Reck: "Wir wollen unsere Chance nutzen"

Oliver Reck kennt sich aus mit dem DFB-Pokal. Als Spieler hat der 51-Jährige den Wettbewerb viermal gewonnen – zweimal mit Werder Bremen, zweimal mit Schalke 04. Vier weitere Mal stand der frühere Torwart im Endspiel.

Inzwischen ist der einmalige deutsche Nationalspieler Trainer des Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach. In der ersten Runde des DFB-Pokals erwartet der Traditionsverein am 22. August (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) den Zweitligisten Hannover 96.

Im DFB.de-Interview spricht Reck über die Außenseiterchancen des Viertligisten. Aber er erklärt auch, warum die Aufgabe in Offenbach für ihn eine Herzensangelegenheit ist und wieso die Situation im Moment so extrem schwierig ist bei dem ehemaligen Bundesligisten.

DFB.de: Herr Reck, mit welchem Gefühl gehen Sie in die Begegnung gegen Hannover 96?

Oliver Reck: Ich freue mich sehr darauf. Es ist logischerweise eine sehr schwere Aufgabe. Dennoch glaube ich nicht, dass wir chancenlos sind. Wir brauchen einen perfekten Tag. Und Hannover muss uns gleichzeitig vielleicht etwas unterschätzen. Dann könnte was gehen.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung?

Reck: Wir haben in der Vorbereitung gegen Zweitligisten gespielt. Gegen Fortuna Düsseldorf haben wir lange gut mitgehalten, auch wenn wir am Ende 0:3 verloren haben. Gegen den 1. FC Heidenheim haben wir immerhin ein 1:1 geholt und im anschließenden Elfmeterschießen sogar mit 5:4 gewonnen.

DFB.de: Kann man diese Testspiele mit dem Ernstfall vergleichen?

Reck: Nein, nicht direkt. Aber wir ziehen daraus dennoch eine ordentliche Portion Selbstvertrauen. Wir haben erkannt, dass die Abstände zwischen 2. Bundesliga und Regionalliga nicht so riesig sind. An einem Tag in einem Spiel ist immer alles möglich. Daran müssen wir glauben. Das zeichnet diesen Wettbewerb doch aus.

DFB.de: Sprechen Sie da aus eigener Erfahrung?

Reck: Ja, in gewisser Weise schon. Ich habe den DFB-Pokal als Spieler viermal gewonnen. Zweimal mit Werder Bremen, zweimal mit Schalke 04. Vier weitere Male stand ich im Endspiel. Ich glaube nicht, dass solch eine Bilanz viele Spieler vorweisen können – vor allem dann nicht, wenn man nie beim FC Bayern gespielt hat. Darauf bin ich stolz. Aber jetzt stehe ich auf der anderen Seite. Als Trainer ist es noch einmal eine andere Herausforderung.

DFB.de: Steht einer dieser vier Titel über allen anderen?

Reck: Der erste Gewinn des DFB-Pokals 1991 war schon ein außergewöhnliches Ereignis. Für mich als Torwart war es deshalb so besonders, weil wir uns im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln durchsetzen konnten. Das war ein herausragendes Ereignis. Grundsätzlich hatte aber jeder Titelgewinn seine eigene Geschichte. Aber das alles ist ziemlich lange her und hat mit der Gegenwart nichts mehr zu tun.

DFB.de: Noch länger ist der letzte und einzige DFB-Pokalsieg der Kickers Offenbach her.

Reck: Ja, 1970 war das. Kickers Offenbach war damals Zweitligist. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass dieser Wettbewerb tatsächlich für jede Überraschung gut ist. Auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass das heutzutage seltener geworden ist. Für die großen Klubs ist der DFB-Pokal in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden.



Oliver Reck kennt sich aus mit dem DFB-Pokal. Als Spieler hat der 51-Jährige den Wettbewerb viermal gewonnen – zweimal mit Werder Bremen, zweimal mit Schalke 04. Vier weitere Mal stand der frühere Torwart im Endspiel.

Inzwischen ist der einmalige deutsche Nationalspieler Trainer des Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach. In der ersten Runde des DFB-Pokals erwartet der Traditionsverein am 22. August (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) den Zweitligisten Hannover 96.

Im DFB.de-Interview spricht Reck über die Außenseiterchancen des Viertligisten. Aber er erklärt auch, warum die Aufgabe in Offenbach für ihn eine Herzensangelegenheit ist und wieso die Situation im Moment so extrem schwierig ist bei dem ehemaligen Bundesligisten.

DFB.de: Herr Reck, mit welchem Gefühl gehen Sie in die Begegnung gegen Hannover 96?

Oliver Reck: Ich freue mich sehr darauf. Es ist logischerweise eine sehr schwere Aufgabe. Dennoch glaube ich nicht, dass wir chancenlos sind. Wir brauchen einen perfekten Tag. Und Hannover muss uns gleichzeitig vielleicht etwas unterschätzen. Dann könnte was gehen.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung?

