Patrick Ochs in der 3. Liga: "So konnte meine Karriere nicht zu Ende gehen"

Patrick Ochs ist zurück. Zurück in seiner Heimatstadt Frankfurt und - was für den 32 Jahre alten Defensivspieler noch wichtiger ist - zurück auf dem Fußballplatz. Beim Zweitliga-Absteiger und künftigen Drittligisten FSV Frankfurt will Ochs noch einmal durchstarten. Hinter dem Familienvater und ehemaligen U 21-Nationalspieler liegt eine schwere Zeit. Während der Vorbereitung auf die Saison 2014/2015 hatte sich der 216-malige Bundesligaspieler (Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, TSG 1899 Hoffenheim) das Kreuzband gerissen. Eine lange Pause war die Folge. Ein Jahr war Ochs vereinslos, schuftete für sein Comeback.

Im DFB.de-Interview spricht Patrick Ochs mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Zwangsauszeit, die Gründe für den Wechsel zum FSV Frankfurt und seine Erwartungen an seine erste Saison in der 3. Liga.

DFB.de: Nach einem Jahr Pause stehen Sie wieder auf dem Trainingsplatz. Haben Sie sich schon wieder daran gewöhnt, Herr Ochs?

Patrick Ochs: Das ist ein wenig wie Radfahren. Das verlernt man nie. Ich war auf jeden Fall schnell wieder drin. Allerdings war es zunächst doch etwas ungewohnt, in einer großen Gruppe zu trainieren.

DFB.de: Woran müssen Sie nun vorrangig arbeiten?

Ochs: Am Timing. Auch bei Richtungsänderungen gibt es sicher Luft nach oben. Nach etwas mehr als einer Woche Training merke ich schon deutliche Fortschritte.

DFB.de: Wie haben Sie sich in den rund zwölf Monaten ohne Verein fit gehalten?

Ochs: Ich hatte einen Personal Trainer, mit dem ich zusammengearbeitet habe. Die Zeit war zwar nicht einfach, doch ich war nach meinem Kreuzbandriss extrem motiviert. Ich habe alles in die Waagschale geworfen, denn so konnte und sollte meine Karriere nicht zu Ende gehen.

DFB.de: Warum war es über einen längeren Zeitraum zu keinem Engagement gekommen?

Ochs: Nach meiner schweren Kreuzbandverletzung war ich nicht in dem Zustand, einem Klub helfen zu können. Das ist aber immer mein Anspruch. Daher habe ich es vorgezogen, mich erst einmal vollständig auszukurieren und dann wieder anzugreifen.

DFB.de: Hatten Sie einen Plan B?

Ochs: Das eine Jahr hatte ich mir Zeit gegeben, um mich zu 100 Prozent auf meine Genesung zu konzentrieren. Selbstverständlich macht man sich über die Zukunft Gedanken. In naher Zukunft möchte ich ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement absolvieren. Jetzt fokussiere ich mich jedoch erst einmal auf meine neue Aufgabe beim FSV.

DFB.de: Mussten Sie beim Angebot vom FSV aus Ihrer Heimstadt Frankfurt dann lange überlegen?

Ochs: Die Liga war mir nicht wichtig. Ich wollte endlich wieder Fußball spielen und Spaß haben. Beim FSV hat das Gesamtpaket gepasst. Frankfurt ist meine Heimatstadt, ich bin zwei Kilometer vom Frankfurter Volksbank-Stadion entfernt aufgewachsen. Die Zelte hatte ich nie ganz abgebrochen. Wir besitzen zum Beispiel noch ein Haus in Frankfurt. Meine Eltern wohnen ganz in der Nähe. Nicht nur sportlich, auch familiär passt es.

DFB.de: Sie waren viele Jahre für Eintracht Frankfurt am Ball. Ist es manchmal noch komisch, den Weg zum FSV- und nicht zum Eintracht-Trainingsgelände einzuschlagen?

Ochs: Meine Zeit bei der Eintracht liegt rund fünf Jahre zurück. Daher gibt es da keine Probleme. Ich fahre jetzt Richtung Norden, das Eintracht-Gelände liegt im Süden.

