FC Bayern legt "Doppelschicht" ein

In der Regionalliga geht es weiter Schlag auf Schlag. Nachdem vier der fünf Staffeln auch unter der Woche im Einsatz waren - nur Bayern pausierte - steht ab dem heutigen Freitag bereits der nächste Spieltag an. Im Westen kommt es zum Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Viktoria Köln. Rot-Weiß Oberhausen will nach drei Auftaktniederlagen bei der U 23 von Borussia Dortmund endlich punkten. In der Regionalliga Nord strebt der SV Meppen beim BSV Rehden die Revanche für die Pokalpleite vor wenigen Tagen an und in Bayern ist auch die U 23 des FC Bayern München gleich doppelt im Einsatz, nachdem viele FCB-Spieler mit den Bundesligaprofis auf USA-Reise waren. DFB.de bietet den umfassenden Blick auf den Regionalliga-Spieltag.

RL Bayern: Bayern schießen sich mit 13 Treffern warm

Die U 23 des FC Bayern München ist am 6. Spieltag in der Regionalliga Bayern erstmals seit fast drei Wochen wieder im Einsatz. Am heutigen Freitag (ab 19 Uhr) geht es zur zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt 04. Grund für die Auszeit: Sieben U 23-Spieler waren mit den Bundesligaprofis auf USA-Reise. Deshalb wurden gleich drei Begegnungen der Mannschaft von FCB-Trainer Heiko Vogel verlegt. Eines davon findet bereits am Montag (ab 16 Uhr) beim TSV Buchbach statt. Damit steht für die Münchner eine Doppelschicht an.

Nach ihren beiden Auftaktsiegen in der Liga hielten sich die Bayern mit Testspielen in Form. Nach einer knappen 0:1-Niederlage gegen den spanischen Drittligisten Atlético Baleares und einem 2:2 gegen den österreichischen Regionalligisten FC Kufstein folgte am Dienstag ein 13:1-Erfolg beim Bayernliga-Schlusslicht BCF Wolfratshausen.

Die Personaldecke ist nach wie vor dünn: Neben den Langzeitverletzten Ilias Becker (Muskelverletzung), Torsten Oehrl (Bänderanriss), Riccardo Basta (Aufbautraining), Bernard Mwarome (Innenmeniskusriss), Bastian Grahovac, Valentin Micheli, Alexander Gschwend und Marcel Leib (alle Kreuzbandriss) müssen die Bayern auch auf Tim Häußler verzichten. Der Linksverteidiger hat eine leichte Muskelverletzung im rechten Hüftbeuger. Der Einsatz von Torhüter Andreas Rössl ist außerdem wegen Rückenproblemen fraglich.

Spitzenreiter SpVgg Unterhaching bekommt es im Top-Spiel am heutigen Freitag (ab 19 Uhr) mit der U 23 des FC Augsburg zu tun. Die Hachinger gewannen ihre ersten vier Begegnungen, zogen durch einen 5:0-Auswärtserfolg beim unterklassigen Verein SV Schwabegg außerdem in die zweite Runde des Bayerischen Verbandspokals ein.

Auch die Augsburger überzeugten bisher auf ganzer Linie. Die Mannschaft von Trainer und Ex-Nationalspieler Christian Wörns rangiert auf Platz drei, hat nach fünf Spielen bereits 20 Tore auf dem Konto. Unter anderem besiegte der FCA den Aufsteiger SV Seligenporten 12:0, sorgte damit für den höchsten Regionalligasieg der Geschichte. FCA-Stürmer Marco Richter markierte dabei gleich sieben Tore - ebenfalls Rekord!

In einem Duell zweier Aufsteiger stehen sich ebenfalls heute (ab 19 Uhr) der TSV 1860 Rosenheim und der VfR Garching gegenüber. Die Gastgeber wollen das überraschende Aus im Bayerischen Verbandspokal vergessen machen. Am Dienstag unterlag Rosenheim beim Kreisligisten SV Bruckmühl sensationell 1:3.

