René van Eck: "In Aachen wird der Fußball gelebt"

René van Eck, Trainer des Drittligisten Alemannia Aachen, fällt auf: Eindrucksvolle Statur (1,84 Meter), Vollbart und schulterlange Haare. Der 46-jährige Niederländer ist seit Mitte September Trainer beim Zweitliga-Absteiger.

Nach einem schwierigen Start mit drei Niederlagen arbeiteten sich sich die Schwarz-Gelben durch ein 2:1 beim Chemnitzer FC und ein 1:1 gegen den SV Darmstadt 98 zumindest aus der Abstiegszone und erreichten durch ein 5:0 gegen den SV Eilendorf das Achtelfinale um den Mittelrheinpokal.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander spricht der Trainer aus Rotterdam, dessen Akzent an seine langjährige Tätigkeit in der Schweiz erinnert und der auch schon in Finnland gearbeitet hatte, über seinen Start in Aachen, die Möglichkeiten der Alemannia, niederländischen Offensivfußball und sein ungewöhnliches Hobby.

DFB.de: Herr van Eck, hätten Sie sich Ihren Start als Alemannia-Trainer so schwer vorgestellt?

René van Eck: Mir war klar, dass die Mannschaft nach dem nicht optimalen Saisonstart und ohne die beiden langzeitverletzten Leistungsträger Aimen Demai und Sascha Rösler etwas verunsichert war. Es dauerte seine Zeit, bis sich die Mannschaft an die neuen Automatismen gewöhnt hat. Wir steigern uns aber von Woche zu Woche.

DFB.de: Wie viele Steine waren Ihnen nach dem erlösenden 2:1 beim Chemnitzer FC vom Herzen gefallen?

van Eck: Der Jubel war schon recht groß, da sich Jungs endlich einmal belohnt hatten. Wir haben das Spiel in der Schlussphase noch gedreht, nachdem uns meiner Meinung nach zuvor ein Tor zu Unrecht aberkannt worden war. Das zeigt, dass die Mannschaft Moral und Charakter besitzt.

DFB.de: Woran muss Ihre Mannschaft nun in den kommenden Partien anknüpfen?



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René van Eck, Trainer des Drittligisten Alemannia Aachen, fällt auf: Eindrucksvolle Statur (1,84 Meter), Vollbart und schulterlange Haare. Der 46-jährige Niederländer ist seit Mitte September Trainer beim Zweitliga-Absteiger.

Nach einem schwierigen Start mit drei Niederlagen arbeiteten sich sich die Schwarz-Gelben durch ein 2:1 beim Chemnitzer FC und ein 1:1 gegen den SV Darmstadt 98 zumindest aus der Abstiegszone und erreichten durch ein 5:0 gegen den SV Eilendorf das Achtelfinale um den Mittelrheinpokal.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander spricht der Trainer aus Rotterdam, dessen Akzent an seine langjährige Tätigkeit in der Schweiz erinnert und der auch schon in Finnland gearbeitet hatte, über seinen Start in Aachen, die Möglichkeiten der Alemannia, niederländischen Offensivfußball und sein ungewöhnliches Hobby.

DFB.de: Herr van Eck, hätten Sie sich Ihren Start als Alemannia-Trainer so schwer vorgestellt?

René van Eck: Mir war klar, dass die Mannschaft nach dem nicht optimalen Saisonstart und ohne die beiden langzeitverletzten Leistungsträger Aimen Demai und Sascha Rösler etwas verunsichert war. Es dauerte seine Zeit, bis sich die Mannschaft an die neuen Automatismen gewöhnt hat. Wir steigern uns aber von Woche zu Woche.

DFB.de: Wie viele Steine waren Ihnen nach dem erlösenden 2:1 beim Chemnitzer FC vom Herzen gefallen?

van Eck: Der Jubel war schon recht groß, da sich Jungs endlich einmal belohnt hatten. Wir haben das Spiel in der Schlussphase noch gedreht, nachdem uns meiner Meinung nach zuvor ein Tor zu Unrecht aberkannt worden war. Das zeigt, dass die Mannschaft Moral und Charakter besitzt.

