Potsdams Wesely: "Es hat sich gelohnt, weiter zu machen"

Ihre Karriere schien nach zwei Kreuzbandrissen und einigen Komplikationen fast schon am Ende. Aber seit dieser Saison ist Inka Wesely wieder zurück, seitdem ist die Abwehrspielerin wieder absolute Stammkraft bei Turbine Potsdam.

Am Freitag steht in der Allianz Frauen-Bundesliga für die 23-Jährige ein ganz besonderes Duell auf dem Programm. Mit der SGS Essen ist ihr ehemaliger Verein beim Tabellendritten zu Gast (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV und Eurosport).

Im DFB.de-Interview spricht Wesely außergewöhnlich offen über ihre lange Leidenszeit, über ihre Sorgen vor dem vorzeitigen Karriereende und über ihren großen Traum für den 10. Mai 2015 – der letzte Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga ist gleichzeitig ihr 24. Geburtstag.

DFB.de: Frau Wesely, am Freitag geht es mal wieder gegen die SGS Essen. Ein besonderes Spiel für Sie?

Inka Wesely: Gegen die alte Mannschaft zu spielen, ist jedes Mal wieder ein besonderes Spiel für mich. Ich habe in Essen damals den Sprung in die Frauen-Bundesliga geschafft und drei Jahre in der ersten Mannschaft gespielt. Es sind noch einige Spielerinnen dort, mit denen ich zusammengespielt habe. Hinzu kommt noch meine ehemalige Co-Trainerin. Insofern freue ich mich jedes Mal, meine alte Mannschaft wieder zu sehen.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Kontakt noch zu Ihrem ehemaligen Klub?

Wesely: Hin und wieder habe ich Kontakt zu der einen oder anderen Spielerin, aber auch in Essen sind mittlerweile einige neue Spielerinnen hinzugekommen und alte, mir bekannte Spielerinnen weggegangen. Ich bin mittlerweile schon vier Jahre in Potsdam, sodass der Kontakt mittlerweile nicht mehr so intensiv ist wie noch zu Beginn.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit in Essen?



Ihre Karriere schien nach zwei Kreuzbandrissen und einigen Komplikationen fast schon am Ende. Aber seit dieser Saison ist Inka Wesely wieder zurück, seitdem ist die Abwehrspielerin wieder absolute Stammkraft bei Turbine Potsdam.

Am Freitag steht in der Allianz Frauen-Bundesliga für die 23-Jährige ein ganz besonderes Duell auf dem Programm. Mit der SGS Essen ist ihr ehemaliger Verein beim Tabellendritten zu Gast (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV und Eurosport).

Im DFB.de-Interview spricht Wesely außergewöhnlich offen über ihre lange Leidenszeit, über ihre Sorgen vor dem vorzeitigen Karriereende und über ihren großen Traum für den 10. Mai 2015 – der letzte Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga ist gleichzeitig ihr 24. Geburtstag.

DFB.de: Frau Wesely, am Freitag geht es mal wieder gegen die SGS Essen. Ein besonderes Spiel für Sie?

Inka Wesely: Gegen die alte Mannschaft zu spielen, ist jedes Mal wieder ein besonderes Spiel für mich. Ich habe in Essen damals den Sprung in die Frauen-Bundesliga geschafft und drei Jahre in der ersten Mannschaft gespielt. Es sind noch einige Spielerinnen dort, mit denen ich zusammengespielt habe. Hinzu kommt noch meine ehemalige Co-Trainerin. Insofern freue ich mich jedes Mal, meine alte Mannschaft wieder zu sehen.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Kontakt noch zu Ihrem ehemaligen Klub?

Wesely: Hin und wieder habe ich Kontakt zu der einen oder anderen Spielerin, aber auch in Essen sind mittlerweile einige neue Spielerinnen hinzugekommen und alte, mir bekannte Spielerinnen weggegangen. Ich bin mittlerweile schon vier Jahre in Potsdam, sodass der Kontakt mittlerweile nicht mehr so intensiv ist wie noch zu Beginn.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit in Essen?

