Piossek: "Ich weiß, dass ich noch in der Pflicht stehe"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Marcus Piossek von Preußen Münster.

Manchmal bereitet ihm diese Nachdenklichkeit Probleme, manchmal steht sie ihm sogar im Weg. Das ist immer dann der Fall, wenn Marcus Piossek kein so tolles Spiel gemacht hat. Wenn er sich selbst unter Druck setzt. Wenn er zu grübeln beginnt: Warum dieser Fehlpass? Warum dieser unkonzentrierte Abschluss? Warum dieser schlechte Zweikampf? "Ich gehe dann schon in mich und überlege, warum ich in den verschiedenen Situationen so agiert habe und nicht besser", sagt der 24-Jährige zu DFB.de.

Im Sommer ist der Mittelfeldspieler innerhalb der 3. Liga vom VfL Osnabrück zu Preußen Münster gewechselt. Piossek hatte eine beeindruckende Visitenkarte im Gepäck. Acht Treffer und acht Vorbereitungen waren ihm gelungen. Piossek sollte zusammen mit Gaetano Manno der Königstransfer für Münster sein. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsrang hatte der SC Preußen die Chance auf den Aufstieg verpasst. Mit Piossek als überragendem Offensivspieler sollte der nächste Schritt gelingen. Im Moment sieht es allerdings nicht danach aus. Münster hängt im unteren Tabellendrittel fest. Der Rückstand nach oben ist inzwischen enorm. Schuld daran ist eine extrem wechselhafte Hinserie.

Die Situation bei dem ehemaligen Bundesligisten spiegelt ganz gut die Situation Piosseks in seinen ersten Monaten an seiner neuen Wirkungsstätte wider: ein vernünftiger Start, dann der totale Einbruch mit dem 0:3 im eigenen Stadion gegen Aufsteiger Holstein Kiel als negativer Höhepunkt und dann langsam die Phase der Stabilisierung unter dem neuen Trainer Ralf Loose. "Ich habe selten in einer Halbserie solch einen Zick-Zack-Kurs erlebt", sagt Piossek. "Das gilt für die Mannschaft, das gilt aber auch für mich persönlich." Der frühere deutsche und polnische Junioren-Nationalspieler hatte schlechte Spiele, nach denen er mit seinen Kollegen sogar ausgepfiffen wurde.

Treffsicher gegen Chemnitz und die U 23 des BVB

Aber er hatte auch die herausragenden Auftritte, nach denen ihm alle zugejubelt hatten – zum Beispiel nach seinen Doppelpacks gegen den Chemnitzer FC und die U 23 von Borussia Dortmund. Das sind die Momente, in den sie in Münster erleben, warum sie Piossek unbedingt verpflichten wollten. Aber bislang waren diese Augenblicke zu selten. Das weiß der Offensivspieler selbst am besten. Er ist ja nicht nur sehr nachdenklich, er ist auch sehr selbstkritisch: "Ich möchte mich in der Rückrunde weiter steigern und stabilisieren. Ich weiß, dass ich noch in der Pflicht stehe."

Dass Piossek das Potenzial hat, um einen guten Kader wie den der Preußen zu veredeln, das steht außer Frage. Daran gibt es keinen Zweifel. Das hat er eigentlich auf all seinen Stationen beweisen können. Aus der Jugend des SV Lippstadt ist er in die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund gewechselt. Dort hat er begonnen, an seinem Traum vom ganz großen Fußball zu arbeiten. Beim BVB durfte er erleben, wie es sich bei einem Bundesligisten anfühlt. Er hat gespürt, wie toll das ist. Also hat er noch härter an sich gearbeitet. Er hat teilweise bei den Profis trainiert und bekam dort in Freundschaftsspielen Einsatzzeit. Aber als es um Punkte ging, kam er nicht über die U 23 hinaus. Gleichzeitig hat er erfahren, wie andere Spieler den Weg gegangen sind, den er ebenfalls im Visier hat. Marcel Schmelzer, Nuri Sahin oder Mats Hummels waren dort seine Kollegen.

Piossek stieg mit dem BVB-Nachwuchs in die 3. Liga auf, danach stieg er wieder ab. Dann wechselte er für ein Jahr zu Rot-Weiß Ahlen. Es war der nächste Schritt nach oben, ein ambitionierter Drittligist. Als es dort aus finanziellen Gründen nicht mehr weiter ging, beschritt er erneut konsequent den Weg nach oben – zum Zweitligisten Karlsruher SC. Allerdings fehlte er dort zehn Monate wegen einer komplizierten Schulter-Eck-Gelenksprengung. Es war der erste echte Rückschlag. Piossek musste zwangsweise wieder einen Schritt zurückgehen. Aber beim VfL Osnabrück entwickelte er sich zu einem der herausragenden Köpfe der 3. Liga.

Mehr Konstanz ins Preußen-Spiel bringen

Und nun also Preußen Münster, mit den all den Höhen und Tiefen in den vergangenen Wochen und Monaten. Piossek ist allerdings weit davon entfernt, um die Saison bereits abzuschreiben. Eine kleine Serie reicht, um ins obere Drittel vorzustoßen: „Aber wir müssen es eben erst mal schaffen, etwas Konstanz in unsere Auftritte zu bringen. Vielleicht gelingt uns das in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Wir sollten zunächst zusehen, dass wir nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Marcus Piossek von Preußen Münster.

