Osnabrücker Groß: Gelernt von van Nistelrooy

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Christian Groß, der mit dem VfL Osnabrück nach 33 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz steht und um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft.

Relegationsspiele können richtig packend sein. Christian Groß hat das selbst miterlebt. Als im vergangenen Jahr der Hamburger SV gegen den Karlsruher SC antrat, bibberte er auf der Tribüne mit. Aufgrund seiner Vergangenheit bei den "Rothosen" fühlt er sich mit dem Traditionsverein verbunden. "Ich habe unheimlich mitgefiebert. Mir war es wichtig, dass die Stadt den HSV als Bundesligisten behält", sagt der 27-Jährige im Gespräch mit DFB.de.

Möglicherweise werden die Hamburger in diesem Jahr um die Relegation herumkommen. Dafür möchte Christian Groß selber auf dem Platz stehen, wenn es in zwei Spielen um den Aufstieg geht - zwar nicht in die Bundesliga, aber in die Zweitklassigkeit. Der VfL Osnabrück steht nach 33 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Die Würzburger Kickers und Sonnenhof Großaspach sind die Verfolger.

Aus Pokalenttäuschung Kraft geschöpft

Der defensive Mittelfeldspieler spricht ungern über eine mögliche Relegation. Es gehört zum Motto des Vereins, lediglich das nächste Spiel als Ziel auszugeben. "Wenn man lange auf Tabellenplatz drei steht, möchte man diese Position natürlich sichern. Aber wir haben noch fünf schwere Spiele vor uns", sagt er im Hinblick auf das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 II am Samstag (ab 14 Uhr, im Livestream auf NDR.de).

Eigentlich hätte die Saison des VfL Osnabrück kaum schlechter beginnen können. In der Liga gab es einen Fehlstart. Fast noch schlimmer: Der Feuerzeug-Wurf eines Zuschauers brachte den VfL um die Pokal-Sensation gegen RB Leipzig. Groß spricht zwar von der größten Enttäuschung der Saison. Doch ist er davon überzeugt, dass seine Mannschaft aus diesem Erlebnis Kraft geschöpft hat: "Wir haben in diesem Spiel gesehen, wozu die Mannschaft im Stande ist. Wir waren dazu fähig, eine Top-Mannschaft aus der 2. Liga zu besiegen. Das hat uns Selbstvertrauen für die Saison gegeben."

Groß hat einen ordentlichen Anteil am erfolgreichen Saisonverlauf. Laut Transfermarkt.de ist er nach Milos Veljkovic (Werder Bremen II) der zweitwertvollste defensive Mittelfeldspieler der 3. Liga. "Christian ist ein absolut gewissenhafter Spieler, der eine hohe Professionalität an den Tag legt", lobt Sportdirektor Lothar Gans. "Seit er beim VfL zurück ist, identifiziert er sich zu einhundert Prozent mit dem Verein. Er hat sich in seinen beiden Spielzeiten zu einem echten Führungsspieler entwickelt."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Christian Groß, der mit dem VfL Osnabrück nach 33 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz steht und um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft.

Relegationsspiele können richtig packend sein. Christian Groß hat das selbst miterlebt. Als im vergangenen Jahr der Hamburger SV gegen den Karlsruher SC antrat, bibberte er auf der Tribüne mit. Aufgrund seiner Vergangenheit bei den "Rothosen" fühlt er sich mit dem Traditionsverein verbunden. "Ich habe unheimlich mitgefiebert. Mir war es wichtig, dass die Stadt den HSV als Bundesligisten behält", sagt der 27-Jährige im Gespräch mit DFB.de.

Möglicherweise werden die Hamburger in diesem Jahr um die Relegation herumkommen. Dafür möchte Christian Groß selber auf dem Platz stehen, wenn es in zwei Spielen um den Aufstieg geht - zwar nicht in die Bundesliga, aber in die Zweitklassigkeit. Der VfL Osnabrück steht nach 33 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Die Würzburger Kickers und Sonnenhof Großaspach sind die Verfolger.

Aus Pokalenttäuschung Kraft geschöpft

Der defensive Mittelfeldspieler spricht ungern über eine mögliche Relegation. Es gehört zum Motto des Vereins, lediglich das nächste Spiel als Ziel auszugeben. "Wenn man lange auf Tabellenplatz drei steht, möchte man diese Position natürlich sichern. Aber wir haben noch fünf schwere Spiele vor uns", sagt er im Hinblick auf das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 II am Samstag (ab 14 Uhr, im Livestream auf NDR.de).

Eigentlich hätte die Saison des VfL Osnabrück kaum schlechter beginnen können. In der Liga gab es einen Fehlstart. Fast noch schlimmer: Der Feuerzeug-Wurf eines Zuschauers brachte den VfL um die Pokal-Sensation gegen RB Leipzig. Groß spricht zwar von der größten Enttäuschung der Saison. Doch ist er davon überzeugt, dass seine Mannschaft aus diesem Erlebnis Kraft geschöpft hat: "Wir haben in diesem Spiel gesehen, wozu die Mannschaft im Stande ist. Wir waren dazu fähig, eine Top-Mannschaft aus der 2. Liga zu besiegen. Das hat uns Selbstvertrauen für die Saison gegeben."

