Paderborns Shootingstar Kachunga: "Da kann noch viel kommen"

Elias Kachunga ist einer der Durchstarter der laufenden Saison. Am ersten Spieltag erzielte der Stürmer beim 2:2 gegen den FSV Mainz das erste Tor in der Bundesligageschichte des SC Paderborn. Eine Woche später ließ der 22-Jährige den nächsten Treffer folgen. Beim Hamburger SV leitete er mit dem ersten Tor den 3:0 Sieg ein. Am vierten Spieltag möchte der Aufsteiger gegen Hannover 96 (Sa., 15:30 Uhr) nun den nächsten Erfolg verbuchen. Auch beim DFB genießt Kachunga einen hohen Stellenwert. Seit der U 17-Nationalmannschaft durchlief er alle Nachwuchsmannschaften. Sein Debüt für die U 21 gab er am 5. September beim siegreichen EM-Qualifikationsspiel gegen Irland.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Elias Kachunga über den erfolgreichen Saisonstart des SC Paderborn, die Trainingsbedingungen in der häufig betitelten "Provinz" und sein Vorbild Didier Drogba.

DFB.de: Herr Kachunga, am Samstag steht das Heimspiel gegen Hannover 96 an. Nur drei Tage später sind Sie beim FC Bayern München zu Gast. Auf welches Duell freuen Sie sich mehr?

Elias Kachunga: Erst einmal freue ich mich auf Hannover. Das wird ein schweres Spiel, bei dem wir drei Punkte mitnehmen wollen. Aber natürlich ist ein Spiel am Dienstagabend bei den Bayern etwas Riesiges.

DFB.de: Nach drei Spieltagen ist der SC Paderborn ungeschlagen, hat fünf Punkte auf dem Konto und steht auf dem sechsten Tabellenplatz. Jetzt mal ehrlich: Hätten Sie das vor dem Saisonstart für möglich gehalten?

Kachunga: Wir wollten in den ersten Spielen alles geben, um sofort Punkte zu sammeln. Das hat bisher super geklappt. Wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können.

DFB.de: Hat Ihre Mannschaft vielleicht eine besondere Motivation daraus gezogen, als Absteiger Nummer eins gehandelt worden zu sein?

Kachunga: Ich denke schon. Wir wollten beweisen, dass wir nicht umsonst aufgestiegen sind und dass wir aus gutem Grund in der Bundesliga spielen. Auf den Saisonstart können wir jedenfalls stolz sein. Wir wissen aber auch, dass es noch ein langer Weg zum Klassenerhalt ist.

DFB.de: Hat es Sie vielleicht sogar ein wenig genervt, dass Paderborn in den Medien teilweise belächelt wurde?

Ach, was heißt genervt? Wir wurden schon in der vergangenen Saison als das kleine Paderborn belächelt, das in die Bundesliga aufsteigen möchte. Aber wir haben bewiesen, dass wir den Aufstieg schaffen können. Und nur das zählt.

DFB.de: Ist es vielleicht auch ein Vorteil, dass niemand hohe Erwartungen hat und Ihre Mannschaft ganz frei aufspielen kann?

Kachunga: Auf jeden Fall. Wir können hier ganz in Ruhe arbeiten. Das hilft uns, weil wir eine sehr junge Mannschaft sind. Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung. Da kann noch viel kommen.

DFB.de: Wie groß ist die Umstellung von der 2. Bundesliga zur Bundesliga?

Kachunga: In der Bundesliga steckt mehr Qualität. Die technischen Fertigkeiten und der Spielstil hat einfach mehr Klasse. Man muss viel wachsamer sein. In der zweiten Liga wird ein Fehler nicht ganz so schnell ausgenutzt wie in der Bundesliga.

DFB.de: Dass Sie als Abstiegskandidat Nummer eins bezeichnet wurden, lag nicht zuletzt auch an den eher misslungenen Vorbereitungsspielen. Bei einem Blitzturnier in der Region sah man gegen unterklassige Mannschaften nicht sonderlich gut aus. Dann gab es auch noch ein 0:2 gegen Drittligist Bielefeld. Warum gab es vor Saisonstart Probleme, die es mittlerweile nicht mehr zu geben scheint?

