Robert Wulnikowski: "Methusalem" der 3. Liga

Mit seinen 38 Jahren ist Torwart Robert Wulnikowski vom Aufsteiger Würzburger Kickers aktuell der älteste Spieler der 3. Liga. Nummer zwei in der Rangliste ist mit René Renno ebenfalls ein Schlussmann. Der Ersatztorhüter des FC Energie Cottbus ist 36 Jahre. Im Gegensatz zu Renno ist Wulnikowski in Würzburg unumstrittener Stammtorhüter. Der Routinier hat entscheidenden Anteil daran, dass die Kickers mit nur fünf Gegentreffern nach zwölf Spieltagen die beste Abwehr der Liga stellen.

Außerdem stehen die Würzburger nach dem 3:2 am Dienstag beim Regionalliga-Absteiger FC Eintracht Bamberg - Wulnikowski wurde dabei vom jungen Dominik Brunnhübner (25) vertreten - im Viertelfinale um den Bayerischen Verbandspokal. Sie dürfen damit weiter von der erneuten Teilnahme am DFB-Pokal träumen.

Begonnen hatte die Karriere von Robert Wulnikowski, der im polnischen Bydgoszcz (Bromberg) geboren wurde, im Nachwuchsbereich des FC Schalke 04. Weitere Stationen waren Rot-Weiss Essen, der 1. FC Union Berlin, VfR Aalen, Sportfreunde Siegen, Kickers Offenbach und RB Leipzig II. Seit Sommer 2014 spielt er für Würzburg. Gleich in seiner ersten Saison dort gelang der Aufstieg in die 3. Liga.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Robert Wulnikowski über die Gründe für die wenigen Gegentreffer, seine Zukunftsplanungen und die Rolle als "Methusalem" der Liga.

DFB.de: Als Aufsteiger kassierte Würzburg in zwölf Partien erst fünf Gegentore. Wie kommt diese beachtliche Bilanz zustande, Herr Wulnikowski?

Robert Wulnikowski: Da gibt es kein Geheimrezept. Auch bei uns beginnt die Defensive schon ganz weit vorne. Wir versuchen, aus einer stabilen Grundordnung heraus schnell hinter den Ball zu kommen, um früh zum Gegenpressing anzusetzen. Abwehrarbeit ist bei uns Sache der ganzen Mannschaft.

DFB.de: Über mangelnde Beschäftigung haben Sie sich aber noch nicht beklagt, oder?

Wulnikowski: Nein, es gibt auch für mich immer etwas zu tun. Als Torwart versuche ich, über die 90 Minuten hellwach zu sein. Das ist das beste Rezept, um möglichst keine Gegentore zu kassieren.



Mit seinen 38 Jahren ist Torwart Robert Wulnikowski vom Aufsteiger Würzburger Kickers aktuell der älteste Spieler der 3. Liga. Nummer zwei in der Rangliste ist mit René Renno ebenfalls ein Schlussmann. Der Ersatztorhüter des FC Energie Cottbus ist 36 Jahre. Im Gegensatz zu Renno ist Wulnikowski in Würzburg unumstrittener Stammtorhüter. Der Routinier hat entscheidenden Anteil daran, dass die Kickers mit nur fünf Gegentreffern nach zwölf Spieltagen die beste Abwehr der Liga stellen.

Außerdem stehen die Würzburger nach dem 3:2 am Dienstag beim Regionalliga-Absteiger FC Eintracht Bamberg - Wulnikowski wurde dabei vom jungen Dominik Brunnhübner (25) vertreten - im Viertelfinale um den Bayerischen Verbandspokal. Sie dürfen damit weiter von der erneuten Teilnahme am DFB-Pokal träumen.

Begonnen hatte die Karriere von Robert Wulnikowski, der im polnischen Bydgoszcz (Bromberg) geboren wurde, im Nachwuchsbereich des FC Schalke 04. Weitere Stationen waren Rot-Weiss Essen, der 1. FC Union Berlin, VfR Aalen, Sportfreunde Siegen, Kickers Offenbach und RB Leipzig II. Seit Sommer 2014 spielt er für Würzburg. Gleich in seiner ersten Saison dort gelang der Aufstieg in die 3. Liga.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Robert Wulnikowski über die Gründe für die wenigen Gegentreffer, seine Zukunftsplanungen und die Rolle als "Methusalem" der Liga.

DFB.de: Als Aufsteiger kassierte Würzburg in zwölf Partien erst fünf Gegentore. Wie kommt diese beachtliche Bilanz zustande, Herr Wulnikowski?

