Paderborns Krauße: "Wie eine zweite Chance"

Mit dem dritten sportlichen Abstieg in Serie hatte der SC Paderborn 07 unfreiwillig Geschichte geschrieben. Nach dem nachträglichen Verbleib in der 3. Liga - zustandegekommen durch den Zwangsabstieg des TSV 1860 München - soll es für die Ostwestfalen, die 2015 noch erstklassig waren, nun wieder bergauf gehen. Dabei mithelfen will Defensivspieler Robin Krauße, der in den Zukunftsplanungen der Ostwestfalen eine feste Größe ist. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der 23 Jahre alte gebürtige Thüringer mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Perspektiven in Paderborn, den neuen Trainer Steffen Baumgart und seinen Trauzeugen René Eckardt.

DFB.de: Wie und wo haben Sie erfahren, dass der SC Paderborn nun doch in der 3. Liga bleiben darf, Herr Krauße?

Robin Krauße: Ich habe es im Urlaub mit meiner Verlobten Angelina auf Mallorca mitbekommen.

DFB.de: Ihre erste Reaktion?

Krauße: Wir haben uns selbstverständlich sehr gefreut. Es war ja in den Tagen zuvor schon ein wenig durchgesickert, dass es sich in diese Richtung entwickeln könnte. Deshalb hatte ich schon Hoffnung. Als es dann aber Gewissheit wurde, waren die Erleichterung und die Freude riesig.

DFB.de: Empfinden Sie den Klassenverbleib als eine zweite Chance?

Krauße: Auf jeden Fall, es ist wie eine zweite Chance. So sollten und so müssen wir das sehen, die Situation auch entsprechend annehmen. Sonst sind wir fehl am Platze. Wir hatten bis zum Schluss um den Klassenverbleib und eine möglichst gute Platzierung gekämpft, am Ende hatten uns nur fünf Minuten gefehlt. Dass es sich im Nachhinein doch noch gelohnt hat, ist ein gutes Gefühl.

DFB.de: Vor etwas mehr als zwei Jahren war der SCP in der Bundesliga. Möglichst kurz zusammengefasst: Wie erklären Sie sich die negative Entwicklung mit drei sportlichen Abstiegen hintereinander?

Krauße: Wenn man mal in eine Negativspirale geraten ist, fällt es oft schwer, die Wende zu schaffen. Wir hatten sowohl in der Zweitligasaison 2015/2016 als auch zuletzt in der 3. Liga jeweils eine Phase von neun oder zehn Spielen, in denen wir jeweils nur einen oder zwei Punkte geholt hatten. Das hat uns am Ende das Genick gebrochen. Es war umso ärgerlicher, weil die Mannschaft oft genug bewiesen hat, dass sie zumindest mithalten kann.

DFB.de: Sie selbst waren noch in der 2. Bundesliga nach Paderborn gewechselt, blieben auch nach dem Abstieg und erkämpften sich einen Stammplatz. Welche Beziehung haben Sie zum Verein und zur Stadt entwickelt?

Krauße: Ich fühle mich in Paderborn sehr wohl, die Stadt gefällt mir ausgezeichnet. Von Beginn an habe ich viel Einsatzzeit bekommen, konnte mich gut entwickeln. Auch die Trainingsbedingungen sind hervorragend. Es gibt aus meiner Sicht nur wenige Vereine in der 3. Liga, die ein solches Paket anbieten können.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Rolle im Team beschreiben?

Krauße: Als ich nach Paderborn kam, gehörte ich noch zu den unerfahrensten Spielern. Inzwischen bin ich aber selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass ich vor allem in der zurückliegenden Saison eine ordentliche Rolle gespielt habe und in der Mannschaft richtig angekommen bin. Ich verstehe mich eigentlich mit allen Mitspielern sehr.

DFB.de: Spüren Sie nach dem Verbleib in der 3. Liga eine Aufbruchstimmung in der Stadt und im Verein?

Krauße: Wenn wir schon eine solche zweite Chance bekommen, dann sollten wir auch alles dafür tun, um sie zu nutzen. Das sehen auch alle Teamkollegen ähnlich, mit denen ich mich bereits ausgetauscht habe. Wir freuen uns alle auf die nächste Saison und wollen es unbedingt besser machen.



