Rolfes mit Bayer bei Atletico: "Trotzdem nach vorn spielen"

Bayer Leverkusen geht mit Zuversicht ins Achtelfinalrückspiel der Champions League heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) beim spanischen Meister Atletico Madrid. Denn das Team von Trainer Roger Schmidt hat sich durch einen 1:0 im Hinspiel gegen den Titelverteidiger eine gute Ausgangslage geschaffen. Außerdem hat Leverkusen zuletzt fünf Pflichtspiele in Serie gewonnen und blieb dabei ohne Gegentor.

Vor allem für Simon Rolfes wird es ein besonderes Spiel, denn der Bayer-Kapitän beendet am Saisonende seine Karriere - jeder Auftritt auf internationaler Bühne könnte sein letzter sein. Der 26-malige Nationalspieler spricht im Interview auf DFB.de über die Gründe für die aktuelle Erfolgsserie, die Chancen in Madrid und seine persönliche "Abschiedstour".

DFB.de: Simon Rolfes, Bayer hat mit dem 4:0 gegen Stuttgart den fünften Pflichtspiel-Sieg in Serie geholt. Was hat den Ausschlag gegeben?

Simon Rolfes: Wir sind etwas schwer ins Spiel gekommen, es war teilweise ein hektisches Spiel. Man hat auch gemerkt, dass Stuttgart nie aufgegeben hat. Beim 1:0 hatten wir ein wenig Glück, danach haben wir es aber gut gemacht, das 2:0 haben wir super herausgespielt. Der schnelle Doppelschlag war für Stuttgart auch der Bruch. Wir sind dann gut aus der Halbzeit gekommen - wir hatten im Hinspiel ja erlebt, wie es anders laufen kann. Dass wir da nachgesetzt und wieder doppelt getroffen haben, war die Entscheidung. Wir haben aber auch unsere Defensivaufgaben konzentriert erfüllt.

DFB.de: Was macht die Mannschaft inzwischen besser?

Rolfes: Wir sind kompromissloser und spielen effizienter, auch von der Krafteinteilung her. Und wir sind wacher in der Defensivarbeit, konzentrierter. Und kompromissloser, ob wir nun 2:0, 3:0 oder 4:0 führen. Das zeichnet uns aus: dass wir den Gegner dann gar nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Insgesamt haben wir mehr Spielkontrolle und können so den Rhythmus des Spiels besser bestimmen.

DFB.de: Haben der Sieg und der Lauf in den vergangenen Wochen noch mehr Selbstbewusstsein im Hinblick auf das Rückspiel in Madrid gebracht?

Rolfes: Natürlich ist es gut, wieder zu Null gespielt zu haben und mit Selbstvertrauen nach Madrid zu fahren. Madrid wird aber ein anderes Spiel, da wird es mehr zur Sache gehen und verbissen gekämpft werden. Darauf freuen wir uns alle.



Bayer Leverkusen geht mit Zuversicht ins Achtelfinalrückspiel der Champions League heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) beim spanischen Meister Atletico Madrid. Denn das Team von Trainer Roger Schmidt hat sich durch einen 1:0 im Hinspiel gegen den Titelverteidiger eine gute Ausgangslage geschaffen. Außerdem hat Leverkusen zuletzt fünf Pflichtspiele in Serie gewonnen und blieb dabei ohne Gegentor.

Vor allem für Simon Rolfes wird es ein besonderes Spiel, denn der Bayer-Kapitän beendet am Saisonende seine Karriere - jeder Auftritt auf internationaler Bühne könnte sein letzter sein. Der 26-malige Nationalspieler spricht im Interview auf DFB.de über die Gründe für die aktuelle Erfolgsserie, die Chancen in Madrid und seine persönliche "Abschiedstour".

DFB.de: Simon Rolfes, Bayer hat mit dem 4:0 gegen Stuttgart den fünften Pflichtspiel-Sieg in Serie geholt. Was hat den Ausschlag gegeben?

Simon Rolfes: Wir sind etwas schwer ins Spiel gekommen, es war teilweise ein hektisches Spiel. Man hat auch gemerkt, dass Stuttgart nie aufgegeben hat. Beim 1:0 hatten wir ein wenig Glück, danach haben wir es aber gut gemacht, das 2:0 haben wir super herausgespielt. Der schnelle Doppelschlag war für Stuttgart auch der Bruch. Wir sind dann gut aus der Halbzeit gekommen - wir hatten im Hinspiel ja erlebt, wie es anders laufen kann. Dass wir da nachgesetzt und wieder doppelt getroffen haben, war die Entscheidung. Wir haben aber auch unsere Defensivaufgaben konzentriert erfüllt.

DFB.de: Was macht die Mannschaft inzwischen besser?

