Patrick Weiser: "Bonn passt für mich wie die Faust aufs Auge"

Exakt 270 Bundesliga-Spiele für den 1. FC Köln und den VfL Wolfsburg stehen in der Vita von Patrick Weiser, der seit wenigen Tagen neuer Trainer beim A-Junioren-Bundesligisten Bonner SC ist. Der 42-Jährige belegt mit dem BSC, dessen erste Mannschaft Tabellenführer in der Mittelrheinliga (5. Liga) ist, derzeit einen Abstiegsplatz, obwohl beim Einstand des neuen Trainers gegen den VfL Bochum (0:0) ein Punkt heraussprang.

Die Lage für Ex-Profi Weiser, der nach seiner aktiven Laufbahn im Trainerbereich des 1. FC Köln (U 16 und Co-Trainer der Profis) und bei den Wolverhampton Wanderers (England) tätig war, und seiner Mannschaft ist aber alles andere als aussichtslos. Schon mit einem Zähler mehr wäre Bonn Tabellenneunter und auf einem Nichtabstiegsplatz.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Patrick Weiser mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine neue Tätigkeit, seine Karriere-Planungen sowie seinen Sohn Mitchell, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht.

DFB.de: Ihr Einstand endete beim 0:0 gegen den VfL Bochum mit einem Punktgewinn. Zufrieden, Herr Weiser?

Patrick Weiser: Sogar sehr zufrieden. Unsere Mannschaft hat sich an die Vorgaben gehalten. Das war nach der kurzen Kennlernphase von nur rund drei Wochen nicht selbstverständlich. Außerdem bin ich nach Elias Khalag und Idris Dogan bereits der dritte Trainer des BSC in dieser Saison. Gerade für die jungen Spieler ist es nicht einfach, sich so häufig innerhalb kurzer Zeit auf einen anderen Trainer einzustellen.

DFB.de: Welche Schlüsse muss Ihre Mannschaft aus dieser Partie ziehen, damit sie möglichst bald die Abstiegsplätze verlässt?

Weiser: Es war wichtig für uns, die Null zu halten. Das sollte uns ein gutes Gefühl für die kommenden Aufgaben geben. Defensiv war ich also mit der Leistung einverstanden. Der Gegner konnte sich keine klare Chance herausspielen, sondern hauptsächlich einige Fernschüsse sowie einige gefährliche Flanken verzeichnen. Wir selbst müssen unsere Kontersituationen aber klarer zu Ende spielen.

DFB.de: Vor allem defensiv muss der Bonner SC (bereits 23 Gegentreffer in acht Begegnungen) zulegen. Was muss Ihre Mannschaft dabei beachten?



Exakt 270 Bundesliga-Spiele für den 1. FC Köln und den VfL Wolfsburg stehen in der Vita von Patrick Weiser, der seit wenigen Tagen neuer Trainer beim A-Junioren-Bundesligisten Bonner SC ist. Der 42-Jährige belegt mit dem BSC, dessen erste Mannschaft Tabellenführer in der Mittelrheinliga (5. Liga) ist, derzeit einen Abstiegsplatz, obwohl beim Einstand des neuen Trainers gegen den VfL Bochum (0:0) ein Punkt heraussprang.

Die Lage für Ex-Profi Weiser, der nach seiner aktiven Laufbahn im Trainerbereich des 1. FC Köln (U 16 und Co-Trainer der Profis) und bei den Wolverhampton Wanderers (England) tätig war, und seiner Mannschaft ist aber alles andere als aussichtslos. Schon mit einem Zähler mehr wäre Bonn Tabellenneunter und auf einem Nichtabstiegsplatz.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Patrick Weiser mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine neue Tätigkeit, seine Karriere-Planungen sowie seinen Sohn Mitchell, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht.

DFB.de: Ihr Einstand endete beim 0:0 gegen den VfL Bochum mit einem Punktgewinn. Zufrieden, Herr Weiser?

Patrick Weiser: Sogar sehr zufrieden. Unsere Mannschaft hat sich an die Vorgaben gehalten. Das war nach der kurzen Kennlernphase von nur rund drei Wochen nicht selbstverständlich. Außerdem bin ich nach Elias Khalag und Idris Dogan bereits der dritte Trainer des BSC in dieser Saison. Gerade für die jungen Spieler ist es nicht einfach, sich so häufig innerhalb kurzer Zeit auf einen anderen Trainer einzustellen.

DFB.de: Welche Schlüsse muss Ihre Mannschaft aus dieser Partie ziehen, damit sie möglichst bald die Abstiegsplätze verlässt?

Weiser: Es war wichtig für uns, die Null zu halten. Das sollte uns ein gutes Gefühl für die kommenden Aufgaben geben. Defensiv war ich also mit der Leistung einverstanden. Der Gegner konnte sich keine klare Chance herausspielen, sondern hauptsächlich einige Fernschüsse sowie einige gefährliche Flanken verzeichnen. Wir selbst müssen unsere Kontersituationen aber klarer zu Ende spielen.

DFB.de: Vor allem defensiv muss der Bonner SC (bereits 23 Gegentreffer in acht Begegnungen) zulegen. Was muss Ihre Mannschaft dabei beachten?

Weiser: Es gilt unter anderem, die Ballverluste abzustellen, damit wir nicht so häufig ungeordnet verteidigen müssen. Dafür habe ich der Mannschaft ein klares Konzept an die Hand gegeben. Das geht nur, wenn jeder Einzelne eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legt und ständig kommuniziert wird.

