Rafael Kazior: "3. Liga ist für die Entwicklung ein riesiger Vorteil"

Erst vor einigen Wochen erlebte Rafael Kazior den wohl bittersten Moment seiner sportlichen Laufbahn. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler, der ab sofort für den Drittliga-Aufsteiger SV Werder Bremen II am Ball ist, verpasste als Kapitän von Holstein Kiel den Sprung in die 2. Bundesliga nur denkbar knapp (0:0/1:2 gegen TSV 1860 München). Im Rückspiel der Relegation in der Münchner Allianz Arena kassierten die Störche erst in der Schlussphase die entscheidenden beiden Treffer, die den Traum der Nordlichter platzen ließen. Den Führungstreffer hatte Leistungsträger Kazior noch selbst erzielt.

In Bremen erwartet den Routinier jetzt eine neue, alte Aufgabe. Bereits bei der Regionalliga-Mannschaft seines Jugendvereins Hamburger SV hatte Kazior von 2008 bis 2011 die Verantwortung übernommen und die jungen Spieler auf den Platz geführt.

Einen "kleinen" Unterschied gibt es nun aber doch: In Bremen spielt der gebürtige Pole zukünftig in einer Drittligamannschaft, die sich in der Aufstiegsrunde gegen Borussia Mönchengladbach II (0:0/2:0 nach Verlängerung) durchsetzen konnte und jetzt zusammen mit dem VfB Stuttgart II und FSV Mainz 05 II die einzige U 23 im Profifußball ist. Schon von der Gründung 2008 bis 2012 gehörten die Grün-Weißen der eingleisigen 3. Liga an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Rafael Kazior mit dem Journalisten Christian Knoth über die Ambitionen des SV Werder Bremen II, seine persönlichen Ziele, die Zusammenarbeit mit jungen Spielern und seinen Ex-Verein Holstein Kiel.

DFB.de: Erst vor wenigen Wochen scheiterten Sie mit Holstein Kiel knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wie tief sitzt der Schmerz heute noch, Herr Kazior?

Rafael Kazior: Ganz ehrlich: Ich habe damit komplett abgeschlossen. Anfangs war es aber definitiv nicht einfach. Die letzten 15 bis 20 Minuten aus dem Rückspiel in München sind einem immer wieder im Kopf herumgeschwirrt. Jetzt liegt der Fokus aber zu 100 Prozent auf meiner neuen Aufgabe beim SV Werder Bremen II.

DFB.de: Glauben Sie, dass Ihr Ex-Verein auch in der bevorstehenden Saison wieder ganz oben mitspielen kann?

Kazior: Das ist schwer zu sagen. Die 3. Liga ist sehr ausgeglichen. Viele Mannschaften besitzen das Potenzial, um den Aufstieg mitzuspielen. Ich würde es meinen ehemaligen Kollegen aber auf jeden Fall gönnen.

DFB.de: Nun sind Sie Führungsspieler in der U 23 des SV Werder Bremen, einem neuen Ligakonkurrenten der Störche. Wie sehr freuen Sie sich bereits auf die Duelle mit Kiel?

Kazior: Ich freue mich zunächst einmal darüber, dass ich in Bremen die Möglichkeit bekomme, weiterhin drittklassig zu spielen. Die U 23 hat eine hervorragende Regionalliga-Saison gespielt und sich mit dem Aufstieg belohnt. Die Partien gegen Kiel werden zwar für mich persönlich einen besonderen Charakter haben. Die Vorfreude darauf ist schon groß. Allerdings können wir auch in diesen Spielen bekanntlich nur drei Punkte holen.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung für die kommende Saison aus?

Kazior: Das primäre Ziel einer U 23 sollte sein, den jungen Spielern zum nächsten Schritt zu verhelfen und sie auf ihrem Weg in die erste Mannschaft zu begleiten. Darüber hinaus möchten wir als Mannschaft möglichst frühzeitig viele Punkte holen, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten.



