Petersen gegen Werner: Pokalduell in Freiburg, ein Auge nach Jena

Es ist das Wiedersehen alter Freunde: Heute (ab 19 Uhr, live bei Sky) empfängt der SC Freiburg den FC Augsburg in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Mittendrin: Augsburgs Flügelstürmer Tobias Werner und Freiburgs Torjäger Nils Petersen.

Beide haben eine gemeinsame Vergangenheit und tolle gemeinsame Pokalerinnerungen. Mit dem damaligen Zweitligisten FC Carl-Zeiss Jena warfen Werner und Petersen im Pokalviertelfinale der Saison 2007/2008 den VfB Stuttgart aus dem Wettbewerb. Und genau dieses Duell gibt es auch jetzt wieder in der zweiten Pokalrunde. Heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) empfängt der aktuelle Regionalligist Jena den Bundesligisten VfB Stuttgart. Grund genug für DFB.de, mit Tobias Werner und Nils Petersen über die gemeinsame Vergangenheit und die nahe Zukunft zu sprechen.

DFB.de: Tobias Werner, wie sind Sie beim FC Carl-Zeiss Jena gelandet?

Tobias Werner: Ich bin in Gera aufgewachsen und habe dort mit dem Fußballspielen begonnen. Als ich 13 Jahre alt war, bekam ich einen Anruf, ob ich nicht ins Jenaer Sportgymnasium wechseln will. Dort gab es tolle Bedingungen, schulisch und sportlich war eine gute Ausbildung gesichert. Für mich war sofort klar, dass ich das will, für meine Eltern nicht so sehr. Schließlich hieß es, dass sie ihren Sohn künftig nur noch am Wochenende sehen konnten. Aber damals war Jena Zweitligist, die Chance auf eine Profikarriere war da.

DFB.de: Es ging ja für Sie dann auch tatsächlich schnell nach oben.

Werner: Als A-Jugendlicher kam ich schon in der Oberliga Nordost zum Einsatz, das war damals die vierte Liga. Und wir schafften dann auch gleich den Durchmarsch in die zweite Liga, das war fantastisch in so jungen Jahren.

DFB.de: Mit etwas Abstand betrachtet: Ging es vielleicht zu schnell nach oben?

Werner: Rückblickend schon. Im ersten Jahr schafften wir den Klassenerhalt am letzten Spieltag, im zweiten Jahr hatten wir zwar neue Qualität in der Mannschaft, aber wir waren ein zusammengewürfelter Haufen, der als Mannschaft nicht funktioniert hat. Dass wir den Klassenerhalt leider nicht geschafft haben, dass war ganz klar der Fehler der Mannschaft.

DFB.de: Wie sind Sie nach Jena gekommen, Nils Petersen?

Nils Petersen: Mein Vater Andreas ist Fußballtrainer, und ich bin ihm in der Jugend zu seinen Vereinen gefolgt, habe bei ihm in Wernigerode und Halberstadt gespielt. Ich dachte, das geht so weiter. Mein Traum war es, irgendwann mal in der Verbandsliga oder der Oberliga zu spielen. Irgendwann haben wir mit Halberstadt mal ein A-Jugend-Turnier gespielt. Da war auch Carl-Zeiss Jena dabei, mit Trainer Heiko Weber. Nach diesem Turnier bekam ich eine Einladung zu einem Probetraining in Jena, und offensichtlich habe ich mich nicht so schlecht angestellt, denn Jena bot mir einen Platz im Sportgymnasium an. Für meine Mutter war es ein Schock, dass ich weggehe, aber für mich und meinen Vater war es das Größte.

DFB.de: Ihr erstes Karriereziel haben Sie weit übertroffen...

Petersen: Immer wenn ich ein schlechtes Spiel mache, eine große Chance vergebe, halte ich mir das vor Augen. Man darf nie zufrieden sein als Fußballer, aber ich bin schon stolz auf den Weg, den ich gegangen bin. Viele andere träumen nur davon.

DFB.de: Wie sind Sie in Jena in die erste Mannschaft gekommen?

