Rehm: "Rapolder war eine große Hilfe"

Normalerweise ist es im Fußball so: Nimmt ein Verein innerhalb einer Saison zweimal einen Wechsel auf der Trainerposition vor, sind in der Regel drei Trainer involviert. Nicht so beim abstiegsbedrohten Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach. Aufstiegstrainer Rüdiger Rehm war Ende Oktober 2014 von Routinier Uwe Rapolder abgelöst worden. Seit wenigen Tagen ist Rapolder nicht mehr Trainer - und Rehm hat wieder die sportliche Verantwortung bei den Süddeutschen übernommen.

Damit hat die SGS allerdings nur einen Vorgang vollzogen, der zum Saisonende ohnehin geplant war. Grund dieser eher ungewöhnlichen "Doppel-Rochade": Rehm sollte sich zunächst auf seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer konzentrieren, Rapolder die Mannschaft bis dahin zum Klassenverbleib führen. Der ist nun aber in große Gefahr geraten. Deshalb wollte Rapolder mit seinem Rücktritt nach dem 1:4 gegen die SpVgg Unterhaching den Weg für einen neuen Impuls freimachen. Rehms Lehrgang in Hennef ist so gut wie beendet. Die Doppelbelastung fällt für den 36-Jährigen also im Endspurt weg.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rüdiger Rehm mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Rückkehr, den Trainerausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef und einen neuen Vereinsrekord für die SGS.

DFB.de: Seit knapp einer Woche sind Sie in alter Position zurück in Großaspach. Ist es schon wieder so, als wären Sie nie weg gewesen, Herr Rehm?

Rüdiger Rehm: So richtig weg war ich auch nie. In den vergangenen Monaten haben wir bereits die Planungen für die nächste Saison forciert. Dafür war ich regelmäßig in Aspach. Mit Ausnahme des Heimspiels gegen die SpVgg Unterhaching habe ich außerdem jede Partie in der mechatronik Arena verfolgen können. Ich freue mich selbstverständlich, nun wieder als Trainer auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Was hat sich verändert?

Rehm: Mit den Winterzugängen Matthias Morys und Fabian Aupperle habe ich noch selbst zusammengespielt. Mirko Schuster und Njazi Kuqi kannte ich dagegen zuvor noch nicht. Das war aber überhaupt kein Problem. Es ist ein großer Vorteil, dass ich die Strukturen des Vereins und die Gegebenheiten so gut kenne. So kann ich mich sofort auf die Mannschaft konzentrieren.



Normalerweise ist es im Fußball so: Nimmt ein Verein innerhalb einer Saison zweimal einen Wechsel auf der Trainerposition vor, sind in der Regel drei Trainer involviert. Nicht so beim abstiegsbedrohten Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach. Aufstiegstrainer Rüdiger Rehm war Ende Oktober 2014 von Routinier Uwe Rapolder abgelöst worden. Seit wenigen Tagen ist Rapolder nicht mehr Trainer - und Rehm hat wieder die sportliche Verantwortung bei den Süddeutschen übernommen.

Damit hat die SGS allerdings nur einen Vorgang vollzogen, der zum Saisonende ohnehin geplant war. Grund dieser eher ungewöhnlichen "Doppel-Rochade": Rehm sollte sich zunächst auf seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer konzentrieren, Rapolder die Mannschaft bis dahin zum Klassenverbleib führen. Der ist nun aber in große Gefahr geraten. Deshalb wollte Rapolder mit seinem Rücktritt nach dem 1:4 gegen die SpVgg Unterhaching den Weg für einen neuen Impuls freimachen. Rehms Lehrgang in Hennef ist so gut wie beendet. Die Doppelbelastung fällt für den 36-Jährigen also im Endspurt weg.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rüdiger Rehm mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Rückkehr, den Trainerausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef und einen neuen Vereinsrekord für die SGS.

DFB.de: Seit knapp einer Woche sind Sie in alter Position zurück in Großaspach. Ist es schon wieder so, als wären Sie nie weg gewesen, Herr Rehm?

Rüdiger Rehm: So richtig weg war ich auch nie. In den vergangenen Monaten haben wir bereits die Planungen für die nächste Saison forciert. Dafür war ich regelmäßig in Aspach. Mit Ausnahme des Heimspiels gegen die SpVgg Unterhaching habe ich außerdem jede Partie in der mechatronik Arena verfolgen können. Ich freue mich selbstverständlich, nun wieder als Trainer auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Was hat sich verändert?

Rehm: Mit den Winterzugängen Matthias Morys und Fabian Aupperle habe ich noch selbst zusammengespielt. Mirko Schuster und Njazi Kuqi kannte ich dagegen zuvor noch nicht. Das war aber überhaupt kein Problem. Es ist ein großer Vorteil, dass ich die Strukturen des Vereins und die Gegebenheiten so gut kenne. So kann ich mich sofort auf die Mannschaft konzentrieren.

