Röttger: "Platz zwei? Fühlt sich gut an"

Timo Röttger vom DrittligistenSG Sonnenhof Großaspach kann es kaum abwarten. Am Freitag (ab 19 Uhr) kommt es im heimischen Stadion beim krönenden Abschluss der Hinserie zum Spitzenspiel zwischen der zweitplatzierten SGS und Tabellenführer Dynamo Dresden. Mittelfeldspieler Röttger, mit 30 Jahren der älteste und erfahrenste Spieler im Großaspacher Kader, war von 2008 bis 2011 für Dresden am Ball, schaffte mit den Sachsen den Sprung in die 2. Bundesliga. Nun kommt es zum Wiedersehen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Timo Röttger mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die größten Unterschiede zwischen Großaspach und Dresden, die Zielsetzung und die Gründe für das überraschend gute Abschneiden.

DFB.de: Dresden führt die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Großaspach an. Was ist die größere Überraschung, Herr Röttger?

Timo Röttger: Wenn vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 18 Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, hätten sicher 99 Prozent der Experten mit dem Kopf geschüttelt. Aber ich muss sagen, dass sich das aktuell ganz schön gut anfühlt. Dynamo war für mich immer der Topfavorit auf den Aufstieg. Der Verein verfügt über den besten Kader, die Verantwortlichen sind allesamt erfahren. Dresden ist in jedem Ligaspiel Favorit.

DFB.de: Am Freitag kommt es zum Gipfeltreffen zwischen der SGS und Ihrem ehemaligen Verein. Wie groß ist die Vorfreude?

Röttger: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es für mich ein Spiel wie jedes andere ist. Wir alle freuen uns auf diesen Höhepunkt, bei dem wir nur gewinnen können. Nicht zuletzt deshalb sind die Duelle mit anderen Vereinen für uns wichtiger. Um unser Ziel zu erreichen, den Klassenverbleib so früh wie möglich zu sichern, müssen wir gegen die direkten Konkurrenten punkten. Gegen Dynamo geht es um Bonuszähler, die wir freilich sehr gerne mitnehmen wollen.

DFB.de: Was wird das Duell der beiden aktuell erfolgreichsten Mannschaften entscheiden?

Röttger: Unser Trainer Rüdiger Rehm stellt uns auf jeden Gegner optimal ein. Am Freitag entscheidet die bessere Tagesform. Wichtig ist, möglichst keinen Fehler zu machen. Ein Quäntchen Glück gehört auch dazu.

DFB.de: Die Euphorie in Aspach ist riesig. Wie nimmt die Mannschaft das auf?

Röttger: Das freut uns selbstverständlich sehr. Das Stadion wird sogar erstmals bei einem Meisterschaftsspiel mit fast 10.000 Zuschauern ausverkauft sein. Jedem Fußballer macht es doppelt Spaß, vor großen Kulissen aufzutreten.

DFB.de: Warum steht die SGS, die in der vergangenen Saison lange um den Klassenverbleib zittern musste, so weit oben?

Röttger: In erster Linie, weil wir ein eingeschworener Haufen sind. Bei uns ziehen alle an einem Strang. Es ist uns gelungen, beinahe in jedem Spiel von der ersten bis zur letzten Minute alles abzurufen. Dann können wir auch jeden Gegner in der 3. Liga bezwingen. Manchmal - so beim jüngsten 2:2 in Wehen Wiesbaden - haben späte Gegentreffer eine noch bessere Ausbeute verhindert. Das unterscheidet uns von einer Spitzenmannschaft wie Dresden, die solche knappen Vorsprünge in der Regel über die Zeit bringt.



Timo Röttger vom DrittligistenSG Sonnenhof Großaspach kann es kaum abwarten. Am Freitag (ab 19 Uhr) kommt es im heimischen Stadion beim krönenden Abschluss der Hinserie zum Spitzenspiel zwischen der zweitplatzierten SGS und Tabellenführer Dynamo Dresden. Mittelfeldspieler Röttger, mit 30 Jahren der älteste und erfahrenste Spieler im Großaspacher Kader, war von 2008 bis 2011 für Dresden am Ball, schaffte mit den Sachsen den Sprung in die 2. Bundesliga. Nun kommt es zum Wiedersehen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Timo Röttger mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die größten Unterschiede zwischen Großaspach und Dresden, die Zielsetzung und die Gründe für das überraschend gute Abschneiden.

DFB.de: Dresden führt die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Großaspach an. Was ist die größere Überraschung, Herr Röttger?

Timo Röttger: Wenn vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 18 Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, hätten sicher 99 Prozent der Experten mit dem Kopf geschüttelt. Aber ich muss sagen, dass sich das aktuell ganz schön gut anfühlt. Dynamo war für mich immer der Topfavorit auf den Aufstieg. Der Verein verfügt über den besten Kader, die Verantwortlichen sind allesamt erfahren. Dresden ist in jedem Ligaspiel Favorit.

DFB.de: Am Freitag kommt es zum Gipfeltreffen zwischen der SGS und Ihrem ehemaligen Verein. Wie groß ist die Vorfreude?