Petersen: Ich war ein sensibler Typ und schon sehr dankbar, überhaupt in Jena in der A-Jugend zu spielen. Am Wochenende bin ich im Internat geblieben, die meisten anderen fuhren nach Hause. Dann kam plötzlich ein Anruf von Heiko Weber, der damals Cheftrainer in Jena war. Im Training der ersten Mannschaft waren nur 21 Mann, und sie brauchten dringend noch irgendjemand aus dem Nachwuchs. Und außer mir war keiner da. Ich durfte mitmachen und habe dann die Trainingsqualität offenbar nicht so sehr nach unten gezogen, denn danach durfte ich immer öfter mitmachen.



Es ist das Wiedersehen alter Freunde: Heute (ab 19 Uhr, live bei Sky) empfängt der SC Freiburg den FC Augsburg in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Mittendrin: Augsburgs Flügelstürmer Tobias Werner und Freiburgs Torjäger Nils Petersen.

Beide haben eine gemeinsame Vergangenheit und tolle gemeinsame Pokalerinnerungen. Mit dem damaligen Zweitligisten FC Carl-Zeiss Jena warfen Werner und Petersen im Pokalviertelfinale der Saison 2007/2008 den VfB Stuttgart aus dem Wettbewerb. Und genau dieses Duell gibt es auch jetzt wieder in der zweiten Pokalrunde. Heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) empfängt der aktuelle Regionalligist Jena den Bundesligisten VfB Stuttgart. Grund genug für DFB.de, mit Tobias Werner und Nils Petersen über die gemeinsame Vergangenheit und die nahe Zukunft zu sprechen.

DFB.de: Tobias Werner, wie sind Sie beim FC Carl-Zeiss Jena gelandet?

Tobias Werner: Ich bin in Gera aufgewachsen und habe dort mit dem Fußballspielen begonnen. Als ich 13 Jahre alt war, bekam ich einen Anruf, ob ich nicht ins Jenaer Sportgymnasium wechseln will. Dort gab es tolle Bedingungen, schulisch und sportlich war eine gute Ausbildung gesichert. Für mich war sofort klar, dass ich das will, für meine Eltern nicht so sehr. Schließlich hieß es, dass sie ihren Sohn künftig nur noch am Wochenende sehen konnten. Aber damals war Jena Zweitligist, die Chance auf eine Profikarriere war da.

DFB.de: Es ging ja für Sie dann auch tatsächlich schnell nach oben.

Werner: Als A-Jugendlicher kam ich schon in der Oberliga Nordost zum Einsatz, das war damals die vierte Liga. Und wir schafften dann auch gleich den Durchmarsch in die zweite Liga, das war fantastisch in so jungen Jahren.

DFB.de: Mit etwas Abstand betrachtet: Ging es vielleicht zu schnell nach oben?

Werner: Rückblickend schon. Im ersten Jahr schafften wir den Klassenerhalt am letzten Spieltag, im zweiten Jahr hatten wir zwar neue Qualität in der Mannschaft, aber wir waren ein zusammengewürfelter Haufen, der als Mannschaft nicht funktioniert hat. Dass wir den Klassenerhalt leider nicht geschafft haben, dass war ganz klar der Fehler der Mannschaft.

DFB.de: Wie sind Sie nach Jena gekommen, Nils Petersen?

Nils Petersen: Mein Vater Andreas ist Fußballtrainer, und ich bin ihm in der Jugend zu seinen Vereinen gefolgt, habe bei ihm in Wernigerode und Halberstadt gespielt. Ich dachte, das geht so weiter. Mein Traum war es, irgendwann mal in der Verbandsliga oder der Oberliga zu spielen. Irgendwann haben wir mit Halberstadt mal ein A-Jugend-Turnier gespielt. Da war auch Carl-Zeiss Jena dabei, mit Trainer Heiko Weber. Nach diesem Turnier bekam ich eine Einladung zu einem Probetraining in Jena, und offensichtlich habe ich mich nicht so schlecht angestellt, denn Jena bot mir einen Platz im Sportgymnasium an. Für meine Mutter war es ein Schock, dass ich weggehe, aber für mich und meinen Vater war es das Größte.

DFB.de: Ihr erstes Karriereziel haben Sie weit übertroffen...

