Schultz zum HSV-Duell: "Keiner will nachher Sprüche hören"

Nicht nur bei den Zweitligaprofis des FC St. Pauli läuft es derzeit rund. Auch die U 17 der Hamburger aus der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga befindet sich derzeit in Topform. Das Team von Trainer und Ex-Bundesligaprofi Timo Schultz, der früher viele Jahre selbst für St. Pauli am Ball war, gewann zuletzt fünf Spiele in Folge und kletterte auf Tabellenplatz drei.

Heute (ab 12 Uhr) steht das prestigeträchtige Derby gegen den Hamburger SV auf dem Programm. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Timo Schultz mit Mitarbeiter Christian Knoth über die Serie seiner Mannschaft, das Saisonziel, die Situation bei den Zweitligaprofis, emotionale Momente in seiner Spielerkarriere und Planungen für seine Trainerlaufbahn.

DFB.de: Mit der U 17 des FC St. Pauli gab es zuletzt fünf Siege in Serie, im neuen Jahr musste Ihr Team noch keinen Punktverlust hinnehmen. Wie erklären Sie sich den derzeitigen Erfolg, Herr Schultz?

Timo Schultz: Wir befinden uns bereits seit Herbst in einer guten Verfassung und fahren ordentliche Ergebnisse ein. Die Jungs haben sich Selbstvertrauen erarbeitet. Das macht viel aus. Es gehört aber auch Glück dazu. Beim jüngsten 1:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Union Berlin haben wir beispielsweise nicht gut gespielt und trotzdem gewonnen.

DFB.de: In der Tabelle steht Platz drei zu Buche. Die ersten beiden Ränge sind allerdings weit entfernt. Wie sieht die Zielsetzung bis Saisonende aus?

Schultz: Wir wollen so weit oben wie möglich landen. Ich möchte mich nicht hinter der Ausbildung der Spieler verstecken und behaupten, dass die Endplatzierung keinen Stellenwert hat. Klar ist es in erster Linie mein Job, den jungen Spielern zu helfen, sich zu verbessern und an ihren Stärken und Schwächen zu arbeiten. Es gehört aber auch dazu, ihnen beizubringen, wie man Spiele gewinnt.

DFB.de: Bei den Profis läuft es auch wieder besser. Die Zweitligamannschaft hat nach einer schwachen Hinserie den Weg aus der Abstiegszone gefunden. Hängen die guten Leistungen der Profis und der B-Junioren miteinander zusammen?

Schultz: Das würde ich nicht miteinander in Verbindung bringen. Es ist aber schön, dass die Stimmung auf dem Trainingsplatz insgesamt besser ist, als noch vor einigen Monaten. Das bekommen auch wir mit. Wir trainieren schließlich direkt neben den Profis.

DFB.de: Aus den zurückliegenden fünf Spielen holte St. Pauli 13 von 15 möglichen Punkten. Wie bewerten Sie die zuletzt gezeigten Leistungen?

Schultz: Es ist klasse, dass es in den vergangenen Wochen so hervorragend lief und eine gute Ausgangslage für den Endspurt geschaffen wurde. Vor allem freut es mich, dass die sportliche Wende mit Cheftrainer Ewald Lienen geschafft wurde. Der Verein hat trotz des Überwinterns auf dem letzten Tabellenplatz an ihm festgehalten. Das zeigt, dass es auch ohne einen Trainerwechsel möglich ist, wieder in die Erfolgsspur zu finden. Es ist schön zu sehen, dass es noch Vereine gibt, die auch in einer sportlichen Krise noch an Ihren Trainer glauben. Das sollte es im schnelllebigen Geschäft Fußball häufiger geben.



Nicht nur bei den Zweitligaprofis des FC St. Pauli läuft es derzeit rund. Auch die U 17 der Hamburger aus der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga befindet sich derzeit in Topform. Das Team von Trainer und Ex-Bundesligaprofi Timo Schultz, der früher viele Jahre selbst für St. Pauli am Ball war, gewann zuletzt fünf Spiele in Folge und kletterte auf Tabellenplatz drei.

Heute (ab 12 Uhr) steht das prestigeträchtige Derby gegen den Hamburger SV auf dem Programm. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Timo Schultz mit Mitarbeiter Christian Knoth über die Serie seiner Mannschaft, das Saisonziel, die Situation bei den Zweitligaprofis, emotionale Momente in seiner Spielerkarriere und Planungen für seine Trainerlaufbahn.

DFB.de: Mit der U 17 des FC St. Pauli gab es zuletzt fünf Siege in Serie, im neuen Jahr musste Ihr Team noch keinen Punktverlust hinnehmen. Wie erklären Sie sich den derzeitigen Erfolg, Herr Schultz?

Timo Schultz: Wir befinden uns bereits seit Herbst in einer guten Verfassung und fahren ordentliche Ergebnisse ein. Die Jungs haben sich Selbstvertrauen erarbeitet. Das macht viel aus. Es gehört aber auch Glück dazu. Beim jüngsten 1:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Union Berlin haben wir beispielsweise nicht gut gespielt und trotzdem gewonnen.

DFB.de: In der Tabelle steht Platz drei zu Buche. Die ersten beiden Ränge sind allerdings weit entfernt. Wie sieht die Zielsetzung bis Saisonende aus?

Schultz: Wir wollen so weit oben wie möglich landen. Ich möchte mich nicht hinter der Ausbildung der Spieler verstecken und behaupten, dass die Endplatzierung keinen Stellenwert hat. Klar ist es in erster Linie mein Job, den jungen Spielern zu helfen, sich zu verbessern und an ihren Stärken und Schwächen zu arbeiten. Es gehört aber auch dazu, ihnen beizubringen, wie man Spiele gewinnt.

