot-Weiß Oberhausen. Am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) beginnt das Jahr 2012 für den Meister dann so richtig: Der BVB gastiert am 18. Spieltag der Bundesliga beim Hamburger SV.

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Die meisten Pausen sind zu kurz. Die kleine Pause in der Schule zum Beispiel, selbst die große. Die Winterpause in der Bundesliga hingegen ist viel zu lang. Zum Glück ist sie überstanden.Kurz vor Beginn des Fußballjahres 2012 hat sich team.dfb.de umgeschaut. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Welcher Nationalspieler ist wie in Form? Wer hat in den Testspielen am häufigsten getroffen? Der Bundesliga-Check - heute in Teil eins: Meister und Rekordmeister.

BAYERN MÜNCHEN:

Für den FC Bayern hieß es im Winter 2012 wie für die meisten Bundesligisten: ab in den Süden, der Sonne hinterher. Aus dem Trainingslager in Katar haben die Münchner vor allem eine Erkenntnis mit in die Heimat genommen: Basti is back. Wegen seines Schlüsselbeinbruchs war Bastian Schweinsteiger neun Wochen lang ausgefallen, seine Rückkehr war sehnsüchtig erwartet worden. Und sie war beeindruckend.

Neu an ihm ist eine zehn Zentimeter lange Narbe auf der rechten Schulter, alt sind seine sportlichen Fähigkeiten und sein Siegeswille. Mit jeder Trainingseinheit kam die Sicherheit zurück, ganz selbstverständlich nahm der Vizekapitän der Nationalmannschaft nach und nach wieder seine Führungsrolle bei den Bayern ein. "Ich habe Verantwortung, das ist mir bewusst", sagte er.

Eine andere Erkenntnis aus dem Trainingslager ist, dass Bayern unschlagbar ist. In den Testspielen jedenfalls. Viermal ist der Rekordmeister angetreten, viermal ist er als Sieger vom Platz gegangen. Zum Auftakt der Vorbereitung ging es gegen einen alten Bekannten. Der katarische Zweitligist SC Al-Sailiya wird von Uli Stielike trainiert, gegen die Münchner hatte das Team dennoch keine Chance.

Arjen Robben, Mario Gomez und Thomas Müller trafen vor der Pause, in Halbzeit gab es gleich zehn Tore. Fünf davon gingen auf das Konto von Ivica Olic, Nils Petersen und Frank Ribery trafen doppelt, Diego Contento erzielte einen Treffer. 13:0 hieß es nach 90 Minuten, und Stielike war beeindruckt. "Der FC Bayern steht auf einer Stufe mit Real Madrid", sagte der deutsche Trainer beeindruckt.

In Spiel zwei trafen die Bayern auf den ägyptischen Spitzenklub Al-Ahly Kairo, am Ende standen zwei Treffer von Ivica Olic, ein 2:1 und die Erleichterung, dass die Verletzung von Mario Gomez weniger schlimm war, als befürchtet. Der Stürmer musste nach elf Minuten mit Schmerzen im rechten Fuß vom Feld. Bereits während des Spiels gab es Entwarnung, seine Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Testspiel drei führte die Mannschaft von Jupp Heynckes über zweimal 30 Minuten gegen die U 19 der ASPIRE Academy for Sports Excellence. Das Spiel hatte zwei Gewinner: die Spieler der Academy, für die das Aufeinandertreffen mit den Stars aus Deutschland ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird - und Takashi Usami. Beim 5:0 schnürte der Japaner binnen 19 Minuten einen Fünferpack und betrieb nachhaltig Werbung in eigener Sache. "Ich fühle mich rundum wohl in München, würde allerdings gerne etwas mehr Spielpraxis bekommen", sagte er.

In Spiel vier erzielten die Bayern vier Tore. Gegen die Nationalmannschaft Indiens genügte dies zum 4:0. Mario Gomez meldete sich mit dem 1:0 erfolgreich zurück, Thomas Müller sorgte mit einem Doppelpack für die Tore zwei und drei.

Und dann kam ein Auftritt von Schweinsteiger, der seine fulminante Rückkehr unterstrich. Aus 20 Metern traf der Nationalspieler in den Winkel - ein Traumtor, das zugleich Schlusspunkt einer gelungenen Woche war. "Ein hervorragendes Trainingslager" sei es gewesen, bilanzierte Heynckes.