Petersen: Immer wenn ich ein schlechtes Spiel mache, eine große Chance vergebe, halte ich mir das vor Augen. Man darf nie zufrieden sein als Fußballer, aber ich bin schon stolz auf den Weg, den ich gegangen bin. Viele andere träumen nur davon.

DFB.de: Wie sind Sie in Jena in die erste Mannschaft gekommen?

Petersen: Ich war ein sensibler Typ und schon sehr dankbar, überhaupt in Jena in der A-Jugend zu spielen. Am Wochenende bin ich im Internat geblieben, die meisten anderen fuhren nach Hause. Dann kam plötzlich ein Anruf von Heiko Weber, der damals Cheftrainer in Jena war. Im Training der ersten Mannschaft waren nur 21 Mann, und sie brauchten dringend noch irgendjemand aus dem Nachwuchs. Und außer mir war keiner da. Ich durfte mitmachen und habe dann die Trainingsqualität offenbar nicht so sehr nach unten gezogen, denn danach durfte ich immer öfter mitmachen.

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DFB.de: Tobias Werner, wie sind Sie erstmals auf Nils Petersen aufmerksam geworden?

Werner: Ich habe schnell mitbekommen, dass da einer aus Halberstadt in unsere A-Jugend gewechselt war, der Tore am Fließband schoss. Ich habe ihn dann als bodenständigen Kerl kennengelernt, mit dem ich auch heute noch regelmäßig Kontakt habe. Er hat ja einen beeindruckenden Weg genommen. Dass er mal bei Bayern spielen würde, hat damals sicher niemand gedacht.

DFB.de: Nils Petersen, wie haben Sie Tobias Werner kennengelernt?

Petersen: Tobi war ja auch im Internat, aber er war älter und ich nur ein junger Hansel, wir hatten also nicht viel miteinander zu tun. Tobi war dann auch schnell Führungsspieler in der ersten Mannschaft, die in die zweite Liga aufgestiegen ist. Ich habe damals schon zu ihm aufgeschaut. Wir hatten eine tolle gemeinsame Zeit, mit Pokalhalbfinale und zweiter Liga.

DFB.de: Tobias Werner, Sie sind ihren Klubs lange treu geblieben und haben nicht oft den Verein gewechselt. Wie kam das?

Werner: Nils ist ja ein Beispiel dafür, dass man auch anders erfolgreich sein kann, er hat bei tollen Vereinen gespielt. Aber ich habe mich in Augsburg auch außerhalb des Platzes so wohlgefühlt, dass ich nie weg wollte, selbst wenn ich sportlich Nackenschläge verkraften musste und über längere Zeit nicht so viel gespielt habe.

DFB.de: Sie sind schon in der zweiten Liga zum FCA gegangen. War der Weg Richtung Bundesliga damals schon abzusehen?

Werner: In meinen ersten Gesprächen hat mir Manager Andreas Rettig schon seine Vision aufgezeigt. Die lautete: Der FCA soll zu den Top 23 in Deutschland gehören. Ich habe schon gemerkt, dass sich hier etwas entwickelt und auch die nötige Finanzkraft dahinter steckt. Es war ein Kraftakt, in die Bundesliga zu kommen, aber der FCA hat ein Topmanagement.

DFB.de: Nils Petersen, im Gegensatz zu Tobias Werner haben Sie relativ häufig den Verein gewechselt. Wie kam das?

Petersen: Wenn ich es mir damals hätte aussuchen können, dann wäre ich nie aus Jena weggegangen. Aber wir sind in die dritte Liga abgestiegen, ich habe nicht mehr so viel gespielt, und so bin ich dann mit Wehmut aus Jena weg. Eigentlich will ich immer meinen Vertrag erfüllen, heimisch werden, auch jetzt in Freiburg. Tobi dagegen stand schon bei größeren Mannschaften auf der Liste, wo er mehr hätte verdienen und früher europäisch spielen können. Vor ihm ziehe ich den Hut, er ist eine treue Seele - Augsburg hat mit ihm richtig Glück gehabt.

DFB.de: Verfolgen Sie beide noch, was Carl-Zeiss Jena macht?