Kachunga: Das Spiel gegen Bielefeld war eines unserer ersten Vorbereitungsspiele. Und die Vorbereitung war hart, wir haben sehr gut gearbeitet. Vielleicht hat in diesen Spielen etwas die Kraft gefehlt. Aber wichtiger ist doch, dass wir zum Bundesligastart richtig fit waren. Wir sind jetzt in der Lage, richtig zu marschieren. Das zeichnet uns aus. Wir spielen diszipliniert und mit hoher Laufbereitschaft.

DFB.de: Sie standen bereits bei Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC unter Vertrag. Zwei Traditionsvereine mit einem professionellen Umfeld. Inwiefern war Paderborn eine Umstellung, als Sie im Januar 2013 hierher kamen?

Kachunga: Paderborn hat nicht so ein Trainingszentrum wie die anderen Bundesligisten oder Zweitligisten. Nur einen einzigen Trainingsplatz zu haben und sich in einer Kabine umziehen zu müssen, die zu einer Sporthalle gehört, war eine Umstellung. Wir haben eben keine riesengroße Kabine, die super optimiert ist. Aber es zeichnet uns aus, dass wir auf solche Dinge keinen großen Wert legen und einfach jeden Tag mit Spaß zum Training kommen. Abgesehen davon ist der Verein in der Entwicklung. An einem Trainingszentrum wird gearbeitet.

DFB.de: Ihr Trainingsplatz hat keine Rasenheizung. Wo trainieren Sie, wenn der Rasen im Winter vereist ist?

Kachunga: Zum Glück war der letzte Winter nicht so kalt. Ansonsten würden wir auf umliegende Kunstrasenplätze in der Stadt ausweichen oder im Stadion trainieren.

DFB.de: Paderborn wird in den Sportmedien häufig als Provinz bezeichnet. Dabei leben immerhin über 140.000 Menschen dort. Wie lebt es sich für einen jungen Menschen in Paderborn?

Kachunga: Man kann Paderborn zwar nicht mit einer Großstadt vergleichen. Aber die Stadt hat ihre schönen Ecken. Hier leben viele Studenten. Von daher ist einiges los. Hier finden auch einige große Feste statt - zum Beispiel dass Liborifest, zu dem zigtausende Menschen nach Paderborn kommen. Unsere Stadt wird in den Medien häufig falsch dargestellt.

DFB.de: Sprechen wir über Ihre Person: Wenn man sieht, wie Sie derzeit in der Bundesliga auftrumpfen, stellt sich die Frage, warum Sie bei der Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach nur zu jeweils zwei Kurzeinsätzen in der Liga kamen.

Kachunga: In den Medien wird häufig vergessen, dass ich auch noch ein halbes Jahr für Osnabrück gespielt habe. Da hatte ich eine super Halbserie und habe zehn Tore gemacht. In Berlin lief es tatsächlich nicht so gut. Da kamen einige Faktoren zusammen. Aber nun habe ich ja die Chance, der Hertha zu zeigen, dass ich es besser kann. Von daher freue ich mich auf die Spiele gegen die Hertha und Gladbach. Das werden besondere Spiele für mich sein.

DFB.de: Laut transfermarkt.de haben Sie in Ihrem Vertrag eine Ausstiegsklausel, so dass Sie den Verein im Falle eines Abstiegs verlassen könnten. Heißt das für Sie, nie mehr zweite Liga?

Kachunga: Zu Vertragsinhalten möchte ich generell nichts sagen.

DFB.de: Dann wechseln wir das Thema: Ihr Vorbild soll Didier Drogba sein. Warum gerade er?

Kachunga: Er spielt immer mit vollem Einsatz, bringt seine starke Physis ein, spielt mannschaftsdienlich und ist torgefährlich. Das hat mir imponiert.

DFB.de: Als Sie das bei der Hertha einmal öffentlich kundtaten, hatten Sie in den Berliner Medien den Spitznamen Mini-Drogba weg.

Kachunga: Das war ganz lustig. Ich habe das nicht so ernst genommen. Von den Medien wird immer etwas mehr daraus gemacht.

DFB.de: Könnte es sein, dass Ihr zweites Vorbild Usain Bolt ist?