Mit dem dritten sportlichen Abstieg in Serie hatte der SC Paderborn 07 unfreiwillig Geschichte geschrieben. Nach dem nachträglichen Verbleib in der 3. Liga - zustandegekommen durch den Zwangsabstieg des TSV 1860 München - soll es für die Ostwestfalen, die 2015 noch erstklassig waren, nun wieder bergauf gehen. Dabei mithelfen will Defensivspieler Robin Krauße, der in den Zukunftsplanungen der Ostwestfalen eine feste Größe ist. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der 23 Jahre alte gebürtige Thüringer mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Perspektiven in Paderborn, den neuen Trainer Steffen Baumgart und seinen Trauzeugen René Eckardt.

DFB.de: Wie und wo haben Sie erfahren, dass der SC Paderborn nun doch in der 3. Liga bleiben darf, Herr Krauße?

Robin Krauße: Ich habe es im Urlaub mit meiner Verlobten Angelina auf Mallorca mitbekommen.

DFB.de: Ihre erste Reaktion?

Krauße: Wir haben uns selbstverständlich sehr gefreut. Es war ja in den Tagen zuvor schon ein wenig durchgesickert, dass es sich in diese Richtung entwickeln könnte. Deshalb hatte ich schon Hoffnung. Als es dann aber Gewissheit wurde, waren die Erleichterung und die Freude riesig.

DFB.de: Empfinden Sie den Klassenverbleib als eine zweite Chance?

Krauße: Auf jeden Fall, es ist wie eine zweite Chance. So sollten und so müssen wir das sehen, die Situation auch entsprechend annehmen. Sonst sind wir fehl am Platze. Wir hatten bis zum Schluss um den Klassenverbleib und eine möglichst gute Platzierung gekämpft, am Ende hatten uns nur fünf Minuten gefehlt. Dass es sich im Nachhinein doch noch gelohnt hat, ist ein gutes Gefühl.

DFB.de: Vor etwas mehr als zwei Jahren war der SCP in der Bundesliga. Möglichst kurz zusammengefasst: Wie erklären Sie sich die negative Entwicklung mit drei sportlichen Abstiegen hintereinander?

Krauße: Wenn man mal in eine Negativspirale geraten ist, fällt es oft schwer, die Wende zu schaffen. Wir hatten sowohl in der Zweitligasaison 2015/2016 als auch zuletzt in der 3. Liga jeweils eine Phase von neun oder zehn Spielen, in denen wir jeweils nur einen oder zwei Punkte geholt hatten. Das hat uns am Ende das Genick gebrochen. Es war umso ärgerlicher, weil die Mannschaft oft genug bewiesen hat, dass sie zumindest mithalten kann.

DFB.de: Sie selbst waren noch in der 2. Bundesliga nach Paderborn gewechselt, blieben auch nach dem Abstieg und erkämpften sich einen Stammplatz. Welche Beziehung haben Sie zum Verein und zur Stadt entwickelt?

Krauße: Ich fühle mich in Paderborn sehr wohl, die Stadt gefällt mir ausgezeichnet. Von Beginn an habe ich viel Einsatzzeit bekommen, konnte mich gut entwickeln. Auch die Trainingsbedingungen sind hervorragend. Es gibt aus meiner Sicht nur wenige Vereine in der 3. Liga, die ein solches Paket anbieten können.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Rolle im Team beschreiben?

Krauße: Als ich nach Paderborn kam, gehörte ich noch zu den unerfahrensten Spielern. Inzwischen bin ich aber selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass ich vor allem in der zurückliegenden Saison eine ordentliche Rolle gespielt habe und in der Mannschaft richtig angekommen bin. Ich verstehe mich eigentlich mit allen Mitspielern sehr.

DFB.de: Spüren Sie nach dem Verbleib in der 3. Liga eine Aufbruchstimmung in der Stadt und im Verein?

Krauße: Wenn wir schon eine solche zweite Chance bekommen, dann sollten wir auch alles dafür tun, um sie zu nutzen. Das sehen auch alle Teamkollegen ähnlich, mit denen ich mich bereits ausgetauscht habe. Wir freuen uns alle auf die nächste Saison und wollen es unbedingt besser machen.

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DFB.de: Zum Stimmungsumschwung hatte nicht zuletzt der neue Trainer Steffen Baumgart entscheidend beigetragen. Unter seiner Regie ging in der Schlussphase der Saison kein Pflichtspiel verloren. Dennoch reichte es nicht mehr, um sportlich in der Liga zu bleiben. Was hat Baumgart in der kurzen Zeit bewirkt?