Gegen Garching muss der TSV auf einige Spieler verzichten. Neben dem Langzeitverletzten Johannes Zottl steht auch Torwart Mario Stockenreiter (leichte Knieprobleme) nicht zur Verfügung. Ob Zugang Maximilian Mayerl (Probleme in den Adduktoren/kam vom FC Kufstein/Österreich) wieder einsatzbereit ist, entscheidet TSV-Trainer Klaus Seidel kurzfristig. Stefan Mück, Andreas Maurer und Egehan Caner haben ihre Verletzungen zwar auskuriert. Allerdings ist auch beim Trio fraglich, ob es schon für einen Einsatz reicht.

RL West: RWE-Trainer Demandt adelt Wunderlich

Das Topspiel des 4. Spieltages in der Regionalliga West steigt am Samstag (ab 14 Uhr) im Stadion an der Hafenstraße zwischen dem Ex-Bundesligisten Rot-Weiß Essen und dem ehemaligen Zweitligisten FC Viktoria Köln. Beide Teams werden hoch gehandelt. Den Gästen aus der Domstadt werden sogar die größten Chancen auf den Titel eingeräumt.

Die Essener, die auf eine fünfstellige Kullise hoffen, starteten mit sieben Punkten aus drei Spielen stark in die Saison, die Viktoria hat erst vier Zähler auf dem Konto. RWE-Trainer Sven Demandt zeigt Respekt vor dem Gegner: „Die Viktoria verfügt über den am besten besetzten Kader und über die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten. Wir wissen, was uns erwartet“, erklärt der 51-jährige Fußball-Lehrer im Gespräch mit FUSSBALL.DE.

Vor allem auf Viktoria-Kapitän und Ex-Zweitligaspieler Mike Wunderlich, der bereits vier Saisontore auf dem Konto hat, hält Demandt große Stücke: „Dass Mike eigentlich zu gut für diese Liga ist, weiß inzwischen wohl jeder. Er hat nicht von ungefähr schon in der zweiten Liga gespielt.“ Verzichten muss RWE weiterhin auf Stürmer Kamil Bednarski (Sehnenriss). Ob Routinier Frank Löning dabei ist, entscheidet sich kurzfristig. Der 34-jährige Angreifer musste bereits im Derby beim Wuppertaler SV (0:0) wegen Wadenproblemen aussetzen.

Der Aufsteiger aus Wuppertal konnte in seinen bisherigen drei Spielen überzeugen. Vor der Begegnung beim SV Rödinghausen am Samstag (ab 14 Uhr) hat der WSV noch keine Partie verloren, drei Remis stehen zu Buche. Bemerkenswert: Das 0:0 gegen Rot-Weiss Essen verfolgten exakt 11.243 Zuschauer im Stadion am Zoo. „Das zeigt, wie groß die Sehnsucht in Wuppertal nach solchen Duellen war“, sagt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen gegenüber DFB.de. In Rödinghausen soll jetzt möglichst der erste Dreier her.

Der SVR hat dagegen einen Fehlstart hingelegt. Die Mannschaft des neuen Trainers Alfred Nijhuis sammelte erst einen Zähler (0:0 gegen die TSG Sprockhövel). Gegen den SC Wiedenbrück (0:2) und zuletzt beim Bonner SC (2:3) ging Rödinghausen jeweils leer aus. Nach der Partie in Bonn war der frühere Bundesliga-Profi Nijhuis (MSV Duisburg, Borussia Dortmund) bedient: „Ich bin tief enttäuscht, wie wir die Gegentore kassiert haben. Das waren alles Situationsfehler. Wenn wir von unseren Riesenchancen zwischen der 50. und 60. Minute aber zumindest eine nutzen, hätte es vermutlich für einen Sieg gereicht“, so Nijhuis, der gleichzeitig betont: „Wir müssen das jetzt wegstecken.“

Ex-Bundesligist Rot-Weiß Oberhausen startet am heutigen Freitag (ab 19 Uhr) bei der U 23 von Borussia Dortmund den nächsten Versuch, die ersten Punkte einzufahren. Die ersten drei Begegnungen verlor der Traditionsverein vom Niederrhein ohne eigenes Tor, rangiert am Tabellenende. Die Gastgeber aus Dortmund sind dagegen gut aus den Startlöchern gekommen, holten sieben von neun möglichen Zählern und grüßen von der Spitze.