Erst vor einigen Wochen erlebte Rafael Kazior den wohl bittersten Moment seiner sportlichen Laufbahn. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler, der ab sofort für den Drittliga-Aufsteiger SV Werder Bremen II am Ball ist, verpasste als Kapitän von Holstein Kiel den Sprung in die 2. Bundesliga nur denkbar knapp (0:0/1:2 gegen TSV 1860 München). Im Rückspiel der Relegation in der Münchner Allianz Arena kassierten die Störche erst in der Schlussphase die entscheidenden beiden Treffer, die den Traum der Nordlichter platzen ließen. Den Führungstreffer hatte Leistungsträger Kazior noch selbst erzielt.

In Bremen erwartet den Routinier jetzt eine neue, alte Aufgabe. Bereits bei der Regionalliga-Mannschaft seines Jugendvereins Hamburger SV hatte Kazior von 2008 bis 2011 die Verantwortung übernommen und die jungen Spieler auf den Platz geführt.

Einen "kleinen" Unterschied gibt es nun aber doch: In Bremen spielt der gebürtige Pole zukünftig in einer Drittligamannschaft, die sich in der Aufstiegsrunde gegen Borussia Mönchengladbach II (0:0/2:0 nach Verlängerung) durchsetzen konnte und jetzt zusammen mit dem VfB Stuttgart II und FSV Mainz 05 II die einzige U 23 im Profifußball ist. Schon von der Gründung 2008 bis 2012 gehörten die Grün-Weißen der eingleisigen 3. Liga an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Rafael Kazior mit dem Journalisten Christian Knoth über die Ambitionen des SV Werder Bremen II, seine persönlichen Ziele, die Zusammenarbeit mit jungen Spielern und seinen Ex-Verein Holstein Kiel.

DFB.de: Erst vor wenigen Wochen scheiterten Sie mit Holstein Kiel knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wie tief sitzt der Schmerz heute noch, Herr Kazior?

Rafael Kazior: Ganz ehrlich: Ich habe damit komplett abgeschlossen. Anfangs war es aber definitiv nicht einfach. Die letzten 15 bis 20 Minuten aus dem Rückspiel in München sind einem immer wieder im Kopf herumgeschwirrt. Jetzt liegt der Fokus aber zu 100 Prozent auf meiner neuen Aufgabe beim SV Werder Bremen II.

DFB.de: Glauben Sie, dass Ihr Ex-Verein auch in der bevorstehenden Saison wieder ganz oben mitspielen kann?

Kazior: Das ist schwer zu sagen. Die 3. Liga ist sehr ausgeglichen. Viele Mannschaften besitzen das Potenzial, um den Aufstieg mitzuspielen. Ich würde es meinen ehemaligen Kollegen aber auf jeden Fall gönnen.

DFB.de: Nun sind Sie Führungsspieler in der U 23 des SV Werder Bremen, einem neuen Ligakonkurrenten der Störche. Wie sehr freuen Sie sich bereits auf die Duelle mit Kiel?

Kazior: Ich freue mich zunächst einmal darüber, dass ich in Bremen die Möglichkeit bekomme, weiterhin drittklassig zu spielen. Die U 23 hat eine hervorragende Regionalliga-Saison gespielt und sich mit dem Aufstieg belohnt. Die Partien gegen Kiel werden zwar für mich persönlich einen besonderen Charakter haben. Die Vorfreude darauf ist schon groß. Allerdings können wir auch in diesen Spielen bekanntlich nur drei Punkte holen.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung für die kommende Saison aus?

Kazior: Das primäre Ziel einer U 23 sollte sein, den jungen Spielern zum nächsten Schritt zu verhelfen und sie auf ihrem Weg in die erste Mannschaft zu begleiten. Darüber hinaus möchten wir als Mannschaft möglichst frühzeitig viele Punkte holen, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten.

###more###

DFB.de: Sie haben einen Vertrag bis Juni 2017 unterschrieben. Wo sehen Sie sich und die zweite Mannschaft des SV Werder in zwei Jahren?

