Riese im Erzgebirge: "Die 3. Liga ist ein bisschen verrückt"

Nach fünf Jahren in der 2. Bundesliga musste sich der FC Erzgebirge Aue nach der vergangenen Saison vorerst aus dem Unterhaus des deutschen Profifußballs verabschieden. Als Tabellen-17. reichte es nicht zum Klassenverbleib. Kurios und problematisch zugleich: Kein Spieler aus dem Kader der Erzgebirger besaß zu diesem Zeitpunkt einen gültigen Vertrag für die 3. Liga.

Mit einigen Akteuren konnten die Sachsen zwar noch verlängern, insgesamt ging bei den Veilchen aber ein großer Umbruch über die Bühne. Viele Spieler verließen den dreimaligen DDR-Meister (1956, 1959 und 1959), bislang 13 Zugänge schlossen sich dem FCE an. Dazu gehört auch Mittelfeldspieler Philipp Riese, der zuvor für den Zweitligisten 1. FC Heidenheim am Ball war. Der 25-Jährige wurde auf Anhieb in den Mannschaftsrat gewählt und vom neuen Erzgebirge-Trainer Pavel Dotchev zum Stellvertreter von Kapitän und Torwart Martin Männel bestimmt.

In der DFB.de-Serie "Neu in der 3. Liga" spricht Philipp Riese im aktuellen Interview mit dem Journalisten Christian Knoth über die Gründe für seinen Wechsel nach Aue, die Qualität des FCE-Kaders, den Unterschied zwischen der 2. und der 3. Liga sowie den Saisonauftakt gegen den VfL Osnabrück am 25. Juli (ab 14 Uhr).

DFB.de: Bereits in der kommenden Woche startet die Saison, der Schlussspurt der Vorbereitung beginnt. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Riese?

Philipp Riese: Die Vorfreude auf die neue Spielzeit ist riesig, die Anspannung ist bereits da. Zwar schlaucht die Vorbereitung und unsere Mannschaft musste sich durch die vielen Zugänge auch erst einmal finden. Zu Saisonbeginn werden wir aber fit sein und ein eingespieltes Team beisammen haben.

DFB.de: Wie lautet Ihre Zielsetzung für die kommende Saison?

Riese: Intern haben wir noch kein Ziel festgelegt. Von irgendwelchen Floskeln sind wir auch weit entfernt. Wichtig ist, dass wir gut in die Saison starten. Dann werden wir sehen, wo unser Weg hinführt.

DFB.de: Sie haben in Aue einen Vertrag bis 2017 unterschrieben. Wo soll der Weg in dieser Zeit hinführen?

Riese: Ein Verein wie der FC Erzgebirge Aue gehört in die 2. Bundesliga. Wir wissen aber, dass der Weg dorthin schwer ist. Deshalb wird auch kurzfristig sicher nicht das Ziel ausgegeben, sofort den Sprung in Liga zwei schaffen zu müssen. Mittelfristig sollte der Verein aber ambitioniert sein, in das Unterhaus zurückzukehren.



Nach fünf Jahren in der 2. Bundesliga musste sich der FC Erzgebirge Aue nach der vergangenen Saison vorerst aus dem Unterhaus des deutschen Profifußballs verabschieden. Als Tabellen-17. reichte es nicht zum Klassenverbleib. Kurios und problematisch zugleich: Kein Spieler aus dem Kader der Erzgebirger besaß zu diesem Zeitpunkt einen gültigen Vertrag für die 3. Liga.

Mit einigen Akteuren konnten die Sachsen zwar noch verlängern, insgesamt ging bei den Veilchen aber ein großer Umbruch über die Bühne. Viele Spieler verließen den dreimaligen DDR-Meister (1956, 1959 und 1959), bislang 13 Zugänge schlossen sich dem FCE an. Dazu gehört auch Mittelfeldspieler Philipp Riese, der zuvor für den Zweitligisten 1. FC Heidenheim am Ball war. Der 25-Jährige wurde auf Anhieb in den Mannschaftsrat gewählt und vom neuen Erzgebirge-Trainer Pavel Dotchev zum Stellvertreter von Kapitän und Torwart Martin Männel bestimmt.

In der DFB.de-Serie "Neu in der 3. Liga" spricht Philipp Riese im aktuellen Interview mit dem Journalisten Christian Knoth über die Gründe für seinen Wechsel nach Aue, die Qualität des FCE-Kaders, den Unterschied zwischen der 2. und der 3. Liga sowie den Saisonauftakt gegen den VfL Osnabrück am 25. Juli (ab 14 Uhr).

DFB.de: Bereits in der kommenden Woche startet die Saison, der Schlussspurt der Vorbereitung beginnt. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Riese?

Philipp Riese: Die Vorfreude auf die neue Spielzeit ist riesig, die Anspannung ist bereits da. Zwar schlaucht die Vorbereitung und unsere Mannschaft musste sich durch die vielen Zugänge auch erst einmal finden. Zu Saisonbeginn werden wir aber fit sein und ein eingespieltes Team beisammen haben.

DFB.de: Wie lautet Ihre Zielsetzung für die kommende Saison?

Riese: Intern haben wir noch kein Ziel festgelegt. Von irgendwelchen Floskeln sind wir auch weit entfernt. Wichtig ist, dass wir gut in die Saison starten. Dann werden wir sehen, wo unser Weg hinführt.

DFB.de: Sie haben in Aue einen Vertrag bis 2017 unterschrieben. Wo soll der Weg in dieser Zeit hinführen?