Rolfes: Wir sind kompromissloser und spielen effizienter, auch von der Krafteinteilung her. Und wir sind wacher in der Defensivarbeit, konzentrierter. Und kompromissloser, ob wir nun 2:0, 3:0 oder 4:0 führen. Das zeichnet uns aus: dass wir den Gegner dann gar nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Insgesamt haben wir mehr Spielkontrolle und können so den Rhythmus des Spiels besser bestimmen.

DFB.de: Haben der Sieg und der Lauf in den vergangenen Wochen noch mehr Selbstbewusstsein im Hinblick auf das Rückspiel in Madrid gebracht?

Rolfes: Natürlich ist es gut, wieder zu Null gespielt zu haben und mit Selbstvertrauen nach Madrid zu fahren. Madrid wird aber ein anderes Spiel, da wird es mehr zur Sache gehen und verbissen gekämpft werden. Darauf freuen wir uns alle.

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DFB.de: Ist Schalke ein kleines Vorbild, wie sie es gemacht haben beim 4:3 bei Real Madrid?

Rolfes: Sie haben es gut gemacht, klar. Und wenn wir in Madrid auch gewinnen, ist es wunderbar. Aber wir spielen unser Spiel, und Atletico ist von der Spielweise und Mentalität her eine andere Mannschaft als Real. Sie kommen über eine andere Stärke, deswegen ist das nicht so wirklich vergleichbar.

DFB.de: Ist das 1:0 aus dem Hinspiel ein gutes Polster?

Rolfes: Das ist ein gutes Polster, wir haben eine gute Ausgangsposition. Es weiß jeder, dass wir hellwach sein müssen, weil es noch ein schwerer Gang werden wird. Aber gerade dass wir zu Null gespielt haben, kann ein Punkt werden. Dass wir uns nicht nur auf die Defensive konzentrieren, sondern auch selbst nach vorne spielen. Für Atletico ist nichts schlimmer, als ein Gegentor zu kassieren, dann wird es doppelt schwer für sie. Deswegen müssen wir auch nach vorne spielen.

DFB.de: Die Stürmer hatten zuletzt ein wenig Probleme, doch Josip Drmic hat gegen den VfB zwei Tore gemacht. Wie wichtig ist das Zeichen, dass es vorne wieder klappt?

Rolfes: Klar, für Stürmer ist es immer wichtig, Tore zu machen. Das gibt ihnen immer Selbstvertrauen. Das ist auch wichtig im Hinblick auf den Gegner: zu wissen, dass wir gefährliche Angreifer haben und torgefährlich sind. Das verschafft einem auch Respekt. Deswegen ist es wichtig, dass die Stürmer auch treffen.

DFB.de: Wie stimmen Sie als Kapitän die Mannschaft auf Madrid ein?

Rolfes: Das Spiel gegen Stuttgart war Bundesliga und ein gewisser Alltag, da muss man auch konzentriert sein, eine gute Einstellung mitbringen und mental in guter Verfassung sein. Madrid wird eine ganze andere Konstellation, da braucht man niemanden mehr wecken oder anstacheln. Da wird jeder auf 100 Prozent sein. Das ist ein ganz besonderes Spiel, aber auch ein ganz wunderbares. Besser geht es nicht.

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DFB.de: Mit dem Sieg im Hinspiel begann die Serie von nunmehr fünf Pflichtspielsiegen in Serie...

Rolfes: Die vergangenen Wochen waren gut, und wir nehmen auch sehr viel Selbstvertrauen und die defensive Stabilität mit. Das Spiel ist ein entscheidendes, da wollen wir auch gar nicht groß weiterschauen, was danach ist. Der völlige Fokus liegt auf Atletico, nur dieses Spiel zählt.

DFB.de: Wie ist es für Sie selbst auf Ihrer "Abschiedstour"? Genießen Sie die Spiele noch mal ganz anders?

Rolfes: So etwas wie Madrid habe ich immer schon genossen. Diese K.o.-Spiele in der Champions League, die sind wunderbar.

DFB.de: Kommt es denn schon so langsam durch, dass es die letzten Spiele als Profi für Sie sind?

Rolfes: Noch nicht so extrem. Wir sind noch voll im Modus drin und müssen unsere Spiele ja auch gewinnen. So viel Sentimentalität kommt also jetzt noch nicht auf.

DFB.de: Könnte es denn sein, dass Sie es sich noch einmal anders überlegen?

Rolfes: Nein, dafür kennt ihr (die Journalisten; Anm. d. Red.) mich lange genug, dass ich mir Entscheidungen gut überlege und dazu auch stehe. Das habe ich mir gut überlegt, und es ist auch der richtige Zeitpunkt. Es ist ja wunderbar, dass es so gut läuft und besser, als wenn ich am Ende herausgetragen werde.

Aufgezeichnet von DFB.de.