DFB.de: Bei den Profis läuft es auch wieder besser. Die Zweitligamannschaft hat nach einer schwachen Hinserie den Weg aus der Abstiegszone gefunden. Hängen die guten Leistungen der Profis und der B-Junioren miteinander zusammen?

Schultz: Das würde ich nicht miteinander in Verbindung bringen. Es ist aber schön, dass die Stimmung auf dem Trainingsplatz insgesamt besser ist, als noch vor einigen Monaten. Das bekommen auch wir mit. Wir trainieren schließlich direkt neben den Profis.

DFB.de: Aus den zurückliegenden fünf Spielen holte St. Pauli 13 von 15 möglichen Punkten. Wie bewerten Sie die zuletzt gezeigten Leistungen?

Schultz: Es ist klasse, dass es in den vergangenen Wochen so hervorragend lief und eine gute Ausgangslage für den Endspurt geschaffen wurde. Vor allem freut es mich, dass die sportliche Wende mit Cheftrainer Ewald Lienen geschafft wurde. Der Verein hat trotz des Überwinterns auf dem letzten Tabellenplatz an ihm festgehalten. Das zeigt, dass es auch ohne einen Trainerwechsel möglich ist, wieder in die Erfolgsspur zu finden. Es ist schön zu sehen, dass es noch Vereine gibt, die auch in einer sportlichen Krise noch an Ihren Trainer glauben. Das sollte es im schnelllebigen Geschäft Fußball häufiger geben.

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DFB.de: Sie haben von 2005 bis 2011 selbst für den FC St. Pauli gespielt und dann Ihre Karriere in der U 23 ausklingen lassen. Gab es einen Moment, an den Sie sich besonders gerne erinnern?

Schultz: Es gab einige Augenblicke, die ich nie vergessen werde. Spontan fallen mir vor allem zwei emotionale Momente ein. In der Saison 2006/2007 haben wir in der damals drittklassigen Regionalliga Nord bei der U 23 des SV Werder Bremen vor 9.500 Zuschauern 2:0 gewonnen. Fast alle Zuschauer waren mitgereiste St. Pauli-Anhänger. Dass ich in diesem Spiel auch noch zum 2:0 treffen konnte, hat den Tag perfekt abgerundet. Einige Wochen später stiegen wir dann in die 2. Bundesliga auf. So ein Erlebnis wünscht sich jeder Spieler. Und so etwas soll auch die Motivation meiner Schützlinge in der U 17 sein. Ich vermittele ihnen Träume und zeige Ziele auf, die sie im Fußball erreichen können.

DFB.de: Schon während Ihrer Zeit als Spieler bei der U 23 in der viertklassigen Regionalliga Nord waren Sie gleichzeitig Co-Trainer der zweiten Mannschaft und als Teammanager bei den Profis tätig. Danach waren Sie über zwei Jahre Co-Trainer beim Zweitligateam und seit März 2015 sind Sie für die U 17 zuständig. Was folgt als Nächstes?

Schultz: Ich fühle mich bei der U 17 wohl und möchte als Nachwuchstrainer noch viele Erfahrungen sammeln. Es ist aber nicht so, dass ich mein Leben lang Jugendmannschaften trainieren möchte. Auch deshalb habe ich mich für die Ausbildung zum Fußballlehrer angemeldet und hoffe, dass ich für nächstes Jahr die Zusage erhalte.

DFB.de: Der Vertrag von Ewald Lienen läuft noch bis 2018. Könnten Sie sich vorstellen, sein Nachfolger zu werden?

Schultz: Ja, kann ich. Aber dann bitte erst in fünf bis sieben Jahren. (lacht) Kurz- und mittelfristig käme es für mich zu früh, eine Profimannschaft zu trainieren. Dafür bin ich noch zu unerfahren. Ich bin bei der B-Jugend optimal aufgehoben. Auf die Arbeit mit der U 17 lege ich auch meinen hundertprozentigen Fokus.

DFB.de: Heute geht es für Ihr Team im Derby gegen den Hamburger SV. Wie schätzen Sie den HSV ein?

Schultz: Grundsätzlich hat der Hamburger SV ganz andere Möglichkeiten als wir. Mit Kapitän und Torjäger Jan-Fiete Arp, der schon 23 Saisontore erzielt hat, hat der HSV einen Spieler der Extraklasse in ihren Reihen. Wir müssen uns aber dennoch auf keinen Fall verstecken und wollen unsere Serie fortsetzen.

DFB.de: Der HSV könnte mit einem Sieg an Ihrer Mannschaft vorbeiziehen. Ist das eine Extramotivation für Ihr Team?

Schultz: Eine zusätzliche Motivation benötigen wir nicht. Dass wir Tabellendritter sind und vor dem HSV stehen, ist überragend. Der sechste Platz in der vergangenen Spielzeit war bereits die bisher beste Platzierung einer U 17 des FC St. Pauli. Das wollen wir diesmal noch toppen. Ob der HSV dann vor oder hinter uns steht, spielt keine Rolle.

DFB.de: Vor allem für Ihre Spieler wird die Partie etwas Besonderes sein, weil Sie auf Ihre Freunde und Schulkollegen treffen...

Schultz: Das stimmt. Viele spielen zusammen in der Verbandsauswahl und gehen auf die gleiche Schule. Niemand will Montag in die Schule kommen und sich Sprüche von den Siegern anhören. Deshalb erwarte ich eine heiße Partie, in der sich jeder in jeden Zweikampf werfen wird, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen.

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