Regensburgs Grüttner: Erstes Zweitligaspiel mit 31 Jahren?

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Marco Grüttner vom SSV Jahn Regensburg, der im Alter von 31 Jahren zum ersten Mal in die 2. Bundesliga aufsteigen kann.

Mit exakt 191 Einsätzen in der 3. Liga gehört Marco Grüttner beim SSV Jahn Regensburg zu den mit Abstand erfahrensten Spielern. Läuft alles nach Plan, kommen für den 31-jährigen Angreifer aber so schnell keine weiteren Einsätze hinzu - zumindest nicht in der 3. Liga. Denn der SSV Jahn belegte in der Endabrechnung als Aufsteiger überraschend Rang drei. In der Relegation gegen den TSV 1860 München kämpfen Grüttner und Co. damit nun um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das Hinspiel steigt am Freitag (ab 18 Uhr) in Regensburg, das Rückspiel am Dienstag (ab 18 Uhr).

In der gerade abgelaufenen Saison gehörte Grüttner zu den Erfolgsgaranten der Mannschaft von SSV-Trainer und Ex-Nationalstürmer Heiko Herrlich. Mit 13 Saisontreffern führte der Zugang, der im Sommer von der U 23 des VfB Stuttgart nach Regensburg gewechselt war, die interne Torschützenliste vor Jann George (zehn Treffer) und Erik Thommy (acht) an.

"Zufrieden bin ich nie", sagt Grüttner im Gespräch mit DFB.de. "Einige Treffer mehr wären möglich gewesen, besonders zu Saisonbeginn. Wir erspielen uns in fast allen Partien viele Chancen. Das ist positiv und liegt an unserer offensiven Spielweise. Bei uns verteilen sich die Tore auf viele Schultern. So sind wir schwer auszurechnen."

Offensive mit Grüttner das Regensburger Prunkstück

Überhaupt war die Offensive das Prunkstück des SSV. An die 62 Saisontore der Ostbayern kam kein anderer Mitkonkurrent heran. Die Kehrseite waren allerdings 50 Gegentreffer - ein recht hoher Wert für eine Spitzenmannschaft. "Teilweise hatten wir den Gegner geradezu zum Toreschießen eingeladen", erinnert sich Grüttner, der in 36 von 38 Saisonspielen zum Einsatz kam, unter anderem an das 4:3 bei der SG Sonnenhof Großaspach oder das 2:3 beim Mitaufsteiger Sportfreunde Lotte (trotz eigener 2:0-Führung).

Viele Tore und gleichzeitig viele Gegentreffer reichten jedoch, damit die Regensburger die Saison auf dem dritten Platz abschlossen und sich damit für die Relegation qualifizierten. Mit so einem positiven Ausgang der Saison hätte Grüttner noch im März nicht gerechnet, obwohl der SSV stets Anschluss an die Spitzenplätze halten konnte. "Wir waren schon einmal in der Hinrunde Dritter, sind dann zurückgefallen und haben uns wieder nach oben gearbeitet. Wir wussten also, wie schnell es im Positiv- und im Negativfall gehen kann und haben deshalb gut daran getan, erst einmal die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Marco Grüttner vom SSV Jahn Regensburg, der im Alter von 31 Jahren zum ersten Mal in die 2. Bundesliga aufsteigen kann.

Mit exakt 191 Einsätzen in der 3. Liga gehört Marco Grüttner beim SSV Jahn Regensburg zu den mit Abstand erfahrensten Spielern. Läuft alles nach Plan, kommen für den 31-jährigen Angreifer aber so schnell keine weiteren Einsätze hinzu - zumindest nicht in der 3. Liga. Denn der SSV Jahn belegte in der Endabrechnung als Aufsteiger überraschend Rang drei. In der Relegation gegen den TSV 1860 München kämpfen Grüttner und Co. damit nun um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das Hinspiel steigt am Freitag (ab 18 Uhr) in Regensburg, das Rückspiel am Dienstag (ab 18 Uhr).

In der gerade abgelaufenen Saison gehörte Grüttner zu den Erfolgsgaranten der Mannschaft von SSV-Trainer und Ex-Nationalstürmer Heiko Herrlich. Mit 13 Saisontreffern führte der Zugang, der im Sommer von der U 23 des VfB Stuttgart nach Regensburg gewechselt war, die interne Torschützenliste vor Jann George (zehn Treffer) und Erik Thommy (acht) an.

"Zufrieden bin ich nie", sagt Grüttner im Gespräch mit DFB.de. "Einige Treffer mehr wären möglich gewesen, besonders zu Saisonbeginn. Wir erspielen uns in fast allen Partien viele Chancen. Das ist positiv und liegt an unserer offensiven Spielweise. Bei uns verteilen sich die Tore auf viele Schultern. So sind wir schwer auszurechnen."