Wesely: Ich erinnere mich immer wieder gerne an meine Zeit in Essen. Dies ist der Verein, in dem ich den Sprung aus dem Mädchenbereich in die Frauen-Bundesliga geschafft habe - mit damals 16 Jahren. Ich hatte das volle Vertrauen meiner Trainer und die ganze Unterstützung meiner erfahrenen Mitspielerinnen, sodass ich dort gut aufgenommen wurde und in meiner ersten Bundesliga-Saison kaum ein Spiel verpasste. Essen war ähnlich wie Potsdam ein sehr familiärer Verein, mit einer kleineren Fankultur, aber einer genauso spürbaren Unterstützung. Es war einfach eine sehr schöne Zeit, in der ich viel gelernt habe, sowohl sportlich als auch menschlich.

DFB.de: Wie wichtig war die Zeit für Sie in Essen, um den Sprung in die Bundesliga zu schaffen?

Wesely: Das war sehr wichtig, da ich in dem Jahr, bevor ich hochgezogen wurde, in die erste Mannschaft schon immer mal reinschnuppern und mittrainieren durfte. So wurde ich sukzessive an die Härte und Trainingsweise der Frauenmannschaft herangeführt und konnte mich an alle Abläufe gewöhnen.

DFB.de: Was erwarten Sie von dem Duell am Freitag?

Wesely: Ich erwarte ein offenes, hart umkämpftes Spiel. Essen hat eine junge, motivierte Mannschaft mit guten Spielerinnen. Schon das Hinspiel war sehr knapp, was wir aber für uns entscheiden konnten. Momentan sind wir spielerisch nicht gerade in unserer besten Form, aber wir können die Spiele trotzdem positiv für uns gestalten. Ich hoffe, dass wir ein schönes und faires Spiel erleben werden, welches seinen ganz besonderen Reiz haben wird, da es am Freitagabend unter Flutlicht ausgetragen wird.

DFB.de: Wie wichtig ist die Partie für Sie?

Wesely: Das Spiel gegen Essen ist so wichtig wie jedes andere Spiel auch, denn es geht um drei wichtige Punkte. Wenn wir diese Punkte in Potsdam behalten können, sind wir weiterhin gut im Rennen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Situation an der Tabellenspitze?

Wesely: Es ist eng und noch alles offen. Wolfsburg ist vier Punkte vor uns, München zwei Zähler, Frankfurt ist drei Punkte hinter uns. Wir können alles noch aus eigener Kraft schaffen. Die Rückrunde hat gerade erst begonnen und die ganzen Topspiele folgen noch. Für uns geht es nach der Winterpause direkt gegen Frankfurt. Da wird sich zeigen, wer besser über den Winter gekommen ist und in der Meisterschaft mitmischen wird. Auch die Spiele gegen Wolfsburg und München folgen direkt aufeinander am 17. und 18. Spieltag. Zudem spielt Frankfurt am letzten Spieltag gegen Wolfsburg und wir haben das vermeintlich einfachere Schlussprogramm. Also abwarten, wie sich alles nach der Winterpause entwickelt.

DFB.de: Sie sind bereits zweimal Meister mit Turbine geworden. Was ist möglich in diesem Jahr?

Wesely: Noch ist alles möglich. Ob die Meisterschaft drin ist, werden wir im weiteren Saisonverlauf sehen. Wolfsburg und München scheinen bisher richtig gut in Form zu sein. Auch mit Frankfurt muss man immer noch rechnen.

DFB.de: Sie sind seit 2010 in Potsdam. Wie haben Sie die Zeit bisher dort erlebt?

Wesely: Es ist viel passiert. Spielerinnen kommen und gehen. Wir haben große Erfolge gefeiert. Aber auch bittere Niederlagen haben mich in meiner persönlichen Entwicklung nach vorne gebracht. Ich habe ein Studium im Bereich Gesundheitssport und Prävention mit dem Bachelor abgeschlossen und bin seit einem Jahr mit einer 25-Stunden-Woche im Berufsleben bei der AOK Nordost. Privat habe ich auch mein Glück gefunden und Potsdam ist zu meiner neuen Heimat geworden.

DFB.de: Sie hatten zwei Kreuzbandrisse, haben Sie auch mal über ein Karriereende nachgedacht?

