Revierderby um Platz zwei und Bayerns zweiter Meistermatchball

In der Bundesliga geht es in einer englischen Woche ohne Verschnaufpause weiter - und wie! Am 27. Spieltag können heute (ab 20 Uhr, live auf Sky) gleich zwei Vorentscheidungen fallen: Im 144. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 wird nicht nur die Frage beantwortet, wer die fußballerische Nummer eins im Ruhrgebiet ist, sondern auch, wer als Zweitplatzierter in die verbleibenden sieben Runden gehen darf. In der Hauptstadt hat Bayern München zur gleichen Zeit den frühesten Gewinn der Deutschen Meisterschaft aller Zeiten bei seinem Gastspiel bei Hertha BSC diesmal in eigener Hand. Abstiegskampf gegen Europaträume heißt es in den Duellen Werder Bremen gegen VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig gegen den 1. FSV Mainz 05.

Nicht nur der ganze "Pott" schaut vor dem ausverkauften, ewig jungen Revierderby zwischen der Borussia und Schalke erwartungsfroh nach Dortmund. Diesmal birgt das Treffen der beiden Rivalen sogar eine besondere Brisanz: Waren die "Königsblauen" am elften Spieltag im November schon auf elf Punkte distanziert, könnten sie mit einem Auswärtsdreier 16 Runden später tatsächlich an den "Schwarz-Gelben" vorbeiziehen und als Zweiter den Kurs Vizemeisterschaft einschlagen.

Gar kein so unrealistisches Szenario, denn bei den Dortmundern sind Heimsiege gegen Schalke in der Ära von Trainer Jürgen Klopp eine Rarität. Der BVB hat vor der 144. Auflage nur eines der letzten sechs Spiele gegen den Erzrivalen vor eigenen Fans gewonnen - und zwar mit 2:0 am 26. November 2011. Im Hinspiel der laufenden Saison gewannen die Borussen auf Schalke immerhin 3:1 (26. Oktober 2013). In den bisherigen 143 Pflichtspielduellen stehen für den BVB 49 Siege, 37 Unentschieden und 57 Niederlagen in der Statistik.

Zahlreiche Ausfälle auf beiden Seiten

Die sportlichen Voraussetzungen für ein Fußball-Fest könnten besser nicht sein. "Beide Mannschaften spielen eine tolle Saison, beide stehen auf einem Champions-League-Platz", freut sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dessen Mannschaft sich am Samstag mit einem 3:0 in Hannover warmgeschossen hat. Fehlen werden neben den langzeitverletzten Jakub Blaszszykowski, Neben Subotic (beide Kreuzbandriss), Sven Bender (Schambeinentzündung) und Ilkay Gündogan (Nerv im Rücken entzündet) auch Marcel Schmelzer (Muskelfaseriss).

In Gelsenkirchen geizt man trotz der zahlreichen Ausfälle von u.a. Benedikt Höwedes (Muskelbündelriss), Jefferson Farfan (Kniereizung) und des Ex-Borussen Felipe Santana (Faserriss) nach einem 3:1 gegen Braunschweig auch nicht mit forschen Tönen: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir wollen dort gewinnen", sagte S04-Younster Kaan Ayhan, "wir sind die zweitbeste Rückrundenmannschaft. Wir können da mit breiter Brust auflaufen." In der Zwischentabelle der zweiten Saisonhälfte belegt Dortmund übrigens drei Punkte dahinter Rang drei. Spannung ist im Signal-Iduna-Park, in dem rund 3000 Polizisten und Ordner für die Sicherheit aller Fans sorgen werden, garantiert.

Schale winkt: Rekordmeister vor nächstem Rekord

Aufgrund der Ausläufer des Spannungshochs im Westen gerät die bevorstehende vorgezogene Meistersause der Bayern ein wenig in den Hintergrund. Zig Liter Weißbier werden wohl dennoch in den Katakomben des Berliner Olympiastadions kaltstehen. War der Klub-Weltmeister am vergangenen Wochenende beim 2:0 in Mainz noch auf Schützenhilfe angewiesen, kann den Bayern bei einem weiteren Dreier bei der Hertha definitiv kein Klub mehr in die Titelquere kommen. "Die Vorfreude ist natürlich groß", sagt David Alaba, der sich aber trotz 23 Punkten Vorsprung noch nicht am Ziel wähnt: "Wir wissen, dass wir es noch nicht geschafft haben."