Kachunga: (lacht) Er ist schon noch etwas schneller und explosiver als ich. Wobei ich auch eine gewisse Explosivität habe. Zudem arbeite ich täglich an meiner Schnelligkeit.

DFB.de: Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sie schaffen die ersten 30 Meter in 3,91 Sekunden. Zum Vergleich: Bei Bolt sollen es 3,78 Sekunden sein.

Kachunga: Ja, aber an die Explosivität von Bolt komme ich nicht heran. Letztendlich kann sich ein Fußballer von einem Leichtathlet ohnehin nicht viel abgucken. Im Fußball kommt es mehr darauf an, in den jeweiligen Situationen richtig zu reagieren.

DFB.de: Nach Ihren Toren salutieren Sie. Welche Bedeutung hat das?

Kachunga: Ich habe mir vor dem ersten Bundesligaspiel einfach irgendetwas ausgedacht. Das ist ein Gruß an meine Familie und heißt "Auftrag erfüllt".

DFB.de: Sie haben mit Stefan Kutschke, Marvin Ducksch und dem verletzten Mahir Saglik ordentlich Konkurrenz im Sturm. Sehen Sie sich trotzdem als Stammspieler?

Kachunga: Bisher habe ich das gut gemacht. Aber die Jungs sind ebenfalls super Stürmer. Wir müssen jede Woche im Training Gas geben. Niemand kann sich darauf ausruhen, was man bisher geleistet hat.

DFB.de: Sie haben nun auch Ihr erstes Spiel für die U 21-Nationalmannschaft gemacht. Beim Sieg gegen Irland wurden Sie in der 74. Minute eingewechselt. Was war das für ein Erlebnis?

Kachunga: Es war schön, wieder dabei zu sein und alte Kollegen wiederzusehen, mit denen ich in den jüngeren U-Nationalmannschaften gespielt habe. Es war eine schöne Woche bei der U 21, die sogar mit einem Einsatz belohnt wurde - auch wenn das Spiel bei meiner Einwechslung fast schon entschieden war. Das Wichtigste ist, dass wir die Qualifikation für die Play-offs geschafft haben. Jetzt wollen wir zur Europameisterschaft.

[oj]

Elias Kachunga ist einer der Durchstarter der laufenden Saison. Am ersten Spieltag erzielte der Stürmer beim 2:2 gegen den FSV Mainz das erste Tor in der Bundesligageschichte des SC Paderborn. Eine Woche später ließ der 22-Jährige den nächsten Treffer folgen. Beim Hamburger SV leitete er mit dem ersten Tor den 3:0 Sieg ein. Am vierten Spieltag möchte der Aufsteiger gegen Hannover 96 (Sa., 15:30 Uhr) nun den nächsten Erfolg verbuchen. Auch beim DFB genießt Kachunga einen hohen Stellenwert. Seit der U 17-Nationalmannschaft durchlief er alle Nachwuchsmannschaften. Sein Debüt für die U 21 gab er am 5. September beim siegreichen EM-Qualifikationsspiel gegen Irland.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Elias Kachunga über den erfolgreichen Saisonstart des SC Paderborn, die Trainingsbedingungen in der häufig betitelten "Provinz" und sein Vorbild Didier Drogba.

DFB.de: Herr Kachunga, am Samstag steht das Heimspiel gegen Hannover 96 an. Nur drei Tage später sind Sie beim FC Bayern München zu Gast. Auf welches Duell freuen Sie sich mehr?

Elias Kachunga: Erst einmal freue ich mich auf Hannover. Das wird ein schweres Spiel, bei dem wir drei Punkte mitnehmen wollen. Aber natürlich ist ein Spiel am Dienstagabend bei den Bayern etwas Riesiges.

DFB.de: Nach drei Spieltagen ist der SC Paderborn ungeschlagen, hat fünf Punkte auf dem Konto und steht auf dem sechsten Tabellenplatz. Jetzt mal ehrlich: Hätten Sie das vor dem Saisonstart für möglich gehalten?

Kachunga: Wir wollten in den ersten Spielen alles geben, um sofort Punkte zu sammeln. Das hat bisher super geklappt. Wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können.

DFB.de: Hat Ihre Mannschaft vielleicht eine besondere Motivation daraus gezogen, als Absteiger Nummer eins gehandelt worden zu sein?

