Rudy: Musterschüler aus der letzten Reihe

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Sebastian Rudy von 1899 Hoffenheim vor dem Spitzenspiel in der Bundesliga am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) beim Tabellenführer und Titelverteidiger FC Bayern München.

Die ersten Champions-League-Spiele absolvierte Sebastian Rudy als Kind. Im Garten seiner Eltern. Als Vorbereitung auf kommende Aufgaben. "Wir haben ein Fußballtor im Garten, dort hat Sebastian immer Champions League gespielt", erinnert sich Vater Claude Rudy. Als es dann tatsächlich so weit war, erzielte der Sohnemann im zweiten Einsatz prompt sein erstes Tor. Im legendären Ibrox Park gelang ihm 2009 gegen die Glasgow Rangers der Treffer zum 2:0 für den VfB Stuttgart. "Er erzählte mir, er habe an das Fußballspielen im Garten gedacht", sagt Claude Rudy. " Das ist für mich ein wunderbares Beispiel, dass Träume durchaus wahr werden können."

Vater Rudy spielte an Klinsmanns Seite

Sebastian Rudy, der mit 1899 Hoffenheim am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) zum Spitzenspiel bei Rekordmeister Bayern München antritt, lebt als Fußballprofi und deutscher Nationalspieler seinen Traum - und den seines Vaters. Der hatte zwar immerhin einst an der Seite von Jürgen Klinsmann in der Württemberg-Auswahl gestürmt. Zu noch Höherem war er aber nicht berufen.

Heute berät Claude Rudy, im Hauptberuf Direktionsleiter der Deutschen Vermögensberatung, seine Söhne in Karrierefragen. Gemeinsam mit Europameister Karlheinz Förster managt er Sebastian und den ein Jahr älteren Florian, der einst für Unterhaching in der 3. Liga spielte, derzeit aber vereinslos ist. "Wenn wir am Mittagstisch zusammensitzen, diskutieren wir viel über Fußball", sagt Claude Rudy.

Löw macht Rudy zum rechten Verteidiger

Der Vermögensberater wird seinem prominentesten Sohn bei dieser Gelegenheit sicher mit auf den Weg gegeben haben, dass er sich nicht auf Erreichtem ausruhen darf. Und weiter mit Unwägbarkeiten rechnen muss. Mit einer Versetzung etwa, einer Versetzung weg aus dem Mittelfeld hin in die Abwehr. Denn aus dem ausgebildeten Sechser ist längst ein rechter Verteidiger geworden.

Bundestrainer Joachim Löw hatte die Idee aus der Not heraus. Hoffenheims Trainer Markus Gisdol hat sie übernommen - ohne Not. Seit dem vierten Bundesliga-Spieltag, seit dem Wiedersehen mit seinem früheren Klub aus Stuttgart, spielt Rudy auch im Verein in der Abwehr. Nicht immer restlos überzeugend. Zuletzt saß der 24-Jährige beim 3:4 gegen den 1. FC Köln nur auf der Bank, wurde später eingewechselt. Mit vier Gegentreffern betrieb die Hoffenheimer Defensive aber ohne Rudy nicht gerade Werbung in eigener Sache.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Sebastian Rudy von 1899 Hoffenheim vor dem Spitzenspiel in der Bundesliga am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) beim Tabellenführer und Titelverteidiger FC Bayern München.

Die ersten Champions-League-Spiele absolvierte Sebastian Rudy als Kind. Im Garten seiner Eltern. Als Vorbereitung auf kommende Aufgaben. "Wir haben ein Fußballtor im Garten, dort hat Sebastian immer Champions League gespielt", erinnert sich Vater Claude Rudy. Als es dann tatsächlich so weit war, erzielte der Sohnemann im zweiten Einsatz prompt sein erstes Tor. Im legendären Ibrox Park gelang ihm 2009 gegen die Glasgow Rangers der Treffer zum 2:0 für den VfB Stuttgart. "Er erzählte mir, er habe an das Fußballspielen im Garten gedacht", sagt Claude Rudy. " Das ist für mich ein wunderbares Beispiel, dass Träume durchaus wahr werden können."

Vater Rudy spielte an Klinsmanns Seite

Sebastian Rudy, der mit 1899 Hoffenheim am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) zum Spitzenspiel bei Rekordmeister Bayern München antritt, lebt als Fußballprofi und deutscher Nationalspieler seinen Traum - und den seines Vaters. Der hatte zwar immerhin einst an der Seite von Jürgen Klinsmann in der Württemberg-Auswahl gestürmt. Zu noch Höherem war er aber nicht berufen.