Reck: Wir haben in der Vorbereitung gegen Zweitligisten gespielt. Gegen Fortuna Düsseldorf haben wir lange gut mitgehalten, auch wenn wir am Ende 0:3 verloren haben. Gegen den 1. FC Heidenheim haben wir immerhin ein 1:1 geholt und im anschließenden Elfmeterschießen sogar mit 5:4 gewonnen.

DFB.de: Kann man diese Testspiele mit dem Ernstfall vergleichen?

Reck: Nein, nicht direkt. Aber wir ziehen daraus dennoch eine ordentliche Portion Selbstvertrauen. Wir haben erkannt, dass die Abstände zwischen 2. Bundesliga und Regionalliga nicht so riesig sind. An einem Tag in einem Spiel ist immer alles möglich. Daran müssen wir glauben. Das zeichnet diesen Wettbewerb doch aus.

DFB.de: Sprechen Sie da aus eigener Erfahrung?

Reck: Ja, in gewisser Weise schon. Ich habe den DFB-Pokal als Spieler viermal gewonnen. Zweimal mit Werder Bremen, zweimal mit Schalke 04. Vier weitere Male stand ich im Endspiel. Ich glaube nicht, dass solch eine Bilanz viele Spieler vorweisen können – vor allem dann nicht, wenn man nie beim FC Bayern gespielt hat. Darauf bin ich stolz. Aber jetzt stehe ich auf der anderen Seite. Als Trainer ist es noch einmal eine andere Herausforderung.

DFB.de: Steht einer dieser vier Titel über allen anderen?

Reck: Der erste Gewinn des DFB-Pokals 1991 war schon ein außergewöhnliches Ereignis. Für mich als Torwart war es deshalb so besonders, weil wir uns im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln durchsetzen konnten. Das war ein herausragendes Ereignis. Grundsätzlich hatte aber jeder Titelgewinn seine eigene Geschichte. Aber das alles ist ziemlich lange her und hat mit der Gegenwart nichts mehr zu tun.

DFB.de: Noch länger ist der letzte und einzige DFB-Pokalsieg der Kickers Offenbach her.

Reck: Ja, 1970 war das. Kickers Offenbach war damals Zweitligist. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass dieser Wettbewerb tatsächlich für jede Überraschung gut ist. Auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass das heutzutage seltener geworden ist. Für die großen Klubs ist der DFB-Pokal in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden.

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DFB.de: Wie wichtig ist der DFB-Pokal für die Kickers Offenbach - vor allem auch angesichts der schwierigen finanziellen Situation?

Reck: Ich möchte keine Wasserstandsmeldung abgeben. Es passiert jeden Tag so viel, da möchte ich einfach nicht zu viel kommentieren. Grundsätzlich ist es im Moment so, dass wir jeden Tag hart dafür arbeiten, dass es hier am nächsten Tag weitergeht. Aber um konkret Ihre Frage zu beantworten. Gerade in unserer Situation wäre jede weitere Runde und die damit verbundenen Einnahmen natürlich Gold wert. Grundsätzlich wäre das ein Zuschuss, der wichtig sein kann. Gleichzeitig haben wir aber nur mit den Einnahmen aus der ersten Runde geplant. Alles andere wäre ja vermessen.

DFB.de: Wie schätzen Sie denn die Chancen gegen Hannover wirklich ein?

Reck: Die sind zwar aus der Bundesliga abgestiegen aber nicht ohne Grund ist Hannover für viele in diesem Jahr der Top-Aufstiegsfavorit. Man muss sich ja nur mal anschauen, wen die für den Sturm geholt haben. Niclas Füllkrug und Martin Harnik sind zwei absolute Verstärkungen, die auch in der Bundesliga spielen könnten. Ich möchte dennoch noch einmal betonen, dass wir die Ausgangslage nicht aussichtslos sehen. Wir wollen unsere Chance nutzen. Auch wenn sie noch so klein ist. Gleichzeitig liegt unser Fokus natürlich auf der Meisterschaft. In der Regionalliga müssen wir unsere Hausaufgaben machen.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Südwest-Staffel ein?

Reck: Ich teile die Einschätzung vieler, dass diese Staffel die stärkste und ausgeglichenste der fünf Regionalligen ist. Wir haben mit den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart II zwei ambitionierte Absteiger aus der 3. Liga dazubekommen. Außerdem sind Waldhof Mannheim und die SV Elversberg nicht aufgestiegen. Dazu kommen mit dem SSV Ulm und der TuS Koblenz zwei starke Aufsteiger. Und Traditionsvereine wie Eintracht Trier, Wormatia Worms und den FC Homburg sollte man ebenfalls immer auf der Liste haben. Ich erwarte eine sehr spannende Saison. Ich freue mich darauf.

DFB.de: Bei ihrem Amtsantritt Anfang des Jahres haben Sie von einer Herzensangelegenheit gesprochen. Ist das immer noch der Fall?

Reck: Ja, definitiv. Die Kickers Offenbach waren vor über 30 Jahren mein Sprungbrett in die Bundesliga. Dafür bin ich dankbar. Hier bin ich groß geworden, hier habe ich die nötige Unterstützung bekommen. Ich möchte jetzt etwas davon zurückgeben. Für mich ist das wirklich noch immer eine Herzensangelegenheit.

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