Kachunga: Ich denke schon. Wir wollten beweisen, dass wir nicht umsonst aufgestiegen sind und dass wir aus gutem Grund in der Bundesliga spielen. Auf den Saisonstart können wir jedenfalls stolz sein. Wir wissen aber auch, dass es noch ein langer Weg zum Klassenerhalt ist.

DFB.de: Hat es Sie vielleicht sogar ein wenig genervt, dass Paderborn in den Medien teilweise belächelt wurde?

Ach, was heißt genervt? Wir wurden schon in der vergangenen Saison als das kleine Paderborn belächelt, das in die Bundesliga aufsteigen möchte. Aber wir haben bewiesen, dass wir den Aufstieg schaffen können. Und nur das zählt.

DFB.de: Ist es vielleicht auch ein Vorteil, dass niemand hohe Erwartungen hat und Ihre Mannschaft ganz frei aufspielen kann?

Kachunga: Auf jeden Fall. Wir können hier ganz in Ruhe arbeiten. Das hilft uns, weil wir eine sehr junge Mannschaft sind. Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung. Da kann noch viel kommen.

DFB.de: Wie groß ist die Umstellung von der 2. Bundesliga zur Bundesliga?

Kachunga: In der Bundesliga steckt mehr Qualität. Die technischen Fertigkeiten und der Spielstil hat einfach mehr Klasse. Man muss viel wachsamer sein. In der zweiten Liga wird ein Fehler nicht ganz so schnell ausgenutzt wie in der Bundesliga.

DFB.de: Dass Sie als Abstiegskandidat Nummer eins bezeichnet wurden, lag nicht zuletzt auch an den eher misslungenen Vorbereitungsspielen. Bei einem Blitzturnier in der Region sah man gegen unterklassige Mannschaften nicht sonderlich gut aus. Dann gab es auch noch ein 0:2 gegen Drittligist Bielefeld. Warum gab es vor Saisonstart Probleme, die es mittlerweile nicht mehr zu geben scheint?

Kachunga: Das Spiel gegen Bielefeld war eines unserer ersten Vorbereitungsspiele. Und die Vorbereitung war hart, wir haben sehr gut gearbeitet. Vielleicht hat in diesen Spielen etwas die Kraft gefehlt. Aber wichtiger ist doch, dass wir zum Bundesligastart richtig fit waren. Wir sind jetzt in der Lage, richtig zu marschieren. Das zeichnet uns aus. Wir spielen diszipliniert und mit hoher Laufbereitschaft.

DFB.de: Sie standen bereits bei Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC unter Vertrag. Zwei Traditionsvereine mit einem professionellen Umfeld. Inwiefern war Paderborn eine Umstellung, als Sie im Januar 2013 hierher kamen?

Kachunga: Paderborn hat nicht so ein Trainingszentrum wie die anderen Bundesligisten oder Zweitligisten. Nur einen einzigen Trainingsplatz zu haben und sich in einer Kabine umziehen zu müssen, die zu einer Sporthalle gehört, war eine Umstellung. Wir haben eben keine riesengroße Kabine, die super optimiert ist. Aber es zeichnet uns aus, dass wir auf solche Dinge keinen großen Wert legen und einfach jeden Tag mit Spaß zum Training kommen. Abgesehen davon ist der Verein in der Entwicklung. An einem Trainingszentrum wird gearbeitet.

DFB.de: Ihr Trainingsplatz hat keine Rasenheizung. Wo trainieren Sie, wenn der Rasen im Winter vereist ist?

Kachunga: Zum Glück war der letzte Winter nicht so kalt. Ansonsten würden wir auf umliegende Kunstrasenplätze in der Stadt ausweichen oder im Stadion trainieren.

DFB.de: Paderborn wird in den Sportmedien häufig als Provinz bezeichnet. Dabei leben immerhin über 140.000 Menschen dort. Wie lebt es sich für einen jungen Menschen in Paderborn?

Kachunga: Man kann Paderborn zwar nicht mit einer Großstadt vergleichen. Aber die Stadt hat ihre schönen Ecken. Hier leben viele Studenten. Von daher ist einiges los. Hier finden auch einige große Feste statt - zum Beispiel dass Liborifest, zu dem zigtausende Menschen nach Paderborn kommen. Unsere Stadt wird in den Medien häufig falsch dargestellt.

