Podolski: "Ich will Europameister werden"

Warschau, EM-Qualifikation, klar, für Lukas Podolski ist das Länderspiel gegen Polen heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) mit besonderen Emotionen verbunden. Wobei für Podolski noch immer jeder Auftritt für Deutschland etwas Besonderes ist. Er glüht noch immer, wie am ersten Tag, wie vor mehr als zehn Jahren, als seine Länderspielkarriere begann.

Vor dem Spiel heute Abend hat der 29-Jährige mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über das Spiel und seine Karriere gesprochen. Und über sein soziales Engagement.

DFB.de: Herr Podolski, Sie haben gestern "Ihre" Arche in Warschau besucht. Wie kam es dazu?

Lukas Podolski: Das war spontan, weil es von den Abläufen gut gepasst hat. Wir sind hier in Warschau, die Arche ist nicht zu weit weg von unserem Hotel und vor dem Abschlusstraining war noch genügend Zeit für den Abstecher dorthin.

DFB.de: Der Besuch war nicht angekündigt, wie haben die Kinder auf Sie reagiert?

Podolski: Sie waren überrascht und haben sich gefreut. Es war gleich super, laut und fröhlich. Kinder haben ja wenig Berührungsängste. Mein Besuch war viel zu kurz, ich wäre gerne länger geblieben. Leider fehlte mir diesmal die Zeit, dennoch bin ich sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Es war wieder toll, die glänzenden Kinderaugen zu sehen.

DFB.de: In Ihre Soziaprojekte investieren Sie häufig neben Geld Ihr wichtigstes Kapital: Ihre Zeit. Was motiviert Sie dazu?

Podolski: Ich mache nur Dinge, hinter denen ich voll und ganz stehe. So wie beispielsweise neben der Arche auch die Rheinflanke. Und dann versuche ich mich, so intensiv wie möglich einzubringen. Ich will keine halben Sachen machen, wenn, dann ich will ich mich nicht nur finanziell, sondern so häufig wie möglich persönlich engagieren. In Zukunft will ich in diesem Bereich noch mehr machen.



Warschau, EM-Qualifikation, klar, für Lukas Podolski ist das Länderspiel gegen Polen heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) mit besonderen Emotionen verbunden. Wobei für Podolski noch immer jeder Auftritt für Deutschland etwas Besonderes ist. Er glüht noch immer, wie am ersten Tag, wie vor mehr als zehn Jahren, als seine Länderspielkarriere begann.

Vor dem Spiel heute Abend hat der 29-Jährige mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über das Spiel und seine Karriere gesprochen. Und über sein soziales Engagement.

DFB.de: Herr Podolski, Sie haben gestern "Ihre" Arche in Warschau besucht. Wie kam es dazu?

Lukas Podolski: Das war spontan, weil es von den Abläufen gut gepasst hat. Wir sind hier in Warschau, die Arche ist nicht zu weit weg von unserem Hotel und vor dem Abschlusstraining war noch genügend Zeit für den Abstecher dorthin.

DFB.de: Der Besuch war nicht angekündigt, wie haben die Kinder auf Sie reagiert?

Podolski: Sie waren überrascht und haben sich gefreut. Es war gleich super, laut und fröhlich. Kinder haben ja wenig Berührungsängste. Mein Besuch war viel zu kurz, ich wäre gerne länger geblieben. Leider fehlte mir diesmal die Zeit, dennoch bin ich sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Es war wieder toll, die glänzenden Kinderaugen zu sehen.

DFB.de: In Ihre Soziaprojekte investieren Sie häufig neben Geld Ihr wichtigstes Kapital: Ihre Zeit. Was motiviert Sie dazu?

Podolski: Ich mache nur Dinge, hinter denen ich voll und ganz stehe. So wie beispielsweise neben der Arche auch die Rheinflanke. Und dann versuche ich mich, so intensiv wie möglich einzubringen. Ich will keine halben Sachen machen, wenn, dann ich will ich mich nicht nur finanziell, sondern so häufig wie möglich persönlich engagieren. In Zukunft will ich in diesem Bereich noch mehr machen.

DFB.de: Zum Beispiel?

Podolski: In Deutschland ist die Arche stark vertreten, mit dem Haus in Warschau haben wir jetzt ein großes Ziel von mir verwirklicht. Es ist toll zu sehen, was hier entstanden ist. Geplant ist noch eine zweite Arche in Polen, in meiner Heimatstadt Gliwice. In den Archen bekommen die Kinder Nahrung, sie bekommen Aufmerksamkeit, Kleidung, sie können spielen. Dinge, die ihnen leider viel zu oft fehlen. Das alles immer in Verbindung mit Fußball und mit Sport.

DFB.de: Den Nachmittag haben Sie mit Kindern verbracht. Kommt es Ihnen beim DFB-Team manchmal ähnlich vor. Unter den Feldspielern sind Sie der mit Abstand älteste Akteur im aktuellen Kader.

Podolski: So ist es ja auch nicht. (lacht) Ich fühle mich überhaupt nicht alt, und darauf kommt es doch an. Ich gebe mich, so wie ich bin, ich verstelle mich nicht. Ich bin jetzt zwar 29, aber ich bin kein anderer Mensch als der, der ich mit 22 war oder mit 35 sein werde. Ich komme hier mit allen gut klar. Dass viele Spieler jünger sind als ich, spielt überhaupt keine Rolle.

DFB.de: In der Arche haben Sie mit den Kindern polnisch gesprochen. Das können Sie in der Nationalmannschaft nicht mehr. Wie sehr vermissen Sie Miroslav Klose?

