Reiche mit Viktoria gegen Nürnberg: "Wir haben eine Chance"

In diesem Fall ist alles anders. Die Hoffnung auf die Überraschung ist keine bloße Träumerei. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sind das Fundament dafür, dass Spieler und Verantwortliche vom FC Viktoria Köln tatsächlich an ein Weiterkommen im DFB-Pokal glauben. In der vergangenen Saison hat es ja auch funktioniert. In der ersten Runde gewann der Viertligist gegen Union Berlin mit 2:1. Nun ist am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) der 1. FC Nürnberg bei der Viktoria zu Gast. Ein anderer Gegner aber die gleiche Spielklasse. Ist also eine Wiederholung gegen den Zweitligist möglich?

Ausgeschlossen ist das sicher nicht. Die Kölner sind ein ambitionierter Regionalligist. Ein weiterer Coup ist dem Klub aus dem rechtsrheinischen Köln also durchaus zuzutrauen. Schon seit mehreren Jahren kann der Verein auf einige zuverlässige Geldgeber bauen. Nicht ohne Grund ist in jeder Saison aufs Neue der Aufstieg in die 3. Liga das ganz große Ziel. Und dort müsste dann nicht zwangsläufig Endstation sein.

Mit Daniel Reiche steht sogar ein Deutscher Meister im Kader der Viktoria. Der 28-Jährige hat 2008/2009 in der Meistersaison des VfL Wolfsburg eine Partie für die Niedersachsen bestritten. Trainer der Mannschaft war damals Felix Magath. Im Sturm spielten Grafite und Edin Dzeko. Was ist aus dieser Zeit bei Reiche hängen geblieben?

Deutscher Meister 2009 mit Wolfsburg

"Ich war ein junger Spieler", sagt Reiche. "Das waren überragende Erfahrungen, die ich da sammeln konnte. Mir war natürlich bewusst, dass mein Anteil an der Deutschen Meisterschaft sehr gering war. Entsprechend habe ich mich hinterher bei den Feierlichkeiten nicht in den Vordergrund gedrängt. Das Öffnen der Champagner-Flaschen habe ich anderen überlassen. Viel Kontakt zu den Weggefährten von damals gibt es leider auch nicht mehr. Früher war Edin Dzeko mein Mitspieler, heute folge ich ihm auf Instagram. So ändern sich die Zeiten."

Reiches Reise ging weiter. Über den MSV Duisburg und den SV Babelsberg landete der Innenverteidiger schließlich 2013 bei der Viktoria. Dort ist er seitdem unumstrittene Stammkraft. Und das ist gar keine Selbstverständlichkeit. Denn mittlerweile vor ziemlich genau drei Jahren hatte sich Reiche im Training eine Verletzung zugezogen, die nicht nur die Fortsetzung seiner Karriere in Frage stellte. Auch sein Leben war für einige Stunden in Gefahr.



In diesem Fall ist alles anders. Die Hoffnung auf die Überraschung ist keine bloße Träumerei. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sind das Fundament dafür, dass Spieler und Verantwortliche vom FC Viktoria Köln tatsächlich an ein Weiterkommen im DFB-Pokal glauben. In der vergangenen Saison hat es ja auch funktioniert. In der ersten Runde gewann der Viertligist gegen Union Berlin mit 2:1. Nun ist am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) der 1. FC Nürnberg bei der Viktoria zu Gast. Ein anderer Gegner aber die gleiche Spielklasse. Ist also eine Wiederholung gegen den Zweitligist möglich?

Ausgeschlossen ist das sicher nicht. Die Kölner sind ein ambitionierter Regionalligist. Ein weiterer Coup ist dem Klub aus dem rechtsrheinischen Köln also durchaus zuzutrauen. Schon seit mehreren Jahren kann der Verein auf einige zuverlässige Geldgeber bauen. Nicht ohne Grund ist in jeder Saison aufs Neue der Aufstieg in die 3. Liga das ganz große Ziel. Und dort müsste dann nicht zwangsläufig Endstation sein.

Mit Daniel Reiche steht sogar ein Deutscher Meister im Kader der Viktoria. Der 28-Jährige hat 2008/2009 in der Meistersaison des VfL Wolfsburg eine Partie für die Niedersachsen bestritten. Trainer der Mannschaft war damals Felix Magath. Im Sturm spielten Grafite und Edin Dzeko. Was ist aus dieser Zeit bei Reiche hängen geblieben?