Offensive mit Grüttner das Regensburger Prunkstück

Überhaupt war die Offensive das Prunkstück des SSV. An die 62 Saisontore der Ostbayern kam kein anderer Mitkonkurrent heran. Die Kehrseite waren allerdings 50 Gegentreffer - ein recht hoher Wert für eine Spitzenmannschaft. "Teilweise hatten wir den Gegner geradezu zum Toreschießen eingeladen", erinnert sich Grüttner, der in 36 von 38 Saisonspielen zum Einsatz kam, unter anderem an das 4:3 bei der SG Sonnenhof Großaspach oder das 2:3 beim Mitaufsteiger Sportfreunde Lotte (trotz eigener 2:0-Führung).

Viele Tore und gleichzeitig viele Gegentreffer reichten jedoch, damit die Regensburger die Saison auf dem dritten Platz abschlossen und sich damit für die Relegation qualifizierten. Mit so einem positiven Ausgang der Saison hätte Grüttner noch im März nicht gerechnet, obwohl der SSV stets Anschluss an die Spitzenplätze halten konnte. "Wir waren schon einmal in der Hinrunde Dritter, sind dann zurückgefallen und haben uns wieder nach oben gearbeitet. Wir wussten also, wie schnell es im Positiv- und im Negativfall gehen kann und haben deshalb gut daran getan, erst einmal die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln."

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Karriereleiter führte erst spät nach oben

Jetzt klopft Regensburg freilich an die Tür zur 2. Bundesliga und Grüttner könnte im Spätsommer seiner Karriere im Alter von 31 Jahren erstmals in das Unterhaus aufsteigen. Beim Blick auf seine bisherige Karriere wäre das durchaus bemerkenswert. Im U 19-Bereich bei der SGV Freiberg hatte er sich das Schienbein gebrochen. Der Genesungsprozess dauerte lange. Insgesamt fünf Jahre verbrachte er danach in der Verbands- und Oberliga. Mit dem heutigen Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach und dem TSV Schwieberdingen feiert er Aufstiege. Zweimal wurde er Torschützenkönig: Einmal in der Verbandsliga, einmal in der Oberliga Baden-Württemberg, dort wieder im Trikot von Freiberg.

Die nächste Stufe auf der Karriereleiter nimmt der damals 25-jährige Grüttner 2010 mit dem Wechsel zum Regionalligisten SSV Ulm 1846. Wieder bremst ihn eine Verletzung aus, diesmal ein Schädelbruch. Doch Grüttner kämpft sich zurück. Nach seiner Station in Ulm geht es 2011 zum VfR Aalen in die 3. Liga, danach zu den Stuttgarter Kickers und 2013 zur U 23 des VfB Stuttgart.

"Für mich war das damals eine große Chance", erinnert sich Grüttner. "In einem solch großen Verein wie dem VfB hatte ich zuvor noch nicht gespielt. Als Routinier mit jungen Spielern zusammen zu spielen, hat mich gereizt und mir dann auch viel Spaß gemacht. Ich wäre auch nach dem Abstieg den Weg mit dem VfB weitergegangen. Doch der Klub wollte noch mehr auf die Jugend setzen." Deshalb der Wechsel nach Regensburg im Juni 2016.

Hoher Wohlfühlfaktor in Regensburg

Für Grüttner, der bei seinen 191 Einsätzen in der eingleisigen 3. Liga beachtliche 52 Treffer erzielte und damit in der „Ewigen Torschützenliste“ der dritthöchsten deutschen Spielklasse immerhin Platz zwölf belegt, könnte sich diese Entscheidung als Glücksfall erweisen.

Nur noch zwei Spiele trennen den SSV Jahn vom möglichen Durchmarsch in die 2. Liga. Damit würden die Regensburger in die Fußstapfen der Würzburger Kickers treten, die im vergangenen Jahr einen ähnlichen Weg hingelegt hatten. In dieser Saison konnten die Süddeutschen den direkten Wiederabstieg in die 3. Liga allerdings nicht verhindern.

Grüttner will nun zunächst den Schritt in die 2. Bundesliga machen. Es wäre für ihn das i-Tüpfelchen auf seiner starken Premierensaison mit den Regensburgern, bei denen sich der Stürmer vom ersten Moment an wohl gefühlt hatte. "Das neue Stadion gehört in der 3. Liga zu den schönsten Arenen. Die Altstadt hat ihr ganz eigenes Flair, die Menschen sind liebenswert und haben mich von Anfang an unterstützt", sagt Grüttner.

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