RL Nord: Vizemeister Oldenburg peilt ersten Sieg an

Wenn Spitzenreiter SV Meppen im Rahmen des 3. Spieltages in der Regionalliga Nord am Samstag (ab 15 Uhr) zum Derby beim BSV Schwarz-Weiß Rehden gastiert, ist der von Christian Neidhart trainierte SVM besonders motiviert. Denn: Die Emsländer scheiterten erst vor wenigen Tagen im Achtelfinale des Niedersachsenpokals am BSV (1:3). „Es ist gut, dass wir so schnell die Möglichkeit bekommen, uns zu revanchieren. Außerdem möchten wir den Platz an der Spitze auch verteidigen, wenn wir ihn schon einmal erobert haben“, so Neidhart im FUSSBALL.DE-Interview.

Verzichten muss Meppen auf Torwart Benjamin Gommert und Stürmer Max Kremer. Das Duo laboriert an Muskelfaserrissen, fehlte bereits im attraktiven Testspiel gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen am Mittwochabend (0:2).

Wann platzt der Knoten beim VfB Oldenburg? Der Vizemeister wartet vor der Partie beim Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg am Sonntag (ab 15 Uhr) noch auf den ersten Pflichtspielsieg in dieser Saison. Weder in der Liga (ein Remis, eine Niederlage) noch im Niedersachsenpokal (0:1 in Rehden) ging Oldenburg bisher als Sieger vom Platz.

Lupo Martini ergeht es ähnlich. Der Neuling schied ebenfalls aus dem Niedersachsenpokal aus (0:3 beim Landesligisten TuS Sulingen) und hat in der Liga noch keine Begegnung für sich entscheiden können. Die ersten beiden Spiele im ersten Regionalligajahr der Vereinsgeschichte gingen jeweils verloren.

Der Lüneburger SK Hansa will nach dem optimalen Saisonauftakt (zwei Siege aus zwei Spielen) am Sonntag (ab 14 Uhr) beim ETSV Weiche Flensburg nachlegen. Der hochgehandelte ETSV kam unter der Woche zu seinem ersten Saisonsieg, gewann trotz eines 0:1-Rückstands noch 2:1 bei Eintracht Norderstedt. Gegen Lüneburg kann ETSV-Cheftrainer Daniel Jurgeleit weiterhin nicht auf Marc Böhnke (anhaltende Leistenprobleme) und Kevin Schulz (Fersenverletzung) zurückgreifen. Bei Böhnke rechnet der ETSV damit, dass er erst in einigen Monaten wieder zur Verfügung steht.

RL Nordost: Energie Cottbus im Livespiel unter Zugzwang

Drittliga-Absteiger Energie Cottbus steht am 4. Spieltag der Regionalliga Nordost bereits unter Druck. Vor der Begegnung gegen den FC Viktoria Berlin, die am Sonntag (ab 14.05 Uhr) live im RB Fernsehen übertragen wird, haben die als Top-Favorit auf den Titel gehandelten Lausitzer noch keinen dreifachen Punktgewinn auf dem Konto, mussten sich bisher mit zwei Remis begnügen.

Die Viktoria startete gut, holte vier von sechs möglichen Punkten und tritt mit viel Selbstvertrauen beim langjährigen Bundesligisten an. Zuletzt holten die Hauptstädter beim Stadtrivalen Berliner AK (1:1) einen Punkt. Ex-Profi Karim Benyamina rettete seiner Mannschaft gegen seinen ehemaligen Verein mit einem Tor in der Schlussphase das Remis. „Am Ende hätten wir fast sogar noch drei Punkte mitgenommen. Das wäre aber wohl zu viel des Guten gewesen“, so Viktoria-Trainer Ersan Parlatan.

Das zweite Live-Spiel im Nordosten ist die Begegnung zwischen Spitzenreiter FC Carl Zeiss Jena und dem SV Babelsberg 03. Das Duell der beiden ehemaligen Zweitligisten wird am Sonntag (ab 14.05 Uhr) vom MDR Fernsehen übertragen. Die Gastgeber sind das einzige Team, das aus den ersten drei Spielen die optimale Ausbeute von neun Punkten sammeln konnte. Außerdem bemerkenswert: Jena hat noch kein Gegentor kassiert (5:0 Treffer).