Deutscher Meister 2009 mit Wolfsburg

"Ich war ein junger Spieler", sagt Reiche. "Das waren überragende Erfahrungen, die ich da sammeln konnte. Mir war natürlich bewusst, dass mein Anteil an der Deutschen Meisterschaft sehr gering war. Entsprechend habe ich mich hinterher bei den Feierlichkeiten nicht in den Vordergrund gedrängt. Das Öffnen der Champagner-Flaschen habe ich anderen überlassen. Viel Kontakt zu den Weggefährten von damals gibt es leider auch nicht mehr. Früher war Edin Dzeko mein Mitspieler, heute folge ich ihm auf Instagram. So ändern sich die Zeiten."

Reiches Reise ging weiter. Über den MSV Duisburg und den SV Babelsberg landete der Innenverteidiger schließlich 2013 bei der Viktoria. Dort ist er seitdem unumstrittene Stammkraft. Und das ist gar keine Selbstverständlichkeit. Denn mittlerweile vor ziemlich genau drei Jahren hatte sich Reiche im Training eine Verletzung zugezogen, die nicht nur die Fortsetzung seiner Karriere in Frage stellte. Auch sein Leben war für einige Stunden in Gefahr.

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Schädel-Hirn-Trauma nach Kopfballduell

Was war passiert? An einem dunklen Herbsttag im November 2013 war Reiche bei einem Aufwärmspiel im Training im Kopfballduell mit einem Mitspieler zusammengeprallt. "Da hat es schon ordentlich gescheppert", erinnert sich Reiche. "Ich habe mir erst keine großartigen Sorgen gemacht. Mein erster Gedanke war: 'Oh Mann, jetzt ist der Kiefer gebrochen, und ich kann nur Suppe essen - und das in der Weihnachtszeit.' Es ist ja normal, dass man im Training mal etwas abbekommt. Aber nach einigen Augenblicken hatte ich das Gefühl, dass an der Seite in der Nähe der Schläfe etwas nicht in Ordnung ist. In der Kabine habe ich die Stelle zunächst gekühlt. Als es nicht besser wurde, hat mich ein Betreuer ins Krankenhaus gebracht."

Und genau das war rückblickend die goldrichtige Entscheidung: "Dort wurde eine Computertomografie gemacht. Und dabei wurde festgestellt, dass ich ein Schädel-Hirn-Trauma hatte und Blut im Kopf war. Es ist bitter gelaufen für mich. Die Ärzte haben mich darüber informiert, dass Lebensgefahr bestehe. Ich habe das gar nicht so realisiert. Denn ich habe mich den Umständen entsprechend gut gefühlt. Ich war immer bei Bewusstsein und habe dort mit den Angestellten meine Späße gemacht."

"Anfangs war es schon komisch, zum Kopfball zu gehen"

Aber Reiche hatte Glück im Unglück. Mittlerweile ist alles wieder gut. Es sind keine Beeinträchtigungen zurückgeblieben. Noch im Frühjahr 2014, einige Monate nach dem dramatischen Unfall, konnte er sein Comeback geben. Inzwischen ist die Sache komplett ausgestanden: "Anfangs war es schon ein komisches Gefühl, zum Kopfball zu gehen. Mittlerweile ist das kein Problem mehr. Nur auf das Aufwärmspiel, bei dem es damals passiert ist, verzichte ich gerne. Das muss ich mir nicht antun."

Reiche geht mittlerweile in seiner vierte Saison bei der Viktoria - und mal wieder hat sich personell einiges verändert. Viele Spieler sind gegangen, viele neue sind gekommen. Auch auf der Trainerposition gab es einen Wechsel: Marco Antwerpen hat Tomasz Kaczmarek abgelöst. Nur eines ist gleich geblieben. Und das sind die ambitionierten Ziele. "Wir sehen uns nicht als Top-Aufstiegsfavorit", sagt Reiche zwar. "Aber wir wollen uns auf jeden Fall in der Spitzengruppe etablieren. Und vielleicht schaffen wir ja dann am Ende tatsächlich den Aufstieg. Den ganz großen Druck wie in den vergangenen Jahren jedoch machen wir uns nicht mehr."

Nun allerdings richtet sich der Fokus zunächst komplett auf den Höhepunkt im DFB-Pokal. "Wir wissen, dass wir an einem guten Tag den 1. FC Nürnberg besiegen können", sagt Reiche. "Aber dafür muss bei uns alles passen. Gleichzeitig müsste uns der Gegner etwas unterschätzen. Ich bin davon überzeugt, dass wir dann eine Chance haben." Beim FC Viktoria Köln ist die Hoffnung auf eine Überraschung also tatsächlich nicht nur eine bloße Träumerei.

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