Reichwein: "Wort um Aufstieg mitsprechen"

In 6,5 Stunden kann man mit dem Flugzeug von Düsseldorf nach Dubai fliegen. Etwa genauso lange, nämlich seit exakt 413 Minuten, hat Drittligist SC Preußen Münster kein Tor mehr erzielt. Trotzdem liegen die Adlerträger im Kampf um die Spitzenplätze auf Rang vier aussichtsreich im Rennen. Die interne Torschützenliste führt Marcel Reichwein an. Der 29-Jährige, der in Liga drei auch schon für den Wuppertaler SV, Jahn Regensburg und Rot-Weiß Erfurt am Ball war, hat vier Treffer auf seinem Konto. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marcel Reichwein mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Durststrecke vor dem gegnerischen Tor, das Spitzenspiel beim Zweiten SG Sonnenhof Großaspach am Samstag (ab 14 Uhr, live im SWR) und Perspektiven der Preußen.

DFB.de: Was sagt Ihnen die Zahl 413, Herr Reichwein?

Marcel Reichwein: Das müssten die Minuten sein, in denen wir kein Tor geschossen haben.

DFB.de: Stimmt. Woran liegt es?

Reichwein: Uns allen sind schon solche Phasen passiert. In Panik verfallen wir daher ganz sicher nicht. Es geht vielmehr darum, dass wir auch als gesamtes Team angreifen. In der Defensive gelingt uns das bereits hervorragend. Jetzt müssen wir vorne noch einen Tick mehr Initiative ergreifen. Dann fallen auch wieder Tore.

DFB.de: Wie sehr ärgert Sie gerade als Stürmer die aktuelle Situation?

Reichwein: Meine Aufgabe als Angreifer ist es, Tore zu erzielen. Von daher ärgert es mich schon, wenn ich die Möglichkeiten nicht nutze. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, besonders viele Großchancen vergeben zu haben. Mehr Effizienz wäre aber auch nicht schlecht gewesen.

DFB.de: Wie kann man schon im Training gegensteuern?

Reichwein: Wir arbeiten ständig daran, unsere Abläufe zu verfeinern und die Automatismen noch mehr einzuüben. Auch den Torabschluss trainieren wir verstärkt. Dennoch ist es im Spiel immer etwas anderes. Schließlich steht dann ein Gegner auf dem Platz, der etwas dagegen hat, dass wir unseren Plan durchziehen. Das kann man im Training nicht ohne weiteres simulieren.

DFB.de: Nach insgesamt 176 Einsätzen in der 3. Liga stehen für Sie 56 Tore zu Buche. Nicht die allerschlechteste Quote, oder?

Reichwein: Das ist durchaus richtig. In fast jedem dritten Spiel war ich erfolgreich. Meine persönliche Statistik ist für mich aber zweitrangig. Entscheidend ist stets der Erfolg der Mannschaft. Wenn ich mit meinen Toren dazu beitragen kann - umso besser.



In 6,5 Stunden kann man mit dem Flugzeug von Düsseldorf nach Dubai fliegen. Etwa genauso lange, nämlich seit exakt 413 Minuten, hat Drittligist SC Preußen Münster kein Tor mehr erzielt. Trotzdem liegen die Adlerträger im Kampf um die Spitzenplätze auf Rang vier aussichtsreich im Rennen. Die interne Torschützenliste führt Marcel Reichwein an. Der 29-Jährige, der in Liga drei auch schon für den Wuppertaler SV, Jahn Regensburg und Rot-Weiß Erfurt am Ball war, hat vier Treffer auf seinem Konto. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marcel Reichwein mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Durststrecke vor dem gegnerischen Tor, das Spitzenspiel beim Zweiten SG Sonnenhof Großaspach am Samstag (ab 14 Uhr, live im SWR) und Perspektiven der Preußen.

DFB.de: Was sagt Ihnen die Zahl 413, Herr Reichwein?

Marcel Reichwein: Das müssten die Minuten sein, in denen wir kein Tor geschossen haben.

DFB.de: Stimmt. Woran liegt es?

Reichwein: Uns allen sind schon solche Phasen passiert. In Panik verfallen wir daher ganz sicher nicht. Es geht vielmehr darum, dass wir auch als gesamtes Team angreifen. In der Defensive gelingt uns das bereits hervorragend. Jetzt müssen wir vorne noch einen Tick mehr Initiative ergreifen. Dann fallen auch wieder Tore.

