Popp gegen Mittag: "Wir alle freuen uns auf das Duell"

LdB FC Malmö gegen den VfL Wolfsburg, schwedischer Meister gegen deutscher Meister, Anja Mittag gegen Alexandra Popp - im Achtelfinale der Champions League der Frauen kommt es am heute (ab 16 Uhr, live bei Eurosport) zu einem ganz besonderen Duell.

Die deutsche Nationalspielerin Anja Mittag steht inzwischen seit über einem Jahr beim schwedischen Topklub unter Vertag. „Wir alle freuen uns sehr auf dieses Duell. Es ist eine riesige Herausforderung“, sagt die Stürmerin im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Wir sind sicher Außenseiter. Aber in zwei Begegnungen ist immer alles möglich. Wir wollen unsere Chance nutzen."

Die Wolfsburgerinnen gehen als Titelverteidiger in das Duell. Alexandra Popp und ihre Mannschaftskolleginnen haben in der vergangenen Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Champions League, DFB-Pokal, Meisterschaft. Nun wollen sie beweisen, dass das kein Zufall war. "Wir wissen, wieviel harte Arbeit hinter diesen Erfolgen steckt", sagt Popp. "Wir sind in allen Wettbewerben noch aussichtsreich im Rennen. Aber uns ist auch klar, dass man das nötige Quäntchen Glück braucht. Zunächst geht es für uns darum, das Viertelfinale der Champions League zu erreichen."

DFB.de: Frau Mittag, wer ist Favorit in dem Duell am Samstag: der schwedische oder der deutsche Meister?

Anja Mittag: Aus meiner Sicht ganz klar der VfL Wolfsburg. Sie haben gezeigt, dass sie eine der besten Mannschaften in Europa sind, vielleicht sogar die stärkste. Wolfsburg ist Titelverteidiger. Sie sind Deutscher Meister, sie haben den DFB-Pokal gewonnen. Mehr geht nicht. Für mich ist es ganz eindeutig, dass sie deshalb in der Favoritenrolle sind.

DFB.de: Frau Popp, nehmen Sie die Favoritenrolle an?

Alexandra Popp: Nein, nicht unbedingt. Ich sehe uns nicht zwingend in der Favoritenrolle. Da muss ich Anja etwas widersprechen. Nur weil wir Titelverteidiger sind, heißt das ja nicht automatisch, dass wir die Überflieger sind. Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel. Ich habe Malmö persönlich bislang einmal gesehen, gegen den 1. FFC Frankfurt. Schon da war zu erkennen, dass die jedem Gegner gefährlich werden können.

DFB.de: Wen haben Sie besonders im Blick?

Popp: Natürlich Anja als Stürmerin. Aber zum Beispiel auch Ramona Bachmann. Dazu noch einige andere. Die dürfen wir auf keinen Fall aus den Augen lassen, sonst bekommen wir Probleme.

DFB.de: Frau Mittag, mit welchen Erwartungen gehen Sie in die diese Begegnungen?

Mittag: Wir haben nichts zu verlieren. In zwei Begegnungen ist immer alles möglich. Wir freuen uns auf diese Herausforderung. Wir haben Selbstvertrauen, wir haben die schwedische Meisterschaft gewonnen. Daher brauchen wir uns sicher nicht zu verstecken. Wir werden deshalb mit dem entsprechenden Schwung in die Partien gehen. Ich bin selbst gespannt, was dann passiert.

DFB.de: Ist Wolfsburg Ihrer Meinung noch so stark wie in der vergangenen Saison.

Mittag: Ja, davon bin ich überzeugt. Die haben einen hervorragenden Kader. Man darf sich nicht davon blenden lassen, dass Wolfsburg in der Bundesliga derzeit nur Vierter ist. Die Saison ist noch lang. Es war doch klar, dass es nach einer so überragenden Saison schwer wird, wieder ins Rollen zu kommen. Sie haben alles gewonnen, was man gewinnen kann. Die Bestätigung dessen ist die nächste große Herausforderung.

DFB.de: Wie sehen Sie die Situation derzeit beim VfL, Frau Popp? In der Bundesliga belegen Sie derzeit den vierten Platz.