Groß hat einen ordentlichen Anteil am erfolgreichen Saisonverlauf. Laut Transfermarkt.de ist er nach Milos Veljkovic (Werder Bremen II) der zweitwertvollste defensive Mittelfeldspieler der 3. Liga. "Christian ist ein absolut gewissenhafter Spieler, der eine hohe Professionalität an den Tag legt", lobt Sportdirektor Lothar Gans. "Seit er beim VfL zurück ist, identifiziert er sich zu einhundert Prozent mit dem Verein. Er hat sich in seinen beiden Spielzeiten zu einem echten Führungsspieler entwickelt."

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Von Labbadia zu den HSV-Profis geholt

Als Groß erstmals das lila-weiße Trikot des VfL überstreifte, war er 16 Jahre alt und kam vom BV Cloppenburg. Der Grund für den Wechsel: Er wollte in der höchsten Jugend-Spielklasse mitmischen. Seine Leistungen waren überzeugend. So überzeugend, dass der Hamburger SV auf ihn aufmerksam wurde. Es folgte der Umzug in dessen Fußball-Internat.

Auch in Hamburg war sein Talent unübersehbar. In der Jugend war er ein Leistungsträger, bei der U 23 eines der größten Talente. Sein Debüt bei den Profis schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Bruno Labbadia ließ ihn häufig bei der Bundesligamannschaft mittrainieren. "Labbadia ist ein toller Trainer. Er war ein richtiger Arbeiter, der immer viele Emotionen an den Tag gelegt hat", erinnert er sich.

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"In der Jugend war van Nistelrooy ein Idol für mich"

Überhaupt denkt er gerne daran zurück, wie er mit den Stars auf dem Trainingsplatz stand. Besonders Ruud van Nistelrooy hat ihn beeindruckt. "In der Jugend war das ein Idol für mich", sagt er. "Es war lehrreich, mit jemandem auf dem Platz zu stehen, der in so ziemlich jeder Liga Torschützenkönig gewesen ist. Ich hatte einen riesigen Respekt vor ihm. Er war sehr zugänglich und hat jedem jungen Spieler geholfen."

Der Traum vom Bundesligadebüt blieb für Groß unerfüllt. Über ein paar Freundschaftsspiele kam er nicht hinaus. Und nicht nur das: Als Armin Veh in Hamburg das Zepter übernahm, fielen sogar die Trainingseinheiten bei den Profis flach. Es war an der Zeit, bei einem anderen Verein Spielpraxis zu sammeln. Zur Saison 2011/2012 ging er in die 3. Liga zum SV Babelsberg 03. Das Pech blieb ihm treu. In der ersten Saison setzte ihn ein Kreuzbandriss weitestgehend außer Gefecht. In der zweiten Saison erlebte er den Abstieg mit. "Sportlich war das keine gute Station", gibt er zu.

Von Walpurgis gefördert

Ursprünglich war er nach Babelsberg gewechselt, um sich für einen höherklassigen Verein zu empfehlen. Stattdessen rückte die Profikarriere in weite Ferne. Groß wechselte zu den Sportfreunden Lotte in die Regionalliga. Um sich ein zweites Standbein aufzubauen, begann er ein Fernstudium im Bereich BWL. "Ich war zwar davon überzeugt, dass ich noch einmal eine Liga höher spielen könnte. Aber ich wusste auch, dass ich dafür Glück brauche", sagt Groß. Er hatte Glück.

Nicht nur, weil er bei den Sportfreunden Lotte sofort ein Leistungsträger wurde. Trainer Mark Walpurgis, der ihn zu dem Regionalligisten geholt hatte, wechselte zum VfL Osnabrück und holte den Mittelfeldspieler ein Jahr später nach. "Der Kontakt war nie abgerissen. Er hatte mir damals gesagt, die Tür nach Osnabrück würde offen stehen, wenn ich meine Leistungen abrufe", erklärt Groß.

Der ehemalige U 20-Nationalspieler bezeichnet Walpurgis als den vielleicht wichtigsten Förderer seiner Karriere: "Er und sein Trainerteam haben mir die Chance verschafft, noch einmal in der 3. Liga zu spielen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar." Dass Walpurgis kurz nach Saisonbeginn durch Joe Enochs ersetzt wurde, hält er dennoch für die richtige Entscheidung: "Das gehört zum Fußball. Wir haben durch den Trainerwechsel eine positive Entwicklung genommen." Eine Entwicklung, die in einigen Wochen zur Relegation führen könnte - und dann vielleicht in die 2. Bundesliga.