DFB.de: Woran muss Ihre Mannschaft nun in den kommenden Partien anknüpfen?

van Eck: Wir müssen von der Art und Weise einfach weiter so Fußball spielen wie in den vergangenen Wochen. Also mit viel Aggressivität. Viele Dinge haben sich richtig gut entwickelt. Es fehlt hier und da aber noch der Wille, in bestimmten Situationen unbedingt das Tor machen zu wollen.

DFB.de: Wo lagen die Schwierigkeiten in den ersten Begegnungen unter Ihrer Regie?

van Eck: Die Mannschaft hat sich vor allem schwer getan, einen Gegner permanent unter Druck zu setzen und damit zu Fehlern zu zwingen. Diese Spielweise kostet auch Kraft, aber wir sind auf einem guten Weg.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung für den Rest der Saison und wie sieht es mittelfristig aus?

van Eck: Es gilt, bis zur Winterpause unter die ersten zehn Mannschaften zu kommen. Danach werden wir uns zusammensetzen und neue Ziele ausgeben. Die Alemannia ist mit ihren Möglichkeiten ein Verein, der mittelfristig das Ziel haben muss, in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

DFB.de: Was haben Sie Ihren Spielern bei der Ansprache vor dem ersten Training gesagt?

van Eck: Es ging zunächst darum, die Mannschaft wieder aufzubauen. Die Jungs hatten Angst, Fehler zu machen. Doch die passieren im Fußball. In solchen Situationen muss man als Mannschaft enger zusammenrücken und sich weniger mit sich selbst oder anderen Dingen beschäftigen.

DFB.de: Vor Ihrem Engagement in Aachen sollen Ihnen Angebote von Erstligisten aus dem Ausland vorgelegen haben. Was hat den Ausschlag für den Wechsel von der Nürnberger U 19 zur Alemannia gegeben?

van Eck: Alemannia Aachen gehört trotz des Abstiegs in die 3. Liga zu den traditionsreichsten Vereinen in Deutschland. Mit dem Stadion und den Fans im Rücken lässt sich einiges bewegen. Wenn ich mir anschaue, wie viele Zuschauer nach wie vor zu unseren Heimspielen kommen, ist das fast unglaublich. Hier wird der Fußball gelebt. Daher war es für mich sehr reizvoll, dass Angebot der Alemannia anzunehmen.

DFB.de: Sie waren als aktiver Spieler ein beinharter Verteidiger, lassen jetzt aber holländischen Offensivfußball spielen!

van Eck: Ich habe die holländische Nachwuchsschule durchlaufen und vertrete auch als ehemaliger Abwehrspieler diesen Stil. Die Leute kommen doch ins Stadion, um möglichst attraktiven Fußball zu sehen. Das ist in Aachen nicht anders. Da bringt es wenig, wenn wir einfach die Bälle lang nach vorne knallen.

DFB.de: Bei der U 19 des 1. FC Nürnberg waren Sie in erster Linie Ausbilder. Wo liegen die Unterschiede zur Arbeit mit Senioren-Mannschaften?

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van Eck: In Nürnberg ging es vor allem darum, jeden einzelnen Spieler individuell besser zu machen und möglichst viele Jungs in den Profibereich zu bringen. Da spielte der sportliche Erfolg in der Junioren-Bundesliga eher eine untergeordnete Rolle. Nun ist es genau umgekehrt: Es geht fast nur noch um Punkte.

DFB.de: Betreiben Sie eigentlich noch das für einen Fußballtrainer eher untypische Hobby Kickboxen?

van Eck: Ja, aktuell allerdings weniger, weil ich in Aachen noch auf der Suche nach der passenden Schule bin. Für mich ist Kickboxen eine Freizeitbeschäftigung, bei der ich sehr gut abschalten kann und auf andere Gedanken komme.

DFB.de: Stimmt es, dass Ihr Hund Sie manchmal bei der Arbeit begleitet?

van Eck (grinst): Meine Labradorhündin Jame ist fast immer an meiner Seite, damit ich nicht alleine laufen muss. Auf den Trainingsplatz darf sie allerdings nicht.