Aber auch Babelsberg sorgte im Rahmen der englischen Woche für Furore. Gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf behielt der SVB 5:2 die Oberhand. Sowohl für Jena als auch für Babelsberg ist das Spiel die Generalprobe für den anstehenden Saisonhöhepunkt im DFB-Pokal. Der FC Carl Zeiss empfängt in der kommenden Woche (Freitag, 19. August, ab 20.45 Uhr) den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Babelsberg hat am Samstag, 20. August, (ab 15.30 Uhr) Heimrecht gegen den Erstliga-Aufsteiger SC Freiburg

Auf Leipzig folgt Leipzig: Nach der 1:2-Auswärtsniederlage beim Aufsteiger 1. FC Lok Leipzig geht es für den Aufstiegsaspiranten FSV Wacker Nordhausen am Sonntag (ab 13.30 Uhr) gegen die U 23 von RB Leipzig. Nach dem ersten Punktverlust der Saison monierte FSV-Trainer Joe Albersinger: „Wir haben unsere guten Chancen nicht ausgespielt und im entscheidenden Moment nicht den Abschluss gefunden. Lok war das Quäntchen besser und hatte im entscheidenden Moment das Glück auf seiner Seite.“

Der RB-Nachwuchs rangiert mit sieben Punkten einen Zähler vor Nordhausen auf Platz drei. Die „Roten Bullen“ sind noch unbesiegt, weisen genau wie Spitzenreiter Jena ein Torverhältnis von 5:0 auf.

RL Südwest: Zweites Derby für Watzenborn-Steinberg

Zweites Spiel, zweites Derby: Für Aufsteiger SC Teutonia Watzenborn-Steinberg geht es in der Regionalliga Südwest nach dem erfolgreichen Auftakt gegen den TSV Steinbach (3:0) am Samstag (ab 14 Uhr) beim KSV Hessen Kassel erneut mit einem hessischen Duell weiter.

Im Auestadion setzt der Liganeuling, der die erste Regionalliga-Saison seiner Vereinsgeschichte befindet, auch wieder auf die Qualitäten von Stürmer Abdenour Amachaibou. Der Zugang vom Drittligisten SC Preußen Münster markierte gegen Steinbach einen Doppelpack, wurde dafür von den FUSSBALL.DE-Usern zum Regionalliga-Spieler der Woche gewählt. Auch Kassel startete mit einem Sieg, gewann beim FK Pirmasens 2:1.

Ein Topspiel findet beim Meister statt. Der SV Waldhof Mannheim bekommt es am heutigen Freitag (ab 19.30 Uhr) mit der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim zu tun. Beide Teams streben dabei den zweiten Sieg im zweiten Spiel an. Mannheim gewann 3:2 beim Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers, die TSG behielt gegen die U 23 des VfB Stuttgart 4:1 die Oberhand. „Hoffenheim hat eine junge Mannschaft, die sehr früh ins Pressing geht. Wir müssen hellwach sein und wie in Stuttgart viel Leidenschaft auf den Platz bringen“, fordert SVW-Cheftrainer Gerd Dais.

Er muss neben Angreifer Giuseppe Burgio (Knieporbleme) auch auf Stammtorwart Christopher Gäng verzichten. Der Zugang vom Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach fällt mit einem Teilabriss der Patellasehne am linken Knie rund drei bis fünf Wochen aus.

Beim Titelfavoriten SV 07 Elversberg könnten in der Begegnung gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag (ab 14 Uhr) zwei Zugänge ihr Debüt geben. Unter der Woche nahm die SVE Angreifer Julius Perstaller vom Drittligisten FC Hansa Rostock sowie Verteidiger Leon Heine vom Nord-Regionalligisten Lüneburger SK unter Vertrag.

Nach dem 1:0-Auftakterfolg beim SV Eintracht Trier, den Ex-Bundesligaprofi Edmond Kapllani mit einem akrobatischen Treffer sicherstellte, will Elversberg den optimalen Saisonstart perfekt machen. Mit dem Auftritt in Trier war SVE-Trainer und Ex-Profi Michael Wiesinger zwar nicht zu 100 Prozent zufrieden, fügte aber hinzu: „Auch wenn es Licht und Schatten in unserem Spiel gab: Wichtig war, dass wir auf unsere Situation gewartet und dann im entscheidenden Moment zugeschlagen haben.“