DFB.de: Ihre angestammte Position ist auf der rechten Außenbahn. Beim FSV sieht Trainer Roland Vrabec Sie eher im defensiven Mittelfeld, oder?

Ochs: Das stimmt. In Testspielen sowie im Training habe ich auf dieser Position schon Erfahrungen gesammelt. Sie ist mir also nicht völlig unbekannt.

DFB.de: Meldet sich das Knie noch manchmal?

Ochs: Bisher hat es sich glücklicherweise kein einziges Mal gemeldet. Es gibt aber Momente, in denen sich der Kopf einschaltet und ich daran denke. Die werden aber auch schon seltener.

DFB.de: Beim FSV gelten Sie als Gesicht des Neuanfangs. Können Sie sich mit dieser Rolle anfreunden?

Ochs: Selbstverständlich. Ich bin hier, um vorneweg zu gehen. Während meiner gesamten Karriere war ich ein Typ, der versucht hat, Verantwortung zu übernehmen. Das setzt voraus, dass ich zu jeder Zeit - auf und neben dem Platz - ein Vorbild bin. Auf der anderen Seite bin ich aber auch nur ein Teil des Teams. Nur wenn alle mitziehen, haben wir die Chance auf Erfolg.

DFB.de: Viele Augen werden auf Sie gerichtet sein. Wollen Sie es noch einmal allen zeigen?

Ochs: Keine Frage. Ich will einen vernünftigen Abschluss meiner Karriere.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele mit dem FSV?

Ochs: Unser Anspruch muss es sein, oben mitzumischen, unser Ding durchzuziehen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Mannschaft komplett neu zusammengestellt wurde. Bis die Automatismen sitzen, wird einige Zeit vergehen.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich in der 3. Liga ganz besonders?

Ochs: Am meisten darauf, dass ich wieder auf dem Platz stehen und meiner Leidenschaft nachgehen kann. Die 3. Liga hat den Ruf, körper- und zweikampfbetont zu sein. Ich bin gespannt, wie es sich im Wettkampf für mich anfühlt. Es gibt viele schöne Stadien und begeisterte Fans. Die Vorfreude bei mir ist riesig.

[mspw]

Patrick Ochs ist zurück. Zurück in seiner Heimatstadt Frankfurt und - was für den 32 Jahre alten Defensivspieler noch wichtiger ist - zurück auf dem Fußballplatz. Beim Zweitliga-Absteiger und künftigen Drittligisten FSV Frankfurt will Ochs noch einmal durchstarten. Hinter dem Familienvater und ehemaligen U 21-Nationalspieler liegt eine schwere Zeit. Während der Vorbereitung auf die Saison 2014/2015 hatte sich der 216-malige Bundesligaspieler (Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, TSG 1899 Hoffenheim) das Kreuzband gerissen. Eine lange Pause war die Folge. Ein Jahr war Ochs vereinslos, schuftete für sein Comeback.

Im DFB.de-Interview spricht Patrick Ochs mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Zwangsauszeit, die Gründe für den Wechsel zum FSV Frankfurt und seine Erwartungen an seine erste Saison in der 3. Liga.

DFB.de: Nach einem Jahr Pause stehen Sie wieder auf dem Trainingsplatz. Haben Sie sich schon wieder daran gewöhnt, Herr Ochs?

Patrick Ochs: Das ist ein wenig wie Radfahren. Das verlernt man nie. Ich war auf jeden Fall schnell wieder drin. Allerdings war es zunächst doch etwas ungewohnt, in einer großen Gruppe zu trainieren.

DFB.de: Woran müssen Sie nun vorrangig arbeiten?

Ochs: Am Timing. Auch bei Richtungsänderungen gibt es sicher Luft nach oben. Nach etwas mehr als einer Woche Training merke ich schon deutliche Fortschritte.

DFB.de: Wie haben Sie sich in den rund zwölf Monaten ohne Verein fit gehalten?

Ochs: Ich hatte einen Personal Trainer, mit dem ich zusammengearbeitet habe. Die Zeit war zwar nicht einfach, doch ich war nach meinem Kreuzbandriss extrem motiviert. Ich habe alles in die Waagschale geworfen, denn so konnte und sollte meine Karriere nicht zu Ende gehen.