Röttger: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es für mich ein Spiel wie jedes andere ist. Wir alle freuen uns auf diesen Höhepunkt, bei dem wir nur gewinnen können. Nicht zuletzt deshalb sind die Duelle mit anderen Vereinen für uns wichtiger. Um unser Ziel zu erreichen, den Klassenverbleib so früh wie möglich zu sichern, müssen wir gegen die direkten Konkurrenten punkten. Gegen Dynamo geht es um Bonuszähler, die wir freilich sehr gerne mitnehmen wollen.

DFB.de: Was wird das Duell der beiden aktuell erfolgreichsten Mannschaften entscheiden?

Röttger: Unser Trainer Rüdiger Rehm stellt uns auf jeden Gegner optimal ein. Am Freitag entscheidet die bessere Tagesform. Wichtig ist, möglichst keinen Fehler zu machen. Ein Quäntchen Glück gehört auch dazu.

DFB.de: Die Euphorie in Aspach ist riesig. Wie nimmt die Mannschaft das auf?

Röttger: Das freut uns selbstverständlich sehr. Das Stadion wird sogar erstmals bei einem Meisterschaftsspiel mit fast 10.000 Zuschauern ausverkauft sein. Jedem Fußballer macht es doppelt Spaß, vor großen Kulissen aufzutreten.

DFB.de: Warum steht die SGS, die in der vergangenen Saison lange um den Klassenverbleib zittern musste, so weit oben?

Röttger: In erster Linie, weil wir ein eingeschworener Haufen sind. Bei uns ziehen alle an einem Strang. Es ist uns gelungen, beinahe in jedem Spiel von der ersten bis zur letzten Minute alles abzurufen. Dann können wir auch jeden Gegner in der 3. Liga bezwingen. Manchmal - so beim jüngsten 2:2 in Wehen Wiesbaden - haben späte Gegentreffer eine noch bessere Ausbeute verhindert. Das unterscheidet uns von einer Spitzenmannschaft wie Dresden, die solche knappen Vorsprünge in der Regel über die Zeit bringt.

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DFB.de: Ihre Zeit in Dresden ist knapp vier Jahre her. Gibt es noch Berührungspunkte?

Röttger: In der aktuellen Mannschaft steht kein Spieler mehr, mit dem ich noch zusammengespielt habe. Cristian Fiel ist allerdings als Trainer im Nachwuchsbereich tätig. Mit Sportchef Ralf Minge telefoniere ich ab und zu. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis. Auch im Funktionsteam gibt es bekannte Gesichter. Ich freue mich auf das Wiedersehen.

DFB.de: Was ist aus Ihrer Dynamo-Zeit besonders hängengeblieben?

Röttger: Es waren drei besondere Jahre. Die Krönung war der Aufstieg 2011. So etwas vergisst man nicht.

DFB.de: Hatten die Dynamo-Fans Ihnen den Wechsel zum Rivalen RB Leipzig übel genommen?

Röttger: Ich denke, dass viele Anhänger diesen Wechsel nicht verstanden haben. Mittlerweile spiele ich aber wieder für eine SG. Vielleicht macht es die Sache ein wenig besser. (lacht)

DFB.de: In der zurückliegenden Saison waren Sie in der Regionalliga West für Viktoria Köln am Ball. Warum sind Sie im Sommer zur SG Sonnenhof gewechselt?

Röttger: Viktoria Köln war eine negative Erfahrung. Dieses verlorene Jahr ist aber abgehakt. Ich bin froh, dass ich mich im Sommer für Großaspach entschieden habe. Ich fahre mit Freude zu jeder Trainingseinheit.

DFB.de: Worin unterscheiden sich Dynamo Dresden und Sonnenhof Großaspach am meisten?

Röttger: Es liegen doch noch Welten dazwischen. Dresden ist der bekannteste Verein im Osten und hat in ganz Deutschland Anhänger. Die SGS ist der Klub aus der kleinsten Gemeinde im Profifußball, bei dem mit großem und oft ehrenamtlichem Einsatz dennoch professionell gearbeitet wird.

DFB.de: Was ist in dieser Saison für die SGS möglich?

Röttger: Beim Blick auf die Tabelle hört es sich vielleicht etwas komisch an, aber ein möglicher Aufstieg ist für uns überhaupt kein Thema. Unser Ziel ist und bleibt es, zunächst einmal 45 Punkte zu holen, die für den Klassenverbleib reichen sollten. Wenn wir das geschafft haben, können wir uns immer noch andere Gedanken machen.

DFB.de: Sie sind schon viermal - zweimal mit RB Leipzig sowie je einmal mit Dynamo und Bayer 04 Leverkusen II - aufgestiegen. Gibt es ein Patentrezept?

Röttger: In allen Fällen war die Mannschaft homogen. Jedes Puzzleteil hat sich fast nahtlos zusammengefügt. Vielleicht hatten damals andere Vereine elf bessere Einzelspieler. Eine bessere Mannschaft gab es jedoch nicht.