Ralf Minge: "Dynamo ist mein Verein"

Der souveräne Tabellenführer Dynamo Dresden ist auf dem besten Weg, schon weit vor dem letzten Spieltag der 3. Liga die Rückkehr in Liga zwei perfekt zu machen. Die Mannschaft von Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus, der schon Rot-Weiss Essen und den 1. FC Union Berlin in die 2. Liga geführt hatte, rangiert elf Punkte vor dem zweitplatzierten FC Erzgebirge Aue, sogar 14 Zähler vor Relegationsplatz drei (VfL Osnabrück). Von 90 möglichen Punkten holten die Sachsen bemerkenswerte 62.

Dynamos Sport-Geschäftsführer Ralf Minge, der als Profi von 1980 bis 1991 für die Dresdner am Ball war und als Trainer unter anderem schon die U 19 und die U 20-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) leitete, ist ein Vater des Erfolges. Seit März 2014 ist er im Amt, lotste Uwe Neuhaus im Sommer 2015 zu den Sachsen und formte mit ihm einen Kader, der die Konkurrenz in dieser Saison bislang deutlich hinter sich lässt.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Ralf Minge mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine hohe Identifikation mit Dynamo Dresden, den großen Anteil der Fans am Erfolg, das Torjäger-Duo Justin Eilers und Pascal Testroet sowie das anstehende Prestigeduell gegen den FC Hansa Rostock am Samstag (ab 14 Uhr).

DFB.de: Was denken Sie beim Blick auf die Tabelle, Herr Minge?

Ralf Minge: Sie spiegelt die harte Arbeit der vergangenen Monate wider.

DFB.de: Von Beginn an war Dynamo in der Erfolgsspur, belegt seit dem 3. Spieltag Platz eins. Worauf hatten Cheftrainer Uwe Neuhaus und Sie bei der Kaderplanung besonderen Wert gelegt?

Minge: Ausgangspunkt unserer Analyse war der Abstieg aus der 2. Bundesliga. Mit einem konservativen Etat wollten wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen. Das Team der vergangenen Saison war extrem jung. Daher war es unser Ziel, die Qualität in der Breite zu erhöhen und der Mannschaft einige erfahrene Spieler an die Seite zu stellen, die für mehr Stressresistenz sorgen. Dadurch, dass Uwe Neuhaus frühzeitig als neuer Trainer festgestanden hatte, konnten wir über einen längeren Zeitraum planen. Das war sicher positiv.

DFB.de: Alles deutet darauf hin, dass der Aufstieg von Dynamo Dresden schon deutlich vor dem letzten Spieltag feststehen könnte. Also wieder ein Vorteil für die Planungen?

Minge: Im Vergleich zu den zurückliegenden zwei Jahren ist es nun deutlich entspannter. Knapp 70 Prozent der Leistungsträger besitzen einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Es gilt, den Kader zielgerichtet zu verstärken. Allen muss jedoch bewusst sein, dass auf uns trotz allem ein wirtschaftlich schweres Jahr zukommt.



Der souveräne Tabellenführer Dynamo Dresden ist auf dem besten Weg, schon weit vor dem letzten Spieltag der 3. Liga die Rückkehr in Liga zwei perfekt zu machen. Die Mannschaft von Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus, der schon Rot-Weiss Essen und den 1. FC Union Berlin in die 2. Liga geführt hatte, rangiert elf Punkte vor dem zweitplatzierten FC Erzgebirge Aue, sogar 14 Zähler vor Relegationsplatz drei (VfL Osnabrück). Von 90 möglichen Punkten holten die Sachsen bemerkenswerte 62.

Dynamos Sport-Geschäftsführer Ralf Minge, der als Profi von 1980 bis 1991 für die Dresdner am Ball war und als Trainer unter anderem schon die U 19 und die U 20-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) leitete, ist ein Vater des Erfolges. Seit März 2014 ist er im Amt, lotste Uwe Neuhaus im Sommer 2015 zu den Sachsen und formte mit ihm einen Kader, der die Konkurrenz in dieser Saison bislang deutlich hinter sich lässt.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Ralf Minge mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine hohe Identifikation mit Dynamo Dresden, den großen Anteil der Fans am Erfolg, das Torjäger-Duo Justin Eilers und Pascal Testroet sowie das anstehende Prestigeduell gegen den FC Hansa Rostock am Samstag (ab 14 Uhr).

DFB.de: Was denken Sie beim Blick auf die Tabelle, Herr Minge?

Ralf Minge: Sie spiegelt die harte Arbeit der vergangenen Monate wider.

DFB.de: Von Beginn an war Dynamo in der Erfolgsspur, belegt seit dem 3. Spieltag Platz eins. Worauf hatten Cheftrainer Uwe Neuhaus und Sie bei der Kaderplanung besonderen Wert gelegt?

Minge: Ausgangspunkt unserer Analyse war der Abstieg aus der 2. Bundesliga. Mit einem konservativen Etat wollten wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen. Das Team der vergangenen Saison war extrem jung. Daher war es unser Ziel, die Qualität in der Breite zu erhöhen und der Mannschaft einige erfahrene Spieler an die Seite zu stellen, die für mehr Stressresistenz sorgen. Dadurch, dass Uwe Neuhaus frühzeitig als neuer Trainer festgestanden hatte, konnten wir über einen längeren Zeitraum planen. Das war sicher positiv.

DFB.de: Alles deutet darauf hin, dass der Aufstieg von Dynamo Dresden schon deutlich vor dem letzten Spieltag feststehen könnte. Also wieder ein Vorteil für die Planungen?