Popp: Wir haben uns das etwas anders vorgestellt. Das ist doch ganz klar. Allerdings haben wir einige Punkte wirklich völlig überflüssig liegen gelassen. Das müssen wir in den nächsten Begegnungen wieder rausholen. Wir dürfen uns keine großen Ausrutscher mehr erlauben. So ist es eben manchmal. Im Endeffekt müssen wir die Situation nun so nehmen, wie sie ist. Wir haben immer noch die Möglichkeit, die Deutsche Meisterschaft zu verteidigen. Es liegt alleine an uns. Zuletzt beim 4:0 gegen Leverkusen war es schon wieder völlig in Ordnung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Der Ball rollt wieder.

DFB.de: Frau Mittag, hat es Wolfsburg derzeit auch so schwer, weil gegen den Triple-Sieger jeder automatisch dreifach motiviert ist?

Mittag: Auf uns trifft das in Malmö sicher zu. Wir alle freuen uns auf das Aufeinandertreffen. Wir finden es super, dass wir auf so einen starken Gegner treffen. Danach wissen wir, wo wir stehen. Es wird spannend. Wir wollen den schwedischen Fußball europaweit gut repräsentieren.

DFB.de: Frau Popp, ist es schwerer, wenn man praktisch in jeder Begegnung zum Favorit gemacht wird?

Popp: Das war zu erwarten, nachdem wir das Triple gewonnen hatten. Wir sind jetzt die Gejagten, wenn wir irgendwo auftauchen. Das ist normal, aber es ist Neuland für uns. Wir wollen jedoch einfach unser Ding durchziehen. Es ist nicht unser Vorgehen, große Töne zu spucken. Wir wissen, wieviel Arbeit hinter jedem einzelnen Erfolg steckt. Es wäre toll, wenn wir wieder einen Titel holen könnten. Aber selbstverständlich ist das nicht.

DFB.de: Steht ein Wettbewerb bei Ihnen besonders im Fokus?

Popp: Die Meisterschaft ist immer etwas Besonderes. Man muss über einen langen Zeitraum konstant gute Leistungen bringen. Auch der Erfolg im DFB-Pokal war toll. Bei beiden Wettbewerben sind wir gut im Rennen. Der Triumpf in der Champions League hat allem die Krone aufgesetzt. Um das zu wiederholen, braucht man sicher auch das nötige Quäntchen Glück. Wir hatten es in der vergangenen Saison, besonders im Endspiel. Der Fußballgott war auf unserer Seite und hat mit uns gespielt. Aber es werden auch wieder andere Situationen kommen, wenn Pfosten oder Latte im entscheidenden Moment im Weg sind. Das Triple zu wiederholen ist deshalb eine sehr schwere Aufgabe. Aber wir nehmen, was kommt. Unser kurzfristigstes Ziel ist es jedoch zunächst, in der Champions League das Viertelfinale zu erreichen. Daran arbeiten wir jetzt.

DFB.de: Werden Sie, Frau Mittag, in den beiden Partien besonders im Fokus stehen?

Mittag: Bis jetzt ist es noch ziemlich ruhig. Aber das kann noch kommen, das weiß ich nicht. Mir ist das letztlich jedoch auch egal. Ich bin eine von vielen. Allerdings ist es doch ganz klar, dass die Partien für mich schon außergewöhnlich sind. Ich sehe viele Kolleginnen aus der Nationalmannschaft wieder. Zuletzt bei unserer Länderspielreise habe ich mir mit Lena Goeßling das Zimmer geteilt. Wir sind gute Freundinnen, wir haben viel über dieses Achtelfinale gesprochen. Vielleicht schreibe ich ihr vorher noch eine SMS. Aber während der 90 Minuten muss die Freundschaft dann ruhen.

Popp: Ich freue mich auch auf das Wiedersehen. Wir verstehen uns sehr gut, wenn wir gemeinsam bei der Nationalmannschaft sind. Für Späße ist dann auch immer Zeit.

DFB.de: Frau Mittag, wie stark ist der schwedische Fußball im Vergleich zum deutschen? Welche Rolle würde Malmö in der Bundesliga spielen?

Mittag: Der schwedische Fußball zählt in Europa sicher zur Spitze. Mir fällt es jedoch immer schwer zu sagen, wo wir mit Malmö in der Bundesliga landen würden. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass wir schon zu den fünf besten Klubs zählen würden.

DFB.de: Gibt es Unterschiede zwischen dem Fußball in Schweden und Deutschland?

Mittag: Oh ja. Ich habe hier taktisch einige neue Dinge gelernt. Aber vor allem imponiert mir, wie physisch in Schweden der Fußball ist. Hier ist es teilweise rau und aggressiv. Darauf musste ich mich erst einstellen. In Deutschland wird Vieles spielerisch gelöst. Das ist meiner Meinung nach der größte Unterschied.