Wesely: Wenn ich nein sagen würde, würde ich lügen. Gerade wenn man sich das zweite Mal das Kreuzband reißt und weiß, was das an Geduld und Kraft kostet, überlegt man sich schon, ob man da noch einmal durch möchte. Aber wenn ich sage, ja das will man, spreche ich - denke ich - im Namen vieler Leidensgenossinnen, die solch eine Zwangspause machen mussten. Man möchte selbst entscheiden, wann und wie man seine Karriere beendet und nicht durch eine Verletzung aufgeben. Der Weg zurück ist sehr hart. Wenn ich überlege, dass ich die letzten zwei Jahre gebraucht habe, um wieder fit zu werden und es die eine oder andere Situation gab, in der es nicht vorwärts ging - da hätte ich am liebsten manchmal gesagt: Ich höre auf. Zum Glück habe ich es nicht getan und so kann ich sagen, wenn ich sonntags auf dem Platz stehe, es hat sich gelohnt, weiter zu machen.

DFB.de: Wie schlimm war die Zeit der Reha wirklich?

Wesely: Am Anfang war es natürlich hart, weil man nicht viel machen darf und das Knie seine Zeit braucht, um zu heilen. Dann darf man aber von Woche zu Woche mehr machen und kommt immer ein Stück vorwärts. Natürlich gab es auch immer mal wieder Rückschläge. Mit meinem ersten Kreuzbandriss hatte ich noch fast zwei Jahre später Probleme in der Beweglichkeit und musste nachoperiert werden. Bei dem zweiten Kreuzbandriss 2012 lief erst alles super, bis ich mir nach fünf Monaten das Kreuzband im Training wieder anriss. Das war natürlich sehr hart für mich. Ich hatte aber eine Mannschaft, einen Verein, Physiotherapeuten, Ärzte und vor allem meine Freunde und Familie um mich herum, die mich unterstützt und mir das Ganze leichter gemacht haben. Deswegen kann ich sagen, dass ich auch sehr viel Spaß während meiner Reha-Zeit hatte und es gar nicht so schlimm war.

DFB.de: Sind Sie jetzt wieder richtig fit?

Wesely: Ja, das bin ich. Ich habe keine Probleme, kann voll trainieren und spielen.

DFB.de: Hat für Sie nach dieser langen Leidenszeit jedes Spiel nochmal einen anderen Stellenwert?

Wesely: Am Anfang war es auf jeden Fall etwas Besonderes. Ich wusste nicht, ob ich noch einmal auf diesem Niveau spielen werde, ob ich es nochmal schaffe. Deswegen war das erste Saisonspiel gegen Herford in diesem Jahr nach zwei Jahren ohne Spiel in der Bundesliga wie ein Neuanfang. Mittlerweile hat es sich wieder normalisiert und ich freue mich über jedes Spiel, das ich machen darf.

DFB.de: Wie blicken Sie nun auf das auslaufende Jahr 2014 zurück?

Wesely: Vor allem sportlich ist es für mich nach einer langen Zeit wieder bergauf gegangen. Ich habe die komplette Rückrunde der letzten Saison bei unserer Zweitliga-Mannschaft gespielt und bin mit dieser Mannschaft Meister der 2. Bundesliga Nord geworden. Ich konnte dort Spielpraxis sammeln und Selbstbewusstsein zurückgewinnen. Ab Sommer habe ich dann auch wieder das Vertrauen meiner Trainer in der ersten Mannschaft bekommen und bisher jedes Bundesligaspiel über die volle Spielzeit absolviert. Das macht mich sehr glücklich.

DFB.de: Was sind Ihre ganz persönlichen Ziele für 2015?

Wesely: Ich möchte gesund und fit bleiben, privat soll alles so weiterlaufen wie bisher. Und bei Turbine folgen hoffentlich noch viele weitere Einsätze und ein möglichst erfolgreiches Abschneiden in dieser Saison. Da ist unser Ziel, uns für die Champions League zu qualifizieren und wieder das Finale des DFB-Pokals zu erreichen. Mein ganz besonderer Wunsch wäre es, am 10. Mai 2015, dem letzten Spieltag der Saison 2014/2015 und zugleich mein 24. Geburtstag, den Meistertitel zu feiern.