Patrick Herrmann: Comeback ohne Kreuzband

Patrick Herrmann strahlte über das ganze Gesicht. Vergessen waren die Zweifel, die Sorgen und die Ängste. Gefühle, die der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach in den vergangenen rund fünf Monaten oft durchlebt hatte. Als er sich im Derby gegen den 1. FC Köln zum Warmmachen von der Ersatzbank erhob, brandete Applaus auf, die Fans skandierten seinen Namen. Auch wenn er nicht eingewechselt wurde: Herrmann ist bereit für sein Comeback. Vor allem aber ist er endlich wieder mittendrin.

„Es war ein unbeschreibliches Gefühl, endlich mal wieder da rausgehen zu können. Und dann haben einen die Fans auch nicht vergessen, sondern schreien deinen Namen. Das war schon ein Gänsehaut-Gefühl“, sagte Herrmann. Ein fast schon vergessenes Gefühl, das für Vieles entschädigte. Denn Herrmanns Verletzungsgeschichte war nicht nur langwierig, sondern auch ebenso kurios wie selten.

Zusammenprall mit einer Werbebande

Am 4. September 2015 war er in einem Testspiel in eine Werbebande gerauscht. Schwere Kapselreizung mit Sehnenansatzbeteiligung hieß es zunächst, rund zwei Wochen Pause. Nichts Dramatisches, so schien es. Herrmann kehrte beim Debüt von Trainer André Schubert am 23. September dann auch auf den Platz zurück und absolvierte vier Pflichtspiele, ehe Anfang Oktober aufgrund anhaltender Beschwerden erneut eine Untersuchung des lädierten Knies durchgeführt wurde.

Die bittere Diagnose: Riss des hinteren Kreuzbandes. Dies war aufgrund von Flüssigkeit im Knie sowie wegen der immer noch vorhandenen Stabilität und der nur geringen Schmerzen bei Belastung zunächst nicht erkannt worden. Das Glück im Unglück: Der Riss war isoliert, andere Kniebinnenstrukturen blieben unverletzt. Eine OP hätte neun Monate Pause bedeutet, eine konservative Behandlung allerdings die natürlich weiterhin bestehende Möglichkeit, dass später ein Eingriff doch unumgänglich ist.

Konservative Behandlung

Herrmann und der Klub entschieden sich für den konservativen Weg. Der Nationalspieler bekam eine Schiene verpasst, damit sich Narbengewebe bildet, das dem Knie ebenso Stabilität verleihen soll wie das Muskeltraining während seiner Reha. Eine Maßnahme, die neben Disziplin und Geduld auch Quälerei im Kraftraum erfordert.

Und Herrmann ackerte in der Reha monatelang für seine Rückkehr auf den Platz. Rund drei Kilogramm an Muskelmasse kamen deutlich sichtbar dazu, die Ernährung hatte er auch umgestellt. Instabilität im Knie? Fühlt Herrmann keine. Im Gegenteil: Das Knie, das ohne hinteres Kreuzband auskommen muss, fühlt sich so an wie vor der Verletzung. Ein Zwicken hier, ein Ziehen dort. Aber alles im Rahmen nach dieser langen Pause.

Ein Kreuzbandriss und eine konservative Behandlung – dieser Gedanke bereitete dem 25-Jährigen einige schlaflose Nächte. Mehrere Ärzte hatte er konsultiert. Und wie das oft so ist: Verschiedene Ärzte, verschiedene Meinungen, von besagter konservativer Behandlung bis hin zu einer OP war fast alles dabei. Letztendlich war es sein Bauchgefühl, das den Ausschlag gab. Und die Tatsache, dass es bei einer Operation mit womöglich neun Monaten Pause auch keine Garantie gegeben hätte, dass mit dem Knie alles in Ordnung wird.

Herrmann ist vor zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und befindet sich derzeit noch in einer Art Testphase, Rückschläge können theoretisch immer noch auftreten. Seine weitere Karriere wird nun von intensiver Muskelaufbauarbeit begleitet. Schließlich wird das Knie von den Muskeln gestützt und stabilisiert.



Patrick Herrmann strahlte über das ganze Gesicht. Vergessen waren die Zweifel, die Sorgen und die Ängste. Gefühle, die der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach in den vergangenen rund fünf Monaten oft durchlebt hatte. Als er sich im Derby gegen den 1. FC Köln zum Warmmachen von der Ersatzbank erhob, brandete Applaus auf, die Fans skandierten seinen Namen. Auch wenn er nicht eingewechselt wurde: Herrmann ist bereit für sein Comeback. Vor allem aber ist er endlich wieder mittendrin.

„Es war ein unbeschreibliches Gefühl, endlich mal wieder da rausgehen zu können. Und dann haben einen die Fans auch nicht vergessen, sondern schreien deinen Namen. Das war schon ein Gänsehaut-Gefühl“, sagte Herrmann. Ein fast schon vergessenes Gefühl, das für Vieles entschädigte. Denn Herrmanns Verletzungsgeschichte war nicht nur langwierig, sondern auch ebenso kurios wie selten.