DFB.de: Wie wichtig ist die Zugehörigkeit zur A-Junioren-Bundesliga für den BSC?

Weiser: Für den Verein besitzt es eine große Bedeutung. Den Standort Bonn mit seinem recht großen Einzugsgebiet kann man so für Nachwuchsspieler attraktiv halten, die sich beim BSC in der Bundesliga etablieren wollen. Viele Spieler, die bei anderen Nachwuchsleistungszentren von Profivereinen weggeschickt werden, haben bei Klubs wie Bonn die Möglichkeit, auf höchstem Niveau noch einmal einen Sprung zu machen. Nicht zuletzt kann eine solche Konstellation auch der ersten Mannschaft des BSC zugutekommen.

DFB.de: Beeinflusst die sportliche Situation die fußballerische Ausbildung?

Weiser: Ich finde, das lässt sich sogar recht gut vereinbaren. In unserer Situation ist es wichtig, der Mannschaft einen klaren Plan an die Hand zu geben. Wird dieser eingehalten, macht auch jeder Spieler einen Schritt nach vorn.

DFB.de: Was wird entscheidend sein, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Weiser: Wir wollen dahinkommen, dass wir aus einer kompakten Defensive heraus offensive Akzente setzen und dabei nur wenige Gegentreffer kassieren. Außerdem spielen die Duelle mit den direkten Konkurrenten eine große Rolle. Da müssen wir punkten und darüber hinaus versuchen, gegen die Mannschaften von oben den einen oder anderen Bonus-Zähler zu holen.

DFB.de: Sie waren jahrelang Bundesliga-Profi. Hilft das bei Ihrer Tätigkeit?

Weiser: Das wird sich noch zeigen (lacht). In den bisherigen drei Wochen habe ich einen sehr positiven Eindruck von meinen Spielern bekommen. Sie waren äußerst aufmerksam. Für mich ist wichtig, dass sie merken, dass vor ihnen ein Trainer steht, der einen Plan hat. Man muss Inhalte bieten, egal welche Vita man vorweisen kann.

DFB.de: Wie kam der Kontakt zum BSC zu Stande?

Weiser: Aus meiner Zeit beim 1. FC Köln kenne ich Markus Schenk, den Verbandssportlehrer beim Fußballverband Mittelrhein, recht gut. Er hat mich beim Bonner SC ins Gespräch gebracht. Nachdem Idris Dogan aus beruflichen Gründen aufhören musste, haben sich die Verantwortlichen an mich erinnert. Die Aufgabe in Bonn passt für mich wie die Faust aufs Auge. Ich kann als noch junger Trainer Erfahrungen sammeln und bin auch noch nahe bei meiner Familie in Köln.

DFB.de: Von 2012 bis 2013 waren Sie Trainer der Reserve der Wolverhampton Wanderers. Wie kam es dazu?

Weiser: Beim 1. FC Köln gehörte ich zum Trainerteam der ersten Mannschaft unter Stale Solbakken. Er ist dann nach Wolverhampton gewechselt und hat mich nachgeholt. Das andere Land und die andere Sprache haben mich gereizt und es war eine prima Erfahrung. Ich war für verschiedene Trainingsinhalte und die Organisation verantwortlich.

DFB.de: Ihr Sohn Mitchell spielt beim FC Bayern München. Wie häufig haben Sie Kontakt?

Weiser: Ich verfolge seinen Weg ganz genau, halte mich sonst aber bewusst zurück. Er soll seinen eigenen Weg gehen, seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wenn er einen Rat benötigt, stehen meine Frau und ich immer zur Verfügung.

DFB.de: Schon am Freitag (ab 18.30 Uhr) geht es gegen Borussia Dortmund weiter. Was wollen Sie von Ihrer Mannschaft sehen?

Weiser: Ich schätze den BVB aktuell noch einen Tick stärker ein als Bochum. Wir stehen also vor einer noch größeren Herausforderung - vor allem defensiv. Ich bin gespannt, wie wir das lösen. Alles werden wir nicht verhindern können. Klare Absprachen sind nötig, um die gegnerischen Chancen zu vereiteln. Unser Ziel ist es, uns weiter zu stabilisieren und den Favoriten aus Dortmund zu ärgern.

DFB.de: Ihr übernächster Gegner ist am Sonntag, 9. November (ab 11 Uhr), der 1. FC Köln. Freuen Sie sich auf dieses Auswärtsspiel besonders?

Weiser: Ich sehe das - ehrlich gesagt - ganz nüchtern. Einige unserer Spieler stammen aus dem Nachwuchsbereich des 1. FC Köln. Sie werden ganz sicher hochmotiviert sein. Der Kontakt zwischen beiden Vereinen ist übrigens hervorragend. Trotzdem werden wir selbstverständlich alles daran setzen, etwas Zählbares einzufahren.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Trainer-Karriere gesteckt?

Weiser: Das lasse ich auf mich zukommen. Ich habe schon jetzt viele Eindrücke bekommen, war beim 1. FC Köln zunächst im Nachwuchsbereich, später auch im Profibereich tätig. Beides war sehr interessant. Beim Bonner SC gefällt mir, dass ich Erfahrungen sammeln und meine eigene Spielphilosophie einbringen kann. Wenn es möglich ist, möchte ich demnächst die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren, um noch einmal eine andere Sicht zu bekommen.