Osnabrügge zum Kinderschutz: "Unsere Vereine sind wehrhaft aufgestellt"

Bei einem gleichermaßen schwierigen wie wichtigen Thema setzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sein entschlossenes Vorgehen weiter fort. In der Frankfurter DFB-Zentrale trafen sich Vertreter aller 21 Landesverbände sowie des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) und der Deutschen Sportjugend zur 2. Fachtagung Kinderschutz. Eröffnet wurde die Tagung durch DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, der sich dem Thema Kinderschutz bereits als Präsidiumsmitglied im Landesverband Mittelrhein gewidmet hatte. Und genau weiß: Passivität und Schweigen hilft nur potenziellen Tätern.

"Sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem", so Osnabrügge. "Information, Prävention und ein wachsames Auge sorgen dafür, dass unsere Vereine wehrhaft aufgestellt sind. Mit der Publikation der Broschüre im Frühjahr 2015 hat der DFB hierbei für eine wichtige Handlungssicherheit gesorgt."

Rund sieben Jahre nach der Unterzeichnung der Münchner Erklärung, mit der sich der DFB gemeinsam mit seinen Landesverbänden selbst dazu verpflichtete, Maßnahmen zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt einzuführen, sind die DFB-Landesverbände wehrhaft aufgestellt. Insbesondere auch durch die Veröffentlichung der 30-seitigen Broschüre "Kinderschutz im Verein", von der seit dem Erscheinen im Frühjahr 2015 rund 10.000 Exemplare beim DFB abgerufen wurden. Kinderschutz etabliert sich als Qualitätsmerkmal für den stark aufgestellten Amateurverein.

Berlin: Projekt "Kleine Helden-Training"

Als Einstieg in die Thematik erfolgte auf der Tagung am Donnerstag durch Vorträge von Ralph Slüter (DKSB), Elena Lamby (DSJ) und Karin Steinrücke (DFB) zunächst ein Überblick über die Entwicklungen im Bereich Kinderschutz. Gerd Liesegang vom Berliner Landesverband präsentierte das Projekt "Kleine Helden-Training", das es sich zum Ziel gemacht hat, Kinder vor Ort zu stärken und sie gemeinsam mit ihren Eltern und Trainern vor Missbrauchsgefahren zu warnen. Aufschluss über die Arbeit einer Anlaufstelle und das Angebot von Schulungen für Vereine und Trainer/Jugendleiter im Kontext Prävention sexualisierter Gewalt im Sport gab der Fußball-Verband Mittelrhein, der von Sandra Fritz vertreten wurde.

Die Landesverbände und Vereine wehrhaft aufstellen - darum drehte sich alles bei der 2. Fachtagung. Slüter schilderte mit Hilfe eines Fallbeispiels anschaulich die Dynamik eines Übergriffs, stellte die Bedeutung eines Grenzübertritts oder einer schwerwiegenden Straftat für Opfer und Vereine heraus und ging auf die Besonderheit zweideutiger Situationen ein. Jürgen Pfitzner legte während seines Beitrags den Fokus auf praktische Tipps zur Gesprächsführung für die telefonische Erstberatung.

"Wir sind keine Neulinge auf diesem Gebiet"

Dieter Kerschsieper vom Fußball-Verband Rheinland gab als ehemaliger Beamter des Landeskriminalamtes Einblicke in den Alltag eines Kriminalbeamten. Im Anschluss führte Frank Schweizerhof vom Bayerischen FV aus, wie in seinem Verband dem Phänomen der Wanderbewegung auffällig gewordener Personen, seien es Trainer, Spieler oder Betreuer, mittels EDV-Möglichkeiten versucht wird entgegenzuwirken.

"Wir sind keine Neulinge mehr auf diesem Gebiet, sondern haben bereits viel erreicht, auch wenn wir noch nicht am Ziel sind", resümierte DFB-Abteilungsleiterin Stefanie Schulte am Ende der Veranstaltung. Ein großes Kompliment in Hinblick auf die bisher geleistete Arbeit sprach Christian Pothe, Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses, den Mitarbeitern der Landesverbände in seiner Abschlussrede aus. Und richtete den Blick auf die Zukunft, indem er die Landesverbände ausdrücklich ermunterte, sich weiter den bevorstehenden Herausforderungen zu stellen.