Popp: Natürlich bekommt man in Deutschland mit, dass auch die schwedische Liga ein hohes Niveau besitzt.

DFB.de: Sie haben Ihren Vertrag in Malmö vorzeitig bis 2015 verlängert, Frau Mittag. Wieso dieser Schritt?

Mittag: Ich fühle mich wohl. Es passt einfach. Zudem habe ich festgestellt, dass mir diese Zeit im Ausland gut tut. Ich habe mich noch einmal weiterentwickelt – persönlich wie sportlich.

DFB.de: Könnten Sie sich auch eine Rückkehr vorstellen?

Mittag: Auf jeden Fall. Die Vertragsverlängerung bedeutet nicht, dass ich ein Comeback in der Bundesliga ausschließen würde. Wenn ich in zwei Jahren noch fit bin und meine Leistung bringe, ist alles möglich.

DFB.de: Frau Popp, Frau Mittag, für Sie beide geht nun ein überragendes Jahr zu Ende…

Mittag: … das kann man wirklich sagen. Ich denke, das trifft auf uns beide zu.

Popp: Oh ja. Von den Titeln war es auf jeden Fall eine überragende Saison. Leider konnte ich wegen einer Verletzung nicht bei der Europameisterschaft dabei sein.

Mittag: Es stimmt, dass wir uns beide nicht beklagen können. Für mich war natürlich der Gewinn der Europameisterschaft der Höhepunkt. Toll war, dass ich beim 1:0 im Finale gegen Norwegen nach meiner Einwechslung das entscheidende Tor mache. Zudem sind wir in Schweden mit Malmö Meister geworden. Es war eine schöne Erfahrung. Jetzt wollen wir gegen Wolfsburg die Überraschung schaffen.

Popp: Insgesamt hatte ich in der vergangenen Saison immer wieder mit kleineren und größeren körperlichen Problemen zu kämpfen. Ich bin nie richtig fit geworden. Das hat mich schon etwas zurück geworfen. Jetzt bin ich jedoch absolut fit. Ich habe überhaupt keine Probleme mehr. Ich bin verletzungsfrei. Das ist ein großartiges Gefühl.

[sw]

LdB FC Malmö gegen den VfL Wolfsburg, schwedischer Meister gegen deutscher Meister, Anja Mittag gegen Alexandra Popp - im Achtelfinale der Champions League der Frauen kommt es am heute (ab 16 Uhr, live bei Eurosport) zu einem ganz besonderen Duell.

Die deutsche Nationalspielerin Anja Mittag steht inzwischen seit über einem Jahr beim schwedischen Topklub unter Vertag. „Wir alle freuen uns sehr auf dieses Duell. Es ist eine riesige Herausforderung“, sagt die Stürmerin im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Wir sind sicher Außenseiter. Aber in zwei Begegnungen ist immer alles möglich. Wir wollen unsere Chance nutzen."

Die Wolfsburgerinnen gehen als Titelverteidiger in das Duell. Alexandra Popp und ihre Mannschaftskolleginnen haben in der vergangenen Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Champions League, DFB-Pokal, Meisterschaft. Nun wollen sie beweisen, dass das kein Zufall war. "Wir wissen, wieviel harte Arbeit hinter diesen Erfolgen steckt", sagt Popp. "Wir sind in allen Wettbewerben noch aussichtsreich im Rennen. Aber uns ist auch klar, dass man das nötige Quäntchen Glück braucht. Zunächst geht es für uns darum, das Viertelfinale der Champions League zu erreichen."

DFB.de: Frau Mittag, wer ist Favorit in dem Duell am Samstag: der schwedische oder der deutsche Meister?

Anja Mittag: Aus meiner Sicht ganz klar der VfL Wolfsburg. Sie haben gezeigt, dass sie eine der besten Mannschaften in Europa sind, vielleicht sogar die stärkste. Wolfsburg ist Titelverteidiger. Sie sind Deutscher Meister, sie haben den DFB-Pokal gewonnen. Mehr geht nicht. Für mich ist es ganz eindeutig, dass sie deshalb in der Favoritenrolle sind.

DFB.de: Frau Popp, nehmen Sie die Favoritenrolle an?