Minge: Im Vergleich zu den zurückliegenden zwei Jahren ist es nun deutlich entspannter. Knapp 70 Prozent der Leistungsträger besitzen einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Es gilt, den Kader zielgerichtet zu verstärken. Allen muss jedoch bewusst sein, dass auf uns trotz allem ein wirtschaftlich schweres Jahr zukommt.

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DFB.de: Was würde Ihnen der Aufstieg persönlich bedeuten?

Minge: Dynamo Dresden ist mein Verein, die Identifikation extrem hoch. Ich war Fan, Spieler und Funktionär. Das prägt. Doch nicht nur für mich, für alle wäre der Aufstieg eine Riesensache. Wir arbeiten momentan unter einer Atmosphäre, die wir lange nicht mehr hatten. Nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich sind wir auf einem guten Weg, den Verein wieder auf stabile Beine zu stellen.

DFB.de: Das Stadion ist meistens sehr gut gefüllt, häufig sogar ausverkauft. Würden Sie sich manchmal eine noch größere Arena wünschen?

Minge: So weit denken wir aktuell nicht. Wir haben andere Baustellen, die weitaus mehr im Fokus stehen. Ich denke da zum Beispiel an das Trainingsgelände. In der Nachwuchsarbeit haben wir bereits einen großen Schritt nach vorne gemacht, doch auch dort können und wollen wir uns weiter verbessern.

DFB.de: Welchen Anteil haben die Fans am aktuellen Erfolg?

Minge: Einen riesigen Anteil. Ohne die Fans würde es den Verein Dynamo Dresden in der jetzigen Form sicher gar nicht mehr geben. Sie sind eingesprungen, wenn dem Klub das Wasser bis zum Hals stand. Das schweißt auf ganz besondere Art und Weise zusammen. Unsere Anhänger haben ein feines Gespür. Wenn sie merken, dass die Mannschaft alles gegeben hat, werden auch Niederlagen akzeptiert.

DFB.de: Nach 30 Spieltagen stehen erst zwei Niederlagen zu Buche. Woher kommt diese Konstanz?

Minge: Vor der Saison haben wir nicht herumgeeiert. Wir haben sowohl nach innen als auch nach außen deutlich gemacht, dass wir in die 2. Liga wollen - ohne dabei herumzutönen. Das ist sicher ein Puzzle-Teil für das bisherige Abschneiden. In dieser Saison haben wir gleich mehrere Spiele in letzter Minute gewonnen. Man hat bei unserer Mannschaft immer das Gefühl: Da geht noch etwas. Entscheidend für die Konstanz ist nicht zuletzt die hohe Qualität im Kader.

DFB.de: Gab es einen Zeitpunkt, an dem Sie sich Sorgen machen mussten?

Minge: Sorgen ist nicht ganz das richtige Wort. In der letzten Saison hatten wir lange aussichtsreich im Rennen gelegen. Dann kam eine Phase, in der es nicht rund lief und mit der keiner in der Form gerechnet hatte. Unsere Antennen waren also diesmal durchaus aufgestellt. In einem großen Kader kann es durchaus mal zu Spannungen kommen. Doch es ist uns bisher stets gelungen, das Gesamtpaket optimal zusammenzuhalten. Daran hat unser erfahrener Trainer Uwe Neuhaus großen Anteil.

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DFB.de: Wie froh sind Sie, mit Justin Eilers (17 Saisontreffer) und Pascal Testroet (16) das erfolgreichste Sturm-Duo in den Reihen zu haben?

Minge: Eine Erkenntnis der letzten Saison war, dass wir in der Offensive zu abhängig von Justin waren. Dass wir jetzt breiter aufgestellt sind, würde ich nicht nur auf Pascal reduzieren. Ein Aias Aosman strahlt im Mittelfeld ebenfalls viel Torgefahr aus. Die beiden Stürmer Stefan Kutschke und Tim Väyrynen sorgen für einen hohen Konkurrenzkampf in jedem Training.

DFB.de: Zuletzt gab es ein 0:0 beim VfR Aalen, davor ein 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers. Warum klappte es jeweils nicht mit einem dreifachen Punktgewinn?

Minge: Ich denke, dass das 1:1 gegen die Kickers viel mit der englischen Woche zu tun hatte. Wenige Tage zuvor lieferte die Mannschaft beim 3:0 in Osnabrück eine überragende Leistung ab. Da ist es menschlich, dass wir gegen Stuttgart sicher nicht unseren besten Tag hatten. Dennoch hatten wir es in der Hand, die Partie zu gewinnen. Genügend Chancen waren jedenfalls vorhanden. In Aalen mussten wir uns mit einem Remis zufrieden geben, weil der VfR sehr gut verteidigt hat. Beide Teams haben sich wenige Tormöglichkeiten erspielt. Sicher waren wir auch in Aalen angetreten, um zu gewinnen. Dennoch haben wir einen Punkt geholt, nicht zwei verloren. Die Welt geht von einem Remis beim VfR Aalen nicht unter.

DFB.de: Am Samstag empfängt die SG Dynamo den FC Hansa Rostock zu einem Klassiker. Wie schätzen Sie die Hanseaten ein?

Minge: Der FC Hansa ist der vergangenen und auch in der laufenden Saison lange Zeit unter seinen Möglichkeiten geblieben. Die erfolgreichen Spiele in den zurückliegenden Wochen zeigen das eigentliche Leistungsvermögen der Mannschaft. Es wird am Samstag alles andere als eine leichte Aufgabe für uns. Allein schon, weil es ein prestigeträchtiges Duell ist, auf das beide Mannschaften heiß sind. Uns erwartet eine harte Nuss.

DFB.de: Wird das Stadion ausverkauft sein?

Minge: Ja, schon seit ein paar Tagen gibt es keine Tickets mehr. Das Stadion war innerhalb nur eines Tages ausverkauft. Auch bei den Fans herrscht große Vorfreude.