Petersen: Natürlich, ich verfolge das jedes Wochenende. Außerdem ist mein Vater ja als Trainer in der Regionalliga Nordost tätig (bei der TSG Neustrelitz; Anm. d. Red.). Zwei bis drei Spiele im Jahr schaue ich mir auch im Stadion an, und am liebsten hätte ich auch im Pokal gegen Jena gespielt. Ich schaue auch immer mit einem weinenden Auge zurück auf unsere Zweitligazeiten. Die Stadt und die Fans von Carl-Zeiss hätten wirklich mehr verdient.

Werner: Nach unseren Spielen ist es immer das erste, wonach ich schaue: Wie hat Jena gespielt? Jena war meine erste Fußballheimat, ich war dort zehn Jahre, der Verein hat mir viel gegeben.

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DFB.de:Jena hat vor der Saison Schlagzeilen gemacht, weil die Heavy-Metal-Band "Heaven Shall Burn" Trikotsponsor wurde. Waren Sie mit der Band vorher vertraut, Tobias Werner?

Werner: Ich musste recherchieren, stellte dann aber fest, dass ich die Band tatsächlich schon kannte. Ich habe immer noch regelmäßig Kontakt zu Vereinsmitarbeitern und gehört, dass die aktuellen Carl-Zeiss-Trikots der absolute Renner sind. Die Band hat viele Fans, und die Shirts werden aus der ganzen Welt bestellt. Das ist also für beide Seiten eine tolle Sache.

DFB.de: Hat Jena gegen Stuttgart eine Chance?

Werner: Klar ist, dass sie der Underdog sind. Aber wenn alles passt, kann man auch einen Erstligisten schlagen. Und vor ein paar Jahren hat Jena Stuttgart ja auch schon einmal aus dem Pokal geworfen.

Petersen: Das wird aber ganz schwer. Damals hatten wir eine Zweitligamannschaft, unter anderem mit Jan Simak. Heute ist Jena eine Regionalligamannschaft. Nachdem sie den HSV in der ersten Runde geschlagen haben, ist der VfB natürlich auch gewarnt. Ich hoffe auf einen Sieg für Jena, aber so richtig glaube ich nicht daran.

DFB.de: Nils Petersen, wie zufrieden sind Sie mit dem Freiburger Start in die neue Saison?

Petersen: Von der Niederlage am vergangenen Wochenende abgesehen, natürlich sehr zufrieden. Platz eins zu diesem Zeitpunkt hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben. Die Leute vergessen schnell, wie viel Qualität wir im Sommer verloren haben. Aber es immer noch alles eng zusammen, bis Platz acht sind es nur fünf Punkte.

DFB.de: Tobias Werner, mit Augsburg spielen Sie in dieser Saison in der Europa League. Alle wussten, dass es deshalb ein schweres Jahr wird. Trotzdem: Ist man dann wirklich darauf vorbereitet, wie groß die Belastung wirklich ist?

Werner: Da kommt man tatsächlich erst einmal in der Realität an. Wir wussten, dass es schwer wird, es gibt viele Gründe, dass es nicht rund läuft. Aber Jammern hilft nicht, wir müssen die Kleinigkeiten verbessern, die aktuell nicht passen, unsere Qualität reicht aus. Nach dem Pokal haben wir zwei Heimspiele, wir müssen eine Serie starten und bis zum Winter den Anschluss ans Mittelfeld schaffen.

DFB.de: Wie stehen die Chancen gegen den FC Augsburg, Nils Petersen?

Petersen: Augsburg ist zwar nicht gut gestartet, aber das ist immer noch ein Europapokalteilnehmer. Hier in Freiburg weiß man ja genau, wie schwer so eine Europa-League-Saison sein kann. Ich glaube aber, Augsburg will dringend Selbstvertrauen tanken und hätte sich auch ein einfacheres Los gewünscht, als nach Freiburg zu kommen. Natürlich sind wir Außenseiter, aber wir freuen uns auf das Spiel.

DFB.de: Wird Freiburg ein unangenehmer Gegner, Tobias Werner?

Werner: Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die nach dem Abstieg so schnell so souverän in der zweiten Liga auftritt. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, und ich freue mich darauf, denn ich habe immer gerne in Freiburg gespielt. Hoffentlich sind wir erfolgreich.