Alexandra Popp: Nein, nicht unbedingt. Ich sehe uns nicht zwingend in der Favoritenrolle. Da muss ich Anja etwas widersprechen. Nur weil wir Titelverteidiger sind, heißt das ja nicht automatisch, dass wir die Überflieger sind. Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel. Ich habe Malmö persönlich bislang einmal gesehen, gegen den 1. FFC Frankfurt. Schon da war zu erkennen, dass die jedem Gegner gefährlich werden können.

DFB.de: Wen haben Sie besonders im Blick?

Popp: Natürlich Anja als Stürmerin. Aber zum Beispiel auch Ramona Bachmann. Dazu noch einige andere. Die dürfen wir auf keinen Fall aus den Augen lassen, sonst bekommen wir Probleme.

DFB.de: Frau Mittag, mit welchen Erwartungen gehen Sie in die diese Begegnungen?

Mittag: Wir haben nichts zu verlieren. In zwei Begegnungen ist immer alles möglich. Wir freuen uns auf diese Herausforderung. Wir haben Selbstvertrauen, wir haben die schwedische Meisterschaft gewonnen. Daher brauchen wir uns sicher nicht zu verstecken. Wir werden deshalb mit dem entsprechenden Schwung in die Partien gehen. Ich bin selbst gespannt, was dann passiert.

DFB.de: Ist Wolfsburg Ihrer Meinung noch so stark wie in der vergangenen Saison.

Mittag: Ja, davon bin ich überzeugt. Die haben einen hervorragenden Kader. Man darf sich nicht davon blenden lassen, dass Wolfsburg in der Bundesliga derzeit nur Vierter ist. Die Saison ist noch lang. Es war doch klar, dass es nach einer so überragenden Saison schwer wird, wieder ins Rollen zu kommen. Sie haben alles gewonnen, was man gewinnen kann. Die Bestätigung dessen ist die nächste große Herausforderung.

DFB.de: Wie sehen Sie die Situation derzeit beim VfL, Frau Popp? In der Bundesliga belegen Sie derzeit den vierten Platz.

Popp: Wir haben uns das etwas anders vorgestellt. Das ist doch ganz klar. Allerdings haben wir einige Punkte wirklich völlig überflüssig liegen gelassen. Das müssen wir in den nächsten Begegnungen wieder rausholen. Wir dürfen uns keine großen Ausrutscher mehr erlauben. So ist es eben manchmal. Im Endeffekt müssen wir die Situation nun so nehmen, wie sie ist. Wir haben immer noch die Möglichkeit, die Deutsche Meisterschaft zu verteidigen. Es liegt alleine an uns. Zuletzt beim 4:0 gegen Leverkusen war es schon wieder völlig in Ordnung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Der Ball rollt wieder.

DFB.de: Frau Mittag, hat es Wolfsburg derzeit auch so schwer, weil gegen den Triple-Sieger jeder automatisch dreifach motiviert ist?

Mittag: Auf uns trifft das in Malmö sicher zu. Wir alle freuen uns auf das Aufeinandertreffen. Wir finden es super, dass wir auf so einen starken Gegner treffen. Danach wissen wir, wo wir stehen. Es wird spannend. Wir wollen den schwedischen Fußball europaweit gut repräsentieren.

DFB.de: Frau Popp, ist es schwerer, wenn man praktisch in jeder Begegnung zum Favorit gemacht wird?

Popp: Das war zu erwarten, nachdem wir das Triple gewonnen hatten. Wir sind jetzt die Gejagten, wenn wir irgendwo auftauchen. Das ist normal, aber es ist Neuland für uns. Wir wollen jedoch einfach unser Ding durchziehen. Es ist nicht unser Vorgehen, große Töne zu spucken. Wir wissen, wieviel Arbeit hinter jedem einzelnen Erfolg steckt. Es wäre toll, wenn wir wieder einen Titel holen könnten. Aber selbstverständlich ist das nicht.

DFB.de: Steht ein Wettbewerb bei Ihnen besonders im Fokus?

Popp: Die Meisterschaft ist immer etwas Besonderes. Man muss über einen langen Zeitraum konstant gute Leistungen bringen. Auch der Erfolg im DFB-Pokal war toll. Bei beiden Wettbewerben sind wir gut im Rennen. Der Triumpf in der Champions League hat allem die Krone aufgesetzt. Um das zu wiederholen, braucht man sicher auch das nötige Quäntchen Glück. Wir hatten es in der vergangenen Saison, besonders im Endspiel. Der Fußballgott war auf unserer Seite und hat mit uns gespielt. Aber es werden auch wieder andere Situationen kommen, wenn Pfosten oder Latte im entscheidenden Moment im Weg sind. Das Triple zu wiederholen ist deshalb eine sehr schwere Aufgabe. Aber wir nehmen, was kommt. Unser kurzfristigstes Ziel ist es jedoch zunächst, in der Champions League das Viertelfinale zu erreichen. Daran arbeiten wir jetzt.