Podolski: Miro fehlt, aber nicht der Sprache wegen. Ich habe mich mit ihm super verstanden, ich habe mit ihm zehn Jahre lang für den DFB gespielt. Wir haben gemeinsam tolle Zeiten erlebt und große Erfolge gefeiert. Das gilt genauso für Philipp (Lahm; Anm.d.Red.) und Per (Mertesacker; Anm.d.Red.). Man merkt, dass langsam eine neue Zeit anbricht, es kommen viele junge Spieler nach, die viel Qualität haben.

DFB.de: Die drei hinterlassen eine Lücke. Wie weit ist das Team auf dem Weg, sich neu zu sortieren?

Podolski: Der Umbruch ist jetzt auch nicht riesig. Aber es ist schon nicht einfach, sich auf die neue Situation einzustellen. Dafür fehlt einfach die Zeit, vor unseren Spielen haben wir ja nur wenige Trainingseinheiten, anders als in der Vorbereitung auf ein Turnier. Anderen Nationen geht es aber genau so, und unser Vorteil ist, dass die Qualität in der Mannschaft hoch ist und die Qualität der Spieler, die nachkommen, genauso.

DFB.de: Auf Ihrer Facebook-Seite haben Sie kürzlich eine Liebeserklärung an den Fußball-Ball gepostet und von Liebe auf den ersten Blick gesprochen. Können Sie beschreiben, was der Ball Ihnen gegeben hat? Was wäre Ihr Leben, wenn es keine Bälle geben würde?

Podolski: Das weiß ich nicht, nichts wahrscheinlich. Ich bin mit Bällen groß geworden. Das fing schon in Polen so an und ging in Deutschland weiter. Ich habe immer und überall Fußball gespielt, auf dem Bolzplatz, auf der Straße. Power, Energie, Durchsetzungsvermögen, Teamgeist – das alles habe ich durch den Fußball gelernt. Ohne den Ball, wäre ich nicht, wer und wo ich heute bin.

DFB.de: Ist Ihre Liebe für den Sport der Grund, warum es für Sie kein Gedanke war, wie Lahm, Klose und Mertesacker nach dem WM-Titel Ihre Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden.

Podolski: Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass für mich der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Mit der Nationalmannschaft will ich noch viel erreichen, das nächste Ziel ist die EURO und ich habe riesige Lust, den Weg dorthin mit diesem Team zu beschreiten.

DFB.de: Sie haben sich zuletzt mehrfach über einen möglichen Vereinswechsel geäußert. Wer lange sucht, findet im Internet ein Zitat von Ihnen, das besagt, dass es Ihr Traum ist, Ihre Karriere bei Gornik Zabrze zu beenden, "Ihrem" Verein in Polen. Ist das noch aktuell?

Podolski: Fußballer sind in Ihren Karrieren immer von verschiedenen Faktoren abhängig. Wenn ich einen Wunsch habe, heißt das ja nicht, dass sich dieser auch umsetzen lässt. Das gilt auch für meine aktuelle Situation. Wenn ich beispielsweise nach Italien gehen will, funktioniert das nur, wenn es in Italien einen Verein gibt, der mich gerne haben will. Und solange ich bei einem Verein unter Vertrag stehe, funktioniert sowieso nichts, ohne dass dieser Verein einverstanden ist. Die Sache mit Gornik Zabrze ist aktuell noch ganz weit weg. In Polen ist das mein Verein, ich liebe diesen Klub. Und wenn es dann irgendwann tatsächlich Richtung Karriereende geht und meine Knochen noch mitmachen, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass ich noch ein oder zwei Jahre dort spiele.

DFB.de: Zumal sich der Verein gemausert hat. Gornik Zabrze führt die Tabelle der polnischen Extraklasa an.

Podolski: Der Klub hat einige Probleme, finanziell und infrastrukturell. Sie haben ein neues Stadion, das allerdings noch nicht fertig ist und schon länger nicht weitergebaut wird. Es fehlt dort an einigem. Umso bemerkenswerter ist, dass sie dennoch auf Platz eins stehen, das ist ein Wunder. Sportlich läuft es gut, darüber freue ich mich, mal sehen, wie lange es dort noch so weiter geht.

DFB.de: Sie kennen den polnischen Fußball, Sie wissen auch, wie stark Polens Nationalmannschaft ist. Wie schwer wird es für den Weltmeister, in der EM-Qualifikation in Polen zu bestehen?

Podolski: Ich halte unsere Gruppe insgesamt für nicht so einfach. Auch Teams wie Schottland und Irland können uns Probleme bereiten, insbesondere auswärts. Und klar: Die Polen haben eine starke Mannschaft. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sie von 60.000 Fans nach vorne gepeitscht werden. Jeder weiß um die Klasse, die beispielsweise Robert Lewandowski hat. Für uns wird es ein schwieriges Spiel.

DFB.de: Ihre besondere Beziehung zu Polen ist kein Geheimnis. Ihr Wunsch demnach auch nicht: Nach Deutschland soll sich Polen für die EM in Frankreich qualifizieren.

Podolski: Ich schaue zuerst auf mein Team und meine Nationalmannschaft. Und unser Ziel ist es, die Gruppe als Erster zu beenden. Ich will mit Deutschland zur EURO, ich will mit Deutschland Europameister werden. Das ist meine Ambition. Ich will den ersten Platz. Aber natürlich schlägt mein Herz danach für Polen. Ginge es nach mir, würde ich den zweiten Platz an Polen vergeben.