Riese: Ein Verein wie der FC Erzgebirge Aue gehört in die 2. Bundesliga. Wir wissen aber, dass der Weg dorthin schwer ist. Deshalb wird auch kurzfristig sicher nicht das Ziel ausgegeben, sofort den Sprung in Liga zwei schaffen zu müssen. Mittelfristig sollte der Verein aber ambitioniert sein, in das Unterhaus zurückzukehren.

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DFB.de: Sie sind einer von zahlreichen Zugängen in einem beinahe komplett erneuerten Kader. Wie schätzen Sie die Qualität der Mannschaft ein?

Riese: Wir haben auf jeden Fall eine gute Mischung aus Jung und Alt. Es ist genug Qualität vorhanden, um in der Liga bestehen zu können. Wie wir das auf dem Platz umsetzen können, wird sich allerdings noch zeigen. Am Samstag werden wir unsere letzte Vorbereitungspartie beim Nordost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena bestreiten. Nach der Begegnung sehen wir, wo wir derzeit stehen.

DFB.de: Zuletzt waren Sie noch für den Zweitligisten 1. FC Heidenheim am Ball. Warum kam es zum Wechsel nach Aue?

Riese: Ich habe in Heidenheim keine sportliche Perspektive für mich gesehen und deshalb meinen Vertrag aufgelöst. In der abgelaufenen Saison kam ich nur zu zehn Einsätzen in der 2. Bundesliga. Ich wollte mich deshalb einer neuen Herausforderung stellen. Die wird mir in Aue nun geboten.

DFB.de: Als gebürtiger Neubrandenburger haben Sie bereits als Jugendlicher für Ostklubs wie den ZFC Meuselwitz und den 1. FC Lokomotive Leipzig gespielt. Hat auch die Nähe zu Ihrer Heimat eine Rolle gespielt?

Riese: Die Nähe zu meiner Familie ist eine schöne Sache. Die vergleichsweise geringe Entfernung von 75 Kilometer lässt mehr Kontakt zu als noch zu Zeiten, in denen ich bei Arminia Bielefeld oder in Heidenheim gespielt habe. Der private Aspekt war aber nicht der Hauptgrund für meinen Wechsel nach Aue. Er hat bei meiner Entscheidung eher eine positive Nebenrolle gespielt.

DFB.de: Auch wenn Sie noch nicht lange im Verein sind: Was macht den FCE im Vergleich zu anderen Klubs besonders?

Riese: Das ist schwierig zu beantworten, weil wir noch nicht in den Liga-Alltag gestartet sind. Beispielsweise konnte ich im FCE-Trikot die heimische Kulisse bei vollem Haus noch nicht hautnah erleben. Dass aber die Fans im Erzgebirge für eine besondere Atmosphäre sorgen, habe ich durch die Auswärtspartie mit Heidenheim bereits mitbekommen. Ich freue mich sehr darauf, schon in der kommenden Woche im Erzgebirgsstadion vor tausenden Zuschauern aufzulaufen.

DFB.de: Sie wurden in den Mannschaftsrat berufen und sind stellvertretender Kapitän. Wie kam es dazu?

Riese: Die Entscheidung liegt zunächst einmal beim Trainer. Es gibt in unserer Mannschaft nun einmal nicht so viele erfahrene Spieler, die für eine solche Rolle in Frage kämen. Als ich gefragt wurde, habe ich keinen Grund gesehen, den Posten des stellvertretenden Kapitäns nicht zu übernehmen.

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DFB.de: Wie wichtig ist es, gleich zu Beginn einen solchen Vertrauensbeweis zu erhalten?

Riese: Selbstverständlich freue ich mich über die gezeigte Anerkennung des Trainers und der Mannschaft. Ich möchte mich nun in dieser Position etablieren. Es ist definitiv eine neue Herausforderung für mich. Aber wie sagt man so schön? Man wächst mit seinen Aufgaben. Das ist mein Ziel.

DFB.de: Für Arminia Bielefeld haben Sie bereits drittklassig gespielt. Wie groß ist der Unterschied zwischen Liga zwei und drei?

Riese: Der Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga ist aus sportlicher Sicht nicht sehr groß. Allerdings gibt es doch einige Unterschiede. In Liga drei werden mehr Spiele absolviert und die Vereine liegen enger zusammen - sowohl sportlich als auch geografisch gesehen. Die 3. Liga ist auch ein bisschen verrückt. Jeder kann jeden schlagen. Statt fünf oder sechs Vereine sind hier gleich zwölf bis 14 Mannschaften darauf aus, um den Aufstieg mitzuspielen. Hinzu kommen die vielen Derbys, die für uns anstehen.

DFB.de: Gleich acht Ostklubs sind jetzt in der 3. Liga am Start. Ist in solchen Partien die Anspannung höher?

Riese: Nein, das würde ich nicht sagen. Die Anspannung sollte vor jedem Spiel gleich sein. Allerdings ist bei Nachbarschaftsduellen in der Regel immer mehr los als bei anderen Begegnungen. Vor ausverkauftem Haus zu spielen, macht noch einmal mehr Spaß. Vor allem die vielen Derbys machen deshalb auch den Reiz der 3. Liga aus.

DFB.de: Zum Auftakt empfangen Sie mit den FC Erzgebirge den VfL Osnabrück. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Riese: Der VfL verfügt über eine etablierte und erfahrene Mannschaft, die mittelfristig ebenfalls den Plan verfolgt, in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Zum Saisonauftakt ist es auf jeden Fall nicht die einfachste Aufgabe, gegen Osnabrück anzutreten. Unser Trainer wird uns aber bestmöglich auf den Gegner vorbereiten. Ich bin optimistisch, dass wir erfolgreich in die Spielzeit starten.