Krauße: Er hat uns richtig angepackt, mit seiner klaren Ansprache begeistert. Der Trainer ist sehr kommunikativ, macht auch mal Späße und gibt jedem Spieler im Kader das Gefühl, dass er wichtig ist. Er hat uns mit auf den Weg gegeben, dem Gegner durch eine aggressive Spielweise möglichst keine Luft zum Atmen zu lassen. Das hat die Mannschaft sehr schnell verinnerlicht und umgesetzt.

DFB.de: War Ihnen deshalb wichtig, dass der Trainer frühzeitig signalisiert hat, seinen Vertrag zu verlängern?

Krauße: Durch die positiven Ergebnisse in der Endphase der Saison und den Einzug in den DFB-Pokal hatte Steffen Baumgart sicher genügend Argumente geliefert, weiter Trainer zu bleiben. Auch für ihn ist das eine große Chance. Ich traue ihm auf jeden Fall zu, den SC Paderborn wieder nach vorne zu bringen, und möchte dabei auch selbst mithelfen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wären Sie auch den Weg in die Regionalliga West mitgegangen?

Krauße: Um ganz ehrlich zu sein: Darüber wurde gar nicht so viel geredet, weil wir alle die Hoffnung hatten, dass es doch noch mit der 3. Liga klappt. Fakt ist: Mein bis 2019 gültiger Vertrag wäre bei einem Abstieg hinfällig geworden. Auch deshalb bin ich froh, dass es nicht so gekommen ist.

DFB.de: Der letzte Verein, der in der 3. Liga von einem Lizenzentzug profitiert hatte, war der SV Darmstadt 98. Den Lilien gelang anschließend der direkte Durchmarsch in die Bundesliga. Könnte das ein Vorbild für den SCP sein?

Krauße: Das könnte zweifellos ein Vorbild sein, es gibt sicher einige Parallelen. Auch in Darmstadt kam damals in der 3. Liga mit Dirk Schuster ein neuer Trainer, konnte den Abstieg nicht mehr verhindern, ist dann aber mit dem Klub richtig durchgestartet. Sollte uns das auch gelingen, wäre es ein Traum. Soweit sollten wir allerdings nicht denken, sondern zunächst mal alles dafür tun, um unser Potenzial auf den Platz zu bringen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Aussichten auf eine möglichst sorgenfreie Saison 2017/2018? Oder richten Sie den Blick in der Tabelle gleich wieder nach oben?

Krauße: Grundsätzlich steckt in unserer Mannschaft auf jeden Fall mehr, als gegen den Abstieg zu spielen. Erst mal geht es aber darum, uns gut auf die neue Saison vorzubereiten, unsere Hausaufgaben zu machen und möglichst gut zu starten. Danach sehen wir weiter. Wie eng es in der 3. Liga zugeht, haben wir in der zurückliegenden Saison gesehen. Wer nicht gegen den Abstieg kämpfen musste, war damit fast schon automatisch Aufstiegskandidat. Ob es erneut so krass zugeht, werden wir sehen.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich auf die Duelle mit Ihren früheren Vereinen Hansa Rostock und Carl Zeiss Jena?

Krauße: Vor allem die Spiele gegen Jena werden für mich etwas ganz Besonderes. Der FCC ist mein Heimatverein, Kapitän René Eckardt wird mein Trauzeuge. Auch Manfred Starke gehört zu meinen besten Freunden. Ich kenne aber noch viele weitere Spieler sehr gut, deshalb habe ich mich auch sehr über ihren Aufstieg gefreut.

DFB.de: Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl bescherte dem SCP bei der Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal ein Heimspiel gegen den Zweitligisten FC St. Pauli. Was rechnen Sie sich aus?

Krauße: St. Pauli ist ein sehr attraktiver Gegner, gegen den wir aber unsere Möglichkeiten bekommen werden. Es ist nur eine Spielklasse dazwischen, auch wenn St. Pauli in der 2. Bundesliga eine überragende Rückserie gespielt hat. Vor einem Jahr sind wir sehr knapp am SV Sandhausen gescheitert. Diesmal wollen wir es besser machen.

DFB.de: Wie lautet Ihre persönliche Zielsetzung?

Krauße: Zunächst mal gesund zu bleiben und mir einen Stammplatz zu erkämpfen, um so möglichst viele Einsatzminuten zu bekommen. Sollte es im Laufe meiner Karriere noch mal eine oder zwei Ligen nach oben gehen, hätte ich bestimmt nichts dagegen.

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