Manchmal bereitet ihm diese Nachdenklichkeit Probleme, manchmal steht sie ihm sogar im Weg. Das ist immer dann der Fall, wenn Marcus Piossek kein so tolles Spiel gemacht hat. Wenn er sich selbst unter Druck setzt. Wenn er zu grübeln beginnt: Warum dieser Fehlpass? Warum dieser unkonzentrierte Abschluss? Warum dieser schlechte Zweikampf? "Ich gehe dann schon in mich und überlege, warum ich in den verschiedenen Situationen so agiert habe und nicht besser", sagt der 24-Jährige zu DFB.de.

Im Sommer ist der Mittelfeldspieler innerhalb der 3. Liga vom VfL Osnabrück zu Preußen Münster gewechselt. Piossek hatte eine beeindruckende Visitenkarte im Gepäck. Acht Treffer und acht Vorbereitungen waren ihm gelungen. Piossek sollte zusammen mit Gaetano Manno der Königstransfer für Münster sein. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsrang hatte der SC Preußen die Chance auf den Aufstieg verpasst. Mit Piossek als überragendem Offensivspieler sollte der nächste Schritt gelingen. Im Moment sieht es allerdings nicht danach aus. Münster hängt im unteren Tabellendrittel fest. Der Rückstand nach oben ist inzwischen enorm. Schuld daran ist eine extrem wechselhafte Hinserie.

Die Situation bei dem ehemaligen Bundesligisten spiegelt ganz gut die Situation Piosseks in seinen ersten Monaten an seiner neuen Wirkungsstätte wider: ein vernünftiger Start, dann der totale Einbruch mit dem 0:3 im eigenen Stadion gegen Aufsteiger Holstein Kiel als negativer Höhepunkt und dann langsam die Phase der Stabilisierung unter dem neuen Trainer Ralf Loose. "Ich habe selten in einer Halbserie solch einen Zick-Zack-Kurs erlebt", sagt Piossek. "Das gilt für die Mannschaft, das gilt aber auch für mich persönlich." Der frühere deutsche und polnische Junioren-Nationalspieler hatte schlechte Spiele, nach denen er mit seinen Kollegen sogar ausgepfiffen wurde.

Treffsicher gegen Chemnitz und die U 23 des BVB

Aber er hatte auch die herausragenden Auftritte, nach denen ihm alle zugejubelt hatten – zum Beispiel nach seinen Doppelpacks gegen den Chemnitzer FC und die U 23 von Borussia Dortmund. Das sind die Momente, in den sie in Münster erleben, warum sie Piossek unbedingt verpflichten wollten. Aber bislang waren diese Augenblicke zu selten. Das weiß der Offensivspieler selbst am besten. Er ist ja nicht nur sehr nachdenklich, er ist auch sehr selbstkritisch: "Ich möchte mich in der Rückrunde weiter steigern und stabilisieren. Ich weiß, dass ich noch in der Pflicht stehe."

Dass Piossek das Potenzial hat, um einen guten Kader wie den der Preußen zu veredeln, das steht außer Frage. Daran gibt es keinen Zweifel. Das hat er eigentlich auf all seinen Stationen beweisen können. Aus der Jugend des SV Lippstadt ist er in die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund gewechselt. Dort hat er begonnen, an seinem Traum vom ganz großen Fußball zu arbeiten. Beim BVB durfte er erleben, wie es sich bei einem Bundesligisten anfühlt. Er hat gespürt, wie toll das ist. Also hat er noch härter an sich gearbeitet. Er hat teilweise bei den Profis trainiert und bekam dort in Freundschaftsspielen Einsatzzeit. Aber als es um Punkte ging, kam er nicht über die U 23 hinaus. Gleichzeitig hat er erfahren, wie andere Spieler den Weg gegangen sind, den er ebenfalls im Visier hat. Marcel Schmelzer, Nuri Sahin oder Mats Hummels waren dort seine Kollegen.

Piossek stieg mit dem BVB-Nachwuchs in die 3. Liga auf, danach stieg er wieder ab. Dann wechselte er für ein Jahr zu Rot-Weiß Ahlen. Es war der nächste Schritt nach oben, ein ambitionierter Drittligist. Als es dort aus finanziellen Gründen nicht mehr weiter ging, beschritt er erneut konsequent den Weg nach oben – zum Zweitligisten Karlsruher SC. Allerdings fehlte er dort zehn Monate wegen einer komplizierten Schulter-Eck-Gelenksprengung. Es war der erste echte Rückschlag. Piossek musste zwangsweise wieder einen Schritt zurückgehen. Aber beim VfL Osnabrück entwickelte er sich zu einem der herausragenden Köpfe der 3. Liga.

Mehr Konstanz ins Preußen-Spiel bringen

Und nun also Preußen Münster, mit den all den Höhen und Tiefen in den vergangenen Wochen und Monaten. Piossek ist allerdings weit davon entfernt, um die Saison bereits abzuschreiben. Eine kleine Serie reicht, um ins obere Drittel vorzustoßen: „Aber wir müssen es eben erst mal schaffen, etwas Konstanz in unsere Auftritte zu bringen. Vielleicht gelingt uns das in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Wir sollten zunächst zusehen, dass wir nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben."

Eigentlich ist Münster dafür viel zu stark. "Aber man hat im Fußball ja schon oft erlebt, wie man plötzlich in einer Negativspirale hängt und dort dann nicht mehr herauskommt", sagt Piossek. Der Angreifer arbeitet mit seinen neuen Kollegen daran, dass es gar nicht erst so weit kommt. Vor allem auf dem Platz. Aber auch abends auf der Coach. Wenn er über Verbesserungsmöglichkeiten nachdenkt.