Robert Wulnikowski: Da gibt es kein Geheimrezept. Auch bei uns beginnt die Defensive schon ganz weit vorne. Wir versuchen, aus einer stabilen Grundordnung heraus schnell hinter den Ball zu kommen, um früh zum Gegenpressing anzusetzen. Abwehrarbeit ist bei uns Sache der ganzen Mannschaft.

DFB.de: Über mangelnde Beschäftigung haben Sie sich aber noch nicht beklagt, oder?

Wulnikowski: Nein, es gibt auch für mich immer etwas zu tun. Als Torwart versuche ich, über die 90 Minuten hellwach zu sein. Das ist das beste Rezept, um möglichst keine Gegentore zu kassieren.

DFB.de: Nur fünf Gegentreffer kassiert - aber auch erst acht Tore geschossen. Wie können Sie als Torwart der Offensive helfen?

Wulnikowski: Durch schnelle Abwürfe und lange Bälle will ich die Offensive erreichen. Allerdings bin ich zu weit weg, um dem Angriff entscheidend helfen zu können.

DFB.de: Mit Ihren 38 Jahren sind Sie der älteste Spieler in der 3. Liga. Was bedeutet Ihnen das?

Wulnikowski: Dass ein Spieler in meinem Alter nicht automatisch zum alten Eisen gehört, sondern Leistung bringen kann und auch gebraucht wird - das bedeutet mir sehr viel.

DFB.de: Sie waren in der 3. Liga zeitweise sogar Rekordspieler, befinden sich immer noch in den Top Ten. Sind Sie stolz darauf?

Wulnikowski: Logisch! Letztlich spielt das Alter auch gar keine Rolle. Entscheidend ist die Leistung, nicht die Zahl der Jahre oder Spiele.

DFB.de: Wie hat sich die 3. Liga über die Jahre entwickelt?

Wulnikowski: Die Qualität der Mannschaften und ihrer Spieler ist gewachsen, die Leistungsdichte ist bedeutend höher geworden. Die Ausgeglichenheit erleben wir ja derzeit an jedem Spieltag.

DFB.de: Wie können Sie gerade den jüngeren Spielern mit Ihrer Erfahrung helfen?

Wulnikowski: Für mich als Führungsspieler ist es entscheidend, mit gefestigter Persönlichkeit und Leistung voranzugehen und so den anderen, jungen Mitspielern ein Vorbild zu sein.

DFB.de: Sie sind mit Würzburg aufgestiegen. Was ist die besondere Herausforderung für Sie bei den Kickers?

Wulnikowski: Wir wollen den maximalen Erfolg. Rein spielerisch haben wir gezeigt, dass wir in der 3. Liga angekommen sind. Es waren aber einige Ergebnisse dabei, die anders hätten aussehen müssen. Wir haben uns in zwei, drei Spielen nicht entscheidend belohnt. Doch als Aufsteiger ist das eben so: Du musst dich erst zurechtfinden. Im Großen und Ganzen können wir zum jetzigen Zeitpunkt zufrieden sein. Entscheidend ist, dass wir auch aus unseren Fehlern lernen. Aktuell ist das so. Das stimmt mich positiv.

DFB.de: Nach dem Zwangsabstieg von Kickers Offenbach aus der 3. Liga im Sommer 2013 standen Sie plötzlich ohne Verein da. Eine schwierige Zeit?

Wulnikowski: Erst einmal weißt du nicht, wie es weitergeht - aber auch solche Situationen gehören zum Profi-Alltag. Und zum Glück war es ja nur eine kurze Zeit, in der ich ohne Verein war.

DFB.de: Über RB Leipzig II sind Sie nach Würzburg gewechselt. Wie kam es dazu?

Wulnikowski: Trainer Bernd Hollerbach und ich hatten telefoniert. Wir beide haben schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Wir hatten die gleichen Ziele: Erfolg und Aufstieg!

DFB.de: Welche Ziele haben Sie aktuell mit den Kickers?

Wulnikowski: Mein Blick schweift nicht allzu weit in die Zukunft. Für uns geht es in dieser Saison einzig und alleine darum, so schnell wie möglich 40 Punkte zu holen und uns in der 3. Liga zu etablieren.

DFB.de: Wie lange wollen Sie noch Fußball spielen?

Wulnikowski: So lange ich meine Leistung bringe und damit der Mannschaft und dem Verein helfen kann. Aktuell, glaube ich, passt das.

DFB.de: Gibt es Pläne für die Zeit nach der Karriere?

Wulnikowski: Ich möchte dem Profigeschäft als Torwarttrainer erhalten bleiben. Das ist aber Zukunftsmusik. Derzeit stehe ich im Kasten und fühle mich dort absolut wohl.