[dfb]

Bei einem gleichermaßen schwierigen wie wichtigen Thema setzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sein entschlossenes Vorgehen weiter fort. In der Frankfurter DFB-Zentrale trafen sich Vertreter aller 21 Landesverbände sowie des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) und der Deutschen Sportjugend zur 2. Fachtagung Kinderschutz. Eröffnet wurde die Tagung durch DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, der sich dem Thema Kinderschutz bereits als Präsidiumsmitglied im Landesverband Mittelrhein gewidmet hatte. Und genau weiß: Passivität und Schweigen hilft nur potenziellen Tätern.

"Sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem", so Osnabrügge. "Information, Prävention und ein wachsames Auge sorgen dafür, dass unsere Vereine wehrhaft aufgestellt sind. Mit der Publikation der Broschüre im Frühjahr 2015 hat der DFB hierbei für eine wichtige Handlungssicherheit gesorgt."

Rund sieben Jahre nach der Unterzeichnung der Münchner Erklärung, mit der sich der DFB gemeinsam mit seinen Landesverbänden selbst dazu verpflichtete, Maßnahmen zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt einzuführen, sind die DFB-Landesverbände wehrhaft aufgestellt. Insbesondere auch durch die Veröffentlichung der 30-seitigen Broschüre "Kinderschutz im Verein", von der seit dem Erscheinen im Frühjahr 2015 rund 10.000 Exemplare beim DFB abgerufen wurden. Kinderschutz etabliert sich als Qualitätsmerkmal für den stark aufgestellten Amateurverein.

Berlin: Projekt "Kleine Helden-Training"

Als Einstieg in die Thematik erfolgte auf der Tagung am Donnerstag durch Vorträge von Ralph Slüter (DKSB), Elena Lamby (DSJ) und Karin Steinrücke (DFB) zunächst ein Überblick über die Entwicklungen im Bereich Kinderschutz. Gerd Liesegang vom Berliner Landesverband präsentierte das Projekt "Kleine Helden-Training", das es sich zum Ziel gemacht hat, Kinder vor Ort zu stärken und sie gemeinsam mit ihren Eltern und Trainern vor Missbrauchsgefahren zu warnen. Aufschluss über die Arbeit einer Anlaufstelle und das Angebot von Schulungen für Vereine und Trainer/Jugendleiter im Kontext Prävention sexualisierter Gewalt im Sport gab der Fußball-Verband Mittelrhein, der von Sandra Fritz vertreten wurde.

Die Landesverbände und Vereine wehrhaft aufstellen - darum drehte sich alles bei der 2. Fachtagung. Slüter schilderte mit Hilfe eines Fallbeispiels anschaulich die Dynamik eines Übergriffs, stellte die Bedeutung eines Grenzübertritts oder einer schwerwiegenden Straftat für Opfer und Vereine heraus und ging auf die Besonderheit zweideutiger Situationen ein. Jürgen Pfitzner legte während seines Beitrags den Fokus auf praktische Tipps zur Gesprächsführung für die telefonische Erstberatung.

"Wir sind keine Neulinge auf diesem Gebiet"

Dieter Kerschsieper vom Fußball-Verband Rheinland gab als ehemaliger Beamter des Landeskriminalamtes Einblicke in den Alltag eines Kriminalbeamten. Im Anschluss führte Frank Schweizerhof vom Bayerischen FV aus, wie in seinem Verband dem Phänomen der Wanderbewegung auffällig gewordener Personen, seien es Trainer, Spieler oder Betreuer, mittels EDV-Möglichkeiten versucht wird entgegenzuwirken.

"Wir sind keine Neulinge mehr auf diesem Gebiet, sondern haben bereits viel erreicht, auch wenn wir noch nicht am Ziel sind", resümierte DFB-Abteilungsleiterin Stefanie Schulte am Ende der Veranstaltung. Ein großes Kompliment in Hinblick auf die bisher geleistete Arbeit sprach Christian Pothe, Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses, den Mitarbeitern der Landesverbände in seiner Abschlussrede aus. Und richtete den Blick auf die Zukunft, indem er die Landesverbände ausdrücklich ermunterte, sich weiter den bevorstehenden Herausforderungen zu stellen.

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