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DFB.de: Gab es Gespräche mit Uwe Rapolder?

Rehm: Wir haben die Übergabe gemeinsam in der Kabine gemacht. Uwe Rapolder war eine große Hilfe für den Verein und mich persönlich. Ich glaube rückblickend nicht, dass ich aus zehn Begegnungen elf Punkte geholt hätte. Dafür war die Belastung für mich in dieser Phase einfach zu groß. Uwe hat die SGS in einer schwierigen Situation übernommen. Es ist nicht einfach, wenn man weiß, dass ein anderer Trainer acht Monate später zurückkommt. So etwas gab es im deutschen Profifußball in dieser Form noch nicht. Es gibt also keine Erfahrungswerte. Von seinem Rücktritt erhofft sich Uwe noch einmal einen positiven Impuls. Sollten wir den Klassenverbleib schaffen, hat er selbstverständlich einen wichtigen Anteil daran.

DFB.de: Ihr Einstand verlief mit dem 2:2 gegen Energie Cottbus nicht so schlecht. Wie sieht Ihr Fazit aus?

Rehm: Die Leistung war in Ordnung und sicher auch ein Schritt nach vorn. Auf der anderen Seite ist es ärgerlich, dass wir uns nicht mit drei Punkten belohnen konnten. Die Chancen waren vorhanden. So viele Spiele sind es nicht mehr bis zum Saisonende. Wir müssen daher schauen, möglichst schnell Punkte einzufahren. Gefallen hat mir, wie die Mannschaft mit den beiden Rückschlägen bei den Ausgleichstreffern umgegangen ist.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um über den Strich zu kommen?

Rehm: Wir haben gegen Cottbus große Kampf- und Laufbereitschaft gezeigt. Daran müssen wir anknüpfen und im Trainingsbetrieb an den taktischen Feinheiten arbeiten.

DFB.de: Ihre Ausbildung zum Fußball-Lehrer befindet sich auf der Zielgeraden. Wie geht es für Sie nun weiter?

Rehm: Die Lehrgänge sind zu Ende. Ich kann daher bei jeder Trainingseinheit in Aspach dabei sein. Momentan laufen die Prüfungswochen. Zwei liegen noch vor mir. Das stellt aber kein Problem dar.

DFB.de: Was konnte Ihnen der Lehrgang in Hennef vermitteln?

Rehm: Wir sind ein super Lehrgang mit klasse Kollegen. Der Austausch mit den anderen Trainern und die Arbeit von Ausbilder Frank Wormuth und seinem Team sind exzellent. Jeder nimmt viel mit. Sehr wertvoll war die Zusammenarbeit mit Kollegen wie Torsten Frings und einigen Sportwissenschaftlern, die teilweise einen anderen Blickwinkel haben.

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DFB.de: War Großaspach auch Bestandteil des Lehrgangs?

Rehm: Das eine oder andere Mal war auch die SGS ein Thema. Das liegt meiner Meinung nach in erster Linie an der positiven Entwicklung, die der Verein in den vergangenen Jahren genommen hat.

DFB.de: Am kommenden Samstag gastieren Sie mit Ihrer Mannschaft bei Dynamo Dresden vor voraussichtlich rund 30.000 Zuschauern. Es ist die größte Kulisse in der Vereinsgeschichte der SGS. Wie gehen die Spieler damit um?

Rehm: Die Atmosphäre sollen die Spieler ein Stück weit genießen. Wir wollen uns aber nicht nur über den Vereinsrekord freuen. Wir wollen alles versuchen, um drei Punkte mitzunehmen. Das 1:3 im Hinspiel war eine Begegnung auf des Messers Schneide. Wir werden auch am Samstag nicht chancenlos sein. Beachtlich finde ich den freundschaftlichen Umgang zwischen beiden Vereinen. Ich hoffe auf ein Fußballfest. Der Gewinner wird in jedem Fall der Fußball sein.

DFB.de: Auffällig ist vor allem die hohe Anzahl der Gegentore, es sind bereits 50. Wie wollen Sie das in den Griff bekommen?

Rehm: Wir haben das gegen Cottbus schon ganz gut gemacht. Beide Gegentreffer sind nach Standardsituationen gefallen. Aus dem Spiel heraus haben wir dagegen kaum etwas zugelassen. So kompakt müssen wir weiterspielen.

DFB.de: Bleiben Sie auch im Abstiegsfall Trainer bei Großaspach?

Rehm: Mein Vertrag gilt für beide Ligen. Aber natürlich ist es unser Ziel, in der 3. Liga zu bleiben. Darauf liegt unser gesamter Fokus, nur damit beschäftigen wir uns.