Kazior: Es wäre hervorragend, wenn sich die U 23 des SV Werder im Profifußball wieder etabliert und auch 2017 noch drittklassig am Ball ist. Ich selbst könnte mir vorstellen, nach Ablauf meines Vertrages dem Sport in anderer Funktion erhalten zu bleiben. Welche Tätigkeit das dann genau ist, steht noch in den Sternen. Zunächst einmal möchte ich aber so lange spielen, wie es meine Knochen zulassen. (lacht) Vielleicht spiele ich ja auch nach 2017 noch ein paar Jahre. Wie heißt es so schön? Meistens kommt es anders, als man denkt.

DFB.de: Wie wichtig ist es, dass die Werder-Talente die Möglichkeit bekommen, jetzt schon im Profifußball mitzumischen?

Kazior: Die 3. Liga ist aus meiner Sicht für die Entwicklung ein riesiger Vorteil. Es riecht und schnuppert nicht mehr nur nach Profifußball, sondern die jungen Spieler sind ab sofort mittendrin. Der Sprung von der U 23 in die erste Mannschaft ist dann nicht mehr ganz so groß.

DFB.de: Könnten dadurch noch mehr Akteure die Chance bekommen, sich in der ersten Mannschaft zu beweisen?

Kazior: Zunächst einmal müssen wir abwarten, wie die spielerische Entwicklung eine Liga höher voranschreitet. Es erwarten die Mannschaft härtere Gegner und Partien vor deutlich mehr Zuschauern. Prinzipiell ist das aber ein Vorteil und bereitet die Talente noch besser auf den Alltag im Profigeschäft vor.

DFB.de: Im Gegensatz zu Ihnen kennt der Großteil der Mannschaft die 3. Liga noch nicht. Was geben Sie Ihren Mitspielern mit auf den Weg? Was ist der größte Unterschied zwischen der 4. und 3. Liga?

Kazior: Das Niveau ist höher, die Spiele sind intensiver und schneller. Außerdem ist es ein ganz anderes Gefühl, wenn du vor 20.000 Zuschauern spielst, als wenn du in der Regionalliga teilweise Zuschauerzahlen im dreistelligen Bereich hast. In Dresden, Magdeburg, Rostock oder auch in Osnabrück ist die Hütte immer voll. Das ist Motivation genug, um Vollgas zu geben und nach rund 90 Minuten als Sieger den Platz zu verlassen.

DFB.de: Nachdem Sie Ihre ersten Trainingswochen in Bremen absolviert haben: Wie schätzen Sie die Qualität Ihrer Mitspieler ein?

Kazior: Alle Spieler im Kader bringen zweifellos die nötige Qualität mit, um in der 3. Liga bestehen zu können. Es gibt einige Kicker, die besondere individuelle Fähigkeiten besitzen und ein riesiges Potenzial mitbringen. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln, und werde mein Bestes geben, meinen Teil zu einem positiven Fortschritt beizutragen.

DFB.de: Sind Sie durch Ihre Erfahrung so etwas wie ein Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerteam um den angehenden Fußballlehrer Alexander Nouri und Ex-Profi Florian Bruns?

Kazior: Grundsätzlich bin ich ein Spieler wie jeder andere. Wenn das Trainerteam Entscheidungen trifft, werde ich mich nicht aktiv einmischen. Sollte ich allerdings um Rat gefragt werden, dann werde ich alles versuchen, um die Trainer zu unterstützen.

DFB.de: Noch ist die Kapitänsfrage offen. Können Sie sich vorstellen, auch in Bremen die Binde zu übernehmen?

Kazior: Es ist immer eine Auszeichnung und ein Ausdruck der Wertschätzung, wenn man das Amt des Kapitäns ausüben darf. Falls das Trainerteam mich auswählen sollte, werde ich wie immer versuchen, das gesetzte Vertrauen in mich zu rechtfertigen. Ich bin aber niemand, der diese Position ausnutzt, um etwa auf dem Platz laut zu werden.