Zusammenprall mit einer Werbebande

Am 4. September 2015 war er in einem Testspiel in eine Werbebande gerauscht. Schwere Kapselreizung mit Sehnenansatzbeteiligung hieß es zunächst, rund zwei Wochen Pause. Nichts Dramatisches, so schien es. Herrmann kehrte beim Debüt von Trainer André Schubert am 23. September dann auch auf den Platz zurück und absolvierte vier Pflichtspiele, ehe Anfang Oktober aufgrund anhaltender Beschwerden erneut eine Untersuchung des lädierten Knies durchgeführt wurde.

Die bittere Diagnose: Riss des hinteren Kreuzbandes. Dies war aufgrund von Flüssigkeit im Knie sowie wegen der immer noch vorhandenen Stabilität und der nur geringen Schmerzen bei Belastung zunächst nicht erkannt worden. Das Glück im Unglück: Der Riss war isoliert, andere Kniebinnenstrukturen blieben unverletzt. Eine OP hätte neun Monate Pause bedeutet, eine konservative Behandlung allerdings die natürlich weiterhin bestehende Möglichkeit, dass später ein Eingriff doch unumgänglich ist.

Konservative Behandlung

Herrmann und der Klub entschieden sich für den konservativen Weg. Der Nationalspieler bekam eine Schiene verpasst, damit sich Narbengewebe bildet, das dem Knie ebenso Stabilität verleihen soll wie das Muskeltraining während seiner Reha. Eine Maßnahme, die neben Disziplin und Geduld auch Quälerei im Kraftraum erfordert.

Und Herrmann ackerte in der Reha monatelang für seine Rückkehr auf den Platz. Rund drei Kilogramm an Muskelmasse kamen deutlich sichtbar dazu, die Ernährung hatte er auch umgestellt. Instabilität im Knie? Fühlt Herrmann keine. Im Gegenteil: Das Knie, das ohne hinteres Kreuzband auskommen muss, fühlt sich so an wie vor der Verletzung. Ein Zwicken hier, ein Ziehen dort. Aber alles im Rahmen nach dieser langen Pause.

Ein Kreuzbandriss und eine konservative Behandlung – dieser Gedanke bereitete dem 25-Jährigen einige schlaflose Nächte. Mehrere Ärzte hatte er konsultiert. Und wie das oft so ist: Verschiedene Ärzte, verschiedene Meinungen, von besagter konservativer Behandlung bis hin zu einer OP war fast alles dabei. Letztendlich war es sein Bauchgefühl, das den Ausschlag gab. Und die Tatsache, dass es bei einer Operation mit womöglich neun Monaten Pause auch keine Garantie gegeben hätte, dass mit dem Knie alles in Ordnung wird.

Herrmann ist vor zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und befindet sich derzeit noch in einer Art Testphase, Rückschläge können theoretisch immer noch auftreten. Seine weitere Karriere wird nun von intensiver Muskelaufbauarbeit begleitet. Schließlich wird das Knie von den Muskeln gestützt und stabilisiert.

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„Viele schwierige Momente“

Auch wenn aktuell alles danach aussieht, als hätte Herrmann mit dem konservativen Weg die richtige Richtung eingeschlagen, hat der gebürtige Saarländer eine harte Zeit hinter sich: „Es gab viele schwierige Momente. Nach einer der Untersuchungen kam ich nach Hause und konnte fast nichts essen. Kein Hunger, nichts“, sagte Herrmann im „kicker“ über die psychische Belastung während dieser Zeit.

Denn klar war: „Die Entscheidung kann deine ganze Karriere beeinflussen. Da schwirren tausend Gedanken durch den Kopf.“ Zum Beispiel die Frage, ob er noch einmal sein Top-Niveau erreichen kann, immerhin hatte er in der vergangenen Saison mit elf Treffern einen persönlichen Torrekord aufgestellt. Doch er ist überzeugt. „Wenn ich nicht wüsste, dass mir links das hintere Kreuzband fehlt, würde ich behaupten: Es gibt gar keinen Unterschied. Ich werde mein Top-Niveau erreichen.“

Unter seinen Gedanken war neben der Sorge um die eigene Karriere aber auch die Europameisterschaft im Sommer in Frankreich. Bei einer OP wäre die EM kein Thema mehr gewesen. Herrmann hatte im vergangenen Sommer sein Debüt für die Nationalmannschaft gefeiert, bestritt gegen die USA und gegen Gibraltar seine ersten beiden Einsätze im DFB-Trikot.

Mini-Hoffnung auf die EM

„Da bekommt man Bock auf mehr. Träumen muss erlaubt sein. Und diese Mini-Hoffnung will ich zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht aufgeben“, sagte Herrmann, für den es nun Schritt für Schritt gehen soll. „Die ersten Minuten wären schon echt was Cooles.“ Möglicherweise ja bereits am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) beim FC Augsburg.

"Er trainiert in der zweiten Woche wieder mit der Mannschaft, aber von Beginn an wäre es noch zu früh, auch wenn er einen sehr guten Eindruck macht“, sagte sein Trainer. Vielleicht reicht es ja für die ersten Minuten. Patrick Herrmann ist auf jeden Fall bereit.