DFB.de: Wie sehr ärgert Sie gerade als Stürmer die aktuelle Situation?

Reichwein: Meine Aufgabe als Angreifer ist es, Tore zu erzielen. Von daher ärgert es mich schon, wenn ich die Möglichkeiten nicht nutze. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, besonders viele Großchancen vergeben zu haben. Mehr Effizienz wäre aber auch nicht schlecht gewesen.

DFB.de: Wie kann man schon im Training gegensteuern?

Reichwein: Wir arbeiten ständig daran, unsere Abläufe zu verfeinern und die Automatismen noch mehr einzuüben. Auch den Torabschluss trainieren wir verstärkt. Dennoch ist es im Spiel immer etwas anderes. Schließlich steht dann ein Gegner auf dem Platz, der etwas dagegen hat, dass wir unseren Plan durchziehen. Das kann man im Training nicht ohne weiteres simulieren.

DFB.de: Nach insgesamt 176 Einsätzen in der 3. Liga stehen für Sie 56 Tore zu Buche. Nicht die allerschlechteste Quote, oder?

Reichwein: Das ist durchaus richtig. In fast jedem dritten Spiel war ich erfolgreich. Meine persönliche Statistik ist für mich aber zweitrangig. Entscheidend ist stets der Erfolg der Mannschaft. Wenn ich mit meinen Toren dazu beitragen kann - umso besser.

###more###

DFB.de: Lediglich einen Sieg holte der SCP aus den vergangenen acht Partien. Trotzdem steht Rang vier zu Buche. Die Situation könnte aber auch bedeutend besser sein. Was denken Sie?

Reichwein: Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 19 Spieltagen mit 30 Punkten Rang vier belegen und zwei Zähler Rückstand auf Platz zwei aufweisen, hätte wohl jeder unterschrieben. Klar ist, dass es in den vergangenen Begegnungen nicht optimal lief. Schwächephasen treten aber bei jeder Mannschaft auf. Dafür sorgt schon die Ausgeglichenheit der 3. Liga. Selbst Spitzenreiter Dynamo Dresden wartet nach vier Unentschieden schon seit einiger Zeit auf einen Sieg. Wichtig ist, dass man so eine Phase schnellstmöglich beendet und gestärkt aus ihr hervorgeht.

DFB.de: Wo kann der Weg von Münster in dieser Saison hingehen?

Reichwein: Unsere Konzentration liegt jetzt auf den beiden Partien vor der Winterpause. Wenn wir erfolgreich sind, werden wir auf einem für uns hervorragenden Tabellenplatz überwintern. Unser Ziel muss es dann, die Punktausbeute in der Rückrunde im Vergleich zur ersten Saisonhälfte noch einmal zu steigern. Ich bin überzeugt, dass wir dann ein Wort um den Aufstieg mitsprechen werden.

DFB.de: Beim 2:0 gegen Holstein Kiel waren Sie der letzte Spieler, der für den SC Preußen erfolgreich war. Sind Sie auch derjenige, der die Flaute beendet?

Reichwein: Im Fußball ist das doch immer so, oder? (lacht) Im Ernst: Mir ist es egal, wer trifft. Hauptsache, wir gewinnen und fahren wieder ein Erfolgserlebnis ein.

DFB.de: Gelegenheit dazu haben Sie am Samstag im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten Großaspach. Ist die SGS für Sie bisher eine Überraschungsmannschaft?

Reichwein: Die SG Sonnenhof hatte im Sommer sicher kaum jemand so weit oben erwartet. Ich habe mir das jüngste 0:0 im Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden angeschaut. Es ist kein Zufall, dass die SGS oben mitmischt. Der Erfolg ist ein Beleg dafür, was möglich ist, wenn kontinuierlich gearbeitet wird und eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum zusammenwächst - ähnlich wie bei uns.

DFB.de: Die SGS hat eine Tordifferenz von 35:22, liegt mit insgesamt 57 Treffern bei Partien mit Aspacher Beteiligung im oberen Drittel. Sind Tore da nicht garantiert?

Reichwein: Ich hätte nichts dagegen - sofern sie ausschließlich auf der richtigen Seite fallen. (lacht)

###more###