DFB.de: Warum war es über einen längeren Zeitraum zu keinem Engagement gekommen?

Ochs: Nach meiner schweren Kreuzbandverletzung war ich nicht in dem Zustand, einem Klub helfen zu können. Das ist aber immer mein Anspruch. Daher habe ich es vorgezogen, mich erst einmal vollständig auszukurieren und dann wieder anzugreifen.

DFB.de: Hatten Sie einen Plan B?

Ochs: Das eine Jahr hatte ich mir Zeit gegeben, um mich zu 100 Prozent auf meine Genesung zu konzentrieren. Selbstverständlich macht man sich über die Zukunft Gedanken. In naher Zukunft möchte ich ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement absolvieren. Jetzt fokussiere ich mich jedoch erst einmal auf meine neue Aufgabe beim FSV.

DFB.de: Mussten Sie beim Angebot vom FSV aus Ihrer Heimstadt Frankfurt dann lange überlegen?

Ochs: Die Liga war mir nicht wichtig. Ich wollte endlich wieder Fußball spielen und Spaß haben. Beim FSV hat das Gesamtpaket gepasst. Frankfurt ist meine Heimatstadt, ich bin zwei Kilometer vom Frankfurter Volksbank-Stadion entfernt aufgewachsen. Die Zelte hatte ich nie ganz abgebrochen. Wir besitzen zum Beispiel noch ein Haus in Frankfurt. Meine Eltern wohnen ganz in der Nähe. Nicht nur sportlich, auch familiär passt es.

DFB.de: Sie waren viele Jahre für Eintracht Frankfurt am Ball. Ist es manchmal noch komisch, den Weg zum FSV- und nicht zum Eintracht-Trainingsgelände einzuschlagen?

Ochs: Meine Zeit bei der Eintracht liegt rund fünf Jahre zurück. Daher gibt es da keine Probleme. Ich fahre jetzt Richtung Norden, das Eintracht-Gelände liegt im Süden.

DFB.de: Ihre angestammte Position ist auf der rechten Außenbahn. Beim FSV sieht Trainer Roland Vrabec Sie eher im defensiven Mittelfeld, oder?

Ochs: Das stimmt. In Testspielen sowie im Training habe ich auf dieser Position schon Erfahrungen gesammelt. Sie ist mir also nicht völlig unbekannt.

DFB.de: Meldet sich das Knie noch manchmal?

Ochs: Bisher hat es sich glücklicherweise kein einziges Mal gemeldet. Es gibt aber Momente, in denen sich der Kopf einschaltet und ich daran denke. Die werden aber auch schon seltener.

DFB.de: Beim FSV gelten Sie als Gesicht des Neuanfangs. Können Sie sich mit dieser Rolle anfreunden?

Ochs: Selbstverständlich. Ich bin hier, um vorneweg zu gehen. Während meiner gesamten Karriere war ich ein Typ, der versucht hat, Verantwortung zu übernehmen. Das setzt voraus, dass ich zu jeder Zeit - auf und neben dem Platz - ein Vorbild bin. Auf der anderen Seite bin ich aber auch nur ein Teil des Teams. Nur wenn alle mitziehen, haben wir die Chance auf Erfolg.

DFB.de: Viele Augen werden auf Sie gerichtet sein. Wollen Sie es noch einmal allen zeigen?

Ochs: Keine Frage. Ich will einen vernünftigen Abschluss meiner Karriere.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele mit dem FSV?

Ochs: Unser Anspruch muss es sein, oben mitzumischen, unser Ding durchzuziehen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Mannschaft komplett neu zusammengestellt wurde. Bis die Automatismen sitzen, wird einige Zeit vergehen.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich in der 3. Liga ganz besonders?

Ochs: Am meisten darauf, dass ich wieder auf dem Platz stehen und meiner Leidenschaft nachgehen kann. Die 3. Liga hat den Ruf, körper- und zweikampfbetont zu sein. Ich bin gespannt, wie es sich im Wettkampf für mich anfühlt. Es gibt viele schöne Stadien und begeisterte Fans. Die Vorfreude bei mir ist riesig.

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