Rückkehrer Adler: "Denke nicht sofort wieder an die Spitze"

Diesmal war alles leichter zu ertragen. Die Enttäuschung über die Niederlage. Der Ärger über die drei Gegentore. René Adler war es nicht egal, aber es waren nur Randaspekte. Entscheidend war, endlich wieder auf dem Feld zu stehen, endlich wieder spielen zu können.

Neun Monate Pause liegen hinter dem Torwart von Bayer Leverkusen, schuld war die Patellasehne. Am Mittwochabend gab Adler sein Comeback. Mit Leverkusens zweiter Mannschaft unterlag er in der Regionalliga West gegen den VfL Bochum II mit 1:3. Am Sonntag (17.30 Uhr, live bei Sky) wird er wohl als Nummer zwei wieder im Bundesliga-Kader für das Spiel beim Hamburger SV stehen.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht René Adler über seine Rückkehr, die schwierigste Phase seiner Karriere und die Zukunft.

DFB.de: Herr Adler, wie hat es sich angefühlt, wieder bei einem Punktspiel im Tor zu stehen?

René Adler: Es war auf jeden Fall ein sehr schönes Gefühl. Nach einer bewusst langen Reha-Phase ist es an der Zeit für mich, wieder Wettkampfpraxis zu kriegen. Das ist nötig, um sich wieder alle Automatismen zu erarbeiten. Das kann kein Training simulieren. Da spielt es als Torwart auch eher eine untergeordnete Rolle, dass es nur die 4. Liga war.

DFB.de: Sie haben gesagt, dass Sie sich für die Reha extra lange Zeit genommen haben …

Adler: Ja, und es war der absolut richtige Schritt. Es war keine einfache Operation, und ich habe vorher lange mit der Verletzung gespielt. Ich hatte nur ein Ziel: Wieder 100 Prozent fit und schmerzfrei werden. Dass ich wieder zurückkommen und zu alter Leistung finden werde, das wusste ich.

DFB.de: Hatten Sie keine Zweifel?



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Diesmal war alles leichter zu ertragen. Die Enttäuschung über die Niederlage. Der Ärger über die drei Gegentore. René Adler war es nicht egal, aber es waren nur Randaspekte. Entscheidend war, endlich wieder auf dem Feld zu stehen, endlich wieder spielen zu können.

Neun Monate Pause liegen hinter dem Torwart von Bayer Leverkusen, schuld war die Patellasehne. Am Mittwochabend gab Adler sein Comeback. Mit Leverkusens zweiter Mannschaft unterlag er in der Regionalliga West gegen den VfL Bochum II mit 1:3. Am Sonntag (17.30 Uhr, live bei Sky) wird er wohl als Nummer zwei wieder im Bundesliga-Kader für das Spiel beim Hamburger SV stehen.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht René Adler über seine Rückkehr, die schwierigste Phase seiner Karriere und die Zukunft.

DFB.de: Herr Adler, wie hat es sich angefühlt, wieder bei einem Punktspiel im Tor zu stehen?

René Adler: Es war auf jeden Fall ein sehr schönes Gefühl. Nach einer bewusst langen Reha-Phase ist es an der Zeit für mich, wieder Wettkampfpraxis zu kriegen. Das ist nötig, um sich wieder alle Automatismen zu erarbeiten. Das kann kein Training simulieren. Da spielt es als Torwart auch eher eine untergeordnete Rolle, dass es nur die 4. Liga war.

DFB.de: Sie haben gesagt, dass Sie sich für die Reha extra lange Zeit genommen haben …

Adler: Ja, und es war der absolut richtige Schritt. Es war keine einfache Operation, und ich habe vorher lange mit der Verletzung gespielt. Ich hatte nur ein Ziel: Wieder 100 Prozent fit und schmerzfrei werden. Dass ich wieder zurückkommen und zu alter Leistung finden werde, das wusste ich.

DFB.de: Hatten Sie keine Zweifel?

Adler: Doch, natürlich gibt es diese Phasen in der Reha. Das ist menschlich, gerade wenn man viel reflektiert. Da braucht man Menschen, die einen tragen – egal, wie viel Eigenmotivation man hat. Meine Freundin hat mir tagtäglich zur Seite gestanden, auch mein Bruder und meine Familie haben mir geholfen. Ich war sicher nicht immer leicht zu ertragen, aber an solchen Herausforderungen wachsen Bindungen. Ich wusste allerdings, dass ich nach Verletzungen keine lange Anlaufzeit brauche. Heute bin ich einem Fitnesszustand, den ich noch nie hatte.

DFB.de: War es die bislang schwierigste Phase Ihrer Karriere?

Adler: Auf jeden Fall. Es war hart – auch mit den Erscheinungen rund um die Verletzung herum. Ich war gezwungen, einiges zu überdenken. Wenn der Fokus Fußball wegfällt, fehlt erst einmal etwas. Das muss man ausfüllen, das ist eine ähnliche Situation wie nach einer Karriere. Da ist es wichtig, sich wieder ein Gefühl der Zufriedenheit zu holen. Man macht sich dabei auch bewusst, wie schnelllebig die Branche ist. Für mich war es eine sehr wichtige Phase, aus der ich viel gelernt habe.

DFB.de: Wann sehen wir René Adler wieder in der Bundesliga?

Adler: Ich denke, dass ich am Sonntag auf der Bank sitzen werde. Ich werde mich auf jedes Spiel so vorbereiten, als ob ich von Anfang an auflaufen würde. Nächste Saison wird man mich dann wieder spielen sehen. Wo, weiß ich noch nicht. Aber ich bin gewillt, bald Klarheit zu haben.

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DFB.de: Eine besondere Ironie, dass Sie am Sonntag in Hamburg auf die Bundesliga-Bühne zurückkehren, gegen den Verein also, mit dem Sie seit Wochen in Verbindung gebracht werden?

Adler: Das hat eine süffisante Note, klar. Aber in meinem Kopf spielt das keine Rolle.

DFB.de: Wie weit ist die Nationalmannschaft mittlerweile gedanklich für Sie weg?

Adler: Ich bin nicht der Typ, der vom Berg fällt und sofort wieder an die Spitze denkt. Ich setze mir Etappenziele und will erst einmal wieder ein Basislager aufschlagen. Von der Nationalmannschaft zu sprechen, wäre für mich, was die nähere Zukunft betrifft, nicht hilfreich. Ich weiß natürlich, was ich kann. Und wenn man einmal da war, ist das Nationalteam immer ein Ziel. Der Kontakt ist auch weiterhin vorhanden. Es ist eine große Stärke der Mannschaft und des Trainerstabs, dass der Kontakt zu den Spielern gehalten wird. Aber das gesamte Thema Nationalmannschaft ist zurzeit sehr weit weg.