DFB.de: Werden Sie, Frau Mittag, in den beiden Partien besonders im Fokus stehen?

Mittag: Bis jetzt ist es noch ziemlich ruhig. Aber das kann noch kommen, das weiß ich nicht. Mir ist das letztlich jedoch auch egal. Ich bin eine von vielen. Allerdings ist es doch ganz klar, dass die Partien für mich schon außergewöhnlich sind. Ich sehe viele Kolleginnen aus der Nationalmannschaft wieder. Zuletzt bei unserer Länderspielreise habe ich mir mit Lena Goeßling das Zimmer geteilt. Wir sind gute Freundinnen, wir haben viel über dieses Achtelfinale gesprochen. Vielleicht schreibe ich ihr vorher noch eine SMS. Aber während der 90 Minuten muss die Freundschaft dann ruhen.

Popp: Ich freue mich auch auf das Wiedersehen. Wir verstehen uns sehr gut, wenn wir gemeinsam bei der Nationalmannschaft sind. Für Späße ist dann auch immer Zeit.

DFB.de: Frau Mittag, wie stark ist der schwedische Fußball im Vergleich zum deutschen? Welche Rolle würde Malmö in der Bundesliga spielen?

Mittag: Der schwedische Fußball zählt in Europa sicher zur Spitze. Mir fällt es jedoch immer schwer zu sagen, wo wir mit Malmö in der Bundesliga landen würden. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass wir schon zu den fünf besten Klubs zählen würden.

DFB.de: Gibt es Unterschiede zwischen dem Fußball in Schweden und Deutschland?

Mittag: Oh ja. Ich habe hier taktisch einige neue Dinge gelernt. Aber vor allem imponiert mir, wie physisch in Schweden der Fußball ist. Hier ist es teilweise rau und aggressiv. Darauf musste ich mich erst einstellen. In Deutschland wird Vieles spielerisch gelöst. Das ist meiner Meinung nach der größte Unterschied.

Popp: Natürlich bekommt man in Deutschland mit, dass auch die schwedische Liga ein hohes Niveau besitzt.

DFB.de: Sie haben Ihren Vertrag in Malmö vorzeitig bis 2015 verlängert, Frau Mittag. Wieso dieser Schritt?

Mittag: Ich fühle mich wohl. Es passt einfach. Zudem habe ich festgestellt, dass mir diese Zeit im Ausland gut tut. Ich habe mich noch einmal weiterentwickelt – persönlich wie sportlich.

DFB.de: Könnten Sie sich auch eine Rückkehr vorstellen?

Mittag: Auf jeden Fall. Die Vertragsverlängerung bedeutet nicht, dass ich ein Comeback in der Bundesliga ausschließen würde. Wenn ich in zwei Jahren noch fit bin und meine Leistung bringe, ist alles möglich.

DFB.de: Frau Popp, Frau Mittag, für Sie beide geht nun ein überragendes Jahr zu Ende…

Mittag: … das kann man wirklich sagen. Ich denke, das trifft auf uns beide zu.

Popp: Oh ja. Von den Titeln war es auf jeden Fall eine überragende Saison. Leider konnte ich wegen einer Verletzung nicht bei der Europameisterschaft dabei sein.

Mittag: Es stimmt, dass wir uns beide nicht beklagen können. Für mich war natürlich der Gewinn der Europameisterschaft der Höhepunkt. Toll war, dass ich beim 1:0 im Finale gegen Norwegen nach meiner Einwechslung das entscheidende Tor mache. Zudem sind wir in Schweden mit Malmö Meister geworden. Es war eine schöne Erfahrung. Jetzt wollen wir gegen Wolfsburg die Überraschung schaffen.

Popp: Insgesamt hatte ich in der vergangenen Saison immer wieder mit kleineren und größeren körperlichen Problemen zu kämpfen. Ich bin nie richtig fit geworden. Das hat mich schon etwas zurück geworfen. Jetzt bin ich jedoch absolut fit. Ich habe überhaupt keine Probleme mehr. Ich bin verletzungsfrei. Das ist ein großartiges Gefühl.