DFB.de: Sprechen wir über Ihre Person: Wenn man sieht, wie Sie derzeit in der Bundesliga auftrumpfen, stellt sich die Frage, warum Sie bei der Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach nur zu jeweils zwei Kurzeinsätzen in der Liga kamen.

Kachunga: In den Medien wird häufig vergessen, dass ich auch noch ein halbes Jahr für Osnabrück gespielt habe. Da hatte ich eine super Halbserie und habe zehn Tore gemacht. In Berlin lief es tatsächlich nicht so gut. Da kamen einige Faktoren zusammen. Aber nun habe ich ja die Chance, der Hertha zu zeigen, dass ich es besser kann. Von daher freue ich mich auf die Spiele gegen die Hertha und Gladbach. Das werden besondere Spiele für mich sein.

DFB.de: Laut transfermarkt.de haben Sie in Ihrem Vertrag eine Ausstiegsklausel, so dass Sie den Verein im Falle eines Abstiegs verlassen könnten. Heißt das für Sie, nie mehr zweite Liga?

Kachunga: Zu Vertragsinhalten möchte ich generell nichts sagen.

DFB.de: Dann wechseln wir das Thema: Ihr Vorbild soll Didier Drogba sein. Warum gerade er?

Kachunga: Er spielt immer mit vollem Einsatz, bringt seine starke Physis ein, spielt mannschaftsdienlich und ist torgefährlich. Das hat mir imponiert.

DFB.de: Als Sie das bei der Hertha einmal öffentlich kundtaten, hatten Sie in den Berliner Medien den Spitznamen Mini-Drogba weg.

Kachunga: Das war ganz lustig. Ich habe das nicht so ernst genommen. Von den Medien wird immer etwas mehr daraus gemacht.

DFB.de: Könnte es sein, dass Ihr zweites Vorbild Usain Bolt ist?

Kachunga: (lacht) Er ist schon noch etwas schneller und explosiver als ich. Wobei ich auch eine gewisse Explosivität habe. Zudem arbeite ich täglich an meiner Schnelligkeit.

DFB.de: Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sie schaffen die ersten 30 Meter in 3,91 Sekunden. Zum Vergleich: Bei Bolt sollen es 3,78 Sekunden sein.

Kachunga: Ja, aber an die Explosivität von Bolt komme ich nicht heran. Letztendlich kann sich ein Fußballer von einem Leichtathlet ohnehin nicht viel abgucken. Im Fußball kommt es mehr darauf an, in den jeweiligen Situationen richtig zu reagieren.

DFB.de: Nach Ihren Toren salutieren Sie. Welche Bedeutung hat das?

Kachunga: Ich habe mir vor dem ersten Bundesligaspiel einfach irgendetwas ausgedacht. Das ist ein Gruß an meine Familie und heißt "Auftrag erfüllt".

DFB.de: Sie haben mit Stefan Kutschke, Marvin Ducksch und dem verletzten Mahir Saglik ordentlich Konkurrenz im Sturm. Sehen Sie sich trotzdem als Stammspieler?

Kachunga: Bisher habe ich das gut gemacht. Aber die Jungs sind ebenfalls super Stürmer. Wir müssen jede Woche im Training Gas geben. Niemand kann sich darauf ausruhen, was man bisher geleistet hat.

DFB.de: Sie haben nun auch Ihr erstes Spiel für die U 21-Nationalmannschaft gemacht. Beim Sieg gegen Irland wurden Sie in der 74. Minute eingewechselt. Was war das für ein Erlebnis?

Kachunga: Es war schön, wieder dabei zu sein und alte Kollegen wiederzusehen, mit denen ich in den jüngeren U-Nationalmannschaften gespielt habe. Es war eine schöne Woche bei der U 21, die sogar mit einem Einsatz belohnt wurde - auch wenn das Spiel bei meiner Einwechslung fast schon entschieden war. Das Wichtigste ist, dass wir die Qualifikation für die Play-offs geschafft haben. Jetzt wollen wir zur Europameisterschaft.