Heute berät Claude Rudy, im Hauptberuf Direktionsleiter der Deutschen Vermögensberatung, seine Söhne in Karrierefragen. Gemeinsam mit Europameister Karlheinz Förster managt er Sebastian und den ein Jahr älteren Florian, der einst für Unterhaching in der 3. Liga spielte, derzeit aber vereinslos ist. "Wenn wir am Mittagstisch zusammensitzen, diskutieren wir viel über Fußball", sagt Claude Rudy.

Löw macht Rudy zum rechten Verteidiger

Der Vermögensberater wird seinem prominentesten Sohn bei dieser Gelegenheit sicher mit auf den Weg gegeben haben, dass er sich nicht auf Erreichtem ausruhen darf. Und weiter mit Unwägbarkeiten rechnen muss. Mit einer Versetzung etwa, einer Versetzung weg aus dem Mittelfeld hin in die Abwehr. Denn aus dem ausgebildeten Sechser ist längst ein rechter Verteidiger geworden.

Bundestrainer Joachim Löw hatte die Idee aus der Not heraus. Hoffenheims Trainer Markus Gisdol hat sie übernommen - ohne Not. Seit dem vierten Bundesliga-Spieltag, seit dem Wiedersehen mit seinem früheren Klub aus Stuttgart, spielt Rudy auch im Verein in der Abwehr. Nicht immer restlos überzeugend. Zuletzt saß der 24-Jährige beim 3:4 gegen den 1. FC Köln nur auf der Bank, wurde später eingewechselt. Mit vier Gegentreffern betrieb die Hoffenheimer Defensive aber ohne Rudy nicht gerade Werbung in eigener Sache.

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Starke Vorstellung gegen Spanien

Gegen Spanien zeigte Rudy am Dienstagabend in seinem fünften Länderspiel allerdings eine starke Vorstellung. Defensiv sicher, spielte er auch mutig nach vorne mit. Auch dank Rudy schloss das DFB-Team das Jahr 2014 mit einem überzeugenden 1:0-Auswärtssieg beim Europameister ab. Das entscheidende Tor schoss Toni Kroos, wie Rudy 2008 mit der Fritz-Walter-Medaille für den besten deutschen Nachwuchsspieler ausgezeichnet - Kroos in Gold, Rudy in Silber. 2007 wurden beide gemeinsam mit der U 17-Nationalmannschaft Dritter bei der Weltmeisterschaft in Südkorea.

Rudy durchlief von der U 17 an sämtliche Juniorennationalteams des DFB. Vor der WM 2014 debütierte er im Mai in Hamburg gegen Polen für die A-Nationalmannschaft. Während Löws Jungs weiter nach Brasilien zogen und den Titel holten, düste Rudy nach der Hochzeit mit seiner langjährigen Freundin Elena in die Flitterwochen nach Jamaika. Im Anschluss an die WM lief der Hoffenheimer im Testspiel gegen Argentinien wieder für Deutschland auf - eingewechselt für Toni Kroos.

Champions-League-Plätze in Sichtweite

Der Schwarzwälder Rudy ist ein Teamplayer, wie sie der Schwarzwälder Löw schätzt. Einer, der sich bedingungslos in den Dienst der Mannschaft stellt und dort spielt, wo er gebraucht wird, ein Musterschüler aus der letzten Reihe vor dem Torwart. "Ich bin Mittelfeldspieler, und natürlich freue ich mich, wenn ich wie im Pokal gegen den FSV Frankfurt im Mittelfeld ran darf", sagt Rudy. "Aber ich richte mich ganz nach dem Trainer."

Das weiß neben Löw auch Gisdol zu schätzen, der Rudy bereits in der Jugend des VfB trainierte. Dort war es schließlich Markus Babbel, der den Nachwuchsspieler in den Stuttgarter Profikader holte. Zwei Jahre später wagte Rudy den Sprung von Schwaben nach Baden. In Hoffenheim traf er erst wieder auf Babbel, dann auf Gisdol. Und der Trainer hat aus der flatterhaften, abstiegsbedrohten TSG längst eine stabile Bundesliga-Größe geformt.

Nicht zuletzt, indem er die Defensive stärkte. Auch mit der Versetzung Rudys. Sogar die Champions-League-Plätze sind derzeit in Sichtweite des Tabellenfünften Hoffenheim - der Dritte Borussia Mönchengladbach ist lediglich drei Punkte entfernt. Sebastian Rudy hat ja schon mal geübt.