Auch nach der Rückkehr nach Deutschland blieb die Bilanz der Bayern makellos. Zur Bundesliga-Generalprobe reisten die Münchner zum Freundschaftsspiel ins Steigerwaldstadion nach Erfurt. Kroos, Robben, Müller und Schweinsteiger trafen für den FCB, macht in Summe: 4:0, Gladbach kann kommen.

Auch wenn Jupp Heynckes durchaus noch Mängel im Spiel seiner Mannschaft erkannt hat. "In der ersten Halbzeit haben wir relativ guten Fußball geboten", sagte er. Positiv fand der Trainer auch, dass die Tore und zahlreiche Chancen "sehr gut herausgespielt" waren. Weniger positiv war für ihn aber, dass nicht mehr Tore erzielt worden sind: "Eine Mannschaft wie die unsrige muss in der Chancenverwertung besser dastehen." Vier Tage bleiben ihm noch, gemeinsam mit der Mannschaft daran zu arbeiten.

BORUSSIA DORTMUND:

Der Deutsche Meister war gut in Form - vor der Winterpause. Elf Spiele ohne Niederlage reihten sich aneinander, in der Bundesliga kletterte der Titelverteidiger auf Platz zwei, im DFB-Pokal gelang der Einzug ins Viertelfinale.

Der Deutsche Meister war gut in Form - im Trainingslager. Allen voran Sportdirektor Michael Zorc, der dafür gesorgt hat, dass in den ersten Tagen in La Manga ein Transfer die Schlagzeilen diktierte und den spanischen Regen überstrahlte: Marco Reus wechselt die Borussia, zur Spielzeit 2012/2013 kehrt der Dortmunder Junge in seine Heimat zurück. "Er passt in diese Mannschaft perfekt rein", sagte Trainer Jürgen Klopp über den Noch-Gladbacher.

Zukunftsmusik. In der Gegenwart hat der BVB gezeigt, dass er auch ohne Reus attraktiv und erfolgreich Fußball spielen kann. Zum Auftakt des Trainingslagers maß sich Dortmund mit Standard Lüttich, Tore von Mohamed Zidan, Neven Subotic und Robert Lewandowski sorgten für ein 3:0 und Zufriedenheit bei Jürgen Klopp: "Gegen einen Gegner, der immerhin noch in der Europa League spielt, sah das richtig gut aus."

Im zweiten Spiel fielen doppelt so viele Tore. Gegen den spanischen Zweitligisten Elche CF siegte die Borussia mit 5:1, dreimal Zidan sowie Ivan Perisic und Florian Kringe trafen für den Deutschen Meister. Trainer Klopp war überrascht, wie locker sein Team aufgetreten war: "Wir haben große Umfänge trainiert. Die Jungs spüren jetzt ganz bestimmt ihre Knochen. Wir hatten damit gerechnet, dass die Jungs beim Spiel in Elche in einen Loch fallen würden, aber das sah phasenweise recht rund aus." Elch(e)test bestanden.

Nach der Rückkehr aus Spanien traf Dortmund beim Wintercup in Düsseldorf auf die Zukunft. In Person von Reus. Als das erste Halbfinale beendet war und das zweite vor dem Anpfiff stand liefen sich die Spieler der beiden Borussenteams über den Weg. Hummels verließ den Platz, Reus ging auf den Platz, Hummels flüsterte Reus etwas ins Ohr, Reus lachte, Reus flüsterte zurück, Hummels ging weiter, Reus ging weiter. Dortmund hatte sein Halbfinale gerade verloren, gegen Düsseldorf mit 3:5 nach Elfmeterschießen.

"Die Belastung in den letzten Tagen mussten wir setzen - und dies führte dazu, dass es an bestimmten Tagen nicht leicht fällt", sagte Trainer Klopp. "Dieser Tag war heute. Im Laufe der Woche wird die Frische zurückkommen."

Immerhin gewann Dortmund das Spiel um Platz drei gegen Werder Bremen. Dank Nationalspieler Kevin Großkreutz. Der erkämpfte sich in der 36. Minute das Leder, lief mit dem Ball am Fuß über den halben Platz und bediente Zidan, der unbedrängt aufs Tor zusteuerte und den Siegtreffer erzielte. "Natürlich hätten wir lieber das Finale als das Spiel um Platz drei bestritten", sagte Hummels.

Das letzte Testspiel vor dem Rückrundenstart bestreitet Dortmund am Mittwoch bei Rot-Weiß Oberhausen. Am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) beginnt das Jahr 2012 für den Meister dann so richtig: Der BVB gastiert am 18. Spieltag der Bundesliga beim Hamburger SV.