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In der Bundesliga geht es in einer englischen Woche ohne Verschnaufpause weiter - und wie! Am 27. Spieltag können heute (ab 20 Uhr, live auf Sky) gleich zwei Vorentscheidungen fallen: Im 144. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 wird nicht nur die Frage beantwortet, wer die fußballerische Nummer eins im Ruhrgebiet ist, sondern auch, wer als Zweitplatzierter in die verbleibenden sieben Runden gehen darf. In der Hauptstadt hat Bayern München zur gleichen Zeit den frühesten Gewinn der Deutschen Meisterschaft aller Zeiten bei seinem Gastspiel bei Hertha BSC diesmal in eigener Hand. Abstiegskampf gegen Europaträume heißt es in den Duellen Werder Bremen gegen VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig gegen den 1. FSV Mainz 05.

Nicht nur der ganze "Pott" schaut vor dem ausverkauften, ewig jungen Revierderby zwischen der Borussia und Schalke erwartungsfroh nach Dortmund. Diesmal birgt das Treffen der beiden Rivalen sogar eine besondere Brisanz: Waren die "Königsblauen" am elften Spieltag im November schon auf elf Punkte distanziert, könnten sie mit einem Auswärtsdreier 16 Runden später tatsächlich an den "Schwarz-Gelben" vorbeiziehen und als Zweiter den Kurs Vizemeisterschaft einschlagen.

Gar kein so unrealistisches Szenario, denn bei den Dortmundern sind Heimsiege gegen Schalke in der Ära von Trainer Jürgen Klopp eine Rarität. Der BVB hat vor der 144. Auflage nur eines der letzten sechs Spiele gegen den Erzrivalen vor eigenen Fans gewonnen - und zwar mit 2:0 am 26. November 2011. Im Hinspiel der laufenden Saison gewannen die Borussen auf Schalke immerhin 3:1 (26. Oktober 2013). In den bisherigen 143 Pflichtspielduellen stehen für den BVB 49 Siege, 37 Unentschieden und 57 Niederlagen in der Statistik.

Zahlreiche Ausfälle auf beiden Seiten

Die sportlichen Voraussetzungen für ein Fußball-Fest könnten besser nicht sein. "Beide Mannschaften spielen eine tolle Saison, beide stehen auf einem Champions-League-Platz", freut sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dessen Mannschaft sich am Samstag mit einem 3:0 in Hannover warmgeschossen hat. Fehlen werden neben den langzeitverletzten Jakub Blaszszykowski, Neben Subotic (beide Kreuzbandriss), Sven Bender (Schambeinentzündung) und Ilkay Gündogan (Nerv im Rücken entzündet) auch Marcel Schmelzer (Muskelfaseriss).

In Gelsenkirchen geizt man trotz der zahlreichen Ausfälle von u.a. Benedikt Höwedes (Muskelbündelriss), Jefferson Farfan (Kniereizung) und des Ex-Borussen Felipe Santana (Faserriss) nach einem 3:1 gegen Braunschweig auch nicht mit forschen Tönen: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir wollen dort gewinnen", sagte S04-Younster Kaan Ayhan, "wir sind die zweitbeste Rückrundenmannschaft. Wir können da mit breiter Brust auflaufen." In der Zwischentabelle der zweiten Saisonhälfte belegt Dortmund übrigens drei Punkte dahinter Rang drei. Spannung ist im Signal-Iduna-Park, in dem rund 3000 Polizisten und Ordner für die Sicherheit aller Fans sorgen werden, garantiert.

Schale winkt: Rekordmeister vor nächstem Rekord

Aufgrund der Ausläufer des Spannungshochs im Westen gerät die bevorstehende vorgezogene Meistersause der Bayern ein wenig in den Hintergrund. Zig Liter Weißbier werden wohl dennoch in den Katakomben des Berliner Olympiastadions kaltstehen. War der Klub-Weltmeister am vergangenen Wochenende beim 2:0 in Mainz noch auf Schützenhilfe angewiesen, kann den Bayern bei einem weiteren Dreier bei der Hertha definitiv kein Klub mehr in die Titelquere kommen. "Die Vorfreude ist natürlich groß", sagt David Alaba, der sich aber trotz 23 Punkten Vorsprung noch nicht am Ziel wähnt: "Wir wissen, dass wir es noch nicht geschafft haben."

Rekorde über Rekorde und kein Ende: In der vergangenen Saison sorgte der (im wahrsten Sinne des Wortes) Rekordmeister scheinbar für ein Novum für die Ewigkeit, als er am 28. Spieltag schon nicht mehr von der Spitze zu verdrängen war. Doch bereits eine Saison später wird die Marke bei einer bisherigen Saisonbilanz von 24 Siegen und zwei Unentschieden bei keiner einzigen Niederlage wahrscheinlich schon fallen. Selbst bei einem Remis in der Hauptstadt könnte das in der Liga seit 51 Spielen unbesiegte Team von Trainer Pep Guardiola, das zudem bis auf den am Knie verletzten Holger Badstuber mit seiner besten Mannschaft antreten kann, bei einer um 34 Treffer besseren Tordifferenz schon vorsichtig die überdimensionalen Weißbiergläser heben.

Natürlich spricht in Berlin auch die Bilanz für den FC Bayern, die die vergangenen 18 Bundesligaspiele (Rekord!) und die letzten neun Auswärtsspiele (Rekord!) allesamt gewonnen haben. In den vergangenen zehn Vergleichen in der Hauptstadt gelang den Gastgebern, die ohne den gelbgesperrten Sebastian Langkamp auskommen müssen, nur ein einziger Sieg. Auch in der diesjährigen Rückserie ist die "Alte Dame" aus dem Tritt gekommen: zwei Siegen stehen bei zwei Unentschieden fünf Niederlagen gegenüber - zuletzt zweimal mit 0:3.

Wiedersehen mit Allofs, keines mit de Bruyne

Von einer derartigen Rekordflut können die Nordklubs aus Bremen und Wolfsburg nur träumen. Nach vier Spielen ohne Niederlage setzte es für Werder zuletzt ein Remis und eine Niederlage, die Aufholjagd der "Wölfe" mit drei Siegen in Folge und dem Viertelfinalerfolg im Pokal mündete zuletzt in vier Partien ohne Sieg. Immerhin sind bei sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone (Bremen) und aktuell Platz sechs (Wolfsburg) die Saisonziele beider Klubs trotzdem zum Greifen nah.

Ein Wiedersehen findet statt, eins fällt kurzfristig aus: Während Wolfsburgs Geschäftsführer Sport Klaus Allofs seit seinem Weggang aus Bremen das zweite Mal an der Weser aufschlägt, werden die Zuschauer 22-Millionen-Einkauf Kevin de Bruyne vermutlich nicht zu Gesicht bekommen. Nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Spiel gegen Augsburg (1:1) ist der frühere Bremer Publikumsliebling für seinen Auftritt beim Ex-Klub ebenso gesperrt wie auf der Gegenseite Philipp Bargfrede (5. Gelbe Karte). Die vergangenen beiden Aufeinandertreffen entschied der VfL jeweils mit 3:0 für sich.

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Mainz reist nach Braunschweig mit Erinnerungen

Unter Zugzwang steht Aufsteiger Braunschweig. Nach der Niederlage "auf" Schalke beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 16 schon wieder fünf Punkte und nun stellt sich Mainz 05 im Eintracht-Stadion vor - immerhin die viertbeste Rückrundenmannschaft und das Team, welches Bayern-Trainer Guardiola zur Aussage "einer der härtesten Gegner der Saison" hinreißen ließ. Zwar hat die Mannschaft von Coach Torsten Lieberknecht in der zweiten Saisonhälfte stetig gepunktet, aber auch nur einmal gewonnen (4:2 gegen den HSV). Gegen Mainz werden u.a. die leicht verletzten Karim Bellarabi, Ken Reichel und der gelbgesperrte Norman Theuerkauf nicht zur Verfügung stehen.

Der Gast aus Rheinhessen will nach einem Zwischenstopp in Sachen Punktehatz am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen die Bayern direkt wieder an die Vorwochen anknüpfen, als man aus den vorangegangenen neun Spielen sechs Siege holte und nur eins verlor. Bei nur drei Zählern Rückstand auf die viertplatzierten Leverkusener ist selbst die "Königsklasse" in der Karnevalshochburg keine Utopie mehr. Im ersten Gastspiel der "05er" in Braunschweig seit dem tragischen 4:1-Auswärtssieg am 25. Mai 2003, als man am 34. Spieltag den Bundesliga-Aufstieg im letzten Moment um ein Frankfurter Tor in der Schlussphase verpasste, fehlt u